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Zweifel an Lehramtsstudium

  • Starter*in Starter*in Malory2340
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Malory2340

Gast
Hallo ihr,

ich weiß langsam nicht mehr weiter. Ich bin 21 und studiere derzeit Grundschullehramt im 1. Semester, bin also absolut am Anfang. Ich bin schon mit Zweifeln in das Studium gegangen, weshalb ich mir gesagt habe, dass ich erstmal mein Praktikum mache und danach weitersehe. Gerade ist mein Orientierungspraktikum und es ist okay, es macht schon Spaß, ABER.. Ja, jetzt kommt mein Aber. Die Zweifel sind immer noch da und wahrscheinlich lauter denn je. In einer Traumwelt würde ich am liebsten ortsunabhängig sein und reisen. Mein Plan B ist deshalb ein Fernstudium und einen Van kaufen. Ich glaube, ich brauche Freiheit und Alternativen. Ich fühle mich so eingeengt, wenn ich daran denke, 40 Jahre in einem Klassenzimmer zu stehen und 40 mal schriftliches Dividieren zu erklären. Und ja, ich weiß, dass du auch als Lehrkraft Alternativen hast, aber läuft nicht etwas schief, wenn ich schon im 1. Semester Lehramt nach Alternativen für Lehramt suche?

Ich fühle mich wohl mit den Kindern und bin, glaube ich, auch geeignet für den Beruf und ich merke, dass der Job irgendwie passt und ich nicht total unglücklich damit werden würde, aber in meinem Kopf wird es einfach nicht still. Was ist, wenn da draußen etwas viel besser zu meiner Vorstellung zur „Lebensgestaltung“ passt? Ich realisiere ja, dass ich mehr im Leben will. Mehr bedeutet für mich Flexibilität, ins Schaffen kommen, Alternativen haben, Entwicklung, Erschaffen…

Vielleicht setze ich auch zu viel auf diese eine Karte „Beruf“ und hänge daran mein ganzes Lebensglück, was ich gerade tatsächlich tue. Oder es liegt an meinem Charakter, dass ich nie richtig ankommen und ruhig werden kann, weil ich immer auf der Suche nach mehr bin… Ich weiß nicht, ob mich ein Fernstudium glücklicher machen würde. Es ist ja auch gar nicht sicher, ob ich mit einem anderen Abschluss einen ortsunabhängigen Job finden werde. Vielleicht will ich auch einfach den Traum von Insta- Reisebloggern nacheifern und gebe ihn als meinen Traum aus, nur um wieder etwas Neues anfangen zu können, aber es lässt mich seit Jahren nicht los.

Aber sobald ich an das Lehramtsstudium denke und an die Zukunft als Lehrkraft, kriege ich irgendwie psychische Bauchschmerzen.

Jetzt bin ich noch mehr unter Zeitdruck, weil bald das neue Semester anfängt und ich aber aus meiner 9er Wg ausgezogen bin (andere Geschichte) und keine Unterkunft habe, die Seminare aber wieder in Präsenz stattfinden. Ich will aber auch nicht voreilig etwas überstürzen und abbrechen. Ich habe keine Ahnung, was ich machen soll, eben weil es halt kein klares Nein ist, weil es eben irgendwie passt, aber was anderes vielleicht noch passender ist.

Oje, das wurde arg lang. Ich bin so verkopft in diesem Thema drin und es scheint kein Ende zu geben. Vielleicht hilft ein objektiver Blick drauf. Danke an jede/n, der/ die das gerade gelesen hat und mir hilft. 😊
 
Es ist gibt definitiv auch andere Berufe, wo du vielerorts eine Stelle finden kannst. Solange der Beruf gefragt ist, hat man eine gewissen Flexibilität. Nur deshalb jetzt Lehramt zu studieren, muss man sich schon zweimal überlegen.
Würde an deiner Stelle noch ein Semester immatrikuliert bleiben und mich in der Zeit nach alternativen umschauen. Streck die Fühler aus und schau, was vielleicht besser zu dir passen könnte.
 
