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Weihnachten für trauernde Alleinstehende

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Santino

Moderator
Teammitglied
Bitte die Streitereien einstellen von allen Beteiligten - die Diskussion, welche Tode von welchen nahestehenden Personen schlimmer sind als andere, passt nicht in das Trauerforum und ist unangemessen. Auch sollte der TE nicht ihr Leid abgesprochen werden.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Wenn ich eine Hochzeitsanzeige aufgebe, kommt darin nur meine Ehe vor, und ich schreibe da exakt das rein, wie ich die Ehe sehe, dabei denke ich nur an meinen Ehepartner (dessen Anzeige das ja auch ist und der genauso hinter dem Text steht) und sonst an gar nichts. Wie ich meine Ehe führe hat überhaupt nichts mit meinen Beziehungen zu Freunden, Verwandten, Kollegen usw zu tun, da kann man aus einer Hochzeitsanzeige nichts ableiten.
Das ist richtig. Aus der Hochzeitsanzeige unmittelbar kann man das auch nicht herleiten.
Sie zeigt nur, welche Einstellung das Brautpaar zu seiner Ehe hat.

Aus der Grundeinstellung zur Ehe werden aber Konsequenzen für das Verhalten gegenüber Menschen abgeleitet, denen man sich nicht sonderlich verbunden fühlt. Im Zweifel fühlt man sich ihnen nach der Eheschließung NOCH weniger verbunden, weil der Lebensstil und die Grundeinstellungen zu unterschiedlich sind und immer mehr divergieren. Viele Verheiratete fühlen sich nach einer Eheschließung ja im "sicheren Hafen" angekommen. Zwar kann die "unerschütterliche" Verankerung durch Gott, den Tod oder das Schicksal ganz schnell zerstört werden, aber das verdrängt man lieber. Man bildet sich ein, es könne einem nun nichts Schlimmes mehr passieren, schon gar nicht, wenn man vor der Eheschließung bereits 27 Jahre zusammen war. Und man glaubt, man habe es folglich auch nicht mehr nötig, sich privat weniger glücklichen Menschen gegenüber noch Zwang anzutun.
 

kasiopaja

Urgestein
Da der Kontakt sich aber nun so entwickelt hat, muss ich dir Recht geben, dass es falsch ist, sich emotional krampfhaft an solche Menschen zu hängen. Ändern in der Weise, dass ich mich von ihnen wirklich wertgeschätzt fühlen würde, werden sie sich sowieso nicht mehr.
Vermutlich nicht.
Meine Cousine fühlt sich in die Familie ihres Mannes, der viele Geschwister hat, voll integriert, hat ihren längst erwachsenen Sohn aus erster Ehe mit im Haus wohnen, ihre beste Freundin und Verwandte väterlicherseits vor Ort wohnen und meint nun offenbar, mir demonstrieren zu müssen, dass sie auf mich nicht "angewiesen" ist.
Ist sie ja auch nicht, so ganz realistisch betrachtet. Sie demonstriert es nicht, sondern ist es schlicht nicht.
Ihre Ehe soll laut Hochzeitsanzeige sein wie ein Baum:
"Unerschütterlich verankert in Liebe, biegsam im Sturm des Lebens, ein Ort der Geborgenheit, reich erfüllt mit Momenten des Glücks und der Zärtlichkeit."


