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Angst, dass mein Kind eine Ausseinseiterin wird (Grundschule)

Rikachan

Aktives Mitglied
Ich find die begründung wegen den Noten total bescheuert. Deine Tochter hat das Recht neben einem mädchen zu sitzen und ich würde das auch anfordern.
Deine Tochter ist doch nicht zuständig damit ein Junge besser wird in der Schule, der Lehrer gehört auch auf die Straße gesetzt.
Du machst dir ansonsten zu viele Sorgen. Wenn deine Tochter außerhalb der Schule genug Kontakte hat, ist doch alles ok
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Deine Tochter hat das Recht neben einem mädchen zu sitzen und ich würde das auch anfordern.
Was für ein Recht soll das denn bitte sein???!
Fakt ist wohl vielmehr: Der Klavierspieler bestimmt die Musik. Will sagen: Der Lehrer gestaltet das Unterrichtsumfeld so, dass er ideal unterrichten kann. Das ist nicht nur Recht, sondern sollte sogar der Anspruch an effizientes Unterrichten sein. Stell dir mal vor, er müsste sämtliche individuellen Vorlieben von Schülern und Eltern berücksichtigen, die btw übrigens auch gerne mal dynamisch sind. Da würde man ja nie fertig.

Und Hand aufs Herz: Wäre die Tochter der TE eine schlechte Schülerin und die Lehrerin hätte der TE gesagt, sie habe sie neben Schüler X gesetzt, der sei sehr gut und sie könne von ihm profitieren: Würden da deine Wellen der Entrüstung genauso hoch schlagen? Wohl kaum!
Deine Tochter ist doch nicht zuständig damit ein Junge besser wird in der Schule, der Lehrer gehört auch auf die Straße gesetzt.
Ich gebe dir recht, dass keine Verpflichtung besteht, dass das Mädchen dem Jungen z. B. Nachhilfe gibt. Sie kann aber alleine schon durch ihre Arbeitsweise, ihr Wesen, also ihre Persönlichkeit etc. Vorbild für den Jungen sein - also selbst ohne aktiv etwas in Richtung des Jungen tun zu müssen. Das kann man dann als Mutter des Mädchens gut finden oder nicht. Den Lehrer muss das eigentlich nicht interessieren; er hätte gegenüber der TE seine Motivation noch nicht einmal offenlegen müssen. Der setzt sich die Kinder so, dass der Lernerfolg der Klasse am größten ist - und das ist seine Aufgabe als Lehrer. Im Unterricht wird gearbeitet. Für Beziehungspflege ist in den Pausen Gelegenheit. Der Anspruch, den Lehrer deshalb auf die Straße zu setzen, entbehrt daher tatsächlich jeder Grundlage.

Natürlich steht dem Mädchen aber frei, freundlich darum zu bitten, auch mal neben anderen sitzen zu dürfen. Das würde ich an ihrer Stelle auch tun, falls sie sich wirklich unwohl fühlt neben dem Jungen. Dann sollte sie das aber auch sachlich begründen können. Als Eltern sollte man sich da eher raushalten, zumal man eh keine Handhabe hat. Das ist eher typisch nerviger Helikopter...
 
G

Guestxy

Gast
Was für ein Recht soll das denn bitte sein???!
Fakt ist wohl vielmehr: Der Klavierspieler bestimmt die Musik. Will sagen: Der Lehrer gestaltet das Unterrichtsumfeld so, dass er ideal unterrichten kann. Das ist nicht nur Recht, sondern sollte sogar der Anspruch an effizientes Unterrichten sein. Stell dir mal vor, er müsste sämtliche individuellen Vorlieben von Schülern und Eltern berücksichtigen, die btw übrigens auch gerne mal dynamisch sind. Da würde man ja nie fertig.

