Wie unterschiedlich die Wahrnehmungem sind. Ich fand es gar keinen unendlich langen Roman sondern hab deinen Beitrag mit Spannung bis Ende durchgelesen. Hast eine gute Art auszudrücken, wie du dich durchs Leben windet, dass so anders tickt als dein Innerstes.
Ich denke nich dass du krankhaft faul bist, sondern dich die Sachen einfach null interessieren, die du machen musst. Bei Null inferesse ist einfach keine Motivation da, dies zu machen.
Genau wie
@_vogelfrei und
@weidebirke habe ich die Vermutung, es würde dir was bringen, mal zum Thema ADS bei Erwachsenen zu recherchieren.
Vllt findest du Parallelen zu dem, wie du dein Leben beschreibst.
Du benutzt die selben Wörter wie meine erwachsene Schwester, die endlich mit ende 20 ihre Diagnose ADS "erkämpft" hat (nicht so leicht als Erwachsene, weil es früher hieß es sei eine "Kinderkrankheit", meist bei Jungen und schleicht sich aus wenn man erwachsen wird).
Sie weiß im Nachhinein auch nicht, wie sie ihr Studium geschafft hat (ist Ingenieurin). Von ihr weiß ich, dass sie auch ihr ganzes Arbeitsleben das Gefühl hatte ihre Tarnung würde iwann aufliegen, sie Tag-träumt und wurde früher immer gescholten, weil sie Hobbys anfängt und nie zu Ende bringt. Aufgaben im Job die zum mehr als 3 Schritte haben, waren der Horror, weil sie weiß, dass sie oft die Reihenfolge vergisst und dann Schritt 5 vor Schritt 2 macht oder sowas.
Das einzige, wo sie wirklich dranbleibt und eigene Motivation hat, sind Dinge die sie WIRKLICH interessieren.
Was bringt eine Diagnose? Erstmal dass man weiß, dass man nicht falsch ist oder krankhaft faul, sondern das Gehirn einfach anders funktioniert. Sich selbst versteht, sich dann traut, das Leben entsprechend zu ändern (Schwester arbeitet nicht mehr als Ingenieurin), zu schauen, wo war ich denn mal intrinsisch motiviert in meiner meinem leben und dies vllt zum berif zu mischen, Methoden lernt, mit der super verkürzten Aufmerksamkeit-Kapazität bestmöglich durchs Leben zu kommen, ohne Angst, dass iwann "alles aufliegt" .