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WoW-Sucht 13000 Stunden / 1,45 Jahre reine Spielzeit

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Hallo Forum,

ich habe mir meine Abhängkeit nun schließlich eingestanden. Jahre lang habe ich mein reales Leben ignoriert und mich nur zu 30% darum gekümmert. DOch jetzt habe ich gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann. Ich habe fast 7 Jahre meines Lebens vergeudet und mich einer Kunstwelt hingegeben. Nun bin ich dabei alles, was ich mir in den letzten Jahren erarbeitet habe zu entfernen. Ich stehe nur noch mit einem halben Bein im Leben und weiß echt nicht weiter. Das Leben was mir gegeben wurde habe ich verpfuscht und stattdessen ein Leben, dass nicht existiert gelebt. Noch habe ich nichts gelöscht und mein Account ist noch aktiv. Bevor ich dies mache, wollte ich mich noch bei ein paar Leuten verabschieden.

Ich bringe es selbst kaum über mich das alles hinzuschmeißen, obwohl ich genau weiß, dass mich dieses Spiel kaputt macht bzw. kaputt gemacht hat und ich habe angst rückfällig zu werden. Seit ca. einer Woche spiele ich schon nicht mehr und dennoch geht es mir nicht aus dem Kopf.
Ich habe in den letzten Jahren alle verloren. Keine Freunde mehr, keinen Job mehr und meine Fitness ist auch nicht mehr vorhanden, weder geistig noch körperlich.
Ende September soll die nächste Erweiterung herauskommen und ich weiß ganz genau, dass wenn ich sie mir hole, werde ich wieder Tag und Nacht durchsuchten...Ich verpüre so einen Drang dazu und mein Willen ist auch nicht stark genug, davon abzuhalten.

Momentan habe ich das Problem, dass ich alternativ den ganzen Tag nur vorm TV hocke und mich auch nicht mehr unter Leute traue. Noch bin ich jung, aber wie soll ich mein Leben auf die Reihe bekommen, wenn ich doch die letzten Jahr nur virtuell gelebt habe und ich mich nur von einer Scheinwelt hab leiten lassen?
Mir sind so viele Interessen abhanden gekommen. Zu dem was bei anderen Begeisterung auslöst, kann ich nur mit einem "naund..?!" antworten. Mir ist fast alles gleichgültig geworden und ich kann mich nicht mehr an meinem eigenen Leben erfreuen.

Ich stecke in einer sehr misslichen Lage und brauche eure Hilfe.
 
Eine Sucht hat immer irgendwie einen Grund. Kennst du diesen Grund?

Ich spiele selbst, kenne den Reiz, verfalle diesem aber nicht, weil ich ein funktionierendes Umfeld habe. Verstehst du was ich meine?

Auf jeden Fall finde ich es sehr gut, dass du versuchst oder grad dabei bist die Sucht anzugehen.
 
Ich bin nicht sicher, ob es da immer einen expliziten Grund bedarf. Das Umfeld war vorher wahrscheinlich intakt, bloß danach nicht mehr.

Ich war "Die-Stämme" süchtig. 2-3 Jahre lang alles vernachlässigt. Als es auf die Gesundheit schlug und ich durchgehend Kopfschmerzen hatte, löschte ich meinen account von einer sekunde auf die andere. Ohne Lebewohl zu sagen oder im Spiel meinen Abschied zu organisieren. Direkt am nächsten Tag fühlte ich mich wohler. Nicht mehr diese immense Verpflichtung welche ich vor alles stellte. Eine Riesenlast war über Nacht verschwunden. So unbeschwert hatte ich das Leben noch nie erlebt. Auf einmal waren die realen Verpflichtungen total easy zu stemmen. Ich hatte plötzlich so viel Zeit. Als würde der Alltag in Zeitlupe ablaufen und ich hingegen aber in normaler Geschwindigkeit handeln.

Leider blieb dieser lockere Zustand natürlich nicht für immer! 😉
 
Hallo Forum,

ich habe mir meine Abhängkeit nun schließlich eingestanden.

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Noch habe ich nichts gelöscht und mein Account ist noch aktiv. Bevor ich dies mache, wollte ich mich noch bei ein paar Leuten verabschieden.

