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Zerbreche an einer Trennung

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Hallo,
bereits vor über zwei Jahren hat sich mein Exfreund nach 9 Jahren von mir getrennt. Geht es mir ein bisschen besser, meist leider auch nur mal ein paar Tage, kommt garantiert wieder irgendwas das mich wieder total abstürzen lässt. Eigentlich weiß ich das es nicht gut ist, dass ich mich immer wieder ein ein Loch fallen lasse, wieder anfange zu grübeln nur zu weinen usw. Trotzdem passiert es immer wieder und ich hab das Gefühl, ich zerstöre mich nach und nach selbst. Gestern habe ich erfahren das meine beste Freundin einen Heiratsantrag bekommen hat. Als ich im Januar erfahren habe das sie schwanger ist hat mich das schon total runter gezogen. Die bevorstehende Hochzeit hat nun wieder unendlich viele Fragen in mir ausgelöst und ich habe plötzlich wieder unendlich viel Schmerz in mir gespürt und musste fast den ganzen Tag nur weinen. Ich war schon immer infektanfällig, aber dieses jahr bekomme ich ständig Erkältungen die lange dauern. Seit zwei Wochen bin ich nun auch wieder erkältet. Jetzt war es gerade etwas besser, aber seit gestern hab ich nun wieder schmerzende Lymphknoten und Schmerzen im Gesicht. Dadurch das ich nicht über die Trennung hinweg komme hab ich das Gefühl immer mehr krank zu werden. Ich merke ja das meine Verhaltensweisen mir nicht gut tun, aber ich schaffe es nicht aus diesem ganzen Teufelskreis auszusteigen. Immer wieder frage ich mich, warum alles so gekommen ist, warum mein Exfreund seine Gefühle für mich verloren hat, warum ich das nicht aufhalten konnte usw. Ich muss immer wieder daran denken wie lieb er über Jahre zu mir war und wie sehr er mich geliebt hat und komme einfach nicht damit zurecht, dass sich alles geändert hat und er mich verlassen hat. es nagen Selbstzweifel an mir...warum meine freundin es schafft, dass ihr Freund bei ihr bleibt und sie nach wie vor nach fast 10 jahren noch liebt und warum mir sowas nicht gelungen ist. warum mache ich das? warum quäle ich mich so? ich weiß einfach nicht was ich tun kann...
 
Liebe Gästin,

mein Eindruck ist, nicht nur dein Freund hat dich verlassen, sondern auch du - dich selbst, so als ob du mit ihm gegangen wärest und dich allein gelassen hättest.. Oder als ob er dich mitgenommen hätte, weil er zuvor zu viel Macht über dich,- dein Selbswertgefühl, dein Lebenswillen bekommen hätte.

So kannst du vielleicht erkennen, dass wahrscheinlich du selbst noch nicht genügend Zustimmung und Lebensberechtigung dir geben kannst, dass du es lernen musst. Und so wäre die Zeit des Alleinseins sinvoll, da sie dir dazu die Gelegenheit gibt.

Ich glaube, und versuche es für mich stets weiter zu lernen, dass die Grundlagen des Selbstwertgefühls und Lebensberechtigung nur wir selbst uns geben können, dass die anderen sie nur bestätigen oder anzweifeln können. Doch auch dann entscheiden wir, wenn auch oft unbewusst, ob wir diese Rückmeldung übernehmen oder nicht. Ohne unser inneres "ja" dazu, kann es uns nicht wirklich erreichen, - so erfahre ich es immer wieder bei mir jedenfalls.

Überprüfe vielleicht, bei verschiedenen Situationen, wie du dich selbst und das was du tust, beantwortest, und vor allem - ob du es überhaupt tust und nicht nur auf die Bewertungen anderer ausgerichtet bist, so als ob sie dich erst "erfinden" sollten. Denn dann gibst du ihnen zu viel Macht über dich - so wie deinem Freund, vielleicht?

Ich wünsche dir wieder die wohlwollende Nähe zu sich selbst!
Lenja
 
Hallo,
vielen Dank Lenja für deinen Beitrag!

"mein Eindruck ist, nicht nur dein Freund hat dich verlassen, sondern auch du - dich selbst, so als ob du mit ihm gegangen wärest und dich allein gelassen hättest.. Oder als ob er dich mitgenommen hätte, weil er zuvor zu viel Macht über dich,- dein Selbswertgefühl, dein Lebenswillen bekommen hätte."

