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Würde am liebsten gefeuert werden

JPax

Mitglied
Servus,

Seit September habe ich einen neuen Arbeitgeber.
Davor war ich eine ganze Weile krank.

Mein Problem ist dass ich überhaupt nicht mehr dort hin will.
Es äußert sich so, dass es mir am Abend schon so dermaßen vor dem nächsten Tag graust, dass ich gar nicht schlafen kann.
Morgens bin ich entsprechend sehr müde und schaffe es inzwischen nicht mehr dann aufzustehen wann ich es gern möchte.

In der Firma herrscht Gleitzeit und es ist kein Problem relativ spät zu kommen.
Dennoch habe ich eigentlich keine Lust so lange im Büro zu bleiben abends.

Der neue Abteilungsleiter der nur 2 Monate vor mir dort anfing hat auch einiges zu bemängeln was die Arbeitsweise einiger Kollegen angeht.
Er hat mir schon viel von seinen Reformplänen erzählt und bei vielen Sachen die momentan nicht so gut laufen sind wir einer Meinung.

Die Stelle ist eine als Programmierer. Ich habe schon einige Erfahrung.
Trotzdem geht es natürlich nicht von heute auf morgen sich in das neue Umfeld einzufinden.

Was mich am meisten stört ist, dass viele Sachen so offensichtlich sind für jeden der sich auch nur die Mühe gemacht hat ein Buch zu gewissen Themen zu lesen.

Das ganze Softwareprodukt der Firma hat eine absolut grottige Struktur mit etlichen Bad Practices die man einfach so in die Coding Guidelines aufgenommen hat.

Dinge die absolut keinen Sinn machen und teilweise so nicht genutzt werden können müssen zwangsläufig umgesetzt werden wie die alten Hasen meinen, insbesondere ein sozial besonders inkompetenter Kollege hat einen Narren daran gefressen Bockmist unbedingt haben zu wollen.

Da wir mit einer Versionierungssoftware arbeiten ist es teilweise gut nachzuvollziehen wer was wann programmiert hat.
Eklatante Fehler gehen bei den Sturköpfen die nicht mit sich reden lassen einfach durch die QA.
Oft werden durch diese Mitarbeiter die eigenen Konventionen nicht beachtet.
Wenn derartiges auffällt und man kritisiert, dass nicht immer vernünftig Qualitätssicherung betrieben wird, dann wird gar nicht zugehört.
Dann wird behauptet man will eigene Fehler übertünchen indem man nach Fehlern sucht.
Meistens sind es aber genau die Stellen an denen ich arbeiten muss an denen mir das auffällt.

Aus Erfahrung weiß ich dass Informatiker manchmal echt schwierig sein können.
Dennoch sind sie meist logisch zu überzeugen oder lassen sich auf eine Diskussion ein wie etwas am besten gelöst werden könnte.

Der neue Abteilungsleiter hat mir gesagt, dass im Moment so viel schief läuft, dass er im laufenden Betrieb keine Chance sieht nennenswerte Verbesserungen herbeizuführen.

In seinen Worten ist die Software absolut nicht wartbar, kurz vor dem Ende ihrer Lebenszeit und er kann eigentlich nichts so bewerten wie er gerne würde.
Denn wenn jemand etwas anfassen muss müsste er alles damit im Zusammenhang stehende neu schreiben um es vernünftig zu machen.
Seine Worte.

Was mir einfach sauer aufstößt ist, dass so eklatante Fehler gemacht werden von einigen und wenn man dies anmerkt nur zu hören bekommt, dass dies schon passe.

Meinem Eindruck nach habe ich hier eine Gruppe von Leuten vorgefunden die in einer abgeschotteten Welt vor sich hinpfuschen und dies auch so beibehalten wollen.
Dazu gibt es einen Abteilungsleiter der so ziemlich alles umkrempeln will und weitere Leute holen will um dem Team beizubringen wie man es richtig macht.

Leider bin ich mir nach dem was ich erlebe sicher, dass er wenig bewirken kann und ich habe auch mitbekommen, dass seine Akzeptanz im Team insbesondere bei Dienstälteren gegen 0 geht.

Gleichzeitig gibt es die ersten Rüffel gegen ihn von der Geschäftsführung. Aktuell nur mangelndes Socializing.
Dennoch kein gutes Zeichen.

Und jetzt merke ich, dass ich in einer festgefahrenen Situation bin und in einer Firma bei der das Rückgrat, die Entwicklungsabteilung langsam aber sicher vor sich hin rottet.

Ich teile den Optimismus des Abteilungsleiter hier etwas verändern zu können nicht.

Mein großer Wunsch ist es in der Probezeit entlassen zu werden.
Jobsuche will ich in Ruhe angehen und selber kündigen will ich nicht.
Gleichzeitig gilt es Dinge die das Zeugnis negativ beeinflussen zu unterlassen.
Mein "zu spät" kommen hat leider nicht wirklich großen Effekt. Es ist ja so kommuniziert worden dass das geht. Tageweise machen das auch andere Kollegen.

Beim Probearbeiten war das leider noch nicht ersichtlich. Leider.

Das Ziel ist jetzt, dass ich innerhalb der nächsten 2 Jahre voll drin bin in der Softwarebasis.
Meine große Sorge ist es mir diesen Murks anzugewöhnen.

Irgendwie muss ich aus der Situation wieder raus. Lieber heute als morgen.
 

Bierdeckel111

Aktives Mitglied
Du könntest auch so lange krank machen bis sie dich entlassen. Ansonsten wenn du bzw. ihr beide so gut proggen könnt, warum macht ihr euch nicht selbständig und kreiert mit eurem eigenen Unternehmen Dinge wie Apps oder andere Software? Wenn ihr beide glück habt könntet ihr damit Millionen verdienen :) .
 
P

Pulpetta

Gast
Hey du,
damit erreichen diese Leute genau was sie wollen! Und der arme Abteilungsleiter hat dann ein Problem. Es gehen genau die falschen Leute wie eben du, die er so dringend bräuchte. Wenn ihr euch gut versteht, redet miteinander und ihr werdet eine Lösung finden. Mit so schlechten Produkten sägt die Firma gewaltig am eigenen Ast, das wissen die sicher selbst. Deine Team"Kollegen" machen was sie wollen und arbeiten nicht im Interesse der Firma. Nach dem Motto "mir egal, hauptsache die Kohle kommt". Das ist schade. Rede mit den Leuten, mit den Chefs. Leute wie dich können sie gebrauchen. Wenn nichts besser wird dann behalte wenigstens deine Ehre und kündige von dir aus, oder schreibe einen Aufhebungsvertrag und lass ihn unterschreiben. Da bekommst du dann halt die Sperre beim Arbeitsamt, aber dein Lebenslauf bekommt keine Flecken. Es ist nicht besonders hübsch anzusehen, wenn man in der Probezeit gekündigt wird!

Grüße
Pulpetta
 

JPax

Mitglied
Ich wurde jetzt vom Abteilungsleiter abgestellt Teile der Software neu zu schreiben.

Dabei sollen die Kollegen nur im Hintergrund die Anforderungen geben und am Ende schauen ob die erfüllt sind.

Qualitätssicherung will er selber machen.

Jetzt gilt es eben abzuwarten bis der betreffende Kollege seine Anforderungen kreiert hat.

Und zum Thema Selbständigkeit : Ich war vorher selbstständig.
Aufträge haben aber nie für volle Arbeitslast gereicht. Das dauert mehrere Jahre bis man da wo ist.
Eine zündende Idee für eine App war nicht da.
So einfach ist das leider immer nicht. Nichtsdestotrotz werde ich wenn sich nichts ändert bald anfangen einen anderen Job zu suchen.
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Ich denke mal, dass der offene Weg gar nicht so schlecht wäre.

Du suchst- vielleicht mit Unterstützung des Abteilungsleiters, der Dir ja inhaltlich zustimmt - das offene Gespräch mit dem Chef. Sachliche Argumente hast Du ja genug.

Ein guter Chef wird Dich wahrscheinlich nicht feuern aufgrund dieser mutigen Offenheit in der Probephase. Vielleicht wird Dir sogar ein gutes Angebot gemacht ...

Sollte er Dich feuern, wäre ja Dein Ziel erreicht.

Sollte es dann noch Probleme wegen des Arbeitszeugnisses geben, so hast Du meines Erachtens auch nicht die schlechtesten Karten, weil Du alles ganz offen klar dargelegt hast. Vor jedem Arbeitsgericht könntest Du meines Erachtens einigermaßen deutlich klarlegen, dass Du Dir nichts zu Schulden hast kommen lassen. Allerdings müßtest Du wohl damit leben können, auf Anweisung Dir gegenüber weisungsberechtigter Personen auch Murks zu programmieren. Das wird man doch ein paar Monate aushalten können, denke ich.

Ich denke auch, dass Du schon jetzt oder spätestens nach dem Gespräch einen neuen Job suchen solltest.

Danke für den interessanten Einblick in die Arbeitswelt eines Programmierers! Ich glaube, das Ganze ist kein Einzelfall ;). Nach meiner Erfahrung bestimmen die oft subjektiven Kenntnisse und Vorlieben (!) des Programmierers, wie eine Software später mal aussehen wird. Von der objektiv besten Lösung ist man oft meilenweit entfernt. Und die Chefs haben oft recht wenig Ahnung von der Materie (verwalten eher die Software-Firma).
 

JPax

Mitglied
Es geht nicht darum, dass ich auf Wunsch weisungsbefugter Leute Murks programmieren muss.

Es sind alle auf dem selben Level, inklusive mir. Wir alle unterstehen dem Abteilungsleiter.

Ein großes Problem ist jedoch, dass die Standards auf die sich geeinigt wurde, wie du schon sagst aus persönlichen Vorlieben entstanden sind. Auch nicht unbedingt im Konsens.

Klare Meinung des Abteilungsleiter ist, dass man eine letzte Instanz gebraucht hätte die die Sinnhaftigkeit prüft.

Das größte Problem in dem Zusammenhang ist jedoch, dass die Leute sich an ihre eigenen Standards nicht halten.

Immer wieder bin ich dabei Tickets umzuarbeiten die ohne Beachtung der Richtlinien live gingen.
Das ist auch das was mich am meisten aufregt. Manche Personen setzen sich über die Richtlinien hinweg und keiner sagt etwas.

Es ist prima nachverfolgbar wenn man eine derartige Aufgabe bekommt wer wann daran gearbeitet hat.
In der internen Wiki mit den Richtlinien ist auch gut nachvollziehbar seit wann diese gelten.

Aussage wenn man Derartiges den Kollegen gegenüber kritisiert: man wolle nur von eigenen Fehlern ablenken.
Dann hat man angeblich damals ein anderes System gehabt oder Richtlinien wurden nachträglich von wo anders übernommen.
Dem ist aber ganz klar anhand des Bearbeitungsverlaufs nicht so.

Fakt ist, dass diese Leute ihren Murks immer schön unter den Teppich kehren wollen.
Vom Abteilungsleiter behaupten sie dann unter sich einfach ihm würden die nötigen Kenntnisse fehlen um Teamleiter zu sein.
Alles was recht ist um sich kein Iota ändern zu müssen.
Hab ich in der Form wirklich noch nicht erlebt.
 

Athanasia

Aktives Mitglied
Schade, daß du nicht auf meine Frage eingehst, warum du dich unbedingt kündigen lassen möchtest, obwohl man Bewerbungen auch schreiben darf, wenn man in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis steht. :confused:
 

JPax

Mitglied
Mein Abteilungsleiter wurde heute spontan "einvernehmlich" gegangen.

Für mich hat sich der Fall damit erledigt und ich bin absofort auf Jobsuche und werde die Probezeit zur Kündigung nutzen sobald ich etwas habe.

Athanasia: Es gäbe mir schlicht Zeit einen Job zu suchen ohne gleichzeitig diese Situation ertragen zu müssen.

Ich war heute früh noch am Pläne schmieden mit dem Abteilungsleiter und nur wenige Stunden später wurden wir alle zu einem ominösen Termin eingeladen auf dem die Entscheidung verkündet wurde.
 

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