Und Hand aufs Herz: Wäre die Tochter der TE eine schlechte Schülerin und die Lehrerin hätte der TE gesagt, sie habe sie neben Schüler X gesetzt, der sei sehr gut und sie könne von ihm profitieren: Würden da deine Wellen der Entrüstung genauso hoch schlagen? Wohl kaum!

Ich gebe dir recht, dass keine Verpflichtung besteht, dass das Mädchen dem Jungen z. B. Nachhilfe gibt. Sie kann aber alleine schon durch ihre Arbeitsweise, ihr Wesen, also ihre Persönlichkeit etc. Vorbild für den Jungen sein - also selbst ohne aktiv etwas in Richtung des Jungen tun zu müssen. Das kann man dann als Mutter des Mädchens gut finden oder nicht. Den Lehrer muss das eigentlich nicht interessieren; er hätte gegenüber der TE seine Motivation noch nicht einmal offenlegen müssen. Der setzt sich die Kinder so, dass der Lernerfolg der Klasse am größten ist - und das ist seine Aufgabe als Lehrer. Im Unterricht wird gearbeitet. Für Beziehungspflege ist in den Pausen Gelegenheit. Der Anspruch, den Lehrer deshalb auf die Straße zu setzen, entbehrt daher tatsächlich jeder Grundlage.

Natürlich steht dem Mädchen aber frei, freundlich darum zu bitten, auch mal neben anderen sitzen zu dürfen. Das würde ich an ihrer Stelle auch tun, falls sie sich wirklich unwohl fühlt neben dem Jungen. Dann sollte sie das aber auch sachlich begründen können. Als Eltern sollte man sich da eher raushalten, zumal man eh keine Handhabe hat. Das ist eher typisch nerviger Helikopter...
Natürlich kann grundsätzlich der Lehrer über die Sitzordnung entscheiden.

Dass ein schlechter Schüler positiv davon beeinflusst wird, wenn eine gute Schülerin neben ihm sitzt, ist aber Unfug und ich finde es ziemlich erschreckend, dass diese Idee offenbar immer noch nicht ausgestorben ist.

Im normalen 'Frontalunterricht' sollen nämlich alle Schüler aufmerksam zuhören.

Wenn dann deine Tochter aufmerksam zuhört und ihr Nachbar nicht, wie soll sie ihn da positiv beeinflussen, liebe TE?

Was sie tun kann (und auch tut, wenn sie super brav ist), ist, dass sie auf Gesprächsangebote / Ablenkungsangebote ihres Nachbarn nicht eingeht.

Und dann hat sie in der Klasse prompt den Ruf weg, eine langweilige Streberin zu sein.

Liebe @needhelpplease
Sehr gern würde ich darin einstimmen, dass deine Sorgen unbegründet sind. Sind sie meiner Meinung nach aber nicht.

Wenn deine Tochter sehr brav und angepasst ist und dabei gut in der Schule, dann besteht eine echte Gefahr, dass sie in die Rolle einer Klassenstreberin rein rutscht. Und das ist eine sehr undankbare Rolle.

Und nein, es geht in der Schule definitiv nicht nur darum, Fachwissen zu erlernen. Das könnte man inzwischen wesentlich effektiver auch auf andere Weise erreichen.

In der Schule geht es auch um soziales Erleben und soziales Lernen.

An deiner Stelle, liebe TE, würde ich das diesem Lehrer gegenüber auch vehement vertreten.

Gemeinsame Aktivitäten mit anderen Mädchen in der Klasse könnte sonst noch ein Weg sein oder schlimmstenfalls eine andere Schule.

Lass dir nicht einreden, dass es überhaupt kein Problem gibt. Wenn deine Tochter in ihrer Klasse längere Zeit isoliert bleibt, dann wird das ein massives Problem für sie.

Sich isoliert fühlen, ist für ein so soziales Wesen wie den Menschen sehr unangenehm.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Natürlich kann grundsätzlich der Lehrer über die Sitzordnung entscheiden.

