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"Zeitverschwendung" ist mir ein Dorn im Auge.

G

Gelöscht 75110

Gast
Hey,

Kennt ihr das auch, wenn ihr eure Sorgen über z. B. eure Ausbildung mitteilt und euch die Leute sagen: "Du musst eine Ausbildung machen sonst ist es bald zu spät für dich".

Das ist eine Sache die mich an unserer Gesellschaft extrem nervt. Warum wird mir dieser Druck gemacht obwohl ich noch einmal so alt bin. Ich habe noch einen Großteil meines Lebens für die Arbeit für meine Brötchen vor mir, bevor ich in Rente gehe. Mir wird seit meinem 15ten Lebensjahr Druck gemacht, es müsse doch "schnell" etwas gefunden werden und man solle auf keinen Fall etwas machen, dass einem nicht gefällt, da man ja sonst seine Zeit "verschwenden" würde.

Da ist doch der krasse Widerspruch. Wie soll ich denn als junger Mensch davor bewahrt werden mir einen Beruf auszusuchen, der nicht zu mir passt, wenn mir im Vorfeld schon Druck gemacht wird, es währe ja extrem schlimm, wenn man eine Lücke im Lebenslauf hätte. So sucht man doch auf die schnelle irgendwas, damit man was hat.

Bloß nicht aus der Reihe Fallen, sonst wird man aussortiert und endet als Loser.

Eine sehr intelligente Frau hat mal zu mir gesagt "Lukas, man kann seine Zeit niemals verschwenden, man kann sie lediglich verbringen".

Ich bin jetzt 24 und habe ein abgebrochenes Studium und vermutlich bald eine abgebrochene Ausbildung (Ist nichts für mich). Soll ich jetzt die Ausbildung weiter machen nur aus der Angst, dass mich dann Niemand mehr nimmt?
Nur mal so. Sollte es sowas wie Zeitverschwendung doch geben könnte ich mir keine größere vorstellen, als mich halbgar durch eine Ausbildung zu quälen, dessen Beruf ich sowieso nie antrete.

Mich nervt dieses System. Ich fühle mich wie in eine Ecke gedrängt
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Frohes Neues,

was hast du denn studiert und wie weit bist du denn in deiner Ausbildung? Kurz vor Ende oder noch am Anfang?

Wie sähe dein Alternativ-Plan aus, wenn du die Ausbildung abbrichst?

Solange du keinen hast, würde ich die Ausbildung weitermachen und mich parallel gemäß Interessen umschauen.
 

Rikachan

Aktives Mitglied
ich habe auch ein abgebrochenes Studium hinter mir, habe mich jedoch als Werkstudent einarbeiten lassen und wurde zum Glück übernommen. Ich habe zwar keine Ausbildung. Jedoh bin ich trotzdem Festangestellt. Es gibt zum Glück immer mehrere Möglichkeiten, auch wenn manche nur das machen was andere machen, dasss aber nicht der richtige Weg sein muss.

Mein Job ist manchmal auch stressig und ich will in manchen Momenten alles hinschmeissen, aber dann fallen wiederum gute Sachen ein wie Teamarbeit und dass man sich zeit nehmen kann für die Aufgaben. Ich hoffe du findest eine Lösung.
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Weißt Du, es ist so. Wenn Du studiert hast, verdienst Du später 10x mehr als andere, kannst den Larry raushängen lassen und einen auf dicke Hose machen. Mit einer Ausbildung ist man gegenüber einer studierten Person je nach Beruf der letzte Penner. Ohne endet man als Leiharbeitstrottel oder in Hartz4, es sei denn, man ist ein Ultratalent.

Mir persönlich ist das Berufsleben nach dem Tot von Vater und Mutter komplett egal geworden. Habe mittlerweile 3 Menschen an Krebs nach Renteneintritt verrecken sehen und denke, daß Barmherzigkeit das Lebensziel sein sollte.

Ohne Ausbildung würde ich Dir raten, zur Bundeswehr zu gehen. Die nehmen fast jeden, wenn man den Sport- und IQ Test schafft. Dann kannst Du eine schöne Laufbahn hinlegen, hast Abwechslung und kommst an die frische Luft. Danach winkt Dir ein Leben im Staatsdienst. Mußt natürlich oft umziehen. Ich würde in Deinem Alter mich bei der Marine melden.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Weißt Du, es ist so. Wenn Du studiert hast, verdienst Du später 10x mehr als andere, kannst den Larry raushängen lassen und einen auf dicke Hose machen. Mit einer Ausbildung ist man gegenüber einer studierten Person je nach Beruf der letzte Penner. Ohne endet man als Leiharbeitstrottel oder in Hartz4, es sei denn, man ist ein Ultratalent.
Naja... ganz so krass würde ich es nicht sehen. Da liest man viel Mißmut und Schwarzmalerei raus.

Ein Beruf verschafft einem Selbstbewusstsein und deutlich mehr gesellschaftliche Akzeptanz. Das muss man nicht gut finden, ist aber so. Darüber hinaus fühlt es sich gut an, seinen Lebensunterhalt alleine bestreiten zu können und unabhängig zu sein.

Mit 24 Jahren und einer (noch) laufenden Ausbildung ist für den Themenersteller ja noch lange nicht Feierabend. Da kann man einiges draus machen.
 
J

Jako

Gast
Vielleicht hilft es dir, dir vorzustellen, welche Träume und Ziele du im Leben hast?

