Keinen Libido mehr nach Antidepressiva

57-55 meinte:

Ich setze Medikamente, die sich auf meine Psyche oder das Sexualleben auswirken, konsequent ab.

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Vernünftige Entscheidung. Hast du die AD über einen sehr langen Zeitraum ausgeschlichen? Bei mir hat es nach der 5%-Methode alle vier Wochen funktioniert. 10% Reduzierung der vorherigen Dosis waren etwas zu viel. Aber ja, ich kann es auch bestätigen - mit dem Zeug ein lebender Zombie und teilweise kognitive Beeinträchtigungen + stark verminderte Lust nach Sex - jetzt sind sowohl alle Emotionen, als auch die Gedächtnisleistung auf einem normalen Niveau. Und Sex macht auch wieder richtig Spaß.

Streifenkarl meinte:

Und das weißt du ganz sicher? Wurde das biochemisch nachgewiesen? Oder (versteh das jetzt bitte nicht falsch) möchtest du vielleicht unterbewusst, dass es so ist, um eben nicht versuchen zu müssen, es selbst irgendwie da raus zu schaffen und jemandem die Schuld geben zu können? Dieses Verhaltensmuster kenne ich nämlich von mir selbst aus meinen schwersten Zeiten ziemlich gut... 🙈

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Das einzige was ich bewusst und unbewusst möchte ist meine Emotionen und Sexualfunktion wieder haben. Biochemisch muss ich sowieso alles untersuchen wenn es sich nicht bessert. Wie gesagt ich habe seit 4 Monaten keine Emotionen mehr oder Sexualfunktion. Auch nicht wenn ich Träume. Träume sind immer unbewusst und Erzeugnisse des Unterbewusstseins. Wenn es Psychosomatisch wäre würde ich Emotionen in meinen Träumen noch wahrnehmen können. Aber das kann ich seit dem Medikament nicht mehr.

Floki meinte:

Vernünftige Entscheidung. Hast du die AD über einen sehr langen Zeitraum ausgeschlichen? Bei mir hat es nach der 5%-Methode alle vier Wochen funktioniert. 10% Reduzierung der vorherigen Dosis waren etwas zu viel. Aber ja, ich kann es auch bestätigen - mit dem Zeug ein lebender Zombie und teilweise kognitive Beeinträchtigungen + stark verminderte Lust nach Sex - jetzt sind sowohl alle Emotionen, als auch die Gedächtnisleistung auf einem normalen Niveau. Und Sex macht auch wieder richtig Spaß.

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Wie lange hat es gedauert diese Funktionen wiederzubekommen?

Leafa meinte:

Wie lange hat es gedauert diese Funktionen wiederzubekommen?

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Das war während des Entzugsprozesses ein Auf und Ab. Aber etwa ein halbes Jahr, nachdem ich auf Null war, würde ich sagen. Setze das Zeug aber bitte nicht eigenmächtig ab, sondern rede zumindest mit dem Verschreiber darüber. Und vor allem nicht von heute auf morgen. Die Substanz ist in deinen Gehirnstoffwechsel eingebaut (wie bei jeder Droge eben) und ein abruptes Fehlen dieser kann übelste körperliche und psychische Symptome erzeugen, die nicht sofort, sondern erst nach Tagen, Wochen oder sogar Monaten auftreten. Und aufgrund dieses Zeitraums denkt man dann gar nicht mehr daran, dass es daran liegen könnte. Dann heisst es von den Fachleuten "Psychosomatik". Schon klar.

@Leafa: Die beiden verlinkten Foren haben mir dabei geholfen, den Entschluss zu fassen, endlich wieder ohne AD (mein Mittel war Escitalopram) zu leben und vor allem wieder fühlen zu können. Zudem habe ich dort Erklärungen für die teilweise skurrilen körperlichen, psychischen und kognitiven Symptome bekommen, was mich ungemein beruhigt hat. Es gibt auch den sogenannten "protahierten Entzug", da können solche Symptome deutlich länger (manchmal Jahre) anhalten und nichts hilft - weder das "Wiedereinschleichen" noch sonst etwas. Manchmal verschreiben die studierten Experten andere Mittel, um den Entzug zu mildern - meistens andere AD, die dann wiederum den Gehirnstoffwechsel durcheinander bringen und alles noch schlimmer machen.

Nimmst du noch andere Medikamente, die auf die Psyche wirken (Neuroleptika oder ähnliches)?