Dass ein schlechter Schüler positiv davon beeinflusst wird, wenn eine gute Schülerin neben ihm sitzt, ist aber Unfug und ich finde es ziemlich erschreckend, dass diese Idee offenbar immer noch nicht ausgestorben ist.

Im normalen 'Frontalunterricht' sollen nämlich alle Schüler aufmerksam zuhören.

Wenn dann deine Tochter aufmerksam zuhört und ihr Nachbar nicht, wie soll sie ihn da positiv beeinflussen, liebe TE?

Was sie tun kann (und auch tut, wenn sie super brav ist), ist, dass sie auf Gesprächsangebote / Ablenkungsangebote ihres Nachbarn nicht eingeht.

Und dann hat sie in der Klasse prompt den Ruf weg, eine langweilige Streberin zu sein.

Liebe @needhelpplease
Sehr gern würde ich darin einstimmen, dass deine Sorgen unbegründet sind. Sind sie meiner Meinung nach aber nicht.

Wenn deine Tochter sehr brav und angepasst ist und dabei gut in der Schule, dann besteht eine echte Gefahr, dass sie in die Rolle einer Klassenstreberin rein rutscht. Und das ist eine sehr undankbare Rolle.

Und nein, es geht in der Schule definitiv nicht nur darum, Fachwissen zu erlernen. Das könnte man inzwischen wesentlich effektiver auch auf andere Weise erreichen.

In der Schule geht es auch um soziales Erleben und soziales Lernen.

An deiner Stelle, liebe TE, würde ich das diesem Lehrer gegenüber auch vehement vertreten.

Gemeinsame Aktivitäten mit anderen Mädchen in der Klasse könnte sonst noch ein Weg sein oder schlimmstenfalls eine andere Schule.

Lass dir nicht einreden, dass es überhaupt kein Problem gibt. Wenn deine Tochter in ihrer Klasse längere Zeit isoliert bleibt, dann wird das ein massives Problem für sie.

Sich isoliert fühlen, ist für ein so soziales Wesen wie den Menschen sehr unangenehm.
Das sehe ich völlig anders und wäre ich Lehrerin würde ich mir ab einem gewissen Punkt dann auch die Einmischung der Eltern verbitten. Und nein, es ist de facto kein Unsinn, dass das Nebeneinandersitzen von guten und nicht so guten Schülern Einfluss auf die nicht so guten hat. Wir haben es bei unserer Tochter selber erlebt und wie schon weiter vorne ausgeführt ist meine Cousine als Lehrerin tätig und hat das ebenfalls bestätigt. Ich sprach davon, dass die Störer dann eben auch miterleben, dass sich Einsatz lohnt - gute Noten des Sitznachbarn nimmt man viel eher wahr als die der anderen und guckt sich dann auch ein bisschen etwas ab. Dazu braucht man noch nicht einmal miteinander zu reden.

Genauso ist es Quark, dass man dann zur "Streberin degradiert" wird. "Brav und angepasst" als K.O.-Kriterium für Akzeptanz in der Schule anzunehmen ist schon ein bisschen krude. Man kann seinem Kind als Eltern sehr wohl mitgeben, dass "strebsam" zu sein eine positive Eigenschaft ist, die nicht ausschließt, völlig integriert und beliebt zu sein. Auch dafür kann ich gerne mein Kind anführen - sie hat (übrigens sogar ohne unser Zutun) sehr früh für sich entschieden, dass ihr gute Noten wichtig sind und gehörte nicht zu den Dauerquatschern, hat sich stattdessen am Unterricht beteiligt und ihre Schulzeit mit richtig viel Spaß und sogar mit Freunden absolviert. Immer wieder haben deutlich leistungsschwächere Kinder dann ihre Nähe gesucht, gefragt, ob sie mal etwas erkären könnte oder auch Gruppenarbeiten mit ihr zusammen machen wollen.