Das ist doch sehr schön.
Bei so viel unerschütterlicher Verankerung in ehelicher Liebe und Geborgenheit braucht man keinen Kontakt mehr zu einer alleinstehenden Cousine zu pflegen, deren Partner plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen wurde. 😉 Und wenn man vor noch nicht allzu langer Zeit seinen Partner verloren hat, tun solche Texte der Seele ganz besonders gut. 😎
Sie wird das wohl nicht auf Dich , sondern auf ihre künftige Ehe bezogen haben und nicht aus Bosheit geschrieben um Dich zu ärgern.
Sie kann kaum einen Trauerspruch zur Hochzeit wählen.
Kontakte pflegt man auf freiwilliger Basis, weil man sich gegenseitig sympathisch ist, und nicht, weil man aufeinander angewiesen ist. Zwischen meiner Cousine und mir ist aber keine wirkliche Sympathie mehr gegeben. Bestenfalls wahrt man noch die Formen der Höflichkeit.
Ja, dann lass den Kontakt halt ruhen oder brich ihn ab.
Das ist richtig. Aus der Hochzeitsanzeige unmittelbar kann man das auch nicht herleiten.
Sie zeigt nur, welche Einstellung das Brautpaar zu seiner Ehe hat.
Das ist doch eine sehr schöne Einstellung.
Aus der Grundeinstellung zur Ehe werden aber Konsequenzen für das Verhalten gegenüber Menschen abgeleitet, denen man sich nicht sonderlich verbunden fühlt. Im Zweifel fühlt man sich ihnen nach der Eheschließung NOCH weniger verbunden, weil der Lebensstil und die Grundeinstellungen zu unterschiedlich sind und immer mehr divergieren.
Es ist vorher, wie nachher gleich. Entweder man fühlt sich verbunden oder auch nicht.
In Eurem Fall - nicht. Vorher nicht und nachher nicht.
Viele Verheiratete fühlen sich nach einer Eheschließung ja im "sicheren Hafen" angekommen. Zwar kann die "unerschütterliche" Verankerung durch Gott, den Tod oder das Schicksal ganz schnell zerstört werden, aber das verdrängt man lieber. Man bildet sich ein, es könne einem nun nichts Schlimmes mehr passieren, schon gar nicht, wenn man vor der Eheschließung bereits 27 Jahre zusammen war. Und man glaubt, man habe es folglich auch nicht mehr nötig, sich privat weniger glücklichen Menschen gegenüber noch Zwang anzutun.
Man hat es vorher nicht nötig und nachher auch nicht. Man hat eigene Freunde und Bekannte und muss nicht aus lauter Höflichkeit mit Verwandten zusammenhocken, mit denen man nichts anfangen kann und die mit einem auch nichts anfangen können.
Gilt für alle Beteiligten.
 

grauer Kater

Aktives Mitglied
Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen:
Ich empfehle Dir Zentangle.
Du brauchst nicht viel dafür:
- ein Set Fineliner in unterschiedlichen Stärken (ich habe mittlerweile zwei, eines von Staedtler, eines von Sakura Pigma Micron)
- ein Pack A5-Karteikarten blanko von Müller für 2,99€
- einen 2H und einen HB-Bleistift (ca.) und einen Radiergummi
- wenn Du magst, ein paar Buntstifte
und vielleicht noch einen dickeren schwarzen Stift zum Ausfüllen größerer schwarzer Flächen

Hier gibt es einen Zentangle-Thread.
Auf youtube gibt es unglaublich viele Tutorials und gefühlte 10.000 Muster...ganz nach Geschmack. Wer mehr auf sachliche, geometrische Patterns steht, wird genauso bedient wie ein Romantiker, der lieber floral und schwungvoll zeichnet.
Der Clou dabei ist: Du brauchst eigentlich kein Zeichentalent. Der Anfang ist gleich gemacht...so ein paar Muster hat sogar mein Mann hinbekommen. Und das will etwas heißen.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich lese hier gerade diesen Strang und bin über diesen Satz von dir gestolpert:
Wenn ich normale Geschwister und Kontakt zu diesen oder eigene Kinder hätte, wären mir meine Cousinen auch gleichgültiger.
Wenn du dein eigenes Zitat erst meinst, hättest du doch den Sachgrund gefunden, aus dem deine Cousine weniger Interesse an dir zeigt. Du dürftest ihr dann eigentlich auch nicht böse sein, denn dir ginge es in derselben Situation doch ähnlich wie du selber sagst.

Ich habe den Eindruck, dass du erwartest, dass man dich ohne Worte versteht und einschätzen können soll, was dir hilft. Manche Menschen haben tatsächlich eine erstaunlich gleiche Wellenlänge und verfügen über einen hohes Maß an Empathie. Allerdings kann man sich das nicht aussuchen - und so gibt es immer auch Menschen, denen das nicht ansatzweise gegeben ist und die dann ein Verhalten zeigen, dass der andere als totalen Fettnapf empfindet. In solchen Fällen hilft m. E. wirklich nur, das Herz auf der Zunge zu tragen und selber zu sagen, wie man empfindet, wie man die eigene Trauer aktuell noch erlebt, was man möchte und was eben nicht.

Das Gespräch mit der Cousine an Weihnachten hätte ich wahrscheinlich daher auch abgebrochen und ihr gesagt, dass es schön für sie ist, du mit solchen Nachrichten aber noch überfordert bist. Das scheinst du nicht getan zu haben, denn sonst hätte sie keine Gelegenheit gehabt, vom Antrag in epischer Breite zu berichten.

Ich nehme dein Verhalten als ambivalent wahr: Einerseits wünschst du die Cousine wütend auf den Mond, andererseits erwartest du