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Freie Wirtschaft oder öffentlicher Dienst?

Regis

Aktives Mitglied
Wenn Du keinen Gedanken mehr an die Arbeit verschwenden möchtest, sobald Du das Büro verlässt, wähle den ÖD. Die Arbeit dort kann zwar sehr monoton sein, aber man hat feste Arbeitszeiten und oft relativ früh Feierabend.
 

Stan

Mitglied
Dem muss ich aus eigener Erfahrung ein wenig widersprechen. Angefangen nach dem dualen Studium hatte ich im Sozialamt. Einige Jahre später wechselte ich in den Bereich Zweckentfremdung von Wohnraum mit Ermittlungen nach StPO. Dazu kam Vertragsrecht. 12 Jahre später in den Grundsatz eines Wohnungsamtes mit dem Start eines ganz neuen Projektes. Paar Jahre später in die soziale Stadtteilentwicklung und Kriminalprävention. Und dazwischen immer entsprechende Fortbildungen gemacht und zum Schluss im höheren Dienst mit Führungsposition gelandet. Da kann keiner sagen, dass dies im öffentlichen Dienst langweilig war. Man wurde sehr gefordert und kam auch zu sehr vielen Überstunden durch Teilnahme in Ausschüssen und Stadtverordnetenversammlung. Jedenfalls haben mir diese 47 Jahre viel Fachwissen und Abwechslung gebracht. Und by the way, ich hatte nie eine Mitgliedschaft in einer Partei. Das Wissen und Können hat gezählt.
 

LarissaS

Mitglied
Ich bin u. a. deshalb in den öD gewechselt, weil ich einen entspannten und stressfreien Job ohne Zeitdruck haben wollte. Und jetzt ist genau das Gegenteil der Fall.

Führungskraft bin ich nicht, im Gegenteil. Als Teamassistenz gehöre ich zu den Mitarbeitern der niedrigeren Entgeltgruppen. Trotzdem habe ich sehr viel Stress. Ist das heutzutage normal im öD?
 

Sunrise

Mitglied
Nunja als Teamassistenz ist man generell oft irgendwie der Blitzableiter von allen. Man ist das Bindeglied zwischen der Leitung und den anderen Angestellten, jeder kommt mit irgendwelchen Dingen wie "kannst du mal eben das und dies". Man bekommt oft Aufageben aufgebrummt, die eigentlich gar nicht zum typischen Aufgabengebiet gehören und darf dann noch manchmal irgendwelche spontanen Aktionen organisieren, die außerplanmäßig sind und um die sich sonst keiner kümmern mag. Von der Eigruppierung her wird man da auch wie schon erwähnt bei höchstens 9a (und das eher selten, wahrscheinlich noch drunter) landen und da ist nicht dran zu rütteln.

Teamassistenz würde ich nie mehr machen wollen, aber generell war das damals ein Türöffner in den öD für mich, zwischenzeitlich hat sich in meiner beruflichen Laufbahn vieles geändert und entwickelt.

Wenn du aber keine Pläne hast, ein Studium oder gewissen Verwaltungslehrgänge zu machen um auf eine höherwertige Stelle zu wechseln, würde ich eher etwas anderes suchen. Oder zumindest eine andere, ruhigere Stelle im öD. Gibt ja bekanntlich Behörden, da ist es ruhiger und welche, da brennt die Bude. Jeder der meint, man kann ja im öD immer ao ruhig gechillt arbeiten, hat nie eine Strafverfolgungsbehörde, Bildungsbehörde oder ein Ausländeramt von innen gesehen.
 

mitohnealles

Aktives Mitglied
Wie sind denn eure Erfahrungen, wo gefällt es euch besser? Welche Vor- und Nachteile sind euch an den verschiedenen Arbeitsplätzen so aufgefallen?
Ich kenne auch beides langjährig - sowie verkaXXte Selbstständigkeit und ALG1+2.... äääh... "Sabbatical" im Ausland (bestes ever, aber irgendwann geht das erarbeitete Geld halt aus). Was mir hängen geblieben ist und mich immernoch grumpy macht tagtäglich ist meiner Meinung nach, wenn man Arbytegeber hat bist du immer unfrei: du wählst zwischen Pest & Cholera, egal wie agil "das Team" und wie modern... egal wieviel HomeOffice etc.pp .... whatsoever blabla... am Ende des Tages macht imho nur die Arbeit glücklich, die man auch selbst als sinnstiftend empfindet und gerne in den Spiegel schaut morgens wie Abends davor/danach. Leider kann man von letzterer (was empfindest du als sinnstiftend? was tust du gerne?) selten immer die Miete komplett bezahlen, wenn du nicht gerade nur brauchst dass dir Leute auf die Schulter klopfen ("haste gut gemacht"). :-/

Im ÖD wird dir immerhin nur schwerlich ein Strick daraus gedreht falls du öfters mal krank bist und du kannst auch innerhalb des ÖD dich immer umbewerben, dafür ist die Bezahlung im Vergleich unterirdisch. aber du hast auch weniger Rufbereitschaftsverpflichtung (im IT Bereich), kannst Teilzeit machen uso. Also lange Rede kurzer Sinn: willste Kohle machen, mach nix mit ÖD! Magste lieber was sicheres und hast keinen Bock auf die Macht der Aktionärsversammlung als "Impulsgeber" dann mach was mit ÖD. Am Besten ist aber immer, du findest etwas wofür du gerne arbytest und "stolz" drauf bist und deine Kosten / monetäre Ambitionen damit decken / verwirklichen kannst... klaro... just my #2cents Alles Gute dir wofür auch immer du dich entscheidest 🙏🌈
 

LarissaS

Mitglied
EG 9a wäre ein Traum... ich hab' eine EG 5-Stelle! Für eine Weiterbildung habe ich weder die Zeit noch die Kraft. Ich muss in einem dermaßen hohen Tempo arbeiten, dass ich nach Feierabend meistens total k. o. bin und selbst für angenehme Dinge wie private Verabredungen und Hobbys keine Energie habe.

In welchen Behörden geht es eher gemütlich zu? In der Gegend, in der ich wohne, gibt es leider nicht so viele passende Stellen auf dem Markt. Meistens werden Sekretärinnen an der Universität gesucht, aber von einer Bekannten weiß ich, dass dort sehr hektisch zugeht. Vor etwa 6 Wochen habe ich mich auf dem Bauamt beworben, aber bisher noch keine Rückmeldung bekommen.
 

mitohnealles

Aktives Mitglied
Als Nicht-Studierter ist der Verdienst relativ überschaubar und begrenzt, idR wird man da in EG 5 bis 9a eingruppiert je nach Stelle. Da könnte man in der freien Wirtschaft durchaus höhere Gehälter für vergleichbare Stellen erzielen.
btw. auch mit abgebrochenem Studium / verrücktem Lebenslauf mit "Löchern" kannst du zumindest ne E11 raushandeln, wenn du möchtest und entsprechende Kenntnisse nachweisen kannst. Der ÖD bekommt in bestimmten Bereichen kaum Leute momentan weil die Wirtschaft viel mehr Kohle bezahlt, je nach Themengebiet. Zu den Vor- und Nachteilen siehe die Argumente / Erfahrungen der User (meinereiner eingeschlossen) oben. Und: wenn du mit E5 dich bereits vom Stress fertigmachen lässt (kannst du denn davon leben?) -> hole dir bitte Hilfe und scheue dich nicht dich zu fragen, was bereitet dir Freude? Kannst du dir z.B. eine Arbeit im sozialen Bereich vorstellen (unterirdisch bezahlt, und du musst hart verpackt sein, aber das Feedback macht zuweilen glücklich, habe ich mir sagen lassen von Leuten die das machen, wieder andere sagen es ist die Hölle auf Erden... hängt ab davon wie du tickst / was deine Stärken sind bestimmt... diese solltest du herausfinden)...
 

