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Erfahrungen mit Tagesklinik?

Engelsstern

Neues Mitglied
Hallo,

Kennt sich jemand oder bzw hat jmd Erfahrungen mit Tageskliniken?
ich stehe schon seit Wochen oder gar Monaten schon auf einer Warteliste für eine Tagesklinik..
Nun heute habe ich endlich den Anruf bekommen das es nächste Woche Mittwoch los geht..

Kurz: ich habe Angst und Panikstörung, Depression, und PTBS (laut meiner letzten Therapeutin)..


Habe da jetzt mal ein paar Fragen zur Tagesklinik,

kann mir da vielleicht jemand sagen wie es dort so abläuft? Und auch was an den ersten Tagen ansteht!?

Wie sieht es aus, es heißt ja das viel Gruppentherapie gemacht wird, aber das ist überhaupt nicht mein Fall, kann nicht vor so vielen Reden, bekommen gar kein Wort raus, und möchte das auch nicht ist mir viel zu unangenehm und alles und glaube nicht das mir das in irgendeiner Art und Weise helfen würde, so eine Gruppentherapie, -> kann man sich "dagegen weigern"? Bzw. sagen das es nicht mein Fall ist, oder wird man dazu gezwungen, zu reden und alles?

Ich war bei einer Therapeutin mal, die fand ich irgendwie schrecklich, die hat ständig immer nur nachgehakt, wenn ich mal sagte, weiß ich nicht oder sowas, immer nur nachgehakt, müssen Sie doch wissen und immer wieder gefragt.. bei meiner anderen Therapeutin war das ganz anders die hat es so hingenommen und fand es ok..
Wie wird das sein bei der Gruppentherapie?

Und allgemein, was wird so gemacht den ganzen Tag?

Muss ich irgendwas machen, was ich nicht will? Wird darauf eingegangen das man zb grad keine Kraft für etwas hat, oder wenn man zB. in Panik gerät oder sowas?


.. das wars erstmal.. ich hoffe mir kann da vielleicht einer helfen?

Wäre sehr nett.. ich weiß es läuft in jeder Tagesklinik bestimmt anders ab, aber so ungefähr wird es ja schon Gemeinsamkeiten geben.

Lg
 

Engelsstern

Neues Mitglied
Hallo Engelsstern,

also ich war auch schon mal in einer Tagesklinik und kann dir ein bisschen darüber berichten - aber natürlich ist es von Klinik zu Klinik unterschiedlich.

Also am Tag der Aufnahme führte ich ein Gespräch mit meinem Bezugstherapeuten und wurde danach der Gruppe vorgestellt bzw. die Gruppe wurde mir kurz vorgestellt. Weiter fand an diesem Tag nichts statt. Da ich sehr schüchtern war (und teilweise noch immer bin) habe ich mich sehr zurückgezogen und die ganzen restlichen 6h nur auf einem Stuhl sitzend am Tisch verbracht. Essen gab es natürlich auch zwischendurch. Meine Gruppenmitglieder schauten sich irgendeinen Film an und waren zwischenzeitlich immer mal wieder zu irgendwelchen Einzeltherapien.

Am Anfang hatte ich noch gar keine Einzeltherapien (die ersten 3 Wochen, glaube ich), sondern konnte nur an den Gruppentherapien teilnehmen und ich hatte natürlich auch noch Einzelgespräche.

Bei mir in der Tagesklinik gab es als Gruppentherapien 2x die Woche ein Gruppengespräch (dort wurde gezielt über ein bestimmtes Thema geredet oder es wurden Leute verabschiedet, deren Therapie nun zu Ende war), Ergotherapie, 2 verschiedene Arten der Entspannungstherapie, therapeutisches Reiten und Bewegungstherapie. Der Rest waren Einzeltherapien: Einzelsport, Einzelergotherapie, Musiktherapie, soziales Training, Snoezelen, Tiertherapie.

Vom Tagesablauf her war es jeden Tag ganz simpel ausgedrückt so:

07:30-07:50 - gemeinsames Frühstück
07:50-08:00 - Morgenvisite
08:00-12:00 - Einzel - und Gruppentherapien, Einzelgespräche oder freie Zeit
12:00-12:30 - gemeinsames Mittagessen
12:30-15:00 - Einzel - und Gruppentherapien, Einzelgespräche oder freie Zeit
15:00-15:30 - gemeinsames Kaffeetrinken

In der freien Zeit war die Gruppe sogesagt sich selbst überlassen - da wurde dann gequatscht, irgendetwas gespielt, ein Film geschaut oder Ähnliches. Es war FAST nie so, dass alle zur gleichen Zeit "freie Zeit" hatten, weil immer jemand zu irgendeiner Einzeltherapie war.

Ich hatte auch wahnsinnige Angst vor den Gruppentherapien, weil ich eben auch sozial phobisch bin - aber zumindest bei mir war es so, dass ich zu nichts "gezwungen" wurde. Ich musste halt eben nur klar ausdrücken (was auch NICHT leicht ist m.M.n.) warum ich dies und jenes nicht willst/sagen kannt und so weiter - also "Ich kann das nicht weil,.." ; "Ich will das nicht, weil ...". Bei mir wurden dann auch viele Extra-Regelungen getroffen, wofür ich sehr dankbar war/bin. So musste ich z.B. nicht an der Bewegungstherapie in der Gruppe teilnehmen, bei der Ergotherapie in der Gruppe durfte ich in einem Nebenraum weiterarbeiten, wenn es gar nicht ging und so weiter und so fort.

Keine Ahnung, ob dir das jetzt geholfen hat. Wenn du Fragen hast, dann frag einfach. :)

LG
BAM

Hallo, danke für deine Antwort, hat mir schon sehr weiter geholfen, aber mich allerdings stutzig gemacht, hat es dir dort etwas gebracht?

Finde es schon "doof und merkwürdig" das man ersten 3Wochen keine Einzeltherapie macht, ich meine warum ist man dann da? Ich meine ich möchte dort ja hin das mir geholfen wird, und das eigentlich sofort wenn ich da bin..
Ich kann mir einfach nicht vorstellen was es bringen soll das man dort hingeht und sich ganzen Tag da nur hinsetzt und wie du es schriebst Film schauen oder ständig selber beschäftigen.. oder genauso wenig kann ich mir vorstellen das es in der Gruppentherapie etwas bringt, wenn man sich da über ein Thema unterhält oder so..

Wie soll mir da geholfen werden? Verstehe ich nicht..

Habe mir das irgendwie anders am Anfang vorgestellt, weiß ja auch schon ein ganz bisschen über die Tagesklinik, war ja einmal zur Infoveranstaltung dort, kam mir auch irgendwie komisch dort vor, weiß nicht.. aber dachte mir besser als nichts..
aber wenn das so ungefähr abläuft wie du sagtest, dann kann das ja irgendwie nur nach hinten los gehen..

wenn ich dort 6std nur rumsitzen müsste, würde ich nach spätestens 2std schon abhauen.. :/
 

Engelsstern

Neues Mitglied
Also erstmal: Das mit dem 6h rumsitzen war nur am 1. Tag so - aber das schrieb ich ja schon. Aber ansonsten, ja, bevor ich in diese Tagesklinik kam dachte ich auch man hätte "mehr Programm" - dem war aber nicht so. Einen Großteil der Zeit hat man eben wirklich nur mit den Gruppenmitgliedern verbracht - mag woanders aber anders sein.

Du solltest aber nicht schon vorher alles abwerten und "verurteilen". Schau erstmal wie es bei dir ist und was es dir bringt. Ob dir die Gruppentherapien etwas bringen oder nicht kannst du ja nicht vorher schon sagen - das siehst du ja dann dort. Probiere erstmal möglichst "offen" zu sein und dich auf die Hilfe einzulassen.

Manchen aus meiner Gruppe hat die Tagesklinik und das ganze Konzept sehr gut geholfen, anderen wiederum eher weniger. Das ist bei jedem unterschiedlich und du solltest es einfach "ausprobieren".

Und dass man in meiner Klinik (kann ja bei dir anders sein!) erst nach 3 Wochen Einzeltherapien bekam lag daran, dass erstmal geschaut wurde, welche Einzeltherapie zu einem passen könnte. Man bekommt ja nicht alle Angebote - schön wär's. Bei uns hat jeder 2 Einzeltherapien, manchmal auch 3 bekommen - mehr auf keinen Fall.


Naja.. werde ja dann sehen wies ist.. aber helfen würde es mir nicht wenn ich da nur die meiste zeit rumhocke..

