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Zusage für Ausbildungsplatz - Sollte ich zusagen?

seeker95

Mitglied
Hallo,

ich (21, w) habe vor einiger Zeit ein Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte in einer Großstadt bekommen. Das Gespräch lief an sich grottenschlecht. Ich wurde zu Sachen abgefragt, die auf dem Werbeflyer für die Ausbildung standen. An den genauen Inhalt konnte ich mich aber nicht mehr erinnern, weil ich ihn mir das letzte Mal vor zwei Monaten durchgelesen habe. Dann ein paar Fragen zu den wichtigen aktuellen politischen Ereignissen im In- und Ausland (verfolge ich selten), ein Rollenspiel (mies), Fragen die vermutlich Aufschluss über mein Verhalten gegenüber Mitarbeitern/ Mitauszubildenden geben sollten, welche Behörden es gibt (habe drei genannt und war sprachlos als die Frage kam, was man dort so macht) und wo ich mir vorstellen kann, wo ich arbeiten werde (habe so getan, als hätte ich die Frage nicht gehört) Gesetzestexte durchlesen und ihn richtig auf einen Sachverhalt anwenden (nach meinem Empfinden sehr gut gelaufen).

An dem Tag war ich danach enttäuscht von mir selber. Mir kam es so vor, als wäre es so klar gewesen was kommt und ich hatte mich kaum informiert. Nicht die Tatsache, dass wohl die Absage kommt, hat mich frustriert, sondern die Tatsache, dass ich dem netten Ausbilder, der so unglaublich interessiert und nett gewirkt hat, nichts entgegenbringen konnte.





Ich habe vor, mich bei der TH Nürnberg für Informatik einzuschreiben. Der Bewerbungszeitraum für Studiengänge ist aber, anders als bei Ausbildungsplätzen, nicht ein Jahr oder ein halbes Jahr im vor Beginn des Eigentlichen, sondern in diesem Fall im Mai bis Juli.

Mein Plan:

Wenn ich nicht für Informatik genommen werde (mein Schnitt 3,1 Fachabi), mache ich die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten an (Plan B).

Mein Problem:

Ich habe der Behörde gesagt, dass ich Bedenkzeit brauche und ihr innerhalb eines vertretbaren Zeitraumes meine Entscheidung per Telefon mitteilen werde. Der Zeitpunkt ist klar vor dem Bewerbungszeitraum für den Studiengang (sie kann ja auch nicht ewig auf meine Antwort warten). Mir ist nun gekommen, dass ich erst mal einwillige, den Ausbildungsvertrag unterschreibe und mich später noch für den Studiengang bewerbe.

Ist es möglich, dass man einen Ausbildungsvertrag unterschreibt und bei einer Zusage von der anderen Seite nachträglich absagt? Ich habe keine Erfahrung damit, wann die Zusage/ Absage für einen Studiengang für gewöhnlich reinkommt, aber Studiengänge fangen für gewöhnlich im Oktober an...




Ein anderes Problem ist, dass in Großstädten Wohnungsmangel herrscht.
Ist vielleicht eine blöde Frage, aber vermutlich ist es nicht möglich, eine Wohnung, dessen Vertrag schon unterschrieben wurde, davon aus dem Vertrag zurückzutreten, bevor der Einzugstermin kommt?

Zeitlich und geographisch (die zwei Orte + meinem eigentlichen Wohnort) liegt alles sehr ungünstig 😕
 
Arbeitsvertrag:
Wenn du den Vertrag unterschreibst, hast du in der Regel drei Monate Probezeit und in der kannst du jederzeit ohne Grund kündigen.
Das gilt aber auch für deinen Chef.
Mieten:
Glaube nicht das du nach einem Vertragsabschluss so einfach abspringen kannst 🙁

LG
 
Die Frage, ob mit dem Zugang der Kündigungserklärung beim Vermieter vor dem Mietbeginn bereits die dreimonatige Kündigungsfrist des § 573c Abs.1 BGB in Lauf gesetzt werden kann, hängt nach der Rechtsprechung entscheidend davon ab, ob die Vertragsparteien im Mietvertrag eine vertragliche Regelung zu dieser Frage getroffen haben (vgl. BGH, Urteil vom 21. 2. 1979 – VIII ZR 88/78). Ist dies der Fall, richtet sich die Kündbarkeit des Mietverhältnisses vor dem Mietbeginn nach dieser Vereinbarung.

