Künstliche Intelligenz - Vorteile und Nachteile?

Mit dem raschen Fortschreiten der Entwicklung wird sich früher oder später die Frage stellen, wann eine Entität ein Bewusstsein entwickelt und damit eigene Rechte beanspruchen können sollte. Und was machen wir bei selbstständigen Entscheidungen der KI, die gegen das Gesetz verstößt, weil die Programmierung noch nicht so weit ist? Das Entwicklerteam oder den Hersteller verknacken, wie bei den selbst fahrenden Autos?

Auch die Nanobots werden immer leistungsfähiger. Ab wann entsteht eine Schwarmintelligenz, wie bei Bienen oder Ameisen?

Und noch etwas gilt es zu bedenken: schon jetzt wird der Zugriff auf KI-Systeme durch Gebühren beschränkt. Wer mehr bezahlt, bekommt mehr an Funktionalität. Aber wer noch mehr bezahlt, bekommt eben noch mehr und wer kann sich das leisten? Das sind enorme Summen im Spiel. Sollte das der Staat übernehmen? Aber entscheidet ein Staat wirklich immer zum Wohle aller Bürger? Um bessere Fakten liefern zu können, braucht eine KI gute Daten. Was ist mit den Wahlmanipulationen, mit der manipulativen Werbung, die schon jetzt nicht mehr einzudämmen ist? KI kann auch das noch besser und noch schneller. Wer überschaut noch, was tatsächlich Stand der Dinge ist?

An sich freue mich auf die weitere Entwicklung und die ungeahnten Möglichkeiten. Es ist schon spannend, so einen großen Umbruch zu in der Geschichte ("AGI") zu erleben, wenn es auch natürlich gehörig schief gehen kann... Ich fände es gut, möglichst schnell Ideen zu einer Art von Grundeinkommen zu sammeln, und über die konkrete Ausgestaltung zu diskutieren. Da Firmen im Konkurrenzkampf stehen, wird auf Dauer jede Gelegenheit genutzt werden, um Personalkosten einzusparen (etwas spekulativ socherlich). Viele bisher hochrangige Berufe könnten an Substanz verlieren, und das ist mMn. auch eine Chance, um die Zweckgebundenheit von Schule, Ausbildung, Studium und Beruf zu überwinden.

Wäre doch eine tolle Utopie, in der sich jeder sehr freimütig mit den Themen beschäftigen kann, die einen interessieren ohne einen Berufszwang.

Etwas schade aber, dass der Fortlauf der Kulturgeschichte evtl. an Bedeutung verliert, wenn alles Künstlerische ununterscheidbar generiert werden kann, siehe vor kurzem Sora (Videos) und udio (Musik). Auf diesen neuen kulturellen "Nihilismus" habe ich noch keine Antwort...

Tja, ich schätze, dass die Digitalisierung die Menschheit in einem noch größeren Umfang verändert als es damals die Industrielle Revolution getan hat. Die Arbeitswelt ist seither im Wandel. Und mit ihr der Mensch - und sein Gehirn.

Mit welchen Folgen?

Damals begann der Mensch sich als Maschinenknecht zu begreifen, der etwa nicht mehr einen ganzen Schuh fertigt in allen Arbeitsschritten vom Ausmessen bis zur Politur, sondern nur noch immer dieselben Handgriffe an einer Maschine in einem Teilbereich. In einer lärmigen Maschinenhalle. Okay, Fortschritt. Schuhe wurden Massenware und billig. Aufgaben, die früher manuell durchgeführt wurden, wurden durch maschinelle Prozesse automatisiert, was zu einer höheren Effizienz führt. Und der Mensch hat mehr Freizeit.

Mit der digitalen Umstrukturierung werden weitere Aufgabenbereiche nicht mehr von Menschen erledigt, sondern können einer KI überlassen und automatisiert werden.

Wo sieht sich der Mensch in diesem System? Wir werden alle IT-Zulieferer in Berufen mit KI-Bezug? Noch lässt sich nur spekulieren, wie sich die einzelnen Branchen mit ihren zudem sehr heterogenen Voraussetzungen, Möglichkeiten und Anforderungen durch KI entwickeln werden.

Die Digitalisierung hat aber auch zur Arbeitsverdichtung geführt - das beklagen zumindest Fachleute und Gewerkschafter immer wieder. Stress und ständige Erreichbarkeit kommen hinzu. Und auch im Privaten hängen wir am Handy - besteht der Drang, über alles und jeden informiert zu sein.

Wir spüren bereits deutlich die Auswirkungen auf die Psyche der Menschen. Die digitale Kommunikation hat dazu beitragen, dass wir uns von der realen Welt und den Menschen um uns herum entfernen.

Die Folgen? Studien zeigen, dass etwa Kinder und Jugendliche heute in stärkerem Maße sozialem Druck ausgesetzt sind als früher. Ständige Reizüberflutung und mangelnde Bewegung mache Kinder häufig unausgeglichener und unkonzentrierter.

Hat die Digitalisierung Einfluss auf die Zunahme psychischer Erkrankungen? Entfremden wir uns von der realen Welt?

Okay. Vielleicht werden ja demnächst Maschinen daran gehen die Menschen zu therapieren. Versuche laufen ja längst. Chatbots als Therapeuten.

(Sorry, Tsunami, wenn ich hier deinen Faden zutexte. Aber das Thema beschäftigt mich schon eine Weile)