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Zwangsgedanken durch Alkohol ?

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Gast

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Guten Abend,

Ich bin männlich und 19 Jahre alt. Wie viele andere habe ich so ca. im Alter von 15-16 angefangen am Wochenende mit
Freunden feiern zu gehen, zwar war ich da schon einer,der am meisten zugelangt hat aber nur am We. Da ich im Juli dieses
Jahres meine Mittlere Reife abgeschlossen habe und früher Ferien hatte habe ich angefangen auch unter der Woche täglich
eine Flasche Wein zu Trinken. Seit ein paar Wochen plagen mich nun verstärkt Zwangsgedanken und Grübelzwang.

Nun wollte ich fragen ob es da einen Zusammenhang geben könnte? Und wenn ja die Gedanken automatisch zurückgehen wenn
man den Konsum aufhört oder man die mit Therapie verlernen muss?

Danke!
 
Was hindert dich daran, es einfach zu probieren? Hör einfach auf zu trinken, dann siehst du schon, was passiert.

Und nur mal so: Du bist dir darüber im Klaren, dass du gradewegs auf eine Alkoholikerkarriere zurauschst oder schon mittendrin steckst? Kannst du überhaupt noch einfach aufhören? Wenn nicht, wären eine Therapie und ein Entzug dringend angebracht.
 
Ich vertrete diese Ansicht: Wer ständig an ein Genussmittel denkt, ist schon süchtig danach. Und das gilt für Kaffee, Zigaretten und Alkohol. Auch Kaffee? Natürlich. Ich brauche zwar morgens immer meinen Kaffee, aber diese Sucht ist beherrschbar.
Alkohol ist nicht so beherrschbar wie Kaffee. Die Abhängigkeit zeigt sich erst Jahre später, wenn es zu spät ist.
Die Kunst ist es beizeiten die Sucht zu erkennen und gegenzusteuern. Du hast den regelmäßigen Konsum erkannt (was nur wenigen gelingt) und du kannst deshalb jetzt etwas dagegen tun. Und was kannst du tun? Alkohol auf jeden Fall aus der Wohnung verbannen (und wenn du es nicht kannst, denke dran: dann bist du schon süchtig). Nimm dir mal fest vor, einen Monat lang keinen Alkohol zu trinken. Und danach nur dann etwas trinken, wenn du gut drauf bist. Alkoholiker trinken nämlich immer dann, wenn es ihnen schlecht geht (sie brauchen ja einen Grund um zu trinken). Wenn die Akoholiker nichts mehr trinken, sind sie auf Entzug und ihnen geht es schlecht - sowohl körperlich als auch geistig und seelisch - und sie haben wieder einen Grund zu trinken.
Und der Anreiz den ich dir geben kann? Es gibt auch eine alkoholbedingte Demenz, die schon ab 45/50 Jahre einsetzen kann. Durch regelmäßigen Suff werden auf Dauer soviel Gehirnzellen zerstört, dass die Leute dement werden....was das bedeutet, kannst du dir denken.
Du brauchst noch einen Anreiz? Ich habe mal von einem Alkoholiker die Wohnung gesehen (der Mann lag währenddessen schon stationär im Krankenhaus, war meinerseits KEIN Hausfriedensbruch). Das Bad war versifft und irreparabel, ins Schlafzimmer konnte man nicht mehr, im Flur, der zum Schlafzimmer führte, war ein einziger Müllberg, etwa 1,5 m hoch....ich erzähle keinen scheiß. Der Mann hat keine Wäsche gewaschen, bei Bedarf hat er sich saubere Unterwäsche geholt...die dreckige lag in der Wohnung. Da der Mann (auch) nicht mehr ins Schlafzimmer konnte, hat er im Wohnzimmer auf der Couch geschlafen. Auch die Einbauküche war zerstört. Dass er überall in der Wohnung uriniert hat und die Couch vollgekac*t hat (wegen dem alkoholbedingten besinnungslosen Schlaf) brauche ich nicht zu erwähnen, dazu musst du dir den Gestank nach Müll und Fäkalien vorstellen. Ich hatte noch eine Woche danach den Gestank in der Nase. Und was ist mit dem Mann passiert? Als er versucht hatte im Suff sein Eigenheim in die Luft zu sprengen, ließ sich die Frau endlich scheiden (der Mann hat sie aber körperlich nicht verletzt, die Frau blieb aus Mitleid solange bei ihm und aus Liebe), weil sie auch Angst um ihre Tochter hatte (wegen dem in-die-Luft-sprengen; sie hatte keine Angst vor sexuellen Übergriffen). Unterhalt hat sie auch nicht verlangt. Nun ist der Mann verstorben. Eine echt traurige Geschichte. Man hat gesehen, wie der Mann abgebaut hat, aber man konnte nichts dagegen tun.
 