Ich würde das Studium nicht abbrechen, bis ich nicht sicher wüsste, dass ich etwas anderes, konkretes viel lieber machen würde.
Du könntest doch in deinen Semesterferien alles Mögliche ausprobieren und schauen, ob eine andere Tätigkeit besser passt (hoffe, du musst nicht pausenlos für deinen Lebensunterhalt arbeiten ...). Ich würde unbedingt Alternativen ausprobieren und nicht nur darüber nachdenken. Das bringt auf Dauer nichts.
Reist du so sowieso schon viel? Schreibst du? Es klingt danach, als wolltest du dich möglicherweise kreativ betätigen, während du unterwegs bist. Wenn dir nicht klar ist, was du willst, überleg dir: Wenn du dich in 3- 5 Kurse eintragen müsstest (egal welche!) - welche würdest du wählen? Man muss sich ja nicht unbedingt auf eine berufliche Tätigkeit einschränken, manches kann man ja als Hobby machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wäre es mit einem Urlaubssemester, das Du nutzt, um " Dich selbst zu finden?

Du klingst sehr unzufrieden bzw hast Du Angst, etwas zu verpassen in diesem Leben. Du bist jung, das ist normal, dass man orientierungslos ist, ein bisschen Hitzköpfig. Mit fällt gerade das Lied von Cat Steven ein: Father and Son....

Was möchtest Du denn in Deinem Leben erreichen, erleben, erfahren? In welche Ländern möchtest Du hin? Was versprichst Du Dir davon?

Ich finde gut, wenn man aus seinem Leben was machen möchte. Meine Bedenken sind, dass Du so planlos bist. Eine Entscheidung kann fatal sein.

Ich würde an Deiner Stelle das Studium nicht in dieser orientierungslosen Situation abbrechen.

Sei Dir klar, so empfehle ich es Dir, was Du möchtest, habe ein Plan, sonst läufst Du Gefahr irgendwas zu machen, das aufgrund fehlenden Ziels verpufft.

Für einen Van und Reisen benötigt man Geld, Du könntest Dich einsam fühlen....

Ich habe auf YT mal eine Frau verfolgt, die aus ihrem Beruf ausgestiegen ist und einen Wohnmobil umgebaut hat und mit ihren Hunden durch alle Herren Länder reiste. Sie sah glücklich aus. Ich meine nur, dass man sich sicher sein muss, entschlossen.

Du hast Semesterferien oder Du hast die Möglichkeit des Urlaubssemester, um Dich auszuprobieren.

Alles Gute

Kolya
 
Wie wäre es mit einem Urlaubssemester, das Du nutzt, um " Dich selbst zu finden?

Du klingst sehr unzufrieden bzw hast Du Angst, etwas zu verpassen in diesem Leben. Du bist jung, das ist normal, dass man orientierungslos ist, ein bisschen Hitzköpfig. Mit fällt gerade das Lied von Cat Steven ein: Father and Son....

Was möchtest Du denn in Deinem Leben erreichen, erleben, erfahren? In welche Ländern möchtest Du hin? Was versprichst Du Dir davon?

Ich finde gut, wenn man aus seinem Leben was machen möchte. Meine Bedenken sind, dass Du so planlos bist. Eine Entscheidung kann fatal sein.

Ich würde an Deiner Stelle das Studium nicht in dieser orientierungslosen Situation abbrechen.

Sei Dir klar, so empfehle ich es Dir, was Du möchtest, habe ein Plan, sonst läufst Du Gefahr irgendwas zu machen, das aufgrund fehlenden Ziels verpufft.

Für einen Van und Reisen benötigt man Geld, Du könntest Dich einsam fühlen....

Ich habe auf YT mal eine Frau verfolgt, die aus ihrem Beruf ausgestiegen ist und einen Wohnmobil umgebaut hat und mit ihren Hunden durch alle Herren Länder reiste. Sie sah glücklich aus. Ich meine nur, dass man sich sicher sein muss, entschlossen.

Du hast Semesterferien oder Du hast die Möglichkeit des Urlaubssemester, um Dich auszuprobieren.