Ich denke das trifft es ganz gut. Ich hatte auch schon oft das Gefühl, dass ich garnicht mehr die bin die ich mal war. Ich glaube beides trifft zu, ein Stück weit habe ich mich selbst alleine gelassen und ich hab auch das Gefühl, dass er einen großen Teil von mir durch die Trennung mitgenommen hat. Eben auch weil vieles, was ich mit ihm gemacht habe und was mein Leben in den zehn Jahren mit ihm ausgemacht haben durch die Trennung weg war.

Gerade in den letzten Jahren der Beziehung war es so, dass er zu viel Macht über mich hatte, leider bin ich wohl auch abhängig von ihm geworden.

Seit der Trennung bin ich nun täglich wieder aufs Neue damit beschäftigt einigermaßen zufrieden zu werden. Meine hauptsächliche Zufriedenheit habe ich aus der Beziehung gezogen und aus seiner Zuneigung. Wie sehr mich das aufgebaut hat, mein Selbstbewusstsein gesteigert hat usw. hat sich ab da gezeigt, wo er sich plötzlich unsicher wurde, ob er mich noch liebt. Erste Zweifel kamen bei ihm einige Zeit (Jahre) vor der Trennung auf und ab da war mein Gefühlsleben ein ständiges auf und ab. Es kamen dann auch Phasen wo es wieder besser mit uns lief, wo er sich wieder sicher war, aber trotzdem ging es mir in den letzten Jahren der Beziehung oft schlecht, es war eine deutliche Abwärtstendenz in meinem psychischen Befinden zu erkennen.

Was ich bis jetzt immer noch nicht geschafft habe ist es alleine einigermaßen zufrieden zu sein. Ich fühle mich immer noch als Versagerin, weil er mich verlassen hat und ich es nicht geschafft die Beziehung aufrecht zu erhalten. Mich selbst wirklich zu lieben und meinem Leben einen Sinn zu geben und diesen nicht von einem Mann oder einer Beziehung abhängig zu machen, das ist es, was ich lernen müsste. Wie könnte ich dieses Ziel erreichen? Ich bin mehr denn je auf der Suche nach mir selbst.
 
Ich kann nicht wirklich viel dazu sagen, außer:

Lerne zu hassen. Lerne ihn dafür verantwortlich zu machen was er getan hat. Du bist nicht dafür verantwortlich. Du hast Dich sicherlich immer innerhalb Deiner Möglichkeiten bewegt und Du hast sicherlich alles gegeben was Du konntest. Denk nicht, dass das nicht gereicht hat, sonst würde es Dir nicht so scheiße gehen. Er ist verantwortlich. Er hat entschieden Dich zu verlassen. Wenn das seitdem immernoch an Dir nagt, ist es an Dir, Dir Dein Leben schön zu gestalten.
Lerne Dich selbst zu lieben. Vielleicht für den Anfang "nur" Dich zu mögen.

Aber es ist nicht Deine Schuld. Nicht jede Beziehung kann man mit Friede Freude Eierkuchen beenden.

Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation und das einzige was hier hilft ist: Hass. Zumindest für mich. Aber auf jeden Fall Zeit. Und Ablenkung. Such Deine Freunde auf. Ruf sie an. Unternimm was mit ihnen. Gib Dich nicht Deinen Gedanken hin. Und irgendwann findest Du auch noch Deinen Deckel.

Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg dabei.
 
Hallo,
ich denke nicht das Hass und die Verantwortung abzugeben der richtige Weg sind. Im Grunde denke ich, dass man sich und dem anderen verzeihen muss um wieder glücklich zu werden. Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Das er mich verlassen hat, hatte ja Gründe. Negative Dinge zu denen ich mindestens zur Hälfte ja auch beigetragen habe.

Ich frag mich nur warum er so schnell wieder eine Partnerin gefunden hat. Er hat nach einem halben Jahr eine Kollegin "gedatet" und ist mit ihr zusammen gekommen. Ein date und schon wieder verliebt und vergeben?! Das kommt mir so ungerecht vor...ich lerne immer wieder Männer kennen und hatte auch mit zwei über einige Wochen was. Einen Partner habe ich jedoch nicht wieder gefunden, mich leider nicht verliebt. Wieso war das bei ihm so leicht und er findet so schnell wieder jemand und ich nicht?!
 
