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Alles in diesem Leben scheint so seltsam befremdlich

M. Tina

Mitglied
Hallo ihr lieben,
vorab möchte ich mich bei denen bedanken, die sich die Zeit nehmen, meinen Beitrag zu lesen. In einer Welt, in der wir doch zu wenig Zeit für wichtige Dinge haben, schätze ich das sehr.

Hier wandeln sicherlich viele Menschen umher, die ein paare Jahre mehre zählen als ich. Daher wollte ich um ein Rat und eine Meinung bitten.

Als ich geboren wurde, hatten die Ärzte meiner Mutter gesagt, dass ich im Leben später einmal viel Glück haben werde. Aber wie lässt sich genanntes Glück definieren, wenn man ein Leben lebt, das so freudlos ist?

Ich fühle mich mit meinen 22 Jahren, als hätte ich bereits alles im Leben erlebt, obwohl ich nichts erlebt habe. Und weil ich die zweitälteste von acht Kindern bin, liegt viel Verantwortung auf mir. Diese Verantwortung macht mir nichts aus; ich helfe gerne im Haushalt, kümmere mich gerne um meine jüngeren Geschwister und verzichte auch auf das Treffen mit Freunden, wenn ich meiner Mutter die Last nehmen kann.

Ich habe aber in den letzten Jahren viel einstecken müssen; gesundheitlich wie auch geistig. Und die Angst es meiner Mutter und Familie zu erzählen, ist groß.

Durch den ganzen Stress, habe ich leider eine Hautkrankheit entwickelt, das Reizdarm-Syndrom bekommen und massive körperliche Schmerzen. Obendrein, war ich mehrere Monate in Therapie, bei der der Therapeut einen Depression- und Angststörung gemischt sowie eine Anpassungsstörung, festgestellt hat. Und ich weiß nicht, ob ich mich mit meinen 22 Jahren so fühlen sollte. Ich bin unendlich müde und kaputt und möchte ein Leben leben, auf das ich eines Tages stolz bin.

Wenn ich meiner Mutter versuche zu erklären, dass ich nicht kann oder zu müde bin, macht sie mir das Leben zur Hölle. Ich weiß, dass sie viel durchmachen musste. Aber ich sollte nicht der Mutterersatz sein und meine Jugend und Gesundheit aufgeben…

Sie ist eine sehr traurige Frau; versteht oft nicht, dass gesprochene Worte nicht böse gemeint sind. Aber sie schafft es immer wieder die Wahrheit zu verdrehen, mir die Schuld zu geben und sich als Opfer hinzustellen. Wieso behandelt eine Mutter ihr Kind so? Ich kann es nicht verstehen, und das macht mich traurig. Das Einzige, was ich jemals haben wollte, war eine Familie die mir das Gefühl gibt einen Wert zu haben; eine Mutter, die mich liebt. Und weil ich keinen Vater habe, war es mir immer wichtig, einen guten Draht zu ihr zu haben, aber ich kann das nicht.

Meine Oma hatte versucht ihr zu erklären, dass ich „Ja“ sage, obwohl ich „Nein“ sagen möchte, es aber nicht tue, weil ich sie liebe. Und ihre Worte waren, dass ich eine Lügnerin bin.

Sie hatte mir vor einigen Wochen gesagt, dass wir (mein großer Bruder und ich) keine schöne Kindheit hatten und sie keine gute Mutter war… aber wenn sie sich dessen bewusst ist, wieso versucht sie nichts daran zu ändern?

Manchmal fühle ich mich wie ein Monster, weil sie mir das Gefühl gibt, eines zu sein. Aber dann sind da meine Freunde und ihre Familien, die mir mehr Familie sind als meine eigenen. Und wenn sie mir sagen, dass sie mich über alles lieben, bin ich mit Trauer erfüllt, weil ich diese Liebe nicht kenne.

Ich hatte noch nie eine Beziehung geführt, weil ich Angst habe, meinem Partner, im Sinne von Gefühlen, nichts bieten zu können… weil ich nicht weiß wie.

Und ich glaube, dass ich dazu niemals in der Lage wäre. Ich mache mir viele Gedanken um viele Dinge und vielen Menschen. Andere Menschen haben es viel schlimmer als ich, das weiß ich. Und ich bin froh, dass ich trotz allem ein guter Mensch bin.

Es gibt vieles an Trauma, das ich aufarbeiten muss. Nicht nur um zu vergeben sondern auch für mein zukünftiges Leben.
 
Hallo :)

Deine Geschichte klingt sehr vielschichtig und mir stellt sich die Frage, wie du lebst?
Lebst du noch mit deiner Familie zusammen? Ich habe jetzt nur die Mutter im Text wahrgenommen, was ist mit deinem Vater? Du sagst du hast keinen aber woher kommen dann die 7 Geschwister? Damit meine ich, ob dein Vater z.B. früh verstorben ist und dann ein Stiefvater kam oder so... Wie lebt ihr?