LarissaS

Mitglied
Und: wenn du mit E5 dich bereits vom Stress fertigmachen lässt (kannst du denn davon leben?
Das klingt so, als ob du dir nicht vorstellen kannst, dass jemand in meiner Entgeltgruppe viel zu tun hat. Ich kann dir aber versichern, dass ich genauso viel zu tun habe wie die Kollegen in meinem Team, die 4 bis 6 Entgeltgruppen höher eingruppiert sind. Eine niedrigere EG bedeutet nicht automatisch weniger Arbeit.

Leben kann ich davon schon, da ich mit meinem Partner zusammenwohne und wir uns die Kosten teilen. Ein Single mit diesem Gehalt hätte natürlich weniger für sich übrig.
 

mitohnealles

Aktives Mitglied
Das klingt so, als ob du dir nicht vorstellen kannst, dass jemand in meiner Entgeltgruppe viel zu tun hat. Ich kann dir aber versichern, dass ich genauso viel zu tun habe wie die Kollegen in meinem Team, die 4 bis 6 Entgeltgruppen höher eingruppiert sind. Eine niedrigere EG bedeutet nicht automatisch weniger Arbeit.

Leben kann ich davon schon, da ich mit meinem Partner zusammenwohne und wir uns die Kosten teilen. Ein Single mit diesem Gehalt hätte natürlich weniger für sich übrig.
Dann bitte ich um Entschuldigung, so habe ich das nicht gemeint. Aus meiner Erfahrung denke ich nur darauf schließen zu können (hab auch mal Toiletten geputzt sogar, ist eine ehrliche Arbeit!) dass niedrig bezahlte Jobs oft (nicht immer) weniger "Verantwortungsbereiche" abdecken und somit weniger "Konflikte" und weniger schlaflose Nächte. Sprich du kannst - so du dich traust (und mit wenig Geld auskommst) - schon recht oft sagen "nicht mein Problem / nicht meine Aufgabe (hier)" und "Nachts schlafe ich lieber anstatt über ungelöste Arbytesprobleme zu grübeln / zu schwitzen" und wie man es allen daran beteiligtenRecht machen kann... just my #2cents
 

mitohnealles

Aktives Mitglied
Ich bin u. a. deshalb in den öD gewechselt, weil ich einen entspannten und stressfreien Job ohne Zeitdruck haben wollte. Und jetzt ist genau das Gegenteil der Fall.
Was denkst du ist die Alternative? Ein Job in der Wirtschaft? (ich meine das nicht böse, sondern interessiert) Warum suchst du dir nicht einen anderen Job innerhalb des ÖD wenn dich jener zu sehr belastet? Oder denkst darüber nach, mit wiewenig Geld du wirklich leben kannst / was dich arbeitstechnisch zufrieden stellen würde oder auch ob du ohne Arbeit leben könntest (Existenzminimum, sowas gibbet in Europa).... Ich frage ja nur... Ich persönlich glaube nicht dass dir jemand einen Job anbietet der "entspannt und stressfrei" ist... das musst du selbst schon aus dem jeweiligen Job und deiner Sichtweise darauf machen imho : was ist dir wichtig? und warum? und ist dir vlt. zu wichtig was andere über dich denken, fehlt dir Selbstvertrauen / Durchsetzungsvermögen / Abgrenzungspotential? Du musst hier nicht darauf antworten, aber ich könnte mir vorstellen dir selbst solche Fragen zu stellen und für dich persönlich zu beantworten könnte dich weiterbringen / zufriedener machen als Mensch und weniger unter Druck setzen.... aber natürlich weiss ich das nicht, jede*r ist anders und das nur so als Idee.

Anstatt zu fragen "Freie Wirtschaft oder ÖD?" frage dich doch mal selbst "Was tut mir & idealerweise anderen gut wenn ich arbeite? Wofür / woran / warum möchte ich arbeiten??". just my #2cents
 
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