Lebensvorstellungen/Wünsche

Jeder hat so seine Vorstellungen und Wünsche wie das eigene Leben sein soll. Der eine will die Welt bereisen, für den anderen gibt´s nichts schöneres als zu Heiraten und Kinder zeugen, ein anderer will Action feiern etc. Warum wollen manche einem überhaupt indirekt "klar machen" das man falsch denkt? Bloß weil da ggf zwei welten (Vorstellungen) aufeinander treffen? Ich hatte mir wirklich ganz grob mit jemanden darüber Unterhalten wie man sich das leben so Vorstellt. Ganz typische fragen eben: Willst du mal heiraten? Hast du Kinder? (Falls nicht) Willst du mal welche? also nichts ausschweifendes. Wobei ich glaube das ich da eh auf widerstand stoßen würde. Anhand dessen wie man da Antortet wird man von manch einem schon merkwürdig angeguckt... Dabei ist es doch zu Schade zum warten. Einfach vor sich hingammeln und von Dingen träumen statt diese zu tun, oder es zumindest versuchen. Jeder ist doch individualistisch und kann sich so entfalten wie er es mag, oder nicht? Warum dann gleich immer den Zeigefinger heben und "schimpfen"? Wie seht ihr das?

Hallo Chronos89,

wie du selbst sagst, die individuelle Lebensgestaltung und die Vorstellung was zu einem "guten Leben" dazugehört und was nicht ist stark subjektiv und von der jeweiligen Person abhängig. Sicher stößt man dabei auf Differenzen, je "exotischer", im Sinne von ungewöhnlich, desto häufiger. Du kennst sicherlich diese Beiträge in Klatschblättchen und Nachmittagsfernsehen wo diverse Persönlichkeiten mit eher speziellem Lebensstil präsentiert werden - oder zur Schau gestellt werden.

Um hier auf das "Falschdenken" zurück zu kommen - es wird immer gemacht, auch im großen Stile. In irgendjemandes Augen ist es immer falsch, egal was man tut oder zu tun gedenkt.
Wie sich auch die Vorstellungen von guter Musik oder Kunst unterscheiden, so tun sie es hier eben auch. Und mal ehrlich, diese Themen unterliegen auch dem ewigen Diskurs, nicht? Wenn du von deiner Vorstellung und deinem Handeln überzeugt bist, dann sollten dir schräge Blicke oder Kommentare eigentlich egal sein.

Schon erstaunlich, wie man sich von den Reaktionen und Meinungen anderer beeinflussen lässt oder gar abhängig macht, oder?

Warum ist dies eigentlich so?
Warum hört man auf die Stimme eines anderen und verbaut sich bezüglich dieses Themas damit möglicherweise seine Träume?
Warum reagieren einige Menschen auf persönliche Lebensvorstellungen und Wünsche anders als man es vielleicht erwartet?
Spielt hier möglicherweise die eigene Unzufriedenheit und folglich Neid eine Rolle?
Oder sind es eigene Vorstellungen, die aus Gewohnheit so sein müssen?

Ich wollte beispielsweise schon als Kind nach Finnland auswandern.
Ich wollte dort mit meinem Traummann in einem niedlichen Holzhaus am See mit einem Kamin und Sauna leben.
Ich habe mir dazu einen Audi A4 vor der Haustür sowie zwei Huskies gewünscht.
Heute ist mein Wunsch sicherlich noch aktuell, aber aufgrund von Krankheit nicht umsetzbar.
So muss ich eben nach Alternativen schauen.
Und eine wäre beispielsweise "regelmäßiger" Urlaub in Finnland.

Bisher habe ich zu dieser Lebensvorstellung noch keine Kritik erhalten.
Ich denke, diese wäre mir auch egal.
Entscheidend ist, dass ich zufrieden und glücklich mit dem, was ich mir vorstelle, wünsche und mache, bin.

Ich glaube Gesundheit, Menschen, denen man Vertrauen kann und ein ausgeglichenes Wesen sind wichtiger als jeder materielle Tand.

Ich freue mich z.B. über ausgiebige Natursparziergänge, wenn ich im Garten buddeln kann, über ein gutes, niveauvolles Gespräch und über neues Wissen. Das sind alles Dinge, die man nicht kaufen kann.

Natürlich gibt es auch materielle Dinge, die ich attraktiv finde und früher war mir das auch wichtiger, inzwischen haben sich aber meine Prioritäten verschoben.

Ich habe bisher mit niemanden über meine Lebensvorstellungen gesprochen. Dafür kenne ich zu wenig Leute und diese kenne ich auch noch nicht gut und umgekehrt genauso. Es ist aber wirklich erstaunlich wie sich manche von anderen Meinungen abhängig machen. Bloß weil Person X ,aus welchen gründen auch immer, etwas macht müssen es gleich alle machen oder zumindest zustimmen.

Gesundheit, Menschen denen man Vertrauen kann und eine gewisse finanzielle Sicherheit für einen selbst (in dieser Reihenfolge) Sind mMn. das A und O. Der rest sind persönliche Vorstellungen bzw ein netter Bonus. So wie ich anecken würde so ecken andere mit ihrer Lebenseinstellung, ihren ziele und Verhalten bei mir an. Manchmal ist es schwierig gleichgesinnte zu finden.