Welche Schule hast du besucht, hast du eine Ausbildung gemacht?

Hast du einen stabilen Freundeskreis?

Ich hoffe ich bin nicht zu neugierig (wenn es auch viele Fragen sind...) 🌻
 

Daoga

Urgestein
Ich habe das Gefühl, Du bist schlicht eingesperrt in dieser Familie, strebst nach Freiheit und bekommst dadurch Schuldgefühle mit jeder Menge psychosomatischen Folgen (Hautkrankheit = Du möchtest öfters mal aus der Haut fahren und traust Dich nicht, Reizdarm = das kannst Du nicht verdauen etc., psychosomatische Leiden sind "sprechende" Leiden, die darauf hinweisen wo es im Argen liegt.)
Aber mit 22 wird es allmählich Zeit sich abzunabeln, Du schreibst selber Du bist kein Mutterersatz, Deine Geschwister bleiben schließlich auch nicht ewig klein. Wie sieht es mit Ausbildung und Beruf aus? Das sind die Dinge, die Dich weiterbringen im Leben.
 

M. Tina

Mitglied
Hallo Roboter-Kätzchen,
ich freue mich sehr über deine Antwort!

Ich lebe in einer Patchworkfamilie und bin das einzige Kind von meiner Mutter und meinem leiblichen Vater. Dieser lebt jedoch in Amerika und hatte mich ein Jahr nach meiner Geburt verlassen und bestreitet seither mein Vater zu sein.
Meine drei jüngsten Geschwister stammen von meinem jetzigen Stiefvater. Dieser lebt mit uns schon seit zwölf Jahren.

Ich habe vor zwei Jahren mein Abitur gemacht (auf das ich sehr stolz bin, denn ich bin die erste von vier Familienmitgliedern, die das Abitur hat) und war in dem Zeitraum auch auf der Suche nach einer Ausbildung/ Studium. Ich habe es geschafft, mir einen von zwei Ausbildungsplätzen im Öffentlichen Dienst zu erarbeiten, muss aber noch auf die Zustimmung der Personalvertretung warten… das bereitet mir natürlich viele Sorgen.

Was mein Freundeskreis angeht so muss ich sagen, dass ich wenige aber wahre Freunde habe. Sie sind auch meine ersten wirklichen Freunde und mit zwei von ihnen, bin ich schon seit 10 Jahren befreundet. Ich bin sehr introvertiert und daher sehr froh Freunde zu haben, die mich schon mein halbes Leben begleiten.

Viele Grüße ✨
 

M. Tina

Mitglied
Hallo Daoga!

ich habe bereits eine mündliche Zusage für eine Ausbildung im Öffentlichen Dienst. Nur muss die Personalvertretung dieser Entscheidung zustimmen. Das kann natürlich etwas dauern… ich hoffe auf das beste!

Da ich schon seit längerem Ausbildungs-/ und Studiumssuchend bin, hatte ich mich über den kleinen Erfolg immense gefreut!
 

NezukoChan

Sehr aktives Mitglied
Hallo ihr lieben,
vorab möchte ich mich bei denen bedanken, die sich die Zeit nehmen, meinen Beitrag zu lesen. In einer Welt, in der wir doch zu wenig Zeit für wichtige Dinge haben, schätze ich das sehr.

Hier wandeln sicherlich viele Menschen umher, die ein paare Jahre mehre zählen als ich. Daher wollte ich um ein Rat und eine Meinung bitten.

Als ich geboren wurde, hatten die Ärzte meiner Mutter gesagt, dass ich im Leben später einmal viel Glück haben werde. Aber wie lässt sich genanntes Glück definieren, wenn man ein Leben lebt, das so freudlos ist?

Ich fühle mich mit meinen 22 Jahren, als hätte ich bereits alles im Leben erlebt, obwohl ich nichts erlebt habe. Und weil ich die zweitälteste von acht Kindern bin, liegt viel Verantwortung auf mir. Diese Verantwortung macht mir nichts aus; ich helfe gerne im Haushalt, kümmere mich gerne um meine jüngeren Geschwister und verzichte auch auf das Treffen mit Freunden, wenn ich meiner Mutter die Last nehmen kann.

Ich habe aber in den letzten Jahren viel einstecken müssen; gesundheitlich wie auch geistig. Und die Angst es meiner Mutter und Familie zu erzählen, ist groß.

Durch den ganzen Stress, habe ich leider eine Hautkrankheit entwickelt, das Reizdarm-Syndrom bekommen und massive körperliche Schmerzen. Obendrein, war ich mehrere Monate in Therapie, bei der der Therapeut einen Depression- und Angststörung gemischt sowie eine Anpassungsstörung, festgestellt hat. Und ich weiß nicht, ob ich mich mit meinen 22 Jahren so fühlen sollte. Ich bin unendlich müde und kaputt und möchte ein Leben leben, auf das ich eines Tages stolz bin.

