Hey Leute
Mir ist vor ein paar Tagen etwas bewusst geworden und dann habe ich zwei Stunden geheult. Es ist nur eine Vermutung. Ich werde versuchen, mein "Problem" zu schildern und hoffe auf ernste und ehrliche Antworten.
Ich glaube, dass ich seit Jahren eine Rolle spiele.
Warum? Vermutlich um mich anzupassen.
Wie komme ich darauf und warum jetzt? Warum mir das jetzt in den Sinn kommt weiß ich nicht. Ich habe mir aber etwas Zeit genommen und versucht zu rekapitulieren. Folgende Situationen sind mir untergekommen:
1.) Perfektion: ich war schon immer in manchen Bereich perfektionistisch. Ich mag es, wenn meine Wohnung ordendlich und sauber ist. Im Labor (an der Uni) übernehme ich die heiklen Sachen selbst, denn dann weiß ich, dass es passt.
Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich dem nie wirklich Bedeutung beigemssen habe, denn es gibt viele perfektionistische Menschen und ein Stück weit, kann das ja auch einfach ein Charakterzug sein.
2.) Kleidungsstil: ich bin Studentin, sehe aber nicht danach aus. Ich kleide mich meistens elegant, selbst fürs Einkaufen. Aber nicht, weil das mein Stil ist, sondern eher weil ich ein gewisses Bild nach außen vermitteln möchte (befürchte ich).
Sportkleidung: Style geht über Funktion;
3.) Fragen wie:"Wie geht es dir? Wie läuft die Uni?": werden eigentlich bei mir immer mit "gut, super" beantwortet. Um mich braucht sich keiner Sorgen machen, bei mit läuft alles. Wieder: Schein waren, nach außen gut dastehen.
4.) Viel beschäftigt: ich vermittle oft das Bild, dass ich sehr viel zu tun hätte. In der Realität mach ich aber das meiste davon nicht und sitze zu Hause.
5.) verständnisvoll: ich habe immer vollstes Verständnis für Alles und Jeden, denn ich bin ja ach so unkompliziert.
6.) das ist mir etwas unangenehm, aber leider Realität: ich erledige gerne Besorgungen mit dem Rad, aber fahre nur auf Strecken, die ich kenne. Denn würde ich mich dann evtl. verfahren, müsste ich am Straßenrand stehen bleiben und "google maps" öffnen. Die Leute könnten dann denken, dass ich mich nicht auskenne...
Hier noch ein paar weitere Gedanken dazu:
1.) im bin 1.80m und entspreche somit als Frau nicht der Norm. Hat mich nie gestört, aber vielleicht versuche ich daher so verkrampft in den anderen Bereichen möglichst normal zu sein.
2.) ich werde sehr schnell rot und bin sensibel. Vermutlich dann, wenn meine perfekt gespiele Rolle angegriffen wird? Aber selbst dann versuche ich, dass man mir meine Unsicherheit nicht anmerkt.
3.) ich habe so gut wie keine sozialen Kontakte - es gibt da eigentlich nur meine Eltern, meine beiden Brüder und meine beste Freundin. Falls ich wirklich diese Rolle spiele, wirke ich auf Andere natürlich nicht authentisch und unnahbar.
4.) es gibt Situationen in denen ich ganz anders bin. Ich liebe Sport und nach dem wöchentlichen Volleyball-Training bin ich voller Energie, strahle und rede wie ein Wasserfall. Auch bei meiner Familie bin ich freier...
Kurz zu mir/wie würde ich mich selbst beschreiben?
Ich bin 24 und studiere Pharmazie. Ich bin überhaupt nicht schüchtern und habe kein Problem auf Menschen zuzugehen. Ich dachte immer, dass ich ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein habe - aber daran zweifle ich gerade stark. Ich bin sehr empathisch, lache viel und liebe es, für Andere da zu sein.
Für mich bricht gerade eine Welt zusammen und ich bin nur am Heulen. Es fühlt sich an als hätte ich mich die letzten Jahre selbst belogen. Das Bild, das ich nach außen vermittle entspricht überhaupt nicht der Realität.
Braucht es da eine Therapie oder schafft man das alleine?
Und bitte keine Antworten a la "sei einfach du selbst". Da könnte man auch zu einer Person mit Depressionen sagen "sein einfach nicht mehr traurig".