Womit genau eckst Du denn an, dass die Leute meinen, den Zeigefinger heben und schimpfen zu müssen?


Ich persönlich bewerte die Lebensvorstellung von anderen Menschen nicht. Es sind ja ihre Vorstellung und wenn sie für sie passen, dann soll es mir doch recht sein?! Solang dabei niemand zu schaden kommt, soll doch jeder machen, was er will!

chronos89 meinte:

Ich hatte mir wirklich ganz grob mit jemanden darüber Unterhalten wie man sich das leben so Vorstellt. Ganz typische fragen eben: Willst du mal heiraten? Hast du Kinder? (Falls nicht) Willst du mal welche? also nichts ausschweifendes. Wobei ich glaube das ich da eh auf widerstand stoßen würde. Anhand dessen wie man da Antortet wird man von manch einem schon merkwürdig angeguckt...

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Vielleicht überbewertest du auch das "merkwürdig angeguckt". Ist ja viel Interpretation dabei.
Ich denke, die anderen wollen nur ausdrücken, dass sie anderer Meinung sind, und das ist ja legitim.

Ich wurde in ein Gespräch involviert wo es darum ging ob ich Kinder habe oder ob ich unterhalt zahlen muss wie so manch anderer. Ich verneinte beides mit "ganz bestimmt nicht" und wurde etwas komisch angeguckt. Ein anderer meinte mal: In deinem alter war ich schon verheiratet und hatte schon nachwuchs etc. Ich selbst bin 28. Vielleicht war das früher so 89, keine Ahnung, meine Vorstellungen sind das nicht. Kinder will ich auf keinen fall. Weder eigene noch fremde (Alleinerziehende). Mein Leben soll anders aussehen: Mit Freunden, die ich erst noch finden muss, was unternehmen. Überhaupt hier und da mal hin und reisen. Ab und zu mal feiern gehen, hier und da mal sex. Oder einfach mal nichts tun außer zocken oder ein Buch lesen Im Grunde genommen ein entspanntes, abwechslungsreiches Leben.

Da würde ich wohl bei Leuten für die es nichts schöneres gibt als Heiraten, Kinder etc (das volle Programm eben) stark anecken. Deswegen diskutiere ich da auch nicht wieso weshalb warum. Ich habe das nicht oder nein noch nicht ist dann meine Standard Antwort egal bei wem. Ich muss mich ja nicht rechtfertigen. Nur gleichgesinnte zu finden könnte schwierig werden weil sehr viele eben Famillienplanung anstreben.

Hallo Chronos89

Gleichgesinnte finden wird vermutlich auch dann schwer, wenn man seine Meinung stets zurückhält. Wie aus dem Thread klar hervorgeht gibt es weder "richtig" noch "falsch" - und trotzdem vermeidst du die Gegenüberstellung deiner Idee mit der Bilderbuchvision von Familiengründung. Und das tust du um zu vermeiden, dass man dich kritisch beäugt oder deine Vorstellung für untauglich erklärt, soweit korrekt?

Mir ist nicht klar, warum es dir so schwer zu fallen scheint, dich klar zu positionieren? Wenn du nie klares Desinteresse an diesem Lebensentwurf ausdrückst, woher sollen deine Mitmenschen wissen, woran sie sind?
Da drückt sich mir unweigerlich der Gedanke auf, dass du lediglich Bestätigung suchst ohne das Risiko von Ablehnung deines Lebensentwurfes in Kauf nehmen zu müssen. Auf Diskussionen musst du dich auch dann nicht einlassen, wenn du das nicht willst - wobei ich nicht verstehe weshalb man die eigene Meinung nicht vertreten möchte, aber das ist deine Angelegenheit.

Außerdem, es gibt auch Menschen die denken wie du. Aber die können nicht in deinen Kopf schauen und erraten, dass hinter dem "hab ich noch nicht", "weiß nicht" und anderen Ausflüchten ein Gleichgesinnter steckt.

Wieso braucht man überhaupt Gleichgesinnte? Wenn mein Leben für mich so ok ist, wie es ist, brauch ich niemanden von außen, der mich darin bestätigt?!

Ich finde Deine Lebensvorstellung jetzt auch nicht sonderlich abgehoben und verstehe nicht, warum man da anecken sollte? Heute gibt es doch soviele Lebens- und Beziehungsmodelle, dass kinderlos bleiben ja nicht mal mehr ansatzweise "exotisch" ist.

Diskutieren braucht man darüber doch auch nicht. Man sagt, was man will und was nicht und gut ist. Eventuell kommen mal Nachfragen, aber die würde ich als Interesse deuten. Wenn ich mich mit jemanden unterhalte, der ein ganz anderes Leben führt, dann frage ich (je nach Situation) auch gerne nach. Aber das hat nichts mit Bewertung oder evtl. Bekehrung zu meinen eigenen Lebensstil zutun, sondern einfach mit Interesse....