Ich würde auch sagen, dass sich an diesem Phänomen(im Bezug auf die Gesellschaft) gut erkennen lässt, dass grundlegend etwas nicht stimmt, also von der Werteausrichtung her.
Im Vergleich zu früheren System hat sich aber doch in positiver Hinsicht viel getan.
Technologisch stehen wir auch besser da. Da gab es einen größeren Fortschritt als zb bei den Werten.
Wie es hier ziemlich am Anfang schon jemand schrieb, hat Geld und Macht immer noch einen hohen Stellenwert für viele. Würde man den Reichtum ein paar weniger verteilen, müssten weit weniger verhungern oder in Armut leben.
Dennoch ist die Menschheit ein Stück weiter. Sklaventurm zb in der früheren Form wird nicht mehr toleriert.
Soviel Schutzmechanismen für ein einzelnes Individuum gab es selten.
Andererseits sind wir aber auch nicht ganz weg von u.a. der Ausbeutung anderer Menschen.
Ich glaub man muss es als einen Prozess an sehen, der noch am Laufen ist. Mit vielen Irrwegen und Rückschritten.
Es wird wohl auch an einer grundlegenden Eigenschaft des Menschen liegen, das nie das Beste für alle erreicht wurde. Da sind evtl noch zu viele, die nicht einen Teil dazu Beiträgen wollen, das sich etwas zum Besseren ändert.
Wobei man natürlich auch nie weiß, wofür etwas gut ist.
Gibt doch diese Geschichte von einem König, der feststellte, gute Zeiten bringen schwache Menschen hervor und schlechte Zeiten starke Menschen.
Evtl wachsen Menschen erst dann über sich hinaus wenn sie gefordert sind und nicht, wenn der Weg leicht ist.
Schließlich sind die Kapazitäten eines Menschen begrenzt und so kann man dann irgendwann "hängen" bleiben wenn der positive Input fehlt.
Wie sieht für dich positiver Input aus?
Und was konkret bezeichnest du als Gefahr?
Man reagiert auf äußere Einflüsse und wenn diese in gewissen Zusammenhängen, dann so negativ auf jemanden wirken, dass man sie als Gefahr verinnerlicht hat, wodurch man sich in eine defensive Grundhaltung gedrängt sieht, dann sind Kapazitäten diesbezüglich belegt, welche man dann nicht für "positive Ziele" aufwenden kann. Schließlich sind die Kapazitäten eines Menschen begrenzt und so kann man dann irgendwann "hängen" bleiben wenn der positive Input fehlt.
Dazu fällt mir folgendes ein,- jeder erschafft sich anhand seiner Wahrnehmung und anschließender Bewertung durch u.a. Erfahrungen, seine ganz eigene Realität.
Erst durch unsere negative Bewertung wirkt etwas auf uns negativ.
Natürlich dient das teils zum Schutz.
Aber mit Löwen, Giftschlangen und Artgenossen die mit dem Speer auf uns los gehen wollen, haben wir es nicht mehr zu tun.
Auch dort denke ich hat sich ein Trieb der uns einst das Überleben sicherte, verlagert und versucht heute etwas anderes zu sichern. Beim einen mag es der Erfolg, das Ansehen, der Stolz usw oder auch die Würde und Freiheit sein.
Aber das sind halt sehr subjektiv gestaltete Werte. Und man kann dann wirklich daran hängen bleiben, diese Werte zu schützen, wobei die Frage ist ob es einen überhaupt weiter bringt.
ob die Bevölkerungsmehrheit überhaupt Bedarf an einem alternativem System gegenüber "ihrem" sieht?
Wahrscheinlich nicht die Bevölkerungsmehrheit.
Dafür gibt es zu viele die es lieben. Und das, weil sie ihren Nutzen daraus ziehen und sich ein gutes Leben aufbauen. Dieses System besteht nicht ohne Grund in dieser Art.
Das Fundament ist zum Teil wohl Gerechtigkeit. Wer etwas tut, wird damit auch etwas erreichen.
