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Zu wenig Selbstwertgefühl

U

Unregistriert

Gast
Hallo,
ich habe schon sehr viele Beiträge hier gelesen und bin beeindruckt wie ihr einander helft.
Vielleicht hat jemand auch für mich einen Rat?
Ich (w) leide unter viel zu grosser Schüchternheit und weiss nicht, was ich dagegen tun könnte. Die Schüchternheit macht sich vor allem in einer Gruppe von Menschen bemerkbar. Das heisst, bei einem Geschäftsessen, einer Runde von mehreren Leuten etc. Es ist so schlimm, dass ich vor solchen Anlässen Angst habe und vorallem kriege ich an Ort und Stelle praktisch kein Wort heraus. Sobald ich merke, dass mir mehrere Menschen zuhören oder mich ansehen, möchte ich mich am liebsten verkriechen, laufe knallrot an oder fange im schlimmsten Fall an zu zittern. Mich belastet das vorallem auch, weil ich sehe wie ungezwungen andere in solch einer Gruppe erzählen können und ich das eigentlich auch gerne tun würde.
Ein wichtiger Punkt ist, dass ich zB in Beziehung mit Männern überhaupt nicht schüchtern bin. Ich habe keine Probleme, Männer kennenzulernen und kann sogar auf sie zugehen. Auch in einer Beziehung bin ich absolut offen und kann über alles reden, auch über meine Gefühle kann ich sehr gut sprechen. Mit Freunden verhält es sich auch so, da bin ich überhaupt nicht schüchtern, aber sobald ich in einer grossen Gruppe von Freunden bin, fängt es schon ein wenig an. Einzige Ausnahme ist, dass ich alle Personen (bis auf die letzte) in der Gruppe sehr gut kenne.
Ich weiss nicht, ob mein Verhalten wirklich etwas mit mangelndem Selbstwertgefühl zu tun hat. Denn eigentlich bin ich zufrieden mit mir, das
Einzige was mich an mir zweifeln lässt ist eben diese manchmal schon
extreme Schüchternheit, ich finde das nicht normal und denke mir, die
anderen würden von mir denken, ich habe überhaupt kein Selbstbewusstsein,
würde nicht richtig ticken oder irgendwie sonstwas würde mit mir nicht stimmen.

Könnte es sein, dass es mit folgendem zusammenhängt?:
In meiner Schulzeit sah ich anders aus als heute: D.h. ich war mollig
(heute bin ich schlank) und unsportlich und wurde deswegen jahrelang aufs Übelste gehänselt. Gleichzeitig war ich schüchtern (nach Aussagen meiner Mutter war ich schon als Baby schüchtern) und konnte mich deshalb nicht wehren.
Gleichzeitig ist noch anzufügen, dass ich sehr sensibel bin und mir oft
über andere Menschen und meiner Wirkung auf sie zuviele Gedanken mache.

Würd mich freuen, wenn ihr mir Eure Gedanken dazu mitteilen würdet.
Beste Grüsse
 

lea

Aktives Mitglied
Hallo Gästin, komme jetzt nicht dazu, dir ausführlicher zu antworten. Deshalb schick ich dir ein Mantra rüber, womit du schon mal anfangen kansst.

*Was andere von mir denken, ist mir egal*

Hat mir mal sehr geholfen.

Bios später Lea
 
U

Unregistriert

Gast
Hallo lea, danke schon mal für Deine Antwort :)
Ich studiere schon ziemlich viel an diesem Mantra rum, welches Du geschickt hast.
Das Pardoxe ist eigentlich, dass ich jemand bin, der sein Leben so lebt wie es ihm passt und sich von niemandem dreinreden lässt. Und trotzdem belastet es mich, dass andere (mir nicht nahestehende) Menschen schlecht über mich denken könnten. Bei nahestehenden Menschen passiert mir das nicht, weil die ja so offen sind, dass ich weiss was sie von mir denken.
Ich stelle mir manchmal die grössten Schauermärchen vor, was die- oder derjenige evtl über mich erzählt. Nach so einem Schüchternheits-Erlebnis in einer Gruppe ist es natürlich ganz schlimm, ich denke, die werden mich wohl als gestörrt betrachten.
Obwohl ich von diesen Menschen zB überhaupt nichts halte und es mir wirklich völlig egal sein sollte.
Ich verstehe mich einfach selbst nicht...
 
G

Gerri

Gast
Weißt du, das geringe Selbstwertgefühl ist sicher einfach erlernt durch die Erfahrungen deiner Jugend. Andere haben dir immer gespiegelt, du seist weniger wert als sie. Und da dir andere Menschen sehr am Herzen liegen und du ihnen gefallen möchtest, passtest du dich deren Erwartungen an. Es ist doch klar, dass jeder Mensch be- und geliebt sein will. Ich auch. Aber die Leute lieben dich, weil du du bist!!! Wenn du rot wirst, wenn du vor anderen sprichst, dann mögen die das vielleicht gerade an dir. Ich mag es, wenn andere Menschen nicht perfekt sind und etwas zurückhaltend sind. Denn ich bin ja auch nicht der große Zampano und möchte das auch gar nicht sein.
Ich denke immer an das Gebot: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Also: Liebe dich. Liebe die anderen. Liebe die anderen nicht mehr als dich, aber auch nicht weniger. Und: Du kannst dich anderen nur geben, wenn du dich selbst hast. Du bist was wert. Und du musst gar nicht der großspurige Typ sein, selbstbewusst, laut, immer im Mittelpunkt. Dann würden dich die Menschen, die dich kennen und lieben, gar nicht wiedererkennen!!!
LG, Gerri.
 
