Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Verdacht ich sei ein hoffnungsloser Fall

Nichts123

Aktives Mitglied
Seit Ende letzten Jahres bin ich in Bürgergeldbezug (die Handlung meinerseits dies zu beantragen ist durch Beiträge in meinem vorigen Thema beeinflusst) und dadurch über das Jobcenter krankenversichert, wodurch ich erfahren habe, dass bei der Krankenversicherung, bei welcher ich vormalig über die Familienversicherung krankenversichert war, unter meinem Bürgernamen Zahlungsrückstände in exorbitanter Höhe (mittlerer fünfstelliger Bereich) eingetragen sind.
Hat sich die Krankenkasse nach der Familienversicherung nicht bei dir gemeldet? Mir war so, dass die das eigentlich machen.
 
V

Versuch

Gast
Man ist nicht zwangsversichert ohne es zu wissen. Man war in einem Zeitraum nicht krankenversichert. Da aber Versicherungspflicht besteht, wird der Zeitraum, in dem du nicht versichert warst, fällig, sobald du dich wieder anmeldest, sei es durch Arbeitsaufnahme oder Leistungsbezug.
Hängt von ab. Natürlich schreibt die Krankenkasse Briefe mit ihren Forderungen und Bescheiden und Mahnungen.

Und dann gibt es Menschen, die überfordert sind und Briefe nicht öffnen. In besondereren Situationen (z.B Depression) gibt es das.

Solange sie die Briefe nicht öffnen, wissen sie nichts von ihren Schulden...

Nein, die Schulden entstehen nicht im Nachhinein, sondern während der Zeit, in der Versicherungspflicht besteht, aber keine Beiträge gezahlt werden.

Es ist allerdings richtig, dass man die Leistungen der Krankenkasse in dieser Zeit, in der keine Beiträge gezahlt werden, nicht in Anspruch nehmen kann. Versichert ist man da aber trotzdem, der Schutz ruht nur.

Da die Schulden jetzt für dich zwar nicht mehr durch nicht gezahlte Beiträge, aber noch durch Zinsen weiter anwachsen, sehe ich keinen Vorteil für dich @Emanreztuneb36 darin, eine Privatinsolvenz aufzuschieben.

Das mit dem P-konto ist allerdings ein guter Tipp. Dann darf nur das Geld darauf gepfändet werden, das in der Menge über dem Pfändungsfreibetrag liegt

Je schneller du eine Privatinsolvenz hinter dich bringst, umso schneller hast du diese Schulden vom Hals.


Das kostet Mühe bzw einiges an Papierkram, lass dich bei einer Schuldenberatungsstelle dazu beraten.

Falls du eine Stelle zur Berufsausbildung findest, könntest du dann in 3 Jahren schuldenfrei sein, wenn du mit deiner Ausbildung fertig bist.

Falls du das willst...
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Man kann das aber auch anders sehen. Der TE hat durch seine Untätigkeit sagen wir 10 Jahre lang auf das ihm zustehende Bürgergeld berichtet. Der Staat hat dadurch 60 000€ gespart. Plus die Beiträge zur Kranlenversicherung, sind nochmal vielleicht 20 000€.

Nachdem der Staat nun also 80 000€ nicht ausgeben musste, kommt eine Forderung der Krankenkasse über noch einmal 40 000€. Denn theoretisch hätte der TE in diesen 10 Jahren ja Einkünfte bis zur Beitragsbemessungsgrenze haben können.

Tatsächlich hatte er nicht genug, um sich ausreichend Essen zu kaufen.

Also man kann sich schon wundern, warum eine Schenkung an den Staat in Höhe von 80 000€ mit einer Forderung von 40 000€ bestraft wird. Wenn man es ganz naiv sieht.
 

MarinaM

Mitglied
Zunächst bei der Krankenkasse nachfragen, woher diese Schulden kommen bzw wie sie entstanden sind.
Es gibt nämlich die Möglichkeit, dass eine Krankenkasse Beiträge fordert während bei einer anderen Familienversicherung besteht. Das kann man abklären - denn in einem solcheen Fall werden die "Schulden" gelöscht. Allerdings wäre es hilfreich, seine Post auch zu lesen und ggfs direkt zu reagieren.

