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Wohnen in den Städten nur noch für Reiche

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Daoga

Urgestein
Man muss nicht, aber man kann. Das ist der Punkt, die jederzeitige Verfügbarkeit. Auf dem Land möchte man sicher öfter, kann aber nicht mangels Verkehrsmittel. Weite Wege sind einfach hinderlich und auch zeitraubend.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
[...]
Ich z.B. wohne in einer der Top-5-Großstädte in Deutschland und zahle für meine Miniwohnung von 27 Quadratmetern 730 EUR warm (zzgl. Strom, Internet, GEZ). Und das ist jetzt kein Preis, bei dem hier alle aus allen Wolken fallen, sondern eine ganz normale Miete.
Oh man, ich habe fast nen halben Herzkasper bekommen, 730 Euro für 27 qm,:eek:o_O das haut ja glatt die Miez vom Baum. Ich zahle für 70 qm 412 kalt. und ich wohne auch nicht hinterm Mond.

Das kann sich doch kein normaler Mensch mehr leisten.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Oh man, ich habe fast nen halben Herzkasper bekommen, 730 Euro für 27 qm,:eek:o_O
Für mich steckt Logik dahinter, dass kleine Wohnungen unverhältnismäßig teuer sind.
Die Abrechnung einer kleinen Whg. macht die gleiche Arbeit wie die Abrechnung einer großen Wohnung.
Die kleine - wie auch die große Wohnung braucht eine kostenintensiv herzustellende Grundausstattung, hier: Bad- und Kücheninstallation, mit Fliesen, mit Zuleitungen und Ableitungen.
Der Rest besteht nur aus vergleichsweise billig herstellbaren Mauern.
Selbst der Bodenbelag ist bei großen Flächen einfacher= billiger zu verlegen, wenn man sich im Raum "bewegen" kann und nicht um etliche Ecken herumzuarbeiten braucht.
Ein möglicher Stellplatz kostet was er kostet, egal ob die Wohnung groß oder klein ist.
Auch die "GEZ" kostet dasselbe.

Das Anti-Paradebeispiel dafür ist Wohnen in der WG, wo man sich das Notwendige teilt.
Auf mehrere Bewohner braucht es nur eine Küche, ein Bad, einen "unnützen" Flur, eine "GEZ", einen Stromzähler und so weiter.
Entsprechend sinken die Preise, verteilt auf die Köpfe der WG, plus einen geringen Aufschlag.
Allerdings kommt nicht jeder mit derartiger Wahl klar - und erhebt Ansprüche auf Alleinnutzung, die natürlich bezahlt werden müssen.

Verfolgt man den Gedanken von Minimalismus zu Gunsten der Aufwendungen ins Extreme, so wäre die billigste Wohnform ähnlich der im Krankenhaus. Ein Bett, ein Stuhl, ein Tischchen, und man hat alles was man braucht.
Da es in der Großstadt darum geht, die Unterhaltungsangebote intensiv zu nutzen, spricht nicht mal etwas dagegen, ein Feldbett in einer Turnhalle zu nutzen.
Man erklärt ja förmlich, dass man nicht vor hat, zu hause zu sein.

Großstädte lassen mangels Raum kaum Individualisierung zu, da man sich als Konsument verpflichtet; nicht als Produzent.
Konsumenten zahlen, was Produzenten produzieren - und sie zahlen den Aufpreis als Gewinn Anderer.
Konsum ist leider nur ein kurzfristiger Genuss und für ein Leben im Augenblick gedacht.
Daher weiss kaum jemand, was er heute vor 3 Jahren konsumiert hat. Geblieben ist -wenn überhaupt- nur eine vage Erinnerung.

Erst Jahre später fällt auf, dass man de facto auch dann im Hier und Jetzt leben muss - aber nur gezahlt hat, also nichts aufbauen konnte, von dem man auf längere Dauer profitiert.

Beginnt dann die Zeit, in der Arbeit einfach nur noch anstrengend ist, sehnt sich der Stadtmensch nach mehr Ruhe, die er im Nebenjob neben der Rente aber kaum bekommt.

Der Landmensch dagegen setz sich unter seinen Apfelbaum, den er damals gepflanzt hat, und wartet ab, bis ihm die Früchte seiner Arbeit von selber in den Schoß fallen.

Landmenschen wissen also vermutlich genau , warum sie bei Zeiten eine vermietbare Wohnung in einer Stadt anschaffen - aber sich darin nicht aufhalten mögen.
Es hat etwas mit Weitsicht zu tun, nicht auf Werbeversprechen von Unternehmen herein zu fallen, die das tolle Leben in der Stadt versprechen, sondern selber "tolles Leben" zu versprechen - und damit Umsatz zu machen.