Hallo,

als ich den Beitrag von Gästin zum Thema "ich zerbreche an einer Trennung" gelesen habe, war es so, als ob ich ihn geschrieben habe. Bis auf kleine Unterschiede, befinde ich mich in genau der gleichen Situation. Meine Trennung ist auch schon bald 3 Jahre her. Der Unterschied ist, dass ich mich aus dieser Beziehung zurückgezogen habe. Ich habe mich nicht wirklich getrennt, ich war zu erschöpft, um diese Beziehung weiter zu führen. Liebe und Verletzung wechselten sich ständig ab. Der Anfang war ein solcher Zauber und etwas so Besonderes, was ich noch niemals vorher erlebt habe. Die ersten Jahre waren von großer Nähe, ständiger Sehnsucht nacheinander und ganz viel Schönes zusammen machen geprägt. Insgesamt waren wir 13 Jahre zusammen. Er war der Mann nach meiner Scheidung, durch den ich mich zum erstenmal so begehrt und geliebt gefühlt habe. Trotzdem hatten wir in Vielem ganz unterschiedliche Ansichten. Da sind oft Welten aufeinander geprallt. Er hatte zwei so unterschiedliche Seiten. Eine sehr liebevolle und umsorgende charmante Art und eine, die aggressiv und laut und auch zeitweise niveaulos werden konnte. Besonders bei Meinungsverschiedenheiten hat er diese Seite an sich gezeigt. Da konnte man manchmal richtig Angst bekommen. Er sind dann viele Dinge passiert, die mein Vertrauen erschüttert haben. Er hat angefangen, mit anderen Frauen zu chatten, wie er sagte immer dann, wenn wir wieder Streß miteinander haben. Ich wußte nie, chattet er nur oder trifft er sich auch mit diesen Frauen. Angeblich hat er das nie getan und mir wirklich die ganze Verantwortung dafür gegeben. Gleichzeitig habe aber auch ich große Anteile am Scheitern dieser Beziehung. Ich habe mich in manchen Dingen nie wirklich auf ihn eingelassen. Er konnte nicht mit Geld umgehen und war sehr leichtsinnig in manchen Dingen. Er hatte keine Kinder ich dagegen war alleinerziehend und hatte dementsprechend Verantwortung zu tragen. Trotzdem hat er mir die Lebensfreude und den Spaß in mein Leben gebracht. Er war, wie ich erst heute erkannt habe, mein Licht, meine Wärme und hat mich mit seiner spontanen Art einfach mitgerissen. Eigentlich hätten wir uns so gut ergänzen können. Da aber immer das Wichtigste fehlte, nämlich Vertrauen und auch Achtung und Respekt voreinander. Gerade in den letzten Jahren haben wir uns zum Teil gnadenlos gegenseitig bloßgestellt. Er hat so schlimme Sachen zu mir gesagt und ich habe dann aus Verletztheit oftmals auch Dinge gesagt, die wiederum ihn so sehr verletzt haben. Heute sehe ich meinen Anteile ganz klar. Am Ende habe ich mich wie gesagt absolut zurückgezogen, nachdem ein Streit wieder sehr böse und mit schlimmen Worten geendet hat. Ich konnte einfach nicht mehr, weil noch viele andere Probleme da waren und irgendwie war, als er mich so schlimm beschimpft hat plötzlich alle Kraft aus mir gegangen. Es hat noch nicht mal mehr weh getan, so beschimpft zu werden.
Ich habe zu ihm gesagt: bitte geh, ich kann nicht mehr. Er ist dann gegangen und dachte wohl, es wird wie immer sein, wir haben ein paar Wochen Funkstille und dann kommen wir wieder zusammen. So war es schon etliche Male gewesen. Diesmal aber bin ich sehr krank geworden. Wie sehr habe ich erst gemerkt, als ich zur Ruhe kam. Ich bin in ein schweres Burnout gefallen und habe jeglichen Kontakt zu ihm abgebrochen. Ich konnte nicht aus seine Mails antworten, da es nur wieder zu den immer gleichen Vorwürfen geführt hätte. Irgendwann, nach ca. 2 Jahren!! war ich wieder so weit, dass ich mich wieder spüren konnte. Ich habe meine Anteile erkannt und ihm einen Brief geschrieben. Er hat auf ihn geantwortet und geschrieben, dass er beim Lesen solche Herzschmerzen bekommen hat, weil alles Schöne wieder zu spüren war für ihn. Auf meine Frage, ob er eine neue Beziehung hat, hat er nein gesagt. Wir hatten dann Mailkontakt weiterhin und er hat mir dann aber gesagt, dass er keine Gefühle mehr für mich hat, so wie ich für ihn. Im Laufe des Mailkontakts kamen irgendwann die alten Konflikte wieder zu Sprache und da hat er mich erneut wieder mit schlimmen Worten betitelt und sogar meinen Sohn. Er hat mir gesagt, ich hätte ihn kaputt gemacht usw usw. Daraufhin war wieder Funkstille.