Und zum Bürgergeld - diese Leistung soll eigentlich eine Hilfe in Notlagen sein. Und kein Dauerzustand. Das heisst, wer gesund ist muss sich um Arbeit bemühen. Oder eine der Weiterbildungen beim Jobcenter wahrnehmen. Dieses System ist sehr sozial und in Italien bspw deutlich enger.

Natürlich kann man das System nicht mögen. Nur muss man es sich leisten können, als Privatier zu leben. Dann bezahlt man seine Krankenkassenbeiträge selbst, sorgt für sein tägliches Leben selbst. Aber dazu benötigt man Vermögen. Was ja hier offensichtlich nicht vorhanden ist.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Und dann gibt es Menschen, die überfordert sind und Briefe nicht öffnen.
Ja, das eine hat nicht mit dem anderen zu tun. Nur weil man Briefe nicht öffnet, weiß man trotzdem, dass im Hintergrund Beiträge fällig sind. Ob man nun die genaue Höhe kennt, ist irrelevant. Auch wenn man die Summe nicht kennt, weiß man das man Schulden hat. Denn wenn es anders wäre, würde man ja auch die Briefe öffnen.

Wenn du keine Beiträge zahlst bist du nicht versichert. Wenn du medizinische Leistungen in Anspruch nimmst, wirds teuer, da man dir eine Rechnung stellt. Da in Deutschland Versicherungspflicht ist, wird bei Anmeldung, der versicherungsfreie Zeitraum rückwirkend fällig. Das hat nichts mit Zinsen zu tun. So ist das System und so funktioniert es. Man kann nicht nur Beiträge zahlen, wenn man selbst gerade medizinische Hilfe braucht. Jeder zahlt seinen Anteil, egal ob er selbst zum Arzt muss oder nicht.

Es gibt allerdings Verjährungsfristen und die Möglichkeit, den Beitrag zu senken. Aber dafür muss der TE selbst tätig werden.
 
R

Realist.

Gast
Man kann das aber auch anders sehen. Der TE hat durch seine Untätigkeit sagen wir 10 Jahre lang auf das ihm zustehende Bürgergeld berichtet. Der Staat hat dadurch 60 000€ gespart. Plus die Beiträge zur Kranlenversicherung, sind nochmal vielleicht 20 000€.

Nachdem der Staat nun also 80 000€ nicht ausgeben musste, kommt eine Forderung der Krankenkasse über noch einmal 40 000€. Denn theoretisch hätte der TE in diesen 10 Jahren ja Einkünfte bis zur Beitragsbemessungsgrenze haben können.

Tatsächlich hatte er nicht genug, um sich ausreichend Essen zu kaufen.

Also man kann sich schon wundern, warum eine Schenkung an den Staat in Höhe von 80 000€ mit einer Forderung von 40 000€ bestraft wird. Wenn man es ganz naiv sieht.
Bürger die solche Denkmuster haben, werden mehr in Deutschland. Das sagt viel über unser sehr großzügiges Sozialsystem und dem Anspruchsdenken zu vieler Menschen an unser Sozialsystem aus.
 

Savay

Aktives Mitglied
Kann mir jemand vielleicht sachlich erklären, wie das nach System/Staats/Gesellschaftslogik überhaupt gedacht ist, wie Menschen handeln sollen, die grundsätzlich deplatziert und mit den Rahmenbedingungen nicht einverstanden sind?
Hallo Emanreztuneb36,

Menschen die mit ihrem so sein nicht ins gesellschaftliche Anforderungsprofil passen brauchen eine entweder offensichtliche Begründung, wie zb Kleinwüchsigkeit, oder sonstige körperliche Einschränkung, oder falls nicht ersichtlich eine ärztliche Begründung/Diagnose.
Daraufhin wird dann geschaut welche Hilfsmittel diesem Menschen am ehesten dabei helfen ein menschenwürdiges Leben zu führen.

Also um es bildlich zu verdeutlichen, man muss wissen wie der Mensch ist und was er braucht. Stelle dir das mit verschiedenen Formen vor, Kreis, Quadrat, Dreieck. Man wird das Quadrat nicht durch den Dreieckschlitz bekommen. Um zu verstehen warum dies nicht geht, muss man hinschauen und dann erkennt man das Problem.
Du hast festgestellt das etwas nicht passt, aber nicht warum, stimmt's?
Du weißt nicht welcher Form du entsprichst und in welchen Schlitz du passt. Keiner weiß das, solange du nicht mal jemanden hinschauen lässt.

