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Zusammenbleiben wegen Kind?

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Gast

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Ist es verwerflich mit seinem Partner einzig und allein wegen des Kindes zusammen zu bleiben?

Ich habe nach Meinungen im Internet gesucht und da wird man immer als schwache Frau dargestellt, die ihr Leben nicht selbst in die Hand nehmen kann, nicht authentisch lebt und nicht in der Lage ist sich selbst zu verwirklichen.

Ich befinde mich in der Situation das ich meinen Partner nicht mehr liebe, ihn aber dennoch als Menschen mag. Das Zusammenleben funktionier gut.
Ich bin auch der Meinung das unser Kind glücklich ist.
Es heißt ja immer das Kinder so etwas merken, aber bei uns gibt es kaum Streit, es läuft alles harmonisch ab, ich denke eine Trennung würde unserem Kind da doch mehr schaden.

Trotzdem wird man verurteilt, wenn man trotz fehlender Gefühle bei seinem Mann/seiner Frau bleibt.

Kein Wunder das heutzutage alles so kurzlebig ist, wenn gleich alles hingeworfen wird, auch wenn die Gefühle weg sind. Selbstverwirklichen kann man sich meiner Meinung nach immer noch später, wenn das Kind sein eigenes Leben führt.
 
Liebe Gast-Schreiberin,

aus meiner Sicht ist Deine Einstellung sowie Dein Verhalten einfach gut. Die Ehe ist keine Einrichtung, in der die Gefühle der Verliebtheit konserviert werden können. Ich halte es noch nicht einmal für richtig, Liebe lediglich mit Gefühl zu übersetzen.

Es steht niemandem zu, Dich für Deine (aus meiner Sicht gute) Einstellung zu kritisieren. Menschen, die sich in einer Wegwerfgesellschaft wohl fühlen, können Dich natürlich kaum verstehen - müssen das aber auch nicht.

Ich empfehle Dir das Buch von Erich Fromm: Die Kunst des Liebens
Dort wirst Du viele gute Anregungen erhalten!

LG; Nordrheiner
 
Hallo,

Ich finde das nicht schlimm, wenn das für alle Beteiligten in Ordnung ist und das Kind keine Streitereien o.ä. mitbekommt.

Ich glaube, da müssen beide Partner für sich genau definieren, was sie wollen, zb wie damit umgegangen wird, wenn sich einer verliebt, eine Beziehung mit jemand anderen anfangen möchte, andere Ziele im Leben verfolgt, usw.
Wenn man das schafft, finde ich das sehr gut und wenn es nicht klappt, dann ist das eben so.

Lass dich nicht verunsichern- wenn du hinter deinem Lebensmodell stehst, deine Familie und du zufrieden sind, ist alles gut.

Die Menschen im Internet haben auch oft einfach keine Ahnung 😀
 
Kinder merken es. Zumindest ab einem gewissen Alter.

Meine Eltern hatten ein sehr freundschaftliches Verhältnis, es gab wenig Streit, und recht viel Harmonie. Aber es gab keine sichtbare Liebe. Meine Schwester und ich haben es beide gemerkt, und wir haben beide darunter gelitten. Und wir waren immer neidisch auf unsere Freunde, deren Eltern sich geliebt haben. Vor allem diese Zärtlichkeit im Alltag zwischen den Eltern, mal ein Kuss auf die Wange, eine Umarmung, ein liebendes Lächeln... das gab es nicht und das empfanden wir beide wirklich als Mangel.

Ich könnte nichtmal sagen, wieso das für uns schlimm war, auch aus heutiger erwachsener Sicht nicht, aber es war schlimm.

Meine Eltern sind immer noch verheiratet, leben aber nicht mehr zusammen. Wir haben alle Abstand gewonnen, und wir Kinder wissen inzwischen auch, dass meine Mutter meinen Vater wohl nie "romantisch" geliebt hat, er sie schon. Und wir finden das nach wie vor sehr sehr traurig und fragen uns, ob es nicht vielleicht mit einem anderen Mann hätte funktionieren können, wenn sie sich nicht dazu verpflichtet gefühlt hätte, wegen uns Kindern bei meinem Vater zu bleiben. Wir hätten es ihr gewünscht.
 
Ich denke prinzipiell kann es funktionieren, leider habe ich erleben müssen dass es auch furchtbar schiefgehen kann.