Was mich aber noch interessieren würde geht man da auch raus und macht irgendwas draußen oder fährt irgendwo hin..
Oder machen die auch Konfrontation?
Also ich zb fahre kein bus o.ä. mehr.. machen die da sowas?
 

Engelsstern

Neues Mitglied
Also ja, wir sind ein paar mal zusammen weggefahren - alle 2 Wochen oder so. Mal zum Eis essen, mal zum Italiener, mal einfach zusammen in die Stadt (was ich alles schrecklich fand, weil - wie gesagt: Sozialphobie). Ich weiß nicht wie andere Tageskliniken das machen.

Und bezüglich Konfrontation: Bei uns in der Tk gab es das nur im sozialen Training, also in der Einzeltherapie. Da ich diese Therapie "zugewiesen" bekam, sollte THEORETISCH auch an der Konfrontation gearbeitet werden - also Ängsten stellen. Ich hatte nämlich auch das Problem kein Zug, Bus und so weiter mehr fahren zu können. Na ja - an dem Tag als die Dame mit mir zusammen Bus fahren wollte hatte ich schon auf dem Weg zur Bushaltestelle eine Panikattacke, weshalb wir es dann sein ließen. Danach sind wir gar nicht mehr draußen gewesen sondern haben die Situationen nur noch theoretisch bequatscht - was natürlich überhaupt nichts brachte. Ich meide den Bus auch heute noch, lieber laufe ich 10km zu Fuß. :eek:

Aber wie gesagt, das sind alles nur MEINE Erfahrungen. Vielleicht - und das hoffe ich auch für dich - hilft es dir besser und du fühlst dich gut aufgehoben.


Edit: Manchmal habe ich aber so "High-Momente" in denen ich auch Zug fahren kann - seeeehr selten, aber immerhin - die hatte ich früher nicht. Vielleicht hat es also doch ein wenig gebracht.



Und musstest du das machen? Also musstest du dort mit, Eis essen und so? Oder konntest du sagen, nein möchte ich jetz nicht..


Weil ich würde nie in meinem Leben in ein Bus oder so mehr einsteigen..


(Und danke für deine Antworten)
 
S

seele28

Gast
Also bei mir war es so, das ich am ersten tag, nochmal die räumlichkeiten gesehen habe. Man bekommt ein einzel mit der schwester oder pfleger, dann auch ein einzel mit dem arzt und dem therapeuten. Also drei gespräche am tag, mit der schwester/pfleger wird ein wochenplan gemacht, manchmal hast du glück und hast schon therapieen am tag, manchmal hast du keine und kannst dich bissle ausruhen und ankommen. Ansonsten hat man, kunst,musik, gesprächsgruppe sowie visite und einzel gespräche. Das ist das standart von einer tagesklinik. Man fängt um acht an, also frühstück, dann morgen runde, da wird erzählt wie es einen geht usw. Und dann fängt man meistens um 9 uhr mit den therapien an :) Der tag geht so bis um 16 uhr, am fr. oft auch nur bis 13 uhr. Man hat da auch manchmal also in jeder klinik anders, pferdetherapie. Die ich aber nicht gemacht habe, da ich mit pferden nichts anfangen kann. Gäbe es irgendwo ne hundetherapie würde ich da auf jeden fall mit machen :p Ich weis noch in der borderlinestation hatten wir zwei katzen und ein hund, das war richtig schön die zeit dort. Naja auf jeden fall ist es von klinik zu klinik unterschiedlich. Ich war in münchen in der tagesklinik :)
 

Engelsstern

Neues Mitglied
Also bei mir war es so, das ich am ersten tag, nochmal die räumlichkeiten gesehen habe. Man bekommt ein einzel mit der schwester oder pfleger, dann auch ein einzel mit dem arzt und dem therapeuten. Also drei gespräche am tag, mit der schwester/pfleger wird ein wochenplan gemacht, manchmal hast du glück und hast schon therapieen am tag, manchmal hast du keine und kannst dich bissle ausruhen und ankommen. Ansonsten hat man, kunst,musik, gesprächsgruppe sowie visite und einzel gespräche. Das ist das standart von einer tagesklinik. Man fängt um acht an, also frühstück, dann morgen runde, da wird erzählt wie es einen geht usw. Und dann fängt man meistens um 9 uhr mit den therapien an :) Der tag geht so bis um 16 uhr, am fr. oft auch nur bis 13 uhr. Man hat da auch manchmal also in jeder klinik anders, pferdetherapie. Die ich aber nicht gemacht habe, da ich mit pferden nichts anfangen kann. Gäbe es irgendwo ne hundetherapie würde ich da auf jeden fall mit machen :p Ich weis noch in der borderlinestation hatten wir zwei katzen und ein hund, das war richtig schön die zeit dort. Naja auf jeden fall ist es von klinik zu klinik unterschiedlich. Ich war in münchen in der tagesklinik :)
Danke für deine Antwort.