Später habe ich dann erfahren, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits seit längerem schon wieder eine neue Beziehung hat. Er hat schon nach ein paar Monaten in einigen Singlebörsen gesucht. Mir hat er gesagt, er wäre total einsam und leidet ganz furchtbar, weil es ihm gesundheitlich sehr schlecht geht. All das war gelogen und er wollte, dass ich das glaube. Natürlich kann ich nicht erwarten, dass er nach fast 2 Jahren noch Single ist und ich war es ja, die sich nicht gemeldet hat. Wir haben uns nur ab und zu gesehen und da kamen immer die alten Konflikte hoch bzw. der letzte schlimme Streit.

Trotzdem war die Erkenntnis, dass er in einer neuen Beziehung ist, für mich wie ein Schock. Vor allen Dingen schon relativ schnell wieder. Ich habe so fest daran geglaubt, dass wir zusammengehören, so, wie wir es immer zueinander gesagt haben. Das uns nichts wirklich trennen kann, egal, was geschieht. Er hat mir in einigen Dingen nicht gut getan aber irgendwie ist in mir seit ich weiß, es ist für immer und ewig vorbei, etwas kaputt gegangen. Es so, wie die Gästin vor mir geschrieben hat, als ob in mir etwas gestorben ist, seit ich das weiß. Ich habe wohl immer die Hoffnung gehabt, es wird wieder gut werden zwischen uns. Es geht mir sehr schlecht und bin nach wie vor in dieser schweren Erschöpfung. Mittlerweile habe ich eine Therapie angefangen und ich rede darüber, dass es so ist, als ob er mich mitgenommen hat. Irgendwie scheine ich wirklich in eine Abhängigkeit von ihm geraten zu sein. Das war mir selber gar nicht wirklich klar. Ich allein bin nicht in der Lage, wirklich nur mal Spaß und Freude zu haben oder zumindestens selten, wenn ich mal was mit Freundinnen unternehmen. So wie ich wieder zu Hause bin, ist all der Schmerz und die Trauer wieder da. Ich bin so unendlich traurig und leer innerlich, seit ich weiß, ich habe ihn für immer verloren. Ich habe ihm das nochmal mitgeteilt und er hat mir gesagt, ich soll ihn nicht mehr kontaktieren. Was ich denn erwarte, wenn ich mich nach so langer Zeit wieder melde. Da hat er natürlich recht. Auf die Frage, warum er mich so belogen hat, vonwegen neue Beziehung usw. sagte er, er wäre mir keine Rechenschaft schuldig. Ja, er hat nach außen betrachtet mit allem recht. Er lebt sein Leben weiter und hat mir die alleinige Verantwortung für alles übertragen. Ich komme nicht rauß aus diesem Loch und ich bin nicht mehr komplett ohne ihn. Ein Teil ist bei ihm oder gestorben, seit ich die Endgültigkeit erkannt habe. Ich versuche alles, lenke mich ab, renoviere gerade meine Wohnung usw. Aber er ist immer in meinem Kopf jede Minute. Das kostet mich all meine Kraft, die ich gar nicht habe und mein Körper hat schon so viele Schmerzen und auch andere Diagnosen, die durch den ganzen seelischen Streß entstehen. Es ist so, als ob ich mich selbst zerstöre. Das beängstigt mich richtig, das so etwas möglich ist. Das man so einen Schmerz emfpinden kann.

Sorry, der Text ist viel zu lang. Es ist so aus mir raußgekommen beim Schreiben. Wünsche der Gästin, die mir so aus dem Herzen gesprochen hat, dass sie lernt, sich selbst zu lieben und wert zu schätzen. Darum geht es ja bei Allem. Ich will nicht daran zerbrechen. Ich will weiter leben aber es fehlt mir so die Kraft ohne ihn.
 

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