Ich bringe es selbst kaum über mich das alles hinzuschmeißen, obwohl ich genau weiß, dass mich dieses Spiel kaputt macht bzw. kaputt gemacht hat und ich habe angst rückfällig zu werden. Seit ca. einer Woche spiele ich schon nicht mehr und dennoch geht es mir nicht aus dem Kopf.
Ich habe in den letzten Jahren alle verloren. Keine Freunde mehr, keinen Job mehr und meine Fitness ist auch nicht mehr vorhanden, weder geistig noch körperlich.
Ende September soll die nächste Erweiterung herauskommen und ich weiß ganz genau, dass wenn ich sie mir hole, werde ich wieder Tag und Nacht durchsuchten...Ich verpüre so einen Drang dazu und mein Willen ist auch nicht stark genug, davon abzuhalten.

Momentan habe ich das Problem, dass ich alternativ den ganzen Tag nur vorm TV hocke und mich auch nicht mehr unter Leute traue.

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Ich stecke in einer sehr misslichen Lage und brauche eure Hilfe.

Hallo Gast,

immerhin hast Du Dein Problem inzwischen erkannt. Leider ist es bei vielen jungen Menschen so, dass sie sich in etwas hereinstiegern, dabei beachtliche "Erfloge" haben und sich selbst dadurch bestätigt sehen. Die Folge ist eine weitere Steigerung des flschen Verhaltens. ...bis irgendwann der große Knall kommt.

Wir können Dir nicht wirklich helfen, wenn Du nicht bereit bist, dein Leben neu zu ordnen.

Also: lösche unwiederbringlich alle Deine WOW-Dateien, melde Dich dauerhaft ab, zerstöre alle Disketten und bringe Deinen Fernseher ein paar Monate bei einen Freund/Bekannten unter.

Dann kümmere Dich um Dien reales Leben! Raus aus der Wohnung, Vereine, Abendschule, usw. inrgend etwas kreatives wird Dir schon einfallen. Dann kommen auch ganz automatisch neue Kontakte. Wenn Du Langeweile hast, setze Dich in einen Park oder gehe in der Natur spazieren.

Es gibt keine andere Lösung, als von jetzt auf gleich Schluss damit zu machen. Wenn Du das nicht schaffst, bist Du noch nicht weit genug gefallen.

Ich wünsche Dir viel Kraft, Dein Leben zu ändern.

LG

John
 
Hallo Gast,
du mußt dir erstmal klar machen wie diese Sucht funktioniert. Du hast ein Erfolgserlebnis, dadurch wird Endorphin ausgeschüttet, es macht dich glücklich. In WoW ist es durch die Leichtigkeit und die Fülle, allein durch das Erfolgssystem mit den Punkten wo man auch noch etwas "für seine Gilde" macht, ganz ganz extrem.
Wie sieht das reale Leben aus? Hier muß man für Erfolgserlebnisse etwas tun. Sie sind seltener. Mit mittlerweile fehlendem Umfeld hast du auch keine Gilde, die sich mit dir freuen wird. Du siehst: du bist abhängig vom Endorphininput, und der wird dir zuerst vollkommen fehlen (du sagst ja, es interessiert dich schon kaum noch etwas anderes) und das wird sehr sehr hart sein.

Aber, willst du dich dein Lebtag von so einem dummen Spiel abhängig machen und dein Leben noch mehr zerstören?

Was du tun kannst: aufhören. Dir Zeit geben, dich zu entwöhnen. Während der Zeit, bis du quasi wieder "normal" fühlen kannst, einfach Geduld haben und Leben. Neue Hobbys suchen, ausprobieren. Irgendwann wenn du wieder entsuchtet bist, wirst du auch wieder normale Freundschaften suchen können. Das wird dauern, aber die Schmerzenszeit lohnt sich. Im Zweifelsfall such dir professionelle Hilfe - es geht um Dich und dein Leben.

Wünsche dir alles Gute
 
Es gibt keine andere Lösung, als von jetzt auf gleich Schluss damit zu machen. Wenn Du das nicht schaffst, bist Du noch nicht weit genug gefallen.

Das kann ich nur unterschreiben. Aus eigener Erfahrung.

Ich hab auch einige Jahre in WOW zugebracht. Das Spielen war für mich eine Flucht aus meinem eigenen Leben, eine Möglichkeit das Gedankenkarussel im Kopf zum Schweigen zu bringen.
Aber ich bin raus. Schon fast 1 Jahr lang. Wenn du nichts mehr hast, kannst du dich neu erschaffen.
 
Meine Erfahrungen

Hallo Gast,
dass du gerade dein Spiel vermisst ist völlig normal.

Ebenso finde ich es super, dass du dein Problem erkannt hast.

