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Zweifel vor Heirat

  • Starter*in Starter*in Sebastian92
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Sebastian92

Gast
Hallo,
schon seit längerem beschäftigt mich ein Problem und ich weiß nicht mehr wirklich weiter. Ich bin 29 und seit 4 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Es läuft gut, wir haben selten Streit und wir verstehen uns einfach gut. Auch von unseren Lebensvorstellungen passt es, wir sind beide eher der häusliche, bodenständige Typ und wollen auch beide Kinder. Nächstes Jahr wollen heiraten.
So weit, so gut. Es aber eine andere Frau, die mich nicht richtig los lässt. Wir kennen uns schon sehr lange und ich würde sagen auch sehr gut. Sie ist die Person, die wirklich alles über mich weiß, obwohl wir uns nicht so oft sehen. Mit niemandem hatte ich bisher so eine Chemie, wie mit ihr. Gelaufen ist aber nie etwas, wir waren nie zum selben Zeitpunkt single, haben aber immer versucht irgendwie Kontakt zu halten - teilweise mit richtig dummen Methoden. Zwischenzeitlich war ich mal mit einem ihrer Partner befreundet, damit wir unkompliziert zu dritt was unternehmen konnten und ich bei ihr sein konnte. Vor ein paar Jahren haben wir dann auch mal über unsere Gefühle gesprochen, ihr geht es genauso. Mit ihr erlebe ich eine emotionale Nähe und Tiefe, die ich mit meiner Freundin so nicht habe. Bei ihr fühle ich mich einfach komplett angenommen, genauso wie ich bin. Allerdings sind wir sonst wirklich sehr unterschiedliche Menschen, sie ist ein totaler Freigeist, Künstlerin, viel unterwegs, hat ganz andere Lebensvorstellungen.

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich liebe meine Freundin natürlich, habe aber Angst eine falsche Entscheidung zu treffen. Von außen betrachtet ist mit ihr alles perfekt und die Entscheidung mit der Heirat die richtige. Auf der anderen Seite habe ich Angst, dass mir etwas fehlen wird, weil wir nicht den emotionalen Tiefgang haben, den ich mit der anderen Frau habe. Ich habe Angst mich für die falsche Variante zu entscheiden und es vielleicht in ein paar Jahren zu bereuen. Es geht mir aber auch nicht darum, dass die andere Frau "die aufregendere" ist, sondern eher um dieses Gefühl mich bei ihr wohl und angenommen zu fühlen. Gleichzeitig habe ich auch ein total schlechtes Gewissen meiner Freundin gegenüber. Wie gesagt, es ist nie was gelaufen und ich würde sie nie betrügen, aber trotzdem sind diese Gefühle da. Ich kann da auch nicht mit ihr drüber sprechen. Ich merke aber, wie mich die Situation von Tag zu Tag mehr belastet.

Ist es jemanden auch schon mal so gegangen? Habt ihr vielleicht einen Rat für mich?

Liebe Grüße,
Sebastian
 
Ob sich eine Freigeist Künstlerin an dich binden würde ist fraglich.

Wenn du dir unsicher bist, welche Frau du tatsächlich haben möchtest würde ich die Hochzeit verschieben und erstmal die Situation für dich selber klären.
 
Es ist doch besser die Hochzeit zu verschieben - als übernächstes Jahr die Scheidung zu unterschreiben....

Wenn du dir nicht sicher bist, würde ich da auf jeden Fall warten. Es ist eben auch das krasse Gegenteil - wenn du bodenständig bist, wirst du mit dem Freigeist eher nicht so zurecht kommen.

Was GENAU fehlt denn an deiner Freundin?
Kannst du bei ihr nicht so offen sein?
 
Schick deiner "anderen Frau" einen Link zu diesem Threads und du wirst anschließend wissen was zu tun ist.
 
Danke schon mal für die Unterstützung, das tut total gut. Im Freundeskreis kann ich da auch nicht drüber sprechen...

Ich bin insgesamt jemand, dem es sehr schwer fällt mich zu öffnen, ich versuche oft es allen recht zu machen und so zu sein, wie du Leute mich haben wollen, wenn ich ehrlich bin. Bei meiner Freundin ist das leider auch ein bisschen so, ich habe Sorge ihren Ansprüchen nicht zu genügen. Sie ist mir gegenüber aber auch nicht so offen, wir sprechen schon viel, auch über Probleme auf der Arbeit oder so, aber ganz selten so richtig tiefgehend. Wir funktionieren im Alltag gut zusammen, aber es fehlt mir ihr einfach in die Augen zu schauen und mich komplett verstanden und angenommen zu fühlen. Ich weiß aber nicht genau, wie ich das ändern kann.