Das ist halt irgendwo letztendlich die Frage, fügt man sich ein und macht das Bestmögliche draus? Was aber auch harte Arbeit bedeutet, sich gewisse Freiheiten zu erkämpfen.
Man bekommt selten etwas geschenkt. Nicht mal das nötige Wissen das es braucht um seinen Weg bzw Orientierung zu finden. Wenn einem anhand seines familiären Umfeldes nicht die vielfältigen Möglichkeiten nahe gebracht wurden, geht nur:
Learning bei doing, man muss die Erfahrungen oft selbst machen und verschiedenes anschauen und ausprobieren denke ich.
wodurch man sich in eine defensive Grundhaltung gedrängt sieht
Das ist womöglich aufgrund eines Wissensdefizit. Wenn man nicht weiß was alles möglich ist, tendiert man zu einer defensiven Grundhaltung. Man macht nicht selbst, sondern lässt mit sich machen.
Ich glaub du brauchst einfach ein Ziel. Und Infos wie du das annähernd in diesem System erreichst.
Ich weiß nicht wie belesen du in der Weltliteratur bist. Denn es gab schon immer Menschen die ihren ganz eigenen Weg, abseits der Norm gegangen sind.
Mir selbst geht es ja leider auch so, schon früh wurde mir immer gesagt, das was du willst, gibt es nicht, geht nicht oder ist verrückt.
Das war auch nicht wirklich ein förderliches Umfeld.
Evtl geben viele einfach nur weiter, was man ihnen selbst schon früh sagte.
Der Sohn soll etwas anständiges lernen, oder den Betrieb des Vaters übernehmen. Die Tochter soll eine gute Hausfrau werden oder einen angesehenen Beruf erlernen. Zu oft meinen andere, es besser zu wissen und reden einem die eigenen Ideen aus.
Das ist zum Teil aber auch nötig damit gewisse Bedürfnisse, die eine Gesellschaft mit sich bringt, erfüllt werden.
Woher stammt überhaupt diese in der Gesellschaft etablierte Logik, dass sobald jemand sein Missfallen oder Unverständnis über die gesellschaftlichen Strukturen äußert, diese Person angeprangert wird und es heißt "Pass dich an oder du bist raus" bzw. "Sieh zu wo du bleibst"?
Vielleicht kann man es wie bei einem Spiel betrachten. Alle spielen dieses Spiel und akzeptieren die Regeln. Ist da einer dabei, der sich über die Regeln beschwert, muss er sich anpassen oder halt raus. Man wird wegen einem die Regeln nicht ändern, außer die anderen sehen es genauso.
Das mit der KK bei dir ist auch so eine Regel, an die sich alle halten sollen. Es besteht eine Versicherungspflicht und diese ist ja nicht dafür da um die Leute zu ärgern oder ihnen zu schaden. Ganz im Gegenteil, du kannst immer zum Arzt und musst keine Angst haben das du die Arztkosten nicht bezahlen kannst, weil das deine KK macht.
Damit das auch jeder macht, gibt es eine Bestrafung bzw die Androhung einer Bestrafung. Diese soll unangenehm sein, damit die Leute das ernst nehmen und sich darum kümmern.
Deiner Versicherung ist anscheinend kein Schaden entstanden. Ich denke das lässt sich noch gut regeln.
Hohe Arztkosten die niemand bezahlt, sollen mit dem ganzen halt vermieden werden.
Hab bestimmt auch geplappert 😁 und noch lange nicht alles gesagt.
Ist "Der Ausweg" somit die realistischste Option, welche ich habe um meine "Lebensrealität" zu verbessern?
Ist es denn wirklich so schlimm? Wo wirst du eingeschränkt und daran gehindert, das zu tun was du magst?
Wenn dir das System im Weg stehen würde, dein Ziel zu erreichen, wäre es logisch nach einem günstigeren Umfeld zu suchen. Aber dafür müsstest du erst mal ein Ziel definieren können, oder?
Ich glaub positiven Input geben wir uns zu einem Teil selbst.
Man kann drin hängen bleiben, alles negativ zu sehen.