Ach so, die Links - das Forum wurde zwar geschlossen, aber man kann noch lesen:

Hier ist das Nachfolgeforum, falls du aktiv mitmachen möchtest:

Ein besonders interessanter Artikel, warum das Absetzen meistens nicht funktioniert, wenn man beispielsweise die Dosisverringerung 20/10/5/2,5/0 vornimmt, was viele Ärzte raten, weil auch sie es leider nicht besser wissen:

Floki meinte:

Vernünftige Entscheidung. Hast du die AD über einen sehr langen Zeitraum ausgeschlichen? Bei mir hat es nach der 5%-Methode alle vier Wochen funktioniert. 10% Reduzierung der vorherigen Dosis waren etwas zu viel. Aber ja, ich kann es auch bestätigen - mit dem Zeug ein lebender Zombie und teilweise kognitive Beeinträchtigungen + stark verminderte Lust nach Sex - jetzt sind sowohl alle Emotionen, als auch die Gedächtnisleistung auf einem normalen Niveau. Und Sex macht auch wieder richtig Spaß.

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Ich habe damals 5 verschieden Präparate, zum Teil mehrmals täglich eingenommen. Zusätzlich ein relativ hoch dosiertes Opiat (Schmerzpatient).
Die Psychopharmaka habe ich von einem Tag auf den anderen abgesetzt, das Opiat über 8 Tage ausgeschlichen.
Die erste Woche war hart, ab der 2. Woche war ich für ca. 3 Wochen nicht mehr arbeitsfähig. Nach ca. 6 Wochen fühlte ich mich schon sehr viel besser. Nach einem knappen Jahr war ich der Ansicht, alle Nebenwirkungen überwunden zu haben.

57-55 meinte:

Ich setze Medikamente, die sich auf meine Psyche oder das Sexualleben auswirken, konsequent ab.
Bis dahin hat man allerdings die A...karte.
Aber, ich lebe noch und das schlussendlich recht glücklich. 👍

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“An dem Tag, an dem alles auf deine Schultern fiel, hocke dich”

Hallo Leafa, haben sich deine Symptome inzwischen verbessert? Ich habe das gleiche Problem. Genitale Taubheit und keine Emotionen mehr nach Cymbalta. Ich war vorher das komplette Gegenteil, sensitiv und (eher hyper-) sexuell. Jetzt ist man dank diesem Schaden einerseits kastriert und obendrein ein gefühlloser Zombie. Ein ganz toller Zustand ist das...

Habe 2 Jahre lang Mirtazepin 15mg eingenommen aufgrund von schlafstörungen und einer depression. Hatte aber Probleme beim absetzen aufgrund einer chronischen Gastritis mit der ich Monate lang übelkeit beim absetzen verspürt habe. Nach langer Zeit habe ich es schließlich geschafft und hatte die selben Symptome wie manch anderer hier im Forum. Ich habe mir alles hier vor Monaten schon durchgelesen und gehofft, dass es schon mit der Zeit besser wird. Habe aber jetzt aktuell nach 8 Monaten immer noch das Problem mit Libido Verlust, Taubheitsgefühl untenrum und bin komplett emotionslos (verspüre auch keine Angst) Nur meine Errektion wurde mit der Zeit besser, was wenig bringt wenn man im Kopf keine Lust mehr hat 😂 Jetzt ist die Frage… gibt es da noch Hoffnung (im Sinne von weiter warten) oder sollte ich mal zu einem Neurologen gehen, der mir auch nicht helfen kann weil er mir eigentlich nur eine Diagnose zuschreibt? Ich mach mir da auch keinen zu großen kopf allerdings meide och dadurch dates oder Beziehungen, weil ich damit keine Frau belasten will. Gerade weil ich erst 30 bin und Sex schon sehr wichtig ist für beide Geschlechter

sebastian meinte:

Ich mach mir da auch keinen zu großen kopf allerdings meide och dadurch dates oder Beziehungen, weil ich damit keine Frau belasten will. Gerade weil ich erst 30 bin und Sex schon sehr wichtig ist für beide Geschlechter

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Wer sagt das Sex sehr wichtig ist?
Partnerschaft besteht nicht nur aus der Form von Sex durch rein und raus.
Was da im Bett passiert ist nicht das was dir am Stammtisch erzählt wird, oder die Medien oft vermitteln.
Das echte Leben ist sehr vielfältig; Sexualität: Bye bye, Reinraus-Sex | ze.tt (zeit.de)