Wie ich es aus deinen letzten Beiträgen heraus gelesen habe, missfällt es dir, das dich jemand als krank bezeichnen könnte.
Das finde ich auch oft unpassend, wenn es sich dabei nur um eine Andersartigkeit handelt.
Vielleicht ist das so, weil nur dann gewisse Mechanismen, wie zb Therapien zur Erleichterung im Umgang mit der Welt und ihren Herausforderungen, zum Laufen gebracht werden.
Zählt jemand als krank, dann wird ihm geholfen.
Wobei zb ein kleinwüchsiger Mensch nicht krank ist, aber dennoch als schwerbehindert gilt und er damit einige Hilfsmittel zur Verfügung gestellt bekommt.
Für einen Kleinwüchsigen wäre auch alles ok, nur die Welt der Großen Menschen ist für ihn das Problem.

Kannst du mit dieser Sichtweise etwas anfangen?

Dann las ich aus den anderen Themen heraus, dir fällt es schwer dich an Gegebenheiten oder Regeln anzupassen.
Das kann ich nachvollziehen. Jedoch versteht man diese Notwendigkeit wenn man es mal von der anderen Seite, der Dienstleister zb, betrachtet hat.
Stell dir vor, du machst Frühstück nur für dich. Alles wird so sein wie du es magst, dein Lieblingsbrot mit bevorzugtem Belag, das Ei in der gewünschten Festigkeit usw.
Jetzt kommt eine zweite Person zum Frühstück hinzu, du erfragst alles und kannst ihr ihre Sonderwünsche wohl auch noch erfüllen. Ab 5 Personen wird es etwas stressig.
Jetzt stell dir vor du musst Frühstück für 1000 Menschen machen.
Kannst du da wirklich noch auf die Sonderwünsche jedes Einzelnen eingehen?

Genauso verhält es sich mit den Leistungsangeboten staatlicher Institutionen oder auch allgemeinnütziger Einrichtungen. Man versucht es so zu gestalten, das es möglichst vielen Wünschen/Bedürfnissen entspricht, aber dennoch werden auch sehr viele sehr unzufrieden sein und sich in ihrer Individualität eingeschränkt bis gekränkt fühlen.
Man muss einen Mittelweg finden. Das gelingt nicht immer gut und für manche passt es auch nie.
Aber auf irgendeine Art und Weise wollen sehr viele Menschen versorgt werden.
Als einzelner Mensch, kann man nur schauen was man für sich selbst hilfreiches und passendes aus den Angeboten heraus ziehen kann und das kann manchmal viel oder wenig bis gar nichts sein, für andere hingegen kann es sehr viel sein und sie kommen dadurch weiter.
Man sollte daher verschiedenes ausprobieren und nicht alles gleich im Vorfeld ablehnen.

Jeder Einzelne muss auch einen Mittelweg finden. Bis zu einem gewissen Teil muss er seine Individualität zeitweise aufgeben.
Dafür sucht er sich aber Bereiche als Ausgleich wo er so wie er ist, mit seinen Eigenheiten und Vorlieben gesehen und angenommen wird.

Um bei dem Beispiel mit den Kleinwüchsigen zu bleiben.
Was meinst du unter welchen Menschen sie sich am wohlsten fühlen?
Unter ähnlichen, also auch Kleinwüchsigen. Das lässt sie vergessen, das sie anders sind, weil ja alle so sind wie sie.

Du bist auch kein Einzelfall. Es gibt Menschen, welche die Welt so ähnlich wahrnehmen wie du.
Und es hilft dir nicht, die Ursache für deine Schwierigkeiten bei anderen zu suchen. Du kannst stattdessen versuchen geeignete Wegen für dich zu finden, um zu verstehen was du bisher nicht verstehst und einen besseren Umgang mit Dingen die dir mißfallen zu erlernen.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
S Ich habe ein Tief.. Ich 7
M Habe ich ein (sexuelles) Trauma? Ich 9
S Angst vor Inkompetenz und ein Grund für Prokrastination Ich 12

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 197) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben