Zählt das schon als Mobbing (bzw Bossing)?

Ist nicht mir selbst passiert, hat sich aber in meiner Abteilung so abgespielt:

Kollege meldet sich krank, legt ordnungsgemäß die Krankschreibung vom Arzt vor, kommt nach einer Woche zurück, zwar gesund, aber noch etwas erschöpft aussehend, und bekommt vom Chef an den Kopf geworfen "ich dachte sie feiern nur krank, aber anscheinend waren sie ja wirklich krank"

Besagter Kollege hat bisher nie krank gefeiert, ist auch nicht öfter krank als andere, hat auch nie etwas in die Richtung gesagt oder sonst irgendwas getan was diesen Verdacht begründen könnte.

Ich finde das ist echt unverschämt, der Chef hat das zwar nie vor uns anderen Kollegen behauptet und auch in die obige Bemerkung hat er nur zu dem betreffenden Kollegen gesagt als sonst niemand in Hörweite war, aber in Ordnung ist es meiner Meinung nach auch nicht, besonders da der Chef wenn jemand rumhustet etc. sonst auf fürsorglich macht und empfehlt man solle doch mal zum Arzt gehen.

Und das ist halt nicht der einzig Fall in dem man es nicht recht machen kann, macht man Überstunden ist man doof weil man ja nicht in der Lage ist seine Arbeit so einzuteilen das man nach 8 Stunden fertig ist und damit der Firma schadet, weil die diese Unfähigkeit ja bezahlen muss, macht man keine ist man faul. Was richtig und was falsch ist entscheidet die Laune des Chefs. Die kann teilweise wochenlang gut sein, dann kommen keine solchen Bemerkungen, aber teilweise auch wochenlang schlecht und dann kommt ständig sowas. Es wird einem zwar nicht direkt an den Kopf geworfen, aber unterschwellig schon.

Ich weiß nicht ob sowas schon als Mobbing zählt, da es ja nicht ständig stattfindet, ich überlege nämlich seit längerem solche Vorfälle zu dokumentieren um gegebenenfalls den Betriebsrat oder dem nächsthöheren Vorgesetzen einschalten zu können falls es zu weit geht.

In Ordnung ist das auf gar keinen Fall und förderlich fürs Betriebsklima sowieso nicht. Dokumentieren kann nicht schaden. Ob du es dann jemals verwendest kannst du ja später entscheiden.

Ja, das ist eine Straftat. Bossing als solches gibt es nicht, aber Nötigung aus einer Amtsposition herras.

Erst gestern hat ein Kollege wieder versucht durch die Freisetzung umweltgefährdende und biologisch aktiver Stoffe andere zu vergiften. Das interessiert auch niemanden außer mir. Fakt ist, sobald man klagt und oder sein recht einfordert, ist man seinen Job los, insofern kein Personalrat hinter einem steht. Aber auch mit Personalrat verändert sich das Arbeitsverhältnis zumeinst drastisch.

Ich werde meinen Arbeitgeber wegen diverser Arbeitsrechts- und Arbeitsschutzverletzungen verklagen, sobald mein Vertrag ausläuft. Schon allein um im Fall von Folgeschäden abgesichert zu sein, kann ich das nur wärmstens empfehlen.

Auch psychische Belastungen können ihre Spuren hinterlassen.