Mietvertrag vor Mietbeginn kündigen - So geht's

Also einfach offen mit dem Vermieter sein und eine entsprechende Zusatzvereinbarung treffen, für den Fall des Falles ...
 
Hallo,

das Wohnungsproblem hast du aber sowohl bei einer Ausbildung, als auch bei einem Studium.
Du bist auch in etwa einer ähnlichen Situation. Ein Ausbildungsvertrag reicht nicht jedem Vermieter, obwohl das Gehalt als VFA-Azubi (VFA = Verwaltungsfachangestellte) recht hoch ist für ein Azubi-Gehalt.
Denkst du, dass du mit deinem Schnitt einen Studienplatz bekommst?

Einen Ausbildungsvertrag kannst du auch vor Ausbildungsbeginn kündigen. Dies solltest du aber so früh wie möglich tun, denn dann hat noch jemand eine Chance auf deinen Platz zu rücken.

Ich glaube kaum, dass dir ein Vermieter eine Wohnung vermietest, wenn du kaum Sicherheiten hast und schon vorher sagst, dass du die Wohnung evtl. vor Mietbeginn wieder kündigen musst.

Du wirst dich - wohl oder übel - entscheiden müssen.
 
Bist du an eine bestimmte Stadt gebunden (Freunde, Familie etc.)?
Informatik kannst du ja im Grunde überall studieren, da solltest du schon einen Platz finden können, wenn du dich an mehreren Hochschulen bewirbst. Es kann auch gut sein, dass du bei einigen nachrückst mit dem NC, falls du erst mal Absagen bekommen solltest.
Wenn du wirklich Informatik studieren willst, dann mach es. Du wirst deinen Platz bekommen, wenn du flexibel bist. Die Ausbildung würde ich an deiner Stelle nicht machen. Wie kommst du eigentlich auf den Beruf? Das hat ja mit Programmieren nichts zu tun, wenn dann würde doch eher eine Ausbildung zum Fachinformatikee Sinn machen, oder?
Aber du weißt, was du machen möchtest, und dann solltest du das auch tun!

Und die Sache mit der Wohnung lässt sich auch regeln. Du kannst dich in jeder Stadt, wo es eine Uni gibt unverbindlich für einen Wohnheimplatz bewerben. Wenn du das demnächst machst, hast du bis zum Wintersemester auch einen Platz.

Alles Gute!
 
Bist du an eine bestimmte Stadt gebunden (Freunde, Familie etc.)?
Informatik kannst du ja im Grunde überall studieren, da solltest du schon einen Platz finden können, wenn du dich an mehreren Hochschulen bewirbst. Es kann auch gut sein, dass du bei einigen nachrückst mit dem NC, falls du erst mal Absagen bekommen solltest.
Wenn du wirklich Informatik studieren willst, dann mach es. Du wirst deinen Platz bekommen, wenn du flexibel bist. Die Ausbildung würde ich an deiner Stelle nicht machen. Wie kommst du eigentlich auf den Beruf? Das hat ja mit Programmieren nichts zu tun, wenn dann würde doch eher eine Ausbildung zum Fachinformatikee Sinn machen, oder?
Aber du weißt, was du machen möchtest, und dann solltest du das auch tun!

Und die Sache mit der Wohnung lässt sich auch regeln. Du kannst dich in jeder Stadt, wo es eine Uni gibt unverbindlich für einen Wohnheimplatz bewerben. Wenn du das demnächst machst, hast du bis zum Wintersemester auch einen Platz.

Alles Gute!
Hinzu kommt noch, dass Informatik an sehr vielen Unis und FH´s zulassungsfrei ist. Wenn du etwas flexibel eingestellt bist, kannst du das auf jedenfall studieren und eine Wohnung findest du auch, wenn du von Großstädten absiehst.
 
In gewissener Weise bin ich schon auf eine Stadt gebunden, weil ich auf die TH Nürnberg gehen will, weil es dort einen Brückenkurs für Mathematik gibt. Mir ist klar, dass es Hochschulen gibt, die keinen NC haben, aber auf die traue ich mich nicht, wegen dem fehlenden Brückenkurs (mein Matheproblem erkäre ich noch weiter unten.) Freunde habe ich keine. Finanziell (und mobil) bin ich an meine Eltern gebunden, weil sie mir neben dem Bafög das Studium zahlen würden. Bei Informatik denke ich auch, dass ich keine Zeit für einen Nebenjob habe werde. Mathe war an der Oberschule kein leichtes Fach für mich gewesen, aber damals wollte ich Informatik auch nicht studieren. Ich habe Angst, dass ich das Studium wegen Mathe nicht schaffen werde.

