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Gibt es wirklich so etwas, wie "Traumaenergie?

Schattenkind

Aktives Mitglied
Hallo,

ich schleppe schon lange diverse Traumata mit mir herum, der letzte Vertrauensbruch war mitunter das härteste, das ich bislang zu verdauen habe und obwohl bereits von diesem Zeitpunkt X knapp 3,5 Jahre vergangen sind, belastet mich das noch sehr. Obwohl ich immer weiter gemacht habe, fühlte ich mich sehr, sehr lange danach wie betäubt, wie abgeschnitten von der Welt und den Menschen. Ich stehe noch heute oft unter Strom, bin wenig stressresistent und doch lief und lief und lief ich einfach immer irgendwie weiter. Die reinste Berg und Talfahrt - aber immer weit weg von mir selbst... schwer zu beschreiben, klingt sicher verrückt.

Seit ein paar wenigen Monaten und auch, weil ich mich durch einen Umzug und einen kompletten Rückzug, relativ sicher fühle, kommt es immer wieder vor, dass ich während einer körperlichen Aktivität plötzlich sehr traurig werde.
Oft zB. während des Laufens und wenn ich körperlich ausgelastet bin, kommt ganz plötzlich eine Trauer in mir hoch und mir laufen dann die Tränen. Einfach so.
Dieses Weinen ist anders... Es fühlt sich so an, als würden sich da ganz tief angestaute "Energien" ganz plötzlich lösen. Das Weinen fühlt sich dann anders als früher nicht mehr vernichtend, sondern eher befreiend an. Es passiert jedoch einfach so, manchmal sehr überraschend. Dann laufe ich einfach weiter und irgendwann hört es auf und es geht mir besser. Als würde ich damit jedesmal einen kleinen Stein aus meinem Rucksack ablegen.

Kann das jemand nachvollziehen? Ist das vielleicht ein Zeichen, zu heilen? Ich habe ja oft die Hoffnung aufgegeben, dass es je besser werden könnte, nach der letzten traumatischen und für mich bisher zwischenmenschlich schlimmsten Erfahrung. Aber vielleicht ist es das, wovon Manche immer sprechen? Dass sich da jetzt nach so langer Zeit diese eingefrorenen "Energien" einen Weg suchen, um abgebaut zu werden? Aber wenn ja, dauerte das bei euch auch so lange? Jahre?
Wer kann mir erklären, was da mit mir passiert? Physisch. Ist das etwas normales? Sollte ich das zulassen? Gibt es hier Kenner?
 
Im Zusammenhang mit dem, was du beschreibst, musste ich an eine Übung denken, die ich mal in einer Yogastunde mitgemacht hatte.

Es ist eine Übung, die starkes Zittern auslöst und so Trauma aus dem Körper lösen soll (besser kann ich das nicht ausdrücken).

Falls dich das interessiert, such mal nach TRE.

Davon abgesehen denke ich schon, dass Weinen in irgendeiner Form heilsam sein kann. Weinen ist definitiv besser, als nicht Weinen können.
 
G

Gelöscht 129451

Gast
.................................

Falls dich das interessiert, such mal nach TRE.

......................................

 

weidebirke

Urgestein
Ich habe das oft, dass ich zu weinen anfange, wenn es mir gelingt, mich körperlich völlig zu entspannen. Mehrere Male ist mir das bei der Progressiven Muskelentspannung passiert, einmal bei einer Massage und mehrere Male nach Sex.

Vielleicht ist das was ganz Ähnliches bei Dir? Gerade, wenn man immer funktioniert, immer leistungsbereit usw. Erscheint mir schlüssig.

Ich lasse es einfach zu. Ist halt in meinen Situationen manchmal erklärungsbedürftig.
 
Stichwort "Laufen": Meine Erfahrung ist, dass dabei auch innerlich häufig was in Bewegung kommt. Manchmal nur ganz kleine Dinge, wie ein guter Gedanke/plötzliche Idee o. ä..
 
Y

YM~

Gast
Die Trauer lässt sich nicht benennen, sie ist einfach da und man weint.

Ich empfinde es als etwas dass tief aus mir selbst kommt und gelöst werden möchte. Ich habe mich selbst oft gefragt, was das ist und um welches Thema es sich handeln könnte.

Letztlich aber zeigt sich die Thematik nicht wirklich, sondern bahnt sich nur den Weg an die Oberfläche und dort möchte sie einfach wahrgenommen werden und auch gefühlt werden. Ich, für meinen Teil, empfinde es so, dass es in dem Moment nur um das Fühlen und das Wahrnehmen an sich geht.
Also ins fühlen und zulassen gehen und nicht wegdrücken oder verdrängen.

Es als Teil in uns und aus uns heraus zu akzeptieren und es los zu lassen.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Trauer ist ein Gefühl, das gerne "hinten runter fällt", solange noch Wut und Angst sich vordrängeln. Aber Trauer verbindet und öffnet und das ist für den Heilungsprozess von Vorteil. Es ist also weder verrückt noch irgendwie unangemessen, sondern ein Anzeichen dafür, dass es nun Zeit ist zu Trauern und das kommt bekanntlich in Wellen. Also lass es zu, wenn es geht und suche die richtigen Orte dafür. Es hilft zusätzlich, wenn Du für Deine Trauer Worte findest, die Du aufschreibst oder jemandem sagst. Keine Sorge: diese Trauerphasen hören auch wieder auf.
 
Zuletzt bearbeitet:

flower55

Aktives Mitglied
Hallo,
stimme dem zu.
Es ist eine sich freisetzende Energie.
Sie wurde lange verdrängt, nicht wahrgenommen und nun ist die Zeit da, dass sie
ihren Platz und Raum bekommt.
Es ist wertvoll, Trauer als Gefühl wahrzunehmen. Sich der Atmung zuzuwenden
während des traurigen Gefühls, um aus den Gedanken herauszukommen.
Es gibt eine Verbindung zwischen Gedanken und dadurch ausgelösten Gefühlen
der Traurigkeit.
Wird die Traurigkeit, öffnet sich das Herz dafür, so wahrgenommen, wie sie
ist und darf sie in diesen Momenten auch so sein, wie sie ist, ist es leichter. Die
Konzentration auf die Atmung ist dabei eine sehr wertvolle Unterstützung.
Der Atmung Aufmerksamkeit zu schenken, ist eine sehr nahe Verbindung zu
sich selber. Es entspannt und beruhigt und das unterstützt traurige Momente;
dass sie also so erlebt werden können wie sie sind.

Sich Zeit dafür zu nehmen, ist sehr bedeutungsvoll. Es wird neue Kräfte, also
neue Energien, in Dir frei setzen. Es braucht jedoch Geduld und Zeit.
Vor allem Zeiten der Entspannung.
Erlebe die Traurigkeit als ein kostbares Juwel; als einen Diamanten, den wir in
uns tragen. Ein Gefühl, das zu uns gehört wie Freude, Glück etc.

Du machst das super. Sei stolz auf Dich.

alles Liebe
flower55
 

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