Hier sollte sich mal die Denke einiger Eltern ändern, die gut in der Schule zu sein gleichsetzen mit unbeliebt und wenig erreichenswert. Dieses - sorry - dämliche Image gab es tatsächlich früher noch, war in meiner Jugend weit verbreitet und ich könnte mich heute noch wohin beißen, dass ich dann mit diesem blöden Mainstream mitgeschwommen bin; mittlerweile hat sich da allerdings so einiges getan, Gott sei Dank! Man ist eben nicht cool, wenn man mit 14 schon das erste Mal mit nem Typen in der Kiste und gar mit 13 schon zum ersten Mal besoffen in der Ecke liegt und mit nem Schnitt von 3,8 dann sein Abi gerade noch so gewuppt hat. Spätestens wenn es dann nämlich an die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt geht ist das Gejammere groß. Diese Kids dürften dann gerne den nächsten Whiskey-Cola auf die demografische Entwicklung trinken - wären sie noch in den 80er Jahren würden sie nämlich gnadenlos in der Arbeitslosigkeit landen. Nur weil es so wenig Nachwuchst gibt kommt ein Schulversager nämlich dann doch noch in einer Ausbildung unter - die Ausbilder tun mir allerdings mehr als leid und können ein Lied von diesen Kids singen, die weder Disziplin, Ehrgeiz, noch Respekt kennen und wenn sie dann durch die Prüfung segeln gerne wieder auf die ach so bösen und unfähigen Lehrer schimpfen.
 
G

Guestxy

Gast
Das sehe ich völlig anders und wäre ich Lehrerin würde ich mir ab einem gewissen Punkt dann auch die Einmischung der Eltern verbitten. Und nein, es ist de facto kein Unsinn, dass das Nebeneinandersitzen von guten und nicht so guten Schülern Einfluss auf die nicht so guten hat. Wir haben es bei unserer Tochter selber erlebt und wie schon weiter vorne ausgeführt ist meine Cousine als Lehrerin tätig und hat das ebenfalls bestätigt. Ich sprach davon, dass die Störer dann eben auch miterleben, dass sich Einsatz lohnt - gute Noten des Sitznachbarn nimmt man viel eher wahr als die der anderen und guckt sich dann auch ein bisschen etwas ab. Dazu braucht man noch nicht einmal miteinander zu reden.

Genauso ist es Quark, dass man dann zur "Streberin degradiert" wird. "Brav und angepasst" als K.O.-Kriterium für Akzeptanz in der Schule anzunehmen ist schon ein bisschen krude. Man kann seinem Kind als Eltern sehr wohl mitgeben, dass "strebsam" zu sein eine positive Eigenschaft ist, die nicht ausschließt, völlig integriert und beliebt zu sein. Auch dafür kann ich gerne mein Kind anführen - sie hat (übrigens sogar ohne unser Zutun) sehr früh für sich entschieden, dass ihr gute Noten wichtig sind und gehörte nicht zu den Dauerquatschern, hat sich stattdessen am Unterricht beteiligt und ihre Schulzeit mit richtig viel Spaß und sogar mit Freunden absolviert. Immer wieder haben deutlich leistungsschwächere Kinder dann ihre Nähe gesucht, gefragt, ob sie mal etwas erkären könnte oder auch Gruppenarbeiten mit ihr zusammen machen wollen.