Bei mir liegen die letzten Mathestunden drei Jahre zurück und in diesen drei Jahren habe ich nie etwas berechnen müssen. Das bisschen berechnen, was in Excel kam kann man nicht dazuzählen. (Fachübersetzer brauchen nichts zu berechnen, sie übersetzen. ) Bruchrechnen, Prozentrechnen, Binomische Formeln, das sind die Sachen die ich noch kann.

Es gibt teilweise Begriffe, von denen ich keine Ahnung habe, was das eigentlich sein soll:
Stellenwertsysteme, Prädikatenlogik, Polynome, Trigonomische/ Gebrochenrationale/ Betragsfunktionen, Polarkoordinaten, Matrizen (noch nie gehört), Gaußsches Eliminationsverfahren (auch noch nie gehört), Rechenregeln für Logarithmen (Logarithmen: Schonmal gehört, aber das ist wie, wenn man ein Fremdwort das erste mal hört, dann sagt einem das auch nichts. Müsste der Stoff der 13. Klasse sein, auf die ich nie gegangen bin.).

Oder Begriffe, wo ich weiß, ich habe sie mal gehabt aber mir jetzt nichts Genaueres darunter vorstellen kann, bzw. wie die Lösungswege da sind: Lineare Gleichungssysteme, Rechnen mit Vektoren (Realschulstoff), Exponentialgleichungen, Monotonie, Umkehrbarkeit

Das alles kommt mir vor wie ein riesiger Berg, wo ich nicht weiß, wie ich mir den Stoff auf die Monate einteilen soll, um den zu überwinden. Mit einem Lernpartner wäre ich erheblich viel schneller und motivierter, habe aber keine Freunde, bzw. jemanden der mit mir mehrmals pro Woche lernt.


Nun zu dem Grund, warum ich es studieren will:
Wenn mein PC abstürzt, oder was nicht funktioniert interessiert es mich, wie man es macht, dass es wieder funktioniert. Wenn die Kasse in der Arbeit keine Verbindung zum Server herstellen kann und deshalb im Offline Modus weitermacht interessiert es mich, welche Schaltflächen man drücken muss, damit die Verbindung wieder steht. Das befriedigende Gefühl, wenn man etwas einstellt und Programme tun, was man will.

Anderer Grund:
Ich habe das Gefühl, dass ich was verpasse, wenn ich das Studium nicht zumindest probiert habe.
Wenn ich die Prüfungen beim Verwaltungsfachangestellten bestehe werde ich mich nicht so darüber freuen, wie wenn ich eine Klausur in Informatik gut bestehe (Das wird ein Gefühl, wie ein Kick. Ja, die Durchfallquote ist auch höher...). Wenn ich allerdings merke, dass ich das Studium nicht schaffe, kann ich mich gutem Gewissen einer Ausbildung zuwenden.

Ausbildung zum Fachinformatiker:

Ich streife manchmal durch diverse Ausbildungsbörsen und den Beruf habe ich schon ein paar mal gesehen.
Dafür habe ich mich nie beworben. Anfang des Jahres zum Beispiel war noch so viel Zeit hin bis September/ Oktober und mein Plan war es zu studieren. Das kam mir dann nicht so wichtig vor. Außerdem kann ich mir unter der Ausbildung zum Fachinformatiker nicht viel vorstellen (unbekanntes Terrain), im Gegensatz zum Verwaltungsfachangestellten (weil ich ein halbes Jahr Praktikum bei einer Behörde gemacht habe). Ich hatte, bevor ich mich für die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten beworben habe noch nie eine Bewerbung losgeschickt. Ich hatte Angst vor Absagen und vor dem Anschreiben, die Frage nach welcher Systematik ich bei der Auswahl der Branchen und Ausbildungen vorgehen sollte, wie ich überhaupt vorgehen sollte, in welcher Richtung ich gehen sollte. Das alles hat Blockaden in mir ausgelöst, für eine sehr lange Zeit. Ich habe mir Dinge ausgewählt, für die nur eine Anmeldung nötig war, ohne NC.