U

Unregistriert

Gast
Hallo Gerri
Danke für Deine Antwort.
Ich glaube schon daran, dass die mir nahestehenden Menschen mich so mögen wie ich bin. Mein Freund sagt auch, ihm ist das völlig egal, wenn ich bei seinem Geschäftsessen nichts sage, er liebt mich dafür, wie ich mit ihm umgehe und nicht wie ich mit anderen umgehe. Ich weiss auch, dass meine Freundinnen meine Art mögen, weil ich gut zuhören und mit Ihnen diskutieren kann, sicher würden sie mich nicht mehr erkennen, wenn ich plötzlich immer nur noch im Mittelpunkt stehen wollte.
Aber die Leute, die mich nicht kennen, die finden mich todsicher nicht symphatisch, wenn ich kein Wort sage, betreten und nervös herumschaue in einer grossen Runde und auf keine Frage eine richtige Antwort geben kann. Wenn man da (eigentich grundlos) rot anläuft, schauen die einem höchstens
kritisch oder von oben herab grinsend an. Und dann fühle ich mich mies, ich fühle mich blossgestellt, belächelt und begreife selber nicht, wieso ich so unsicher bin..
 

Moonlight

Aktives Mitglied
Hallo Gast,

wenn ich das so richtig lese, hast Du auch viele Gaben, die wundervoll sind. Ja, und wer möchte bitte nicht anders sein, als er ist ?? Ging und geht mir auch oft so. Es gibt viele Facetten, die ich an mir hasse. Ich versuche mich so anzunehmen, wie ich bin, auch wenn es mir nicht immer gelingt. Wenn Du Momente hast, in denen Du Dir klein und unscheinbar vorkommst, erinnere Dich doch bitte an die Augenblicke, in dennen Du groß und glücklich bist. Du bist so wie Du bist, und gerade deshalb sehr wertvoll. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Dich Deine Freunde nicht anders haben wollen ;-)
 
U

Unregistriert

Gast
Hallo Moonlight

Danke auch Dir für die Antwort. Es ist schon so, dass mich meine Freunde wohl mögen wie ich bin, aber sie sind in den meisten Fällen auch nicht dabei, wenn ich mich in einer Gruppe von fremden Menschen so deplaziert benehme und fühle. Am schlimmsten ist es, wenn eben keiner meiner Freunde dabei ist, dann bin ich wirklich froh, dass mich keiner sieht, der mich gern hat, weil mir dies dann noch peinlicher wäre! Sicher wäre es meinem Freund wohl auch lieber, wenn ich mit seinem Chef an einem Anlass ein paar Worte wechseln könnte ohne ins Stottern zu kommen. Nicht dass er mich wegen dem nicht mehr liebt, aber es ist doch einfach nicht normal...Und danach mache ich mir hundert Gedanken, was jetzt dieser Chef wohl über mich denkt..
Ich strebe auch nicht den Typ Mensch an, der den Alleinunterhalter spielt und immer im Mittelpunkt steht, das passt nicht zu mir. Mein einziger Wunsch wäre, mich einfach normal verhalten zu können :-(
 
U

Unregistriert

Gast
Hallo, Gast,

Rhetorik-Kurs ist vielleicht gar keine schlechte Idee.

Von einem leibhaftigen Diplomaten hab ich mir mal ein bisschen was über smalltalk abgeschaut: Der hatte immer ein paar unverfängliche Themen sich vorher überlegt, über die jeder irgendwas sagen kann. Mal abgesehen vom altbekannten Gespräch übers Wetter sind auch die Themen Sport (wie steht der Fußballverein aus dem Ort des Gegenübers? - klappt bei Männern so gut wie immer!) und Urlaub prima. Positiv besetzt, und jeder kann irgendwas dazu sagen.

Versuch mal so. Ich hatte und hab auch öfter Schwierigkeiten in Smalltalk-Runden. Manchmal erinnere ich mich dann zum Glück an diese einfache Eröffnungsregel, und es funktioniert.
 

lea

Aktives Mitglied
Hallo du, den Posts meiner Vorredner habe ich nicht viel hinzu zu fügen.
Ich hab das selbe *Problem* auch mal gehabt. Heute ist es für mich kein Problem mehr. Wenn in einer grösseren Runde andere locker-flockig sich die Bälle zuspielten, saß ich betreten dazwischen und verdammte mich selber weil ich nichts beisteuern konnte. Die Zeiten sind vorbei. Ich nehme mich so *unperfekt* wie ich bin an. Wo andere schnattern können, kann ich eben zuhören. Das können die anderen dafür wieder nicht. Wär auch schlimm, wenn alle nur zuhören oder nur reden könnten. So verteilt ist das doch viel besser.
Seitdem ich zu dieser vermeintlichen Schwäche stehe, greift mich auch keiner mehr an, wenn ich nicht viel rede. Sie greifen dich nämlich nur an, wenn du Angriffsfläche bietest.

Du hast so viele positive Eigenschaften aufgezählt. Genau genommen les ich da mehr Positives als negatives heraus.
Du kannst im Freundeskreis reden, du bist in der Lage, Männer für dich einzunehmen, alle dir nahestehenden Menschen mögen dich, wie du bist. Warum willst du die ganze Welt für dich einnehmen?

Moonlight schreibt: Wenn du Momente hast, in denen du dich klein und unscheinbar fühlst dann erinnere dich an die Momente, in denen du gross und glücklich bist.
So seh ich das auch.

Ich wünsch dir alles liebe! Lea
 

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