Corona - übrigens - hat etlichen jungen feierfreudigen Studenten den Ausblick auf die Zukunft, sprich: als berufstätiger oder Familienvater/mutter gezeigt: plötzlich feiert man alleine.
Konsequenz:
Viele sind wieder zu den Eltern gezogen.
Anscheinend war der Preis dann doch zu hoch; sie hätten ja auch bleiben können um für die "Möglichkeit" zu bezahlen, Denkmäler etc zu besuchen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

MaryInASea

Mitglied
Für mich steckt Logik dahinter, dass kleine Wohnungen unverhältnismäßig teuer sind.
Die Abrechnung einer kleinen Whg. macht die gleiche Arbeit wie die Abrechnung einer großen Wohnung.
Die kleine - wie auch die große Wohnung braucht eine kostenintensiv herzustellende Grundausstattung, hier: Bad- und Kücheninstallation, mit Fliesen, mit Zuleitungen und Ableitungen.
Der Rest besteht nur aus vergleichsweise billig herstellbaren Mauern.
Selbst der Bodenbelag ist bei großen Flächen einfacher= billiger zu verlegen, wenn man sich im Raum "bewegen" kann und nicht um etliche Ecken herumzuarbeiten braucht.
Ein möglicher Stellplatz kostet was er kostet, egal ob die Wohnung groß oder klein ist.
Auch die "GEZ" kostet dasselbe.

Das Anti-Paradebeispiel dafür ist Wohnen in der WG, wo man sich das Notwendige teilt.
Auf mehrere Bewohner braucht es nur eine Küche, ein Bad, einen "unnützen" Flur, eine "GEZ", einen Stromzähler und so weiter.
Entsprechend sinken die Preise, verteilt auf die Köpfe der WG, plus einen geringen Aufschlag.
Allerdings kommt nicht jeder mit derartiger Wahl klar - und erhebt Ansprüche auf Alleinnutzung, die natürlich bezahlt werden müssen.

Verfolgt man den Gedanken von Minimalismus zu Gunsten der Aufwendungen ins Extreme, so wäre die billigste Wohnform ähnlich der im Krankenhaus. Ein Bett, ein Stuhl, ein Tischchen, und man hat alles was man braucht.
Da es in der Großstadt darum geht, die Unterhaltungsangebote intensiv zu nutzen, spricht nicht mal etwas dagegen, ein Feldbett in einer Turnhalle zu nutzen.
Man erklärt ja förmlich, dass man nicht vor hat, zu hause zu sein.

Großstädte lassen mangels Raum kaum Individualisierung zu, da man sich als Konsument verpflichtet; nicht als Produzent.
Konsumenten zahlen, was Produzenten produzieren - und sie zahlen den Aufpreis als Gewinn Anderer.
Konsum ist leider nur ein kurzfristiger Genuss und für ein Leben im Augenblick gedacht.
Daher weiss kaum jemand, was er heute vor 3 Jahren konsumiert hat. Geblieben ist -wenn überhaupt- nur eine vage Erinnerung.

Erst Jahre später fällt auf, dass man de facto auch dann im Hier und Jetzt leben muss - aber nur gezahlt hat, also nichts aufbauen konnte, von dem man auf längere Dauer profitiert.

Beginnt dann die Zeit, in der Arbeit einfach nur noch anstrengend ist, sehnt sich der Stadtmensch nach mehr Ruhe, die er im Nebenjob neben der Rente aber kaum bekommt.

Der Landmensch dagegen setz sich unter seinen Apfelbaum, den er damals gepflanzt hat, und wartet ab, bis ihm die Früchte seiner Arbeit von selber in den Schoß fallen.

Landmenschen wissen also vermutlich genau , warum sie bei Zeiten eine vermietbare Wohnung in einer Stadt anschaffen - aber sich darin nicht aufhalten mögen.
Es hat etwas mit Weitsicht zu tun, nicht auf Werbeversprechen von Unternehmen herein zu fallen, die das tolle Leben in der Stadt versprechen, sondern selber "tolles Leben" zu versprechen - und damit Umsatz zu machen.

Corona - übrigens - hat etlichen jungen feierfreudigen Studenten den Ausblick auf die Zukunft, sprich: als berufstätiger oder Familienvater/mutter gezeigt: plötzlich feiert man alleine.
Konsequenz:
Viele sind wieder zu den Eltern gezogen.
Anscheinend war der Preis dann doch zu hoch; sie hätten ja auch bleiben können um für die "Möglichkeit" zu bezahlen, Denkmäler etc zu besuchen.
Uff, da sind so viele Pauschalisierungen drin...