Wenn ich meiner Mutter versuche zu erklären, dass ich nicht kann oder zu müde bin, macht sie mir das Leben zur Hölle. Ich weiß, dass sie viel durchmachen musste. Aber ich sollte nicht der Mutterersatz sein und meine Jugend und Gesundheit aufgeben…

Sie ist eine sehr traurige Frau; versteht oft nicht, dass gesprochene Worte nicht böse gemeint sind. Aber sie schafft es immer wieder die Wahrheit zu verdrehen, mir die Schuld zu geben und sich als Opfer hinzustellen. Wieso behandelt eine Mutter ihr Kind so? Ich kann es nicht verstehen, und das macht mich traurig. Das Einzige, was ich jemals haben wollte, war eine Familie die mir das Gefühl gibt einen Wert zu haben; eine Mutter, die mich liebt. Und weil ich keinen Vater habe, war es mir immer wichtig, einen guten Draht zu ihr zu haben, aber ich kann das nicht.

Meine Oma hatte versucht ihr zu erklären, dass ich „Ja“ sage, obwohl ich „Nein“ sagen möchte, es aber nicht tue, weil ich sie liebe. Und ihre Worte waren, dass ich eine Lügnerin bin.

Sie hatte mir vor einigen Wochen gesagt, dass wir (mein großer Bruder und ich) keine schöne Kindheit hatten und sie keine gute Mutter war… aber wenn sie sich dessen bewusst ist, wieso versucht sie nichts daran zu ändern?

Manchmal fühle ich mich wie ein Monster, weil sie mir das Gefühl gibt, eines zu sein. Aber dann sind da meine Freunde und ihre Familien, die mir mehr Familie sind als meine eigenen. Und wenn sie mir sagen, dass sie mich über alles lieben, bin ich mit Trauer erfüllt, weil ich diese Liebe nicht kenne.

Ich hatte noch nie eine Beziehung geführt, weil ich Angst habe, meinem Partner, im Sinne von Gefühlen, nichts bieten zu können… weil ich nicht weiß wie.

Und ich glaube, dass ich dazu niemals in der Lage wäre. Ich mache mir viele Gedanken um viele Dinge und vielen Menschen. Andere Menschen haben es viel schlimmer als ich, das weiß ich. Und ich bin froh, dass ich trotz allem ein guter Mensch bin.

Es gibt vieles an Trauma, das ich aufarbeiten muss. Nicht nur um zu vergeben sondern auch für mein zukünftiges Leben.
Wie schaut es denn beruflich bei dir aus? Ich denke es wäre besser, wenn du dich von der Familie etwas abnabelst und dir z.B. eine eigene Wohnung suchen würdest! Das kann ja auch nicht sein, dass du auf Kosten deiner Gesundheit immer zurückstecken musst und dir gegenüber kein Verständnis gezeigt wird!
 

Mirila

Aktives Mitglied
Ich habe es geschafft, mir einen von zwei Ausbildungsplätzen im Öffentlichen Dienst zu erarbeiten, muss aber noch auf die Zustimmung der Personalvertretung warten… das bereitet mir natürlich viele Sorgen.
Herzlichen Glückwunsch und keine Sorge. Diese Zustimmung brauchen sie immer, aber die haben eigentlich nie einen Grund nein zu sagen. Leider dauert es immer ganz schön lange bis der Personalrat mal tagt und damit machen es sich die Verwaltungen ganz schön schwer die Bewerber zu halten.
Wäre es vielleicht möglich, dass du dir ein WG-Zimmer oder eine kleine Wohnung suchst und ausziehst?
 
Toll, herzlichen Glückwunsch! Zum Abitur (unter diesen Bedingungen wahrlich nicht einfach, daher Respekt) und zum Ausbildungsplatz :)
Die Mühlen im ÖD mahlen langsam aber sie mahlen, da musst du dir keinen Kopf machen. Geht es im September los?

Magst du dennAusbildungsstart auch als Start in dein eigenes Leben nutzen? Denkst du daran auszuziehen?
 

M. Tina

Mitglied
Hallo Mirila!
vielen Dank für deine Antwort 😊

Ein Auszug wäre bei mir nur möglich, wenn ich die Ausbildung auch bekomme. Da mein Bruder mit seiner Freundin zusammenzieht, würde er wollen, dass ich seine kleine Wohnung bekomme. Natürlich ist es nicht gewährleistet, dass ich auch die Wohnung bekomme, aber da die Hausmeister mich kennen und einen sehr guten Draht zu meinem Bruder haben, würden sie ein gutes Wort für mich bei den Vermietern einlegen.

Viele Grüße ✨
 

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