Hier sollte sich mal die Denke einiger Eltern ändern, die gut in der Schule zu sein gleichsetzen mit unbeliebt und wenig erreichenswert. Dieses - sorry - dämliche Image gab es tatsächlich früher noch, war in meiner Jugend weit verbreitet und ich könnte mich heute noch wohin beißen, dass ich dann mit diesem blöden Mainstream mitgeschwommen bin; mittlerweile hat sich da allerdings so einiges getan, Gott sei Dank! Man ist eben nicht cool, wenn man mit 14 schon das erste Mal mit nem Typen in der Kiste und gar mit 13 schon zum ersten Mal besoffen in der Ecke liegt und mit nem Schnitt von 3,8 dann sein Abi gerade noch so gewuppt hat. Spätestens wenn es dann nämlich an die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt geht ist das Gejammere groß. Diese Kids dürften dann gerne den nächsten Whiskey-Cola auf die demografische Entwicklung trinken - wären sie noch in den 80er Jahren würden sie nämlich gnadenlos in der Arbeitslosigkeit landen. Nur weil es so wenig Nachwuchst gibt kommt ein Schulversager nämlich dann doch noch in einer Ausbildung unter - die Ausbilder tun mir allerdings mehr als leid und können ein Lied von diesen Kids singen, die weder Disziplin, Ehrgeiz, noch Respekt kennen und wenn sie dann durch die Prüfung segeln gerne wieder auf die ach so bösen und unfähigen Lehrer schimpfen.
Liebe @Pfefferminzdrops

jeder Beitrag wird von den persönlichen Erfahrungen des Users geprägt, der ihn verfasst hat.

Wenn ihr mit dieser Methode gute Erfahrungen gemacht habt, dann ist das schön für deine Tochter.

Erlaube mir aber bitte die Nachfrage, ob deine Tochter neben eine gute Schülerin oder neben einen guten Schüler gesetzt wurde?

Dass Jungs in diesem Alter häufig Probleme damit haben, weibliche Vorbilder zu akzeptieren, ist inzwischen eigentlich bekannt oder sollte bekannt sein.

Meine persönlichen Erfahrungen mit dieser Methode waren miserabel und im Nachhinein glaube ich, dass ein Großteil der Probleme, die ich mit meinen Klassenkameraden hatte, unter anderem auch auf dieses Denken zurückzuführen ist.

Natürlich hat auch das Wesen / Verhalten des Kindes einen wesentlichen Einfluss darauf, wie gut das Kind integriert wird. Daher mein Tipp mit der Theatergruppe.

Grundsätzlich ist es aber so, dass es die Rolle der Klassenstreberin oder des Klassenstrebers genauso gibt wie die des Klassenclowns.

Und diese Rollen sind undankbare.

Ich spreche dir deine Erfahrungen nicht ab; ich bitte im Gegenzug darum, dass du mir meine nicht versuchst abzusprechen.

Liebe Grüße,

eine ehemalige Streberin
 
G

Guestxy

Gast
Das sehe ich völlig anders und wäre ich Lehrerin würde ich mir ab einem gewissen Punkt dann auch die Einmischung der Eltern verbitten. Und nein, es ist de facto kein Unsinn, dass das Nebeneinandersitzen von guten und nicht so guten Schülern Einfluss auf die nicht so guten hat. Wir haben es bei unserer Tochter selber erlebt und wie schon weiter vorne ausgeführt ist meine Cousine als Lehrerin tätig und hat das ebenfalls bestätigt. Ich sprach davon, dass die Störer dann eben auch miterleben, dass sich Einsatz lohnt - gute Noten des Sitznachbarn nimmt man viel eher wahr als die der anderen und guckt sich dann auch ein bisschen etwas ab. Dazu braucht man noch nicht einmal miteinander zu reden.

Genauso ist es Quark, dass man dann zur "Streberin degradiert" wird. "Brav und angepasst" als K.O.-Kriterium für Akzeptanz in der Schule anzunehmen ist schon ein bisschen krude. Man kann seinem Kind als Eltern sehr wohl mitgeben, dass "strebsam" zu sein eine positive Eigenschaft ist, die nicht ausschließt, völlig integriert und beliebt zu sein. Auch dafür kann ich gerne mein Kind anführen - sie hat (übrigens sogar ohne unser Zutun) sehr früh für sich entschieden, dass ihr gute Noten wichtig sind und gehörte nicht zu den Dauerquatschern, hat sich stattdessen am Unterricht beteiligt und ihre Schulzeit mit richtig viel Spaß und sogar mit Freunden absolviert. Immer wieder haben deutlich leistungsschwächere Kinder dann ihre Nähe gesucht, gefragt, ob sie mal etwas erkären könnte oder auch Gruppenarbeiten mit ihr zusammen machen wollen.