Im Moment kommt noch hinzu, dass meine Eltern wütend darüber sind, dass ich den Ausbildungsplatz zur Verwaltungsfachangestellten vielleicht absage. Sie haben es bereits allen Bekannten weitergesagt und schon Glückwünsche für mich erhalten. Jetzt fühlen sie sich stolz gegenüber unseren Bekannten. Die Bekannten sagen alle, wie gut ich es doch hätte. Und meine Eltern sagen, das ist eine leichte Tätigkeit, wo ich im Gegensatz zum Informatikstudium nicht so hart nachdenken muss (glaube ich ihnen) und die auch nicht so schwer sein wird. Dass ich meine Zeit verschwende, wenn ich das Studium abbreche und ich NIE WIEDER so viel Glück haben werde, dass mir überhaupt ein Betrieb zusagt.

Sie ziehen Vergleiche mit Kindern von Bekannten, erzählen mir von jemandem (den ich auch von meiner Kindheit kenne) der zwei Jahre Lehramt studiert hat aber jetzt abbricht und Medizin studieren will, dass der seiner Mutter Nervenzusammenbrüche verursacht. Zuerst zwei verlorene Jahre und dann noch ein Fach, das verdammt schwer ist (unseren Müttern Meinung) und keine Garantie besteht, dass er gute Noten schreibt. Dann wird er wenn er fertig ist mit 27 schlechte Noten haben und keine Arbeit finden.

Oder von jemandem (kenne ich flüchtig von der Kindheit), der studiert hat, abgebrochen hat, weil es zu schwer war, gearbeitet hat und jetzt nochmal studiert. Er ist 25 und hat weder eine abgeschlossene Ausbildung, noch ein abgeschlossenes Studium. Und dann noch, dass keiner der Kinder aus dem Bekanntenkreis es geschafft hat, ein naturwissenschaftliches oder mathematisches Studium ganz durchzuziehen.

Dass meine Eltern langsam alt werden und ob ich nicht mal an sie denken würde. Ein Kind haben, das vermutlich auf ewig nicht selbständig sein wird. Bei der Ausbildung bekommt man Geld, beim Studium nicht.

Meine Eltern wollen, dass ich die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten zumindest die ersten 6 Monate mitmache. Wenn mir die Ausbildung nicht gefällt, sind sie damit einverstanden, dass ich sie abbreche und dann studiere. Wenn ich allerdings das Studium anfange und es nicht schaffe ist es nicht ok und ich bin die Schuldige.
Dann kommt - wir haben es dir doch gesagt...

Es gibt demnach zwei Varianten:

Variante 1: ich beginne die Ausbildung und breche sie ab, dann sieht es so aus:
1 abgebrochenes Studium, 1 abgebrochene Ausbildung, 1 laufendes Studium

Rückbezug zu dem vorher geschriebenen "Wenn ich allerdings merke, dass ich das Studium nicht schaffe, kann ich mich gutem Gewissens einer Ausbildung zuwenden."

Variante 1 (Weiterführung): 1 abgebrochenes Studium, 1 abgebrochene Ausbildung, 1 abgebrochenes Studium
Ergebnis: Ich brauche mich nirgendwo mehr zu bewerben, kein Ausbildungsbetrieb wird mich mehr nehmen.


Variante 2: Ich beginne mit dem Studium, dann sieht es wenn es schlecht läuft, so aus:
2 abgebrochene Studien.

Ich halte die Chancen für besser, dass Ausbildungsbetriebe Studienabbrecher nehmen. Bei Variante 2 sind es außerdem noch 2 Abbrecher, im Gegensatz zu Variante 1, wo 3 Abbrecher das Fass zum überlaufen bringt.

Ich möchte eigentlich lieber mit dem anfangen, wo der Misserfolg wahrscheinlicher ist und abbrechen vertretbar.
Wenn ich mich für die Ausbildung entscheide, sehe ich keine Möglichkeit sie abzubrechen, aufgrund von Variante 1. Außerdem hätte ich dann etwas Festes bis ich 25 bin. Dann verdiene ich gutes Geld. 1500 Euro netto ausgelernt sind viel, bleibt dann das Problem, dass ich mich immer fragen werde: Was wäre wenn...
 

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