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Zeitungsabos an der Haustür

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Pieps

Gast
Hallöle allerseits.

Ich hätte mal eine Frage 😉

Gestern klingelts an meiner Tür. Ich geh natürlich raus. Draußen stehen zwei "Jugendliche", so um die 20 Jahre. Das Gespräch begann mit dem Satz "Hast du Vorurteile gegenüber Drogenabhängigen?"... Ich hab mir da schon denken können, um was es später mal gehen wird, aber ich bin ja ein freundlicher Mensch und knall ungern jemandem die Tür vor der Nase zu.

Ich antworte wahrheitsgemäß: "Nö. Hab Freunde, die mal Drogen genommen haben." Reaktion war erstmal Stille und nervöses Blättern in den Unterlagen, so nach dem Motto: "Mist, was antworte ich auf diese Entgegnung?"

Nach ein paar Sekunden gewannen beide ihre Fassung wieder und fragten mich, ob sie denn nicht reinkommen könnten, schließlich hätte ich ja sicherlich einen Tisch, auf dem sie zur besseren Erklärung ihres Anliegens ihre Unterlagen ausbreiten könnten. Gedacht habe ich mir "Hackts?", gesagt habe ich "Nein.". Auf das folgende Wie? und Warum? meinte ich, ich hab nicht aufgeräumt.

Dann begann das eigentliche "Gespräch", jetzt auf der Treppe im Hausflur (einer hat geredet, der andre saß stumm nickend hinter ihm und ich stand vor beiden).

Es wär ja toll, dass ich keine Vorurteile hätte. Und was ich denn meinen würde, wieviele Abhängige nach dem Entzug wieder rückfällig werden würden, bla blubb, das übliche Geplänkel halt.

Nach ca. zehn Minuten kamen sie endlich auf den Punkt und reichten mir einen Zettel, auf dem verschiedene Zeitschriften aufgelistet waren. Freundlich und neugierig, wie ich nunmal bin (*grins*), las ich mir das mal aufmerksam durch. Meine Gedanken: "Freizeit Revue, Neue Post... Öhm... Nee, muss net, liest meine Oma..." Gesagt habe ich: "Ahja. Und was soll ich jetzt tun?" Antwort: "Für jedes Abo, dass wir verkaufen, bekommen wir Punkte und ab einer bestimmten Punktzahl wird für uns ein Arbeitsplatz ermöglicht."

Während der anschließenden Diskussion habe ich versucht, ihnen klar zu machen, dass ich kein Abo an der Haustür abschließe und dass keine Zeitung für mich in ihrer Liste dabei sei. Daraufhin sollte ich wohl mit dem Satz "Nur, weil du keine der Zeitschriften lesen magst, willst du uns nicht helfen?" ein schlechtes Gewissen bekommen. Auch die anfängliche Freundlichkeit der zwei ließ merklich nach.

Das Gespräch wurde jetzt auch recht schnell von den beiden beendet und sie zogen ihres Weges.

Jetzt meine Frage:
Ist es üblich, dass Hilfsorganisationen (in diesem Fall Albatros, so die Aussage der Jungs) ihre "Hilfsbedürftigen" Klinken putzen und Abos verkaufen lassen?

Ich hab auf der Internetseite nichts derartiges gefunden... Außerdem ist die Organisation 600km von mir entfernt und in meiner Umgebung gibt es keine Niederlassungen oder ähnliches.

War mein Verhalten korrekt? Was hättet ihr getan? Vielleicht doch besser gleich die Tür zugemacht? *lach*

LG,
Pieps
 
Nein, Hilfsorganisationen arbeiten nicht mit Zeitungswerbern zusammen. Zeitungswerber arbeiten in erster Linie für sich selbst bzw. ihre Chefs oder Vorgesetzten. ( Mich wundert´s das es das noch immer gibt - siehe Rücktrittsrecht bei Haustürkäufen )
Zeitungswerber arbeiten immer mit einem "Spruch". Also entweder "Student",
"Strafgefangener" oder "Behinderter". Dann gibt es welche, die mit sog. "Blüten" unterwegs sind - sie geben normalerweise eine Zeitungsausgabe umsonst ab. Der Zeitschriftenwerber selbst bekommt tatsächlich nicht viel von der Provision ab, die ohne weiteres um die Höhe des Jahreabonnementspreises schwanken kann. Das meiste davon bekommen die Vorgesetzten, die Kolonnenführer und weitere obere Chefs. Die Zeitschriftenwerber schreiben Aufträge an der Haustür, die sog. Scheine. Von diesen Scheinen hängt alles ab. Ein guter Werber kann ohne weiteres bis zu 30 Scheine am Tage abliefern. Wenn sein Vorgesetzter beispielsweise 300 Scheine im Monat an den Auftraggeber ( Verlag ) weitergeben kann, kriegt er dafür seine Provision und ab bestimmeen Stückzahlen beispielsweise Autos. Für soundsoviel Scheine gibt es dann meinetwegen einen VW-Bus ( für die Kolonne ) und einen Mittelklasse-PKW für ihn selbst.
Ich kenne mich deswegen ein wenig aus, weil ich früher einen Bekannten habe, der selbst früher mal eine solche Zeitschriftenwerber-Kolonne hatte.
Also, jedenfalls braucht sich da niemand Gedanken zu machen, wenn er den Werber wegschickt. Im Zweifelsfalle kann man aber ein Haustür-Abo aber auch noch stornieren, wenn man dem Werber zuviel geglaubt hat.
 