Ich selbst war auch schon spielsüchtig.
Habe jede freie Sekunde mit Zocken verbraten, viel Geld investiert.
Bei mir war's Metin2. Monatlich ca 100€ ausgegeben.
Die Zeit danach war nicht einfach, aber okay..

Die Zeit hat all meine Kontakte mehr oder weniger auf Eis gelegt.
Sie waren zwar vergeudet, aber für mich war es eine Erfahrung!
Eine, die mir dir jetzt schreiben lässt.

Wie du aber da jetzt am besten rauskommst..
das musst du für dich finden.

Bei mir war es einfach das 'ich kann so nicht mehr weiter machen.'
 
Hallo und Danke für die Zuschriften!

Ich versuche in der nächsten Zeit möglichst viel Abstand davon zu nehmen auch wenn es sehr schwer fallen wird. Was mich noch mit dem Spiel verbindet sind nicht, wie einige meinen, diese besagten "Erfolgserlebnisse", sondern vielmehr, dass sich dort meine einzigen realen Kontakte aufhalten und ich nur durch dieses Spiel kontakt zu ihnen habe. Das Spiel an sich ist für mich schon seit Monaten uninteressant und ich versage sogar zu oft darin. Für mich war auch nie der PvE (Player vs. Environmentw) hat mich nie so sehr angetan. Im Großen und Ganzen ging es mir mehr darum, mich im Player vs. Player zu behaupten. Natürlich war oder bin ich darin nicht schlecht, aber ich bin eben auch nur sehr gut, aber eben nicht perfekt. Im realen Leben war ich auch in vielen Dingen ziemlich gut, aber dort auch nirgends perfekt. Das kann man natürlich auch nicht sein, aber so wie wenn ich zusehen musste, dass andere für meine Arbeit belohnt wurden, hatte ich das im Spiel nicht "nur".

Ich spiele momentan nur aus langeweile. Weil es einfach nichts anderes mehr in meinem Leben gibt, was nur annähend so interessant ist und man alleine auch nicht viel machen kann. Jetzt werden einige sicher sagen: Such dir Freunde.
Einfacher gesagt als getan, wenn man sich Jahrelang abgeschottet hat, dann entwickelt man eine Art Schutzmechanismus, welcher keinen an sich ran lässt. Der Mut auf Leute zuzugehen ist mir abhanden gekommen und das lernt man nicht so schnell und ich selbst bin mir nicht mal mehr sicher, ob ich soziale Kontatke will. Manchmal brauche ich jemanden, aber oftmals geht man mir auch auf die Nerven und ich bin froh, wenn ich meine Ruhe habe. Dadurch blieb mir bisher immer nur Der PC oder der Fernsehr als alleinunterhalter zum Zeitvertreib übrig.

Wenn die eine Alternative nicht mehr da ist, dann bleibt nur noch der TV. Aber ohne TV/Radio/PC kann ich nicht auskommen. Nicht wenn ich allein in meiner Wohnung bin. Im Urlaub mit anderen wäre das etwas anderes, aber ich bin schon so sehr in diese Geräte involviert, dass ich sie zum Leben brauche, um nicht völlig durchzudrehen.

Ich werde in den nächsten paar Wochen oder Monate erstmal einen Entzug machen und wenn ich der Droge wieder verfalle weiß ich dass es aus ist und wenn es dann nicht schon zu spät ist, werde ich mir professionelle Hilfe suchen müssen.
 
Wie wäre es schon jetzt potentielle Stellen für Spielsüchtige rauszusuchen? Womöglich hast du in einer Phase des Rückfalles gar keinen Kopf mehr dafür ....aber zumindest die Kontakte liegen griffbereit und das Unterbewusstsein kann dich soweit antreiben dort anzurufen.
 
Ich hab auch jahrelang in einem Spiel zugebracht (nicht Wow)

Ich hab vor einigen Wochen das Spiel deinstalliert. Ich hatte auch in der Zwischenzeit alle meine Charaktere gelöscht. Da ich allen meinen Fortschritt verlor, hatte ich keine Lust mehr daran.

Jetzt steht bald ein neues Spiel an und ich habe Angst, dass es mich wieder zu sehr anzieht. Da ich mittlerweile allerdings sehr depressiv bin, habe ich an kaum etwas Interesse. Von daher hoffe ich, dass ich weiß, wann auszumachen ist.

Mittlerweile habe ich auch eine Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht und mich erfüllt. Ich bekomme Lob und hab das Gefühl, etwas geschafft zu haben, auch wenns stressig wird.

Alles Gute!
 

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