Hier sollte sich mal die Denke einiger Eltern ändern, die gut in der Schule zu sein gleichsetzen mit unbeliebt und wenig erreichenswert. Dieses - sorry - dämliche Image gab es tatsächlich früher noch, war in meiner Jugend weit verbreitet und ich könnte mich heute noch wohin beißen, dass ich dann mit diesem blöden Mainstream mitgeschwommen bin; mittlerweile hat sich da allerdings so einiges getan, Gott sei Dank! Man ist eben nicht cool, wenn man mit 14 schon das erste Mal mit nem Typen in der Kiste und gar mit 13 schon zum ersten Mal besoffen in der Ecke liegt und mit nem Schnitt von 3,8 dann sein Abi gerade noch so gewuppt hat. Spätestens wenn es dann nämlich an die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt geht ist das Gejammere groß. Diese Kids dürften dann gerne den nächsten Whiskey-Cola auf die demografische Entwicklung trinken - wären sie noch in den 80er Jahren würden sie nämlich gnadenlos in der Arbeitslosigkeit landen. Nur weil es so wenig Nachwuchst gibt kommt ein Schulversager nämlich dann doch noch in einer Ausbildung unter - die Ausbilder tun mir allerdings mehr als leid und können ein Lied von diesen Kids singen, die weder Disziplin, Ehrgeiz, noch Respekt kennen und wenn sie dann durch die Prüfung segeln gerne wieder auf die ach so bösen und unfähigen Lehrer schimpfen.
Oh, und noch eine Frage: warst du in der Schule überdurchschnittlich gut?

Wenn nicht, dann hast du - Sorry dafür! - eben keine eigenen Erfahrungen dazu.

Meine Eltern dachten immer und denken wahrscheinlich immer noch, dass ich gut integriert gewesen wäre.

Ich habe ihnen das meiste nie erzählt.

Natürlich hast du recht, dass es auch in der Klasse beliebte gute Schüler gibt. Als Erwachsene habe ich Menschen getroffen, bei denen es in der Kindheit so war.

Grundsätzlich würde ich aber schon denken, dass die Kombination von schüchtern + introvertiert + sehr gut in der Schule zu Problemen für das Kind führen kann, nicht muss.

