Wo Wundflüssigkeit fließt, ist die Gefahr für Infektionen und gerade der Darm ist durch die Fäkalien ja kein risikofreies Gebiet.
Das ist richtig und die Bedingungen im Enddarm sind auch einer der Gründe, warum die Analfissuren insgesamt schwer therapierbar sein können. Die Wunde ist nie richtig sauber, und schon gar nicht keimfrei. Außerdem kommt keine Luft heran.
Nur: Du hast ja jetzt gerade auch eine Wunde. Eine Wunde, die vernarbt, die sich schließt und wieder aufreißt, etc. pp. Niemand will die OP, wenn sie nicht unbedingt nötig ist, nur, wenn sie nötig ist? Was dann? Es wagen? Weiter herumdoktern? Schwierige Entscheidung. Ich kann dir nicht sagen, wofür ich mich entscheiden würde...
Wenn du unter der medikamentösen Therapie bisweilen schmerzfrei bist, also die Wunde am abheilen ist, dann würde ich es wohl weiter vorläufig medikamentös versuchen, und ganz wichtig: Den Stuhlgang regelmäßig halten. Schon eine kleine Abweichung macht dir die Arbeit von Wochen kaputt. Nur, wenn du nie richtig beschwerdefrei wirst, trotz normalen Stuhlgangs, dann muß die OP her... Was bleibt sonst noch anderes übrig?
Auch sollte geklärt werden, ob durch Zuwarten dem Chirurgen Nachteile entstehen: z.B. mehr/verändertes Narbengewebe. Das weiß ich aber nicht.
Es gibt bei einer weiteren Klinik einen super Proktologen. Allerdings ist der 90 km weg und wenn ich nach der O.P Probleme habe, kann ich da nicht mal schnell hin.
Ganz ehrlich: Für eine gute OP führe ich die 90 km. Das sollte es dir wert sein. Die OP ist der wichtigste Schritt im Heilungsprozeß. Du weißt momentan nicht, ob es überhaupt zu postoperativen Problemen kommt. Notfalls könntest du dort auch fragen, ob sie einen guten Arzt in deiner Nähe kennen, der dann als Ansprechpartner fungieren könnte.
Aber ist der Schaden durchs Skalpell erst einmal angerichtet, wird es schwierig selbst bei einem Spezialisten adäquate Hilfe zu finden.