Dysfunktionale Beziehung Ja oder Nein?

Ich bin seit über einem Jahr mit meinem Partner zusammen und wir haben ständig Hochs und Tiefs. Diese sind aber immer extrem. Schon direkt am Anfang war unsere Beziehung sehr tief und wir sind sehr abhängig voneinander, was wir beide wissen. Dazu kommt dass wir beide narzisstische Züge haben. Nun gut mit den klassischen Anzeichen, die sehe ich selbst. Ich versuche stets die Realität zu sehen und mich nicht von meinen Gefühlen blenden zu lassen, nur weiß ich aktuell nicht Mal mehr, doof gesagt, was richtig und was falsch ist. Es läuft Tage bis Wochen lang alles super und es ist die Traum-Beziehung schlecht hin, dann kommt wieder etwas, was ich "verbocke" und es folgt die Hölle auf Erden. Ich weiß, dass ich in der Berufung viele Vertrauensbrüche zu schulden habe, daher ist mein Partner sehr verunsichert, zumal er sowieso ein Leben mit viel Ablehnung zuvor hatte. Ich sehe manchmal Verhaltensweisen von ihm als übertrieben an und zweifle an mir selbst. Ich kann nur imb Nachhinein beurteilen, ob es zurecht war und das war es tatsächlich auch immer. Ich weiß nicht, wer von uns beiden verblendet ist, weil es doch irgendwie nicht sein kann, dass ich so ein Unmensch bin und so viel falsch mache. Andererseits sehe ich auf seiner Seite kaum Fälle, in denen er wirklich Mal Mist gebaut hat. Ich zweifle an mirv und meiner Wahrnehmung und das ist schrecklich. Unsere Beziehung erfüllt die meisten Klischees, die auf eine toxische Beziehung hinweisen, aber es gibt auch lange Zeit das krasse Gegenteil, wo wir so innig miteinander sind und gegenseitig so eine große Liebe füreinander haben. Dazu kommt, dass er auch wirklich unglaublich viel für mich tut, immer ehrlich ist und mich ständig mit Kleinigkeiten und Überraschungen erfreut. Er würde wirklich alles für mich tun und das weiß ich sicher. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, weil ich in einer ständigen Unsicherheit lebe, wann es wieder losgehen wird, wann ich wieder einen Fehler mache und was als nächstes passiert. Ich bin ohne ihn aktuell nicht lebensfähig und will nicht, dass unsere Beziehung jemals endet. Ich will mein Leben mit ihm verbringen. Ich glaube eigentlich daran, dass man mit viel Arbeit auch Probleme derart bewältigen kann, wenn man viel Arbeit hineingesteckt. Aber ich komme an meinen Grenzen. Ich brauche neutrale Einschätzungen. Danke

Wenn Ihr beide, wie Du sagst, narzisstische Züge habt bzw. Du etliche Dinge in Deinen Augen falsch machst, dann würde ich mir Hilfe suchen, eine Therapie machen bzw. eine Paartherapie bzw. ein Coaching.

ich weiß nicht, was für eine neutrale Einschätzung Du suchst. Du schreibst nicht sehr konkret, was genau für Situationen Du meinst, was Du falsch machst oder meinst, falsch zu machen.

An Eurer Abhängigkeit solltet Ihr wirklich arbeiten, es ist nie gut, wenn man sich zu sehr auf einen anderen Menschen stützt und er der Mittelpunkt im Leben ist.

Schreib gerne etwas detaillierter, wenn Du magst.

Ich finde es zumindest merkwürdig, wenn immer nur einer schuld sein soll.

Magst du mal ein Beispiel geben, was du "verbockst"?
Dass er dich so doll abstraft, dass es sich wie "die Hölle auf Erden" anfühlt klingt aber wirklich sehr heftig, aber mir fehlen noch Details, um mir wirklich ein Bild davon zu machen.

Eine Umfrage finde ich in Bezug auf Beziehungen viel zu vereinfacht und oberflächlich, ich glaube die hilft dir nicht weiter.
Wie geht's dir denn in der Beziehung?

Das wirkt wie ein Problem für einen Psychotherapeuten oder Paarberatung.

Mir ist das auch zu wenig konkret. Was für Fehler machst du und wie reagiert er. Ist das ein Machtverhältnis? Kannst du mal ein Beispiel nennen?

Entweder ihr braucht eine Paartherapie oder eine Trennung.

Slideaway meinte:

Ich weiß, dass ich in der Berufung viele Vertrauensbrüche zu schulden habe, daher ist mein Partner sehr verunsichert, zumal er sowieso ein Leben mit viel Ablehnung zuvor hatte.

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Ich weiß nicht, was genau du damit meinst. Ich weiß, man will nichts Intimes ausplaudern. Aber Beispiele helfen bei der Einschätzung und können sie manchmal um 180 Grad drehen.

Slideaway meinte:

Ich zweifle an mirv und meiner Wahrnehmung und das ist schrecklich.

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Es fühlt sich schrecklich an. Aber es ist immerhin ein Zeichen dafür, dass du auch versuchst die Lage nicht nur von deine Warte aus zu sehen. Aber auch hier wäre ein Beispiel hilfreich.

Slideaway meinte:

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, weil ich in einer ständigen Unsicherheit lebe, wann es wieder losgehen wird, wann ich wieder einen Fehler mache und was als nächstes passiert.

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Weißt du, ich habe schon oft erlebt, dass Leute gesagt haben, dass sie ständig Fehler machen und was verbocken und dann sind sie irgendwan konkret geworden und hatten einfach Recht. Dann konnte man überlegen, wie es zu sowas kommt, denn ganz blöd gesagt: Wenn wirklich einer von beiden den größeren Anteil daran hat, dass es immer wieder mal steil bergab geht, dann hat diese Person aber auch die Macht das zu ändern. Das wärst dann du! Da fühlt man sich vielleicht schuldig, aber das Gute ist, du KANNST es anders machen. Der andere kann nur hoffen.
Aber oft genug war es auch so, dass mir die Leute dann Beispiele brachten, wo mir die Kinnlade runterfiel. Von außen war es offensichtlich, dass die andere Person das mindestens provoziert hatte, wenn nicht nach guter alter Manier den Spieß überhaupt erst umgedreht und man den Eindruck hatte, dass das eigentlich "Opfer" sich hier alle Schuld gibt. Auch wenn man natürlich bei solchen Dynamiken nicht stur in Opfer, Täter, der eine ist Schuld und all das einteilen sollte. Es ist einfach nicht immer alles so wie es scheint.
Vielleicht ist es dir unangenehm. Aber vielleicht traust du dich, mehr zu erzählen. Ihr könntet das ja auch in privatem Rahmen besprechen. Paartherapie, Therapie, Mediator, Vertrauensperson oder einfach nur die Telefonseelsorge oder so.