Und das dann einfach abzutun mit 'gibt es nicht', so nach Palmström Prinzip hilft echt nicht weiter.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Erlaube mir aber bitte die Nachfrage, ob deine Tochter neben eine gute Schülerin oder neben einen guten Schüler gesetzt wurde?
Nein. Ich erzählte von den Erfahrungen aus der Sicht meiner Tochter als der guten Schülerin, die neben weniger guten Schülern (auch Jungs) gelandet ist oder die neben ihr. In der Klasse wurde immer wieder mal umgesetzt - mal mehr, mal weniger, Jungs neben Mädchen, Mädchen neben andere Mädchen, Jungs neben Jungs.. eben so lange bis die Klassenlehrerin fand, eine gute Sitzordnung für alle gefunden zu haben, völlig egal, ob "bunte Reihe" oder nicht.
Dass Jungs in diesem Alter häufig Probleme damit haben, weibliche Vorbilder zu akzeptieren, ist inzwischen eigentlich bekannt oder sollte bekannt sein.
Auch das hielt sich in unserem Fall die Waage. Genauso sind sich Mädchen untereinander auch mal nicht grün oder mögen sich nicht so. Ich mag aber gerne zugestehen, dass gerade unsere (Grund)Schule ein bisschen besonders war: In einem recht wohlhabenden Viertel gelegen, Migrationsanteil fast bei null genauso extrem geringer Anteil sozial schwacher Familien, körperliche Auseinandersetzungen ebenfalls unterrepräsentiert. Womöglich waren daher auch die Kinder gegenüber dem anderen Geschelcht toleranter? Ich weiß es nicht.
Natürlich hat auch das Wesen / Verhalten des Kindes einen wesentlichen Einfluss darauf, wie gut das Kind integriert wird. Daher mein Tipp mit der Theatergruppe.
Dagegen hatte ich ja auch überhaupt nichts gesagt. Mir ging es vornehmlich um das Vermaledeien der wechselnden Sitzordnung. Es gibt m. E. schon Grenzen im Handeln der Lehrer, die auch Eltern respektieren sollten. Wie hier teilweise den Pädagogen Boshaftigkeit unterstellt und verlangt wurde, sie zu chassen, das finde ich wirklich grenzwertig.
Grundsätzlich ist es aber so, dass es die Rolle der Klassenstreberin oder des Klassenstrebers genauso gibt wie die des Klassenclowns.
Und diese Rollen sind undankbare.
Mir ist das einfach zu absolut formuliert. Natürlich gibt es in Klassen Unterschiede in Intellekt, Lernverhalten und auch Benehmen. Es ist aber nicht grundsätzlich so, dass die von dir genannten Rollen in jeder Klasse existieren und vor allem eben auch nicht, dass sie überall verteufelt werden. Und wie die betroffenen Kinder damit umgehen ist dann noch einmal eine andere Sache - hier täten die Eltern m. E. gut daran, ihre Kinder zu stärken. Ich habe immer versucht unserer Tochter zu vermitteln, dass es etwas Tolles ist, wissbegierig zu sein, sich zu beteiligen und dann die Lorbeeren in Form guter Noten einzuheimsen.
Ich spreche dir deine Erfahrungen nicht ab; ich bitte im Gegenzug darum, dass du mir meine nicht versuchst abzusprechen.
Naja, ganz so tolerant hab ich dich nicht empfunden. So hatte ich ja von unseren Erfahrungen zur guten Schülerin neben dem schlechten Schüler berichtet und dass das in unserem Fall sehr wohl funktioniert hatte. Das hattest du als (O-Ton) Unfug bezeichnet und das war es eben nicht - in deinem Fall mag es halt nicht funktioniert haben.
Unser beider Erfahrungen haben ihre Daseinsberechtigung.
Oh, und noch eine Frage: warst du in der Schule überdurchschnittlich gut?
Wenn nicht, dann hast du - Sorry dafür! - eben keine eigenen Erfahrungen dazu.
Ich war normal gut - habe aber eben eine Tochter, die tatsächlich überdurchschnittlich unterwegs war. Daher und weil wir bis heute ein sehr inniges und vertrautes Miteinander pflegen, kann ich eben doch mit einer gewissen Erfahrung aufwarten und teile die hier gerne.
Meine Eltern dachten immer und denken wahrscheinlich immer noch, dass ich gut integriert gewesen wäre.
Ich habe ihnen das meiste nie erzählt.
Das ist wirklich schade. Bitte gesteht mir aber zu, dass ich eben doch ein anderes Verhältnis zu unserem Kind habe bzw. sie zu mir und wir eben sehr offen über alles geredet haben - und es bis heute tun.
Grundsätzlich würde ich aber schon denken, dass die Kombination von schüchtern + introvertiert + sehr gut in der Schule zu Problemen für das Kind führen kann, nicht muss.
Das kann ich wiederum nicht beurteilen, da meine Tochter weder schüchtern noch introvertiert war.
Deshalb würde ich das hier
Und das dann einfach abzutun mit 'gibt es nicht', so nach Palmström Prinzip hilft echt nicht weiter.
auch nicht sagen. Allerdings gilt das wohl auch umgekehrt und man kann eben nur davon erzählen, was bei einem selbst funktioniert hat. ;)
 
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