Meine beste Freundin in Kinder- und Jugendzeiten hatte Eltern die "wegen der Kinder" zusammengeblieben sind.

Was soll ich dir sagen? Ständiger Psychoterror. Ihr Bruder mit 12 den ersten Suizidversuch, mit 19 dann erfolgreicher Suizid. Die ältere Schwester Alkoholjunkie. Und M. zeigt Symptome die auf Co- Abhängigkeit und Helfersymdrom deuten.

Also überlege es dir gut.
 
Die Kinder werden es irgendwann merken und sich verantwortlich dafür und schuldig fühlen.
Finde ich unsinnig.
Besser wäre, offen zu agieren, also sich trennen und eventuell zusammen wohnen bleiben aber als WG also nur wenn jeder ein eigenes Zimmer hat.
Aber auch da können die Kinder merken, dass das "nicht normal" ist und sich dafür verantwortlich fühlen.
 
Ich denke prinzipiell kann es funktionieren, leider habe ich erleben müssen dass es auch furchtbar schiefgehen kann.

Meine beste Freundin in Kinder- und Jugendzeiten hatte Eltern die "wegen der Kinder" zusammengeblieben sind.

Was soll ich dir sagen? Ständiger Psychoterror. Ihr Bruder mit 12 den ersten Suizidversuch, mit 19 dann erfolgreicher Suizid. Die ältere Schwester Alkoholjunkie. Und M. zeigt Symptome die auf Co- Abhängigkeit und Helfersymdrom deuten.

Also überlege es dir gut.

Im Eröffnungsbeitrag ist nichts von Psychoterror zu lesen. Es ist sicher sehr schlimm, was in der Familie Deiner Freundin passierte. Aber das - was dort passierte - spielt hier soweit ersichtlich keine Rolle, weil es nicht zutrifft.
 
Kinder merken es. Zumindest ab einem gewissen Alter.

Meine Eltern hatten ein sehr freundschaftliches Verhältnis, es gab wenig Streit, und recht viel Harmonie. Aber es gab keine sichtbare Liebe. Meine Schwester und ich haben es beide gemerkt, und wir haben beide darunter gelitten. Und wir waren immer neidisch auf unsere Freunde, deren Eltern sich geliebt haben. Vor allem diese Zärtlichkeit im Alltag zwischen den Eltern, mal ein Kuss auf die Wange, eine Umarmung, ein liebendes Lächeln... das gab es nicht und das empfanden wir beide wirklich als Mangel.

Ich könnte nichtmal sagen, wieso das für uns schlimm war, auch aus heutiger erwachsener Sicht nicht, aber es war schlimm.

Meine Eltern sind immer noch verheiratet, leben aber nicht mehr zusammen. Wir haben alle Abstand gewonnen, und wir Kinder wissen inzwischen auch, dass meine Mutter meinen Vater wohl nie "romantisch" geliebt hat, er sie schon. Und wir finden das nach wie vor sehr sehr traurig und fragen uns, ob es nicht vielleicht mit einem anderen Mann hätte funktionieren können, wenn sie sich nicht dazu verpflichtet gefühlt hätte, wegen uns Kindern bei meinem Vater zu bleiben. Wir hätten es ihr gewünscht.

Ich (die Thread Erstellerin) bin unter ähnlichen Umständen aufgewachsen, hab schnell bemerkt das meine Eltern sich nicht so sehr lieben wie andere Eltern, habe darunter aber nie gelitten und mich auch nicht schuldig gefühlt. Ich denke es kommt da immer aufs Kind an wie sensibel es ist.

Ich hätte es aber als schlimm empfunden wenn sie sich trennen und ich bin mir sicher das unser Sohn es auch schlimm finden würde.

Nen Kuss auf die Wange und son paar Spielereien gibt es ja trotzdem, wie gute Freunde eben.
 
Nen Kuss auf die Wange und son paar Spielereien gibt es ja trotzdem, wie gute Freunde eben.

Eine gute Freundschaft ist auch eine Form der Liebe. Wenn alle Eltern miteinander freundschaftlich umgehen, werden auch alle Kinder in einer guten liebevollen Atmosphäre gesund aufwachsen.

Und ist es wirklich unwahrscheinlich, dass Du Dich ...wann auch immer .... in Deinen besten Freund verliebst bzw. Euch die Liebe untereinander aufs Neue bewusst wird?
 

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