Mir ist vor ein paar Tagen etwas bewusst geworden und dann habe ich zwei Stunden geheult. Es ist nur eine Vermutung. Ich werde versuchen, mein "Problem" zu schildern und hoffe auf ernste und ehrliche Antworten.
Ich glaube, dass ich seit Jahren eine Rolle spiele.
Warum? Vermutlich um mich anzupassen.
Wie komme ich darauf und warum jetzt? Warum mir das jetzt in den Sinn kommt weiß ich nicht. Ich habe mir aber etwas Zeit genommen und versucht zu rekapitulieren. Folgende Situationen sind mir untergekommen:
1.) Perfektion: ich war schon immer in manchen Bereich perfektionistisch. Ich mag es, wenn meine Wohnung ordendlich und sauber ist. Im Labor (an der Uni) übernehme ich die heiklen Sachen selbst, denn dann weiß ich, dass es passt.
Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich dem nie wirklich Bedeutung beigemssen habe, denn es gibt viele perfektionistische Menschen und ein Stück weit, kann das ja auch einfach ein Charakterzug sein.
2.) Kleidungsstil: ich bin Studentin, sehe aber nicht danach aus. Ich kleide mich meistens elegant, selbst fürs Einkaufen. Aber nicht, weil das mein Stil ist, sondern eher weil ich ein gewisses Bild nach außen vermitteln möchte (befürchte ich).
Sportkleidung: Style geht über Funktion;
3.) Fragen wie:"Wie geht es dir? Wie läuft die Uni?": werden eigentlich bei mir immer mit "gut, super" beantwortet. Um mich braucht sich keiner Sorgen machen, bei mit läuft alles. Wieder: Schein waren, nach außen gut dastehen.
4.) Viel beschäftigt: ich vermittle oft das Bild, dass ich sehr viel zu tun hätte. In der Realität mach ich aber das meiste davon nicht und sitze zu Hause.
5.) verständnisvoll: ich habe immer vollstes Verständnis für Alles und Jeden, denn ich bin ja ach so unkompliziert.
6.) das ist mir etwas unangenehm, aber leider Realität: ich erledige gerne Besorgungen mit dem Rad, aber fahre nur auf Strecken, die ich kenne. Denn würde ich mich dann evtl. verfahren, müsste ich am Straßenrand stehen bleiben und "google maps" öffnen. Die Leute könnten dann denken, dass ich mich nicht auskenne...
Hier noch ein paar weitere Gedanken dazu:
1.) im bin 1.80m und entspreche somit als Frau nicht der Norm. Hat mich nie gestört, aber vielleicht versuche ich daher so verkrampft in den anderen Bereichen möglichst normal zu sein.
2.) ich werde sehr schnell rot und bin sensibel. Vermutlich dann, wenn meine perfekt gespiele Rolle angegriffen wird? Aber selbst dann versuche ich, dass man mir meine Unsicherheit nicht anmerkt.
3.) ich habe so gut wie keine sozialen Kontakte - es gibt da eigentlich nur meine Eltern, meine beiden Brüder und meine beste Freundin. Falls ich wirklich diese Rolle spiele, wirke ich auf Andere natürlich nicht authentisch und unnahbar.
4.) es gibt Situationen in denen ich ganz anders bin. Ich liebe Sport und nach dem wöchentlichen Volleyball-Training bin ich voller Energie, strahle und rede wie ein Wasserfall. Auch bei meiner Familie bin ich freier...
Kurz zu mir/wie würde ich mich selbst beschreiben?
Ich bin 24 und studiere Pharmazie. Ich bin überhaupt nicht schüchtern und habe kein Problem auf Menschen zuzugehen. Ich dachte immer, dass ich ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein habe - aber daran zweifle ich gerade stark. Ich bin sehr empathisch, lache viel und liebe es, für Andere da zu sein.
Für mich bricht gerade eine Welt zusammen und ich bin nur am Heulen. Es fühlt sich an als hätte ich mich die letzten Jahre selbst belogen. Das Bild, das ich nach außen vermittle entspricht überhaupt nicht der Realität.
Braucht es da eine Therapie oder schafft man das alleine?
Und bitte keine Antworten a la "sei einfach du selbst". Da könnte man auch zu einer Person mit Depressionen sagen "sein einfach nicht mehr traurig".