In dem Thread von misst "Mein Mann ist alkoholsüchtig" habe ich Folgendes geschrieben:
Der Exmann meiner Cousine war auch alkoholsüchtig. Sie hatten ebenfalls ein kleines Kind. Zum Glück war sie so vernünftig, sich frühzeitig scheiden zu lassen. Ihr Exgatte hat danach noch ein paar Jahre herumgesponnen, sein Elternhaus verspielt, mit einer anderen Frau ein weiteres Kind bekommen, aber auch in dem Fall kam es nach kurzer Zeit zur Trennung. Er ist immer tiefer gesunken und endete schließlich - ohne Übertreibung! - als obdachloser Penner buchstäblich in der Gosse, ist inzwischen beinamputiert wegen seiner gleichzeitigen Nikotinsucht und bereits seit über 10 Jahren ein Dauerpflegefall im Heim im Delirium. Diagnose: Alkoholbedingte Demenz. Hat schon in seinen 30ern buchstäblich sein bisschen Verstand versoffen. Am Elternhaus lag es nicht, seine Eltern und Geschwister waren ganz normale, kleinbürgerliche, in geordneten Verhältnissen lebende Leute.

Rosige Perspektiven, nicht wahr?
Wenn du schon Zwangsgedanken hast, hat der Alkohol dich bereits im Griff. Kein Wunder bei einer Flasche Wein pro Tag. Du bist Alkoholiker. Da hilft nur eines: Arzt, Entziehungskur, Therapie, Selbsthilfegruppe, nie wieder Alkohol anrühren. Wenn du weitersäufst, kannst du dir in 10-20 Jahren, wenn nicht schon eher, das Gras von unten begucken. Deine Entscheidung. Noch hast du die Wahl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt auch eine alkoholbedingte Demenz, die schon ab 45/50 Jahre einsetzen kann. Durch regelmäßigen Suff werden auf Dauer soviel Gehirnzellen zerstört, dass die Leute dement werden....was das bedeutet, kannst du dir denken.
Bei dem Exmann meiner Cousine setzte die alkoholbedingte Demenz noch eher ein. Bereits seit weit über zehn Jahren ist er (im September erst 55 geworden) sogar so dement, dass er in einem Pflegeheim beinamputiert auf Kosten des Steuerzahlers vor sich hin vegetiert und niemanden mehr erkennt. Wie ein über 90-jähriger alterbedingt Dementer oder ein Alzheimer-Patient im Endstadium. Man kann nur staunen, dass er nicht bereits tot ist. Ist das nicht traurig? Das sollte jedem, der regelmäßigen und übermäßigen Alkoholkonsum verharmlost (damit meine ich natürlich nicht dich, Louis - dir sind ja selbst grausige Fälle bekannt -), hinreichend zur Warnung dienen.
 
Hey,


ich bin 23 und habe auch so in deinem Alter angefangen regelmäßig (außerhalb vom WE) zu trinken. Erst hielt es sich von der Alkoholmenge noch in Grenzen, so wie bei dir jetzt, aber es wird mit der Zeit immer mehr. Habe jetzt vor einigen Wochen (mit viel Aufwand) wieder damit aufgehört.


Während dieser Zeit ist es mir gar nicht so sehr aufgefallen, aber im Nachhinein betrachtet muss ich sagen, dass es mir wirklich die Jahre gestohlen hat. Zur schlimmsten Zeit konnte ich weder dem Unterricht folgen, noch irgendetwas mit meiner Freizeit anfangen. Ich war immer entweder verkatert oder betrunken. Fett bin ich so ab 20 dann auch noch dadurch geworden.


Du solltest auch bedenken: Du hörst jetzt auf und kannst nach einiger Zeit (eventuell) wieder im normalen Rahmen trinken oder du wirst jetzt Alkoholiker und musst dann später sogar bei der Rotweinsauce aufpassen.

PS: Zu deiner eigentlichen Frage: Hör auf und schau ob es besser wird, wenn nicht, holst du dir professionelle Hilfe
 

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