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Zu spät zum Vorstellungsgespräch - Entschuldigung per E-Mail?

Tom_Vienna

Mitglied
Hallo!

Ich bin ein Mensch, der sehr viel wert auf Pünktlichkeit legt, und ich erscheine immer überpünktlich zu Terminen und Verabredungen. Vor besonders wichtigen Terminen plane ich immer übermäßig viel Zeitpuffer ein, oft bin ich ca. 30 Minuten zu früh am vereinbarten Treffpunkt. Auch bei meinen bisherigen Arbeitgebern bin ich so gut wie nie zu spät zum Dienst erscheinen und wurde für meine Zuverlässigkeit sehr geschätzt.

Doch gestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch, bei dem es um einen Job ging, an dem mir wirklich sehr, sehr viel lag, weshalb ich mich auf das Gespräch besonders gut vorbereitete.
Obwohl ich laut Google Maps und diversen anderen Routenplanern unter normalen Umständen von Tür zu Tür ca. 20 Minuten benötige, fuhr ich ca. 50 Minuten vor dem Termin los. Kurze Verzögerungen von ca. 10-15 Minuten können in einer Großstadt wie Wien immer vorkommen, und das muss man natürlich immer einkalkulieren.
Die S-Bahn fuhr mit ca. 7 Minuten Verspätung los, doch da ich übermäßig viel Reservezeit eingeplant hatte, machte ich mir anfangs noch keinerlei Gedanken darüber. Doch dann trat quasi das Worst-Case-Szenario ein und die S-Bahn stand für eine halbe Stunde zwischen zwei Stationen still und fuhr keinen Millimeter weiter. Um euch jetzt eine lange Erläuterung zu ersparen: Ich kam mit 10 Minuten Verspätung zum Vorstellungsgespräch!

Ich kündigte mein Zuspätkommen telefonisch an und entschuldigte mich, als ich im Bürogebäude ankam, nochmals beim Recruiter. Ich erklärte ihm, dass das normalerweise nie vorkommt und ich mit dem Taxi gefahren wäre, wenn ich gewusst hätte, dass es zu einer derart massiven Verzögerung kommt. Er meinte zwar: "Kein Problem, das kann passieren!", doch ich merkte an seinem Gesichtsausdruck, dass er alles andere als begeistert war. Dennoch muss ich sagen, dass ich das Gefühl hatte, dass er sehr interessiert wirkte, da er mir sehr genaue Fragen stellte und das Interview eine Stunde dauerte.

Ich weiß, so etwas ist ein absolutes No-Go und darf einfach nicht passieren. Aber ich denke, ich brauche mir keinen Vorwurf machen, denn das hat nichts mit schlechtem Zeitmanagement zu tun, sondern ich hatte einfach nur Pech. Oder hätte ich vielleicht 2 Stunden vor dem Termin losfahren sollen?

Obwohl ich aufgrund meines Zuspätkommens mit einer Absage rechne, überlege ich, ob ich dem Recruiter noch einmal ein E-Mail schreiben und den Sachverhalt erklären soll. Ich weiß schon, dass der Grund für den Recruiter irrelevant ist (denn zu spät ist zu spät), aber ich denke, viel zu verlieren habe ich sowieso nicht mehr. Denkt ihr, ist das angebracht oder sollte ich das lieber lassen?
 
Das ist mir auch schon mal passiert (Anreise mit dem Zug), und manchmal steckt man ja nicht drin. Wichtig war, dass du telefonisch Bescheid gesagt hast.

Wenn dir danach ist, kannst du eine mail schreiben, in der du dich für das nette Gespräch bedankst und dich noch mal entschuldigen möchtest, dass du zu spät kamst. Das muss dann aber auch genügen.

Erklärungen, S-Bahn-Stellfehler, Sintflut, verpennt, interessiert den Personaler nicht. Der erste Eindruck war sicherlich nicht der beste, aber verbessern wirst du deine Position auch nicht mehr.
 
Ich weiß, dass der Grund den Recruiter nicht interessiert, aber ich ärgere mich einfach, dass ich übermäßig viel Zeitpuffer eingeplant habe und dass so eine massive Verzögerung so gut wie nie vorkommt, und dann passiert's ausgerechnet bei so einem wichtigen Termin.