Alles Gute

Kolya

Oje ich hoffe, ich mache das hier grad richtig mit dem Antworten haha
Auf jeden Fall vielen Dank für die Antwort. Das Problem bei mir ist, glaube ich, dass gar nicht wirklich zulasse, dass Lehramt mich ausfüllen und glücklich machen könnte, weil irgendetwas in mir überzeugt ist nur glücklich durch einen Van und einen ortsunabhängigen Job zu werden und am besten noch die Selbstverwirklichung oben drauf. Ich lese so viele Geschichten über Menschen, die ihre Wohnung gekündigt haben und nun reisen, weil sie im Leben mehr wollten und ich will ja auch genau das. Mehr im Leben. Deshalb will ich es bei mir irgendwie abkürzen und gleich in die Richtung ortsunabhängig und Freiheit gehen, bevor ich Zeit verplemper.

Ich bin für mein Praktikum extra ans Meer gereist, denke hier aber nur über meine Zukunft nach und muss sie jeden Tag mit "Keine Ahnung" beantworten. Dabei war ich früher überzeugt, wenn ich erstmal am Meer bin, bin ich auch glücklich.

Für mich ist das mit dem Van etwas besonderes, ein Abenteuer, in einer Stadt jedoch bleiben zu müssen und dort zu wohnen irgendwie langweilig, typisch Student, etwas, das jede/r macht. Irgendetwas in mir will etwas besonderes machen. Es wär jetzt echt kritisch, wenn ich gerade mal wieder herausfinde, dass alles mal wieder auf mein riesengroßes Problem mit dem Vergleichen mit Anderen hinausläuft. Ich habe das mit dem Van seit Jahren vor Augen, dass ich gar nicht mehr nach links und rechts schauen kann sehe, dass auch andere Sachen glücklich machen können.

Ich habe jetzt schon so Angst, dass mir die Zeit davon läuft und ich nicht das Leben gelebt habe, das ich doch wollte... Deshalb will ich, glaube ich, auch alles schnell schnell machen, nirgends ankommen, nichts eine Chance geben, um keine Zeit zu verlieren und hinter den Anderen sein. Und ich verspreche mir vom Reisen oder diesem Lebensstil im Grunde einfach nur Freiheit und das Gefühl "zu leben", etwas für mich großes und besonderes zu machen...

Sorry für die lange Antwort. Das hilft hier echt zur Selbstreflexion 🙂
 
Ich würde das Studium nicht abbrechen, bis ich nicht sicher wüsste, dass ich etwas anderes, konkretes viel lieber machen würde.
Du könntest doch in deinen Semesterferien alles Mögliche ausprobieren und schauen, ob eine andere Tätigkeit besser passt (hoffe, du musst nicht pausenlos für deinen Lebensunterhalt arbeiten ...). Ich würde unbedingt Alternativen ausprobieren und nicht nur darüber nachdenken. Das bringt auf Dauer nichts.
Reist so sowieso schon viel? Schreibst du? Es klingt danach, als wolltest du dich möglicherweise kreativ betätigen, während du unterwegs bist. Wenn dir nicht klar ist, was du willst, überleg dir: Wenn du dich in 3- 5 Kurse eintragen müsstest (egal welche!) - welche würdest du wählen? Man muss sich ja nicht unbedingt auf eine berufliche Tätigkeit einschränken, manches kann man ja als Hobby machen.


Heyy 🙂 Danke schonmal im Voraus!
Ja, du hast absolut recht mit dem Ausprobieren. Man muss ins Machen kommen, um herauszufinden, was man will. Sollte ich endlich mal verinnerlichen...
Und ja, ich schreibe viel und bin ziemlich kreativ, würde ich sagen 🙂 (fotografieren, zeichnen...) Was das ganze schwer macht, weil ich irgendwie schon sehr viele Alternativen durchdacht habe und es schwer ist sich da festzulegen und die dann auch in die Praxis umzuwandeln.. Bin wohl durch und durch ein Scanner- Typ ..
Es ist halt so schwierig, man wird jeden Tag von neuen Lebensweisen von Menschen konfrontiert und überlegt, ob eben nicht doch was anderes viel besser passt... Dabei habe ich das Gefühl mit jedem weiteren Vergleich wird die Stimme in mir immer leiser und ist jetzt irgendwie ganz still. Da is grad gefühlt nur noch mein Kopf..
Naja..
Das mit den Kursen versuche ich mal, vielleicht kommt ja was raus, dankeeee 🙂
 
Hallo Malory2340,
in unserem erweiterten Haushalt gibt es zwei
Lehramts-Studierende, davon eine mit Grund-
schullehramt als Ziel. Daher kenne ich deine
Problematik einigermaßen aus den Erzählungen.

Deine Zweifel halte ich für berechtigt. Schule ist
nicht automatisch ein guter Ort – weder für die
Kinder noch für die Lehrkräfte. Da muss man echt
viel wegstecken, aushalten und kreativ sein, um
nicht in die Mühle zu geraten.

Als Erzieher/in hat man wesentlich mehr Freiheiten,
allerdings deutlich weniger Gehalt. Vielleicht wäre
das eine Alternative für dich?

Ich finde es okay, dass man auf einem Weg wieder
umdreht, wenn man merkt, dass er einem nicht liegt.
Es mit Gewalt durchzuziehen und dich damit lang-
fristig unglücklich zu machen, muss nicht sein. Wenn
du bereit bist, ein hohes Risiko einzugehen und ohne
Sicherheitsgefühl dein Leben zu bestreiten, kannst
du natürlich sofort auf die Reise gehen und versuchen,
davon wirtschaftlich zu existieren – besser scheint es
mir aber, eine gewisse wirtschaftliche Basis zu haben
und von da aus seine Träume anzugehen. Auch als
Erzieher/in oder Lehrer/in kann man ja weniger als
Vollzeit arbeiten oder als Springkraft und in der Frei-
zeit dann das tun, was man gern tut, ohne Erfolgsdruck.

Alles Gute!
Werner
 
Hallo Malory2340,
in unserem erweiterten Haushalt gibt es zwei
Lehramts-Studierende, davon eine mit Grund-
schullehramt als Ziel. Daher kenne ich deine
Problematik einigermaßen aus den Erzählungen.

Deine Zweifel halte ich für berechtigt. Schule ist
nicht automatisch ein guter Ort – weder für die
Kinder noch für die Lehrkräfte. Da muss man echt
viel wegstecken, aushalten und kreativ sein, um
nicht in die Mühle zu geraten.

Als Erzieher/in hat man wesentlich mehr Freiheiten,
allerdings deutlich weniger Gehalt. Vielleicht wäre
das eine Alternative für dich?

Ich finde es okay, dass man auf einem Weg wieder
umdreht, wenn man merkt, dass er einem nicht liegt.
Es mit Gewalt durchzuziehen und dich damit lang-
fristig unglücklich zu machen, muss nicht sein. Wenn
du bereit bist, ein hohes Risiko einzugehen und ohne
Sicherheitsgefühl dein Leben zu bestreiten, kannst
du natürlich sofort auf die Reise gehen und versuchen,
davon wirtschaftlich zu existieren – besser scheint es
mir aber, eine gewisse wirtschaftliche Basis zu haben
und von da aus seine Träume anzugehen. Auch als
Erzieher/in oder Lehrer/in kann man ja weniger als
Vollzeit arbeiten oder als Springkraft und in der Frei-
zeit dann das tun, was man gern tut, ohne Erfolgsdruck.

Alles Gute!
Werner

Hi Werner 🙂
Danke für deine Antwort. Ich war in meinem BFD schon in einem Kindergarten. Deshalb hab ich dann auch Grundschullehramt studiert, weil mir die Arbeit mit den Kindern eben viel Spaß gemacht hat. Aber ich habe gemerkt, dass es mir zu "eintönig" ist. Was mich gestört hat, waren die Routinen. Jeden Tag genau den gleichen Tagesablauf. Oft saß man gefühlt einfach nur die Zeit ab und hatte nicht wirklich viel zu tun.. :/

Wenn alles klappt werde ich wahrscheinlich jetzt noch in der vorlesungsfreien Zeit mal ein Fernstudium anfangen und schauen, ob das überhaupt etwas für mich ist, bevor ich alles beim Lehramt abreiße 🙂

Hab noch einen schönen Sonntag!
Lg
 

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L Zweifel und Versagensängste am Ende vom Studium Studium 9

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