Möchtest du einen Bürojob oder möchtest du dich künstlerisch ausdrücken? Möchtest du anderen Menschen helfen oder ist dein großes Ziel ne Penthouse-Wohnung? Wofür hast du dich als Kind interessiert? Was wolltest du als Kind unbedingt werden? Wo kannst du dir vorstellen später zu arbeiten? Im Homeoffice, im Büro, auf einem Schiff, im Hotel...? Haben Menschen aus deinem Umfeld Jobs, die dich interessieren? Arbeitest du lieber im Team oder nicht?

Und dann: Gibt es Menschen, die dich finanziell unterstützen? Kannst du Praktika in den Bereichen machen, die dich interessieren oder einzelne Menschen für einen Tag bei ihrem Job begleiten?
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Ich bin jetzt 24 und habe ein abgebrochenes Studium und vermutlich bald eine abgebrochene Ausbildung (Ist nichts für mich). Soll ich jetzt die Ausbildung weiter machen nur aus der Angst, dass mich dann Niemand mehr nimmt?
Nur mal so. Sollte es sowas wie Zeitverschwendung doch geben könnte ich mir keine größere vorstellen, als mich halbgar durch eine Ausbildung zu quälen, dessen Beruf ich sowieso nie antrete.
Natürlich nimmt Dich jeder liebend gerne mit Abi, wenn Du ein Teil- Studium hattest und bestenfalls die kompletten Kenntnisse einer Ausbildung - aber ohne Abschluss!
Immerhin kann man Dich so in wissenschaftlichen Bereichen einstellen, rein vom Intellekt her könntest Du auch Geschäftsführer tageweise vertreten.

Problem in der Realität ist dann wohl, dass in so einem Betrieb Dein Vorgesetzter ein Facharbeiter für Gebäudemanagement ist, der Dich mittels Deiner vorgelegten Unterlagen erst mal in die Bedienung seines Papierkorbs einweist :) und Dich danach spüren lässt, dass man auch ohne akademischer Grundlage richtig was drauf haben kann.
Du fängst also dort zum Mindestlohn an und er erwartet dass Du Dich beweist.
Indem Du zum Beispiel den Unterschied zwischen Löwenzahn und Taraxacum kennen lernst.

Taraxacum ist Löwenzahn, der in einer Wiese wächst und Löwenzahn ist Taraxacum, der auf der Einfahrt wächst.
Den ersten sollst Du mähen und den zweiten ausreißen.

Und wehe Du denkst, der will Dich für dumm verkaufen: der meint das ernst, schließlich ist er Dein Chef!
************

Ich hab sowas mal mitgemacht. Ich hatte die Schlosserausbildung praktisch glatt 1 und mich beim Wasserwerk beworben, war dann Mitglied einer Truppe mit den orangen Autos, die gerne mal zwei, drei Stunden hinter einem Busch stehen ohne dass sich was tut.
Es galt, einen Winkel in einem Brunnen zu ersetzen. Ein pipeline-dickes Rohr, senkrecht im Brunnen, was in die Waagerechte überging.
Der Schweißer maß 2 Tage, schweisste drei Tage und wir pinselten das Ding vier Tage. Dann ab damit in den Kran gehängt und abgesenkt.
Ungläubiges Staunen: es passte nicht !Aber so gar nicht.
Nach zwei Stunden wurde der Meister gerufen, guter Rat war teuer.
Man kam nach intensiver Abwägung des geringsten Schadens zum Schluß, dass an der einen Seite genau 20 cm heraus geschnitten werden müssen und die werden auf der anderen Seite eingeschweisst.
Da lag also der Fehler.
Ich hatte mich angepasst und – wie die anderen – den Verstand ausgeschaltet, aber wie er das so sagte, kam ich auf die Idee einzuwenden, die sollen das Ding mal anders rum im Kran einhängen, dann müsste es ja auch passen. So war es dann auch.

Die Konsequenz war aber eine andere. Die Jungs wurden wach und einer meinte in schönem breiten unmißverständlichen Plattdeusch:
„Do böß ne Aaschloak, ne Dubbelklukke, Do häs us oplope loate. Mit disch ärbeie mir net mer tesame!!“
Übersetzt: Du bist ein A**loch, Ein Doppeltkluger. Du hast uns auflaufen lassen. (weil Du uns das nicht gesagt hast bevor der Meister kam) Mir dir arbeiten wir nicht mehr zusammen“.

Ich hatte tatsächlich meinen Job verloren, weil ich wegen "Überqualifikation" nicht in das Team passte. Is klar.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 79650

Gast
Jeder Mensch kann soviel Zeit verschwenden, wie er mag, wenn er das nicht auf Staatskosten tut.
Meine Meinung.
 
D

Der Realist

Gast
Mit fast 25 sollte man normalerweise seine Lehrausbildung lange abgeschlossen haben bzw. sein Studium.
Man kann natürlich seine Zeit auch anders "sinnvoll" verbrauchen.
Die Jahre bis 25 sind entscheidende Jahre für die berufliche Entwicklung.
Ich habe den Eindruck, dass du hier nach Zuspruch für deinen nicht vollendeten beruflichen Werdegang suchst. Wenn du also Einkommensmäßig nicht abgehängt sein willst, dann solltest du intensiv deine Einstellung überdenken. Mit fast 25 Jahren ist die Zeit der Selbstfindung ohne abgeschlossene Berufsausbildung nicht mehr gegeben.
 

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