Es ist einfach nur extrem ärgerlich, dass ich für etwas, wofür ich nichts kann, einen dicken Minuspunkt kassiere.
 
Jetzt kannst Du eh nichts mehr ändern und mehr als gut planen geht auch nicht.

Ich würde jetzt nicht nochmal darauf herumreiten. Du hast es erklärt und damit ist es gut.

Das kann passieren.

Und das wird jetzt auch keine Hinderungsgrund sein, Dich nicht einzustellen.
 
[...]Ich weiß schon, dass der Grund für den Recruiter irrelevant ist (denn zu spät ist zu spät), aber ich denke, viel zu verlieren habe ich sowieso nicht mehr. Denkt ihr, ist das angebracht oder sollte ich das lieber lassen?
Lass es lieber. Deine Erklärung war schlüssig und Glaubhaft. Natürlich hat der Recruiter schon alle möglichen Storrys von Bewerbern gehört.
Um so mehr man sich erklärt, um so unlaubhafter wirkt es doch. Oder?
Dumm gelauf, muss aber nicht das Ende sein. Betrachte das mal als Stresstest. Dabei hat Dich der Recruiter schon mal in Aktion erlebt.

Das Gespräch selbst lief doch gut.
Ich drück Dir die Daumen. 🙂
 
Hallo Tom,

ich würde es auch lassen. Denn mit einer weiteren Erklärung oder Entschuldigung bringst du ihm die Verspätung erneut in Erinnerung. Lass lieber Gras über die Sache wachsen und lass den Eindruck, den du als person hinterlassen hast als frischesten Eindruck bei ihm präsent sein.

LG, Anne
 
Natürlich wäre es ideal, dass man zum VG rechtzeitig kommt, aber man kann nicht alles planen. Aus meiner Sicht sollte du das Zuspätkommen nicht allzu sehr großes Thema machen, sondern auf die kurze Erklärung am Anfang belassen und einfach beim nächsten Mal besser machen. Allenfalls könnte das als Schwäche und Unsicherheit interpretiert werden, dass wenn du mal bei Arbeit ungewollt zu spät kommst, den Chef mit ellenlangen Erklärungen auf die Nerven gehst.
 
Eine weitere Erklärung in einer E-Mail würde ich als wirklich unpassend empfinden.

Du hast angerufen, dass du zu spät kommst. Reicht.

Das Zuspätkommen wird kaum der Grund dafür sein, solltest du den Job nicht bekommen. Das kann nun mal passieren, das weiß auch der Recruiter.

Klang doch so, als sei das Gespräch dann gut verlaufen. Belasse es dabei. Sonst wirkst du womöglich noch ziemlich unbeholfen.
 
Danke euch für eure Meinungen! Ok, ihr habt mich überzeugt, ich werde das mit dem E-Mail wirklich lassen und stattdessen abwarten und auf ein kleines (Weihnachts)wunder hoffen.

Es ärgert mich einfach massiv, denn ich habe mich wirklich sehr gut auf das Gespräch vorbereitet, mich für knapp € 1.000,-- neu eingekleidet, die Firmenhomepage genauestens durchstudiert, mich in mein zukünftiges Aufgabengebiet eingelesen und darüber hinaus schon vor einem halben Jahr Kontakte mit zwei MitarbeiterInnen dieses Unternehmens geknüpft, die mich schließlich für diese Stelle auch empfohlen haben. Ich habe mir für diesen Job wirklich einen Haxen ausgerissen (wie wir in Österreich immer sagen) und dann passiert mir so eine Sch... :wein:

Ich bin nämlich schon seit über einem Jahr auf Jobsuche und habe unzählige Absagen kassiert, und ich weiß echt nicht, ob ich so schnell wieder so eine tolle Jobchance kriege. Aber anscheinend habe ich echt kein Glück, denn in meinem Leben ist einfach alles zum Scheitern verurteilt. 🙁

Na gut, ich berichte dann. Bis Ende der Woche wird mich die Firma über die Entscheidung informieren.
 

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