Pieps meinte:
Hallöle allerseits.

Jetzt meine Frage:
Ist es üblich, dass Hilfsorganisationen (in diesem Fall Albatros, so die Aussage der Jungs) ihre "Hilfsbedürftigen" Klinken putzen und Abos verkaufen lassen?

LG,
Pieps


Hallo Pieps,

das sind Drückerkolonnen, die reisen auf diese Tour für irgendwelche Verlage.

Erst garnicht reinlassen. So mache ich es zumindest.

Kann mir meine Zeitschriften auch im Laden um die Ecke kaufen.

Gruß
 
Hallo Pieps,

so wie Mike schon beschrieben hat, wird nirgends soviel gelogen, wie bei Zeitschriftenabos an der Haustür. Sicher sind die, die dort werben, die ärmsten Schweine in der Reihe der Verdienenden. Aber gerade auf diese Mitleidsmasche läuft es hinaus. Sie werden regelrecht darauf geschult und wehe es klappt nicht so, wie es soll.

Auch ich habe einen Bekannten bei diesen sogenannten "Drücker-Kolonnen" gehabt, der sich nur mit Mühe und Not vor ihnen in Sicherheit bringen konnte. Ich würde nie so ein Abo an der Haustüre unterschreiben. Sicherlich hilft es den jungen Leuten im Moment, da sie einen Schein aufweisen können, aber im Endeffekt unterstützt man damit die oftmals unbändige Gewalt der Chefs und Kolonnenführer. So lange Leute die Zeitungen abonnieren, werden diese jungen Leute, die sich meistens in sehr schwierigen Situationen befinden, auf die Straße geschickt.
 
Hallo zusammen

Ich möchte euch etwas erzählen....
Als ich damal in meiner ersten kleinen Wohnung wohnte, klingelte es eines Abends an der Türe.
Zwei junge Männer standen vor der Türe und fragten, ob ich Ihnen denn ein paar Fragen beantworten könnte und nach dem ich dies tat, wollten sie mir ein Abo andrehen.
Sie sagten sie seien Studenten die Abos verkaufen würden und dafür eine Wohnung bekommen. Meine Ablehnung machte die beiden sehr wütend und gingen wieder.

Ein paar Jahre später, sah ich einen Spielfilm im Fernsehen "Der Drücker". An diesem Spielfilm konnte man sehen, wie schlecht es den jungen Leuten in so einer Kolonne ging. Anfangs werden sie mit Versprechungen gelockt und landen schließlich in der Hölle. Sie werden gequält und geprügelt, wenn sie nicht die gewünschten Anforderungen (Abos/pro Tag) erfüllen...........
Der Film war mehr als sehenswert.
Jetzt wußte ich auch, warum damals der Typ so reagiert hatte.

Noch ein paar Jahre später, da wohnte ich schon in meiner zweiten Wohnung. Ich ging eines Nachmittags nach unten, denn ich wollte den Müll und das Altglas wegbringen. Ich sah einen jungen Mann unten warten.
Der Mann kam mir sehr bekannt vor. Ich erinnerte mich, was sich vor Jahren abgespielt hatte. Zugleich dachte ich mir, "na, da kann ja der andere nicht weit sein..."

Als ich vom Altglascontainer zurück kam, sah ich beide den Weg entlang laufen. Seinen Kollegen erkannte ich ebenfalls. Beide waren unverkennbar die selben Typen.
Denn als ich wieder in meiner Wohnung angelangte, fasste ich folgenden Plan:

------- Dem nächsten Drücker verhelfe ich zur Flucht ! ------

Ich hoffte, die beiden würden bei mir klingeln, aber nein, niemand klingelte.

Ich hoffe, mein Plan geht auf. Näheres kann ich hier und jetzt nicht mitteilen, das wäre zu gefährlich für mich.

Der Unbekannte
 
Hallo.

bei mir waren heute auch welche und ich habe leider ein Abo unterschrieben.
Wenn man dies nun kündigt, kann das sein, dass man da Ärger mit denen bekommt?
Vielleicht dass sie einen aufsuchen etc...
Ist Euch was derartiges bekannt?
Der eine sah nicht grad besonders vertrauenserweckend aus.
 
Hallo.

bei mir waren heute auch welche und ich habe leider ein Abo unterschrieben.
Wenn man dies nun kündigt, kann das sein, dass man da Ärger mit denen bekommt?
Vielleicht dass sie einen aufsuchen etc...
Ist Euch was derartiges bekannt?
Der eine sah nicht grad besonders vertrauenserweckend aus.

Keine unnötige Bange.

Haustürgeschäfte kann man in einer Frist von 14 Tagen kündigen (meines Wissens).

Diese netten Menschen kommen dann auch nicht vorbei. Die sind ja weiter auf Kundenfang. Ein Betonmischer wegen der Schuhe kommt auch nicht.

Wohnst Du in einer Stadt, wo ein Fluss durchfließt?
 
Hallo Gast ,
mach gleich die Kündigung fertig , steck sie Montag in den Briefkasten . Dann machst Du Dir einen großen Zettel :

Nie wieder Abos unterschreiben !!!!!!

Bringst diesen an einer gut sichtbaren Stelle an .
Es tut Dir keiner was ......🙂

LG
 
Ich habe mich vor etwa 20 Jahren einmal bequatschen lassen. Meine damalige Partnerin klärte mich dann auf, dass es - kein - ehemaliger straffälliger Mensch war.

Ich habe gleich widerrufen und nichts mehr davon gehört.

Günter
 
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