Kannst du was zu den Gruppengesprächen sagen? wie es ablief? Wenn ich zB. nicht reden will? Muss ich denn mein Mund aufmachen?

Selbst dann bei der "Morgenrunde" zusagen wies mir geht vor allen, da weiß ich gar nicht was ich sagen soll.. wird das zu ein Problem?
 
S

seele28

Gast
Danke für deine Antwort.

Kannst du was zu den Gruppengesprächen sagen? wie es ablief? Wenn ich zB. nicht reden will? Muss ich denn mein Mund aufmachen?

Selbst dann bei der "Morgenrunde" zusagen wies mir geht vor allen, da weiß ich gar nicht was ich sagen soll.. wird das zu ein Problem?
Nein du must während der gruppentherapie nichts sagen, so war es bei mir, das lief alles freiwillig ab, natürlich must du daran teilnehmen, und es wäre auch gut für dich wenn du dort reden würdest. Aber ich hab selbst nie den mund aufgemacht, war viel zu schüchtern und ich wollte auch nicht reden.

In der morgenrunde must du nur sagen wie es dir geht, also einfach nur kurz, da muss niemand ne lange geschichte erzählen ;) Nein das wird auf keinen fall zu einem problem, du solltest aber in der therapie aus dir raus kommen, wäre auch gut um neue freundschaften zu schließen. Ich weis selbst das man besser dran ist wenn man sich gleich rein fügt in die gruppe. :)
 

Engelsstern

Neues Mitglied
Nein du must während der gruppentherapie nichts sagen, so war es bei mir, das lief alles freiwillig ab, natürlich must du daran teilnehmen, und es wäre auch gut für dich wenn du dort reden würdest. Aber ich hab selbst nie den mund aufgemacht, war viel zu schüchtern und ich wollte auch nicht reden.

In der morgenrunde must du nur sagen wie es dir geht, also einfach nur kurz, da muss niemand ne lange geschichte erzählen ;) Nein das wird auf keinen fall zu einem problem, du solltest aber in der therapie aus dir raus kommen, wäre auch gut um neue freundschaften zu schließen. Ich weis selbst das man besser dran ist wenn man sich gleich rein fügt in die gruppe. :)

Ok, danke.
Hoffe die akzeptieren das dann auch, das ich nicht reden möchte..
und haken nicht ständig nach und versuchen mich auszuquetschen und so.. denn dann bin ich nämlich schneller weg als sie denken können :/
 
S

seele28

Gast
Naja eine negative erfahrung hab ich schon mit erleben müssen, aber es muss nicht in jeder klinik so eine therapeutin haben. Es gab da ne kunsttherapeutin, ich hab das gezeichnet was mir grad so einfiel, gut dabei waren sehr düstere bilder dabei. Naja sie hat mich immer über meine vergangenheit ausgefragt das war mir sehr unangenenhm, das hab ich ihr auch gesagt. Naja irgendwann hörte ich auf zu zeichnen was mich grade beschäftigt, und hab einfach augen gezeichnet, da ich bissle üben wollte. Sie hat das natürlich als gefundenes fresschen angesehen und hat mich vor versammelter manschaft gefragt ob ich ne maske tragen würde, ja sie hatte recht, das stimmte. Aber deshalb hab ich die augen nicht gezeichnet. Das war auch gar nicht so schlimm, schlimm war das sie vor allen über meine vergangenheit geredet hat und nicht aufgehört hat. Ich zog mich innerlich zurück, ich dissozierte so langsam sie hörte aber nicht auf. Ich bin dann einfach raus und das wars mit der kunsttherapie. Ich hab mich da von meiner therapeutin krank schreiben lassen praktisch. Ich hab das gehasst nur noch. Ich bin zu keiner kunstherapie mehr erschienen, hab da wirklich ein trauma bekommen da durch. :( Aber wie gesagt das hab ich auch nur einmal erlebt :)
 

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