1. "Man hat ja nicht vor zuhause zu sein." Also, ich wohn in einer riesen Stadt und liebe das Angebot hier und geh gerne weg, bin aber genauso gerne zuhause und kenne hier zig andere, die ebenfalls sehr gerne zuhause sind.

2. "Beginnt dann die Zeit, in der Arbeit einfach nur noch anstrengend ist, sehnt sich der Stadtmensch nach mehr Ruhe, die er im Nebenjob neben der Rente aber kaum bekommt." Wo soll ich anfangen? Äh nein, nicht jeder Mensch hat irgendwann den Gedanken aufs Land zu ziehen. Und ob eine Zeit beginnt "die nur noch anstrengend ist", das lässt sich durchaus beeinflussen...

3. Natürlich darf eine kleinere Wohnung im Verhältnis teurer sein, kein Problem. Die Frage ist, ob es 100 oder 200 EUR nicht auch getan hätten, denn das wäre immer noch verhältnismäßig teuer. Nur weil etws grundsätzlich eine Berechtigung hat, muss es ja nicht die Berechtung für die Extremform haben. Es gibt nicht nur 100% sinnvoll und 0% sinnvoll; es gibt auch Abstufungen. Die vermisse ich in deinem Beitrag.
 

MaryInASea

Mitglied
Uff, da sind so viele Pauschalisierungen drin...

1. "Man hat ja nicht vor zuhause zu sein." Also, ich wohn in einer riesen Stadt und liebe das Angebot hier und geh gerne weg, bin aber genauso gerne zuhause und kenne hier zig andere, die ebenfalls sehr gerne zuhause sind.

2. "Beginnt dann die Zeit, in der Arbeit einfach nur noch anstrengend ist, sehnt sich der Stadtmensch nach mehr Ruhe, die er im Nebenjob neben der Rente aber kaum bekommt." Wo soll ich anfangen? Äh nein, nicht jeder Mensch hat irgendwann den Gedanken aufs Land zu ziehen. Und ob eine Zeit beginnt "die nur noch anstrengend ist", das lässt sich durchaus beeinflussen...

3. Natürlich darf eine kleinere Wohnung im Verhältnis teurer sein, kein Problem. Die Frage ist, ob es 100 oder 200 EUR weniger als 730 EUR für 27 Quadratmeter nicht auch getan hätten, denn das wäre immer noch verhältnismäßig teuer. Nur weil etws grundsätzlich eine Berechtigung hat, muss es ja nicht die Berechtung für die Extremform haben. Es gibt nicht nur 100% sinnvoll und 0% sinnvoll; es gibt auch Abstufungen. Die vermisse ich in deinem Beitrag.
 
A

Anna 22

Gast
600-700 Euro Miete ist ganz normal ( zumindest meiner Erfahrung nach).
Dabei handelt es sich nicht um Luxuswohnungen.
Man soll höchstens 30% seines Einkommens für Miete ausgeben.
Man muss also schon gut verdienen um dies Bedingungen dann zu erfüllen.
 
A

Anna 22

Gast
600€ zahlt man mindestens ( auch für kleine Wohnungen).
Deswegen bringt es nichts nach einer günstigen Wohnung zu suchen, wenn es diese nicht gibt.
 

Daoga

Urgestein
Kleine Appartmentwohnungen waren zu allen Zeiten teurer als größere, weil stärker nachgefragt, als typische Studenten- Single- und unter-der-Woche-Behausungen für Fernpendler. Beim Neubau wurde aber jahrzehntelang der Schwerpunkt auf etwas größere Familienwohnungen gelegt, die erhielten auch die staatlichen Förderungen, daher war das Angebot an Kleinwohnungen immer ziemlich knapp, entsprechend hohe Preise. In letzter Zeit besinnen sich die Bauträger aber in dieser Hinsicht, auch weil an öffentlichen Förderungen sowieso nicht mehr viel zu wollen ist, und bauen vermehrt kleine 1-2-Zimmer-Appartments. Jetzt legt man mehr Wert auf Zahl der Wohneinheiten pro Haus als auf die Fläche pro Einheit, denn einen Käufer findet man immer.
 

_cloudy_

Urgestein
600€ zahlt man mindestens ( auch für kleine Wohnungen).
Deswegen bringt es nichts nach einer günstigen Wohnung zu suchen, wenn es diese nicht gibt.
In München bekommt man für 600 Euro auch so gut wie keine Einzimmerwohnung. Und es kommen immer noch bis 200 Euro Nebenkosten dazu.
 
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