Der "anderen Frau" muss ich den Post nicht zeigen, wir sprechen seit Jahren offen über die "Problematik". Sie will, dass ich heirate. Sie sieht unsere Lebensentwürfe als zu unterschiedlich an. Eine Beziehung ist hier keine wirkliche Option, das weiß ich auch. Gleichzeitig ist da aber trotzdem dieses Gefühl von Nähe. Ich kann mir nicht vorstellen sie irgendwann nicht mehr in meinem Leben zu haben, auch wenn es nur sporadischer Kontakt ist. Sie sagt, dass sie das auch gerne will, möchte aber auch meine Beziehung nicht gefährden.
Meine Frage ist eigentlich, ob ich heiraten kann, obwohl ich auch noch Gefühle für jemanden anderen habe.
 
ich versuche oft es allen recht zu machen und so zu sein, wie du Leute mich haben wollen, wenn ich ehrlich bin. Bei meiner Freundin ist das leider auch ein bisschen so, ich habe Sorge ihren Ansprüchen nicht zu genügen.
Das klingt nicht gut. Hat sie tatsächlich so hohe Ansprüche, oder ist das nur eine Befürchtung, die möglicherweise einem geringen Selbstwertgefühl entspringt?
 
Ich glaube nicht, dass es um die Freigeistfrau geht, eine Beziehung zu ihr würde nicht funktionieren und das weißt du auch.
Ich glaube, es geht darum, dass du deine Freundin einfach nicht genügend liebst, nicht vertraust, sondern es sich einfach so ergibt.
Ich bin bald 30 Jahre verheiratet und für mich hört es sich überhaupt nicht so an, als ob diese Ehe halten könnte.
Tut mir leid.
 
Lieber Sebastian,

die Entscheidung ist ein Wert an sich. Wie schon de Gaulle sagte: es ist besser eine unvollkommene Entscheidung durchzuführen, als ständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.

Ja und was soll denn schon sein. Was soll es bedeuten ,"sie könnte die Falsche sein". Was könnte richtiger sein als ein Mensch der Dich liebt, mit dem Du Dich gut fühlst und mit dem Du Dir vorstellst, Kinder zu haben. Und vor allem: eine Frau die auch Dir gegenüber so empfindet.

Egal wie Du aussiehst, egal wie Du aufgestellt bist. Glaube nur nicht dass "die da draußen" in Legionen zu Dir schwärmen in jenem Wunschzustand, den wir als unsere Zukunft in Geiselhaft nehmen möchten......also behandle Dein Glück gerecht und grüble nicht Falsches ins Richtige.

Und lerne, Dinge zu beenden.

Du weißt, wie das gemeint ist......

Darum will ich Dich, Mitte des Lebens mit so schönen Plänen in Aussicht, gar nicht auf "diese Themen" bringen.

Ich sage nur, du weißt wie das gemeint ist. Lerne jetzt schon in dieser guten Zeit, Dinge zu beenden.

Schlechte Angewohnheiten oder auch diese andere Freundin - lass es fließen. Sag nicht "ich verliere sie", sage "ich lasse von ihr".

Es wird allen gut gehen, Deiner anderen Freundin wird es gut gehen und es ist gut und richtig, dass Du Dir jetzt Gedanken darüber machst, wie Deine geplante Hochzeit ohne Störfaktoren ablaufen kann. Denn so eine ambivalente Unentschlossenheit wäre natürlich ein Störfaktor. Du willst doch von ganzem Herzen dabei sein? Und was ist mit Deiner Verlobten. Es ist doch auch für sie ganz entscheidend, dass Du mit ganzem Herzen dabei bist?

Hab keine Angst vor der Weggabelung, weil Du die Berge dahinter nicht übersehen kannst. Schon gar nicht, da Du doch Hand in Hand mit ihr gehst.
 
Sei ehrlich zu deiner zukünftigen Frau und rede mit ihr darüber. Sie wird dir die Entscheidung dann schon abnehmen.
Wenn ich mit jemandem zusammen wäre, der derartige Gedanken hat, würde ich meine Sachen packen und gehen, denn es hat überhaupt keinen Zweck.
 
Mit der Freundin darüber reden würde ich nicht.
Das wäre vermutlich das Beziehungsende.

Ich vermute, dass deine jetzige Freundin zu dir stärker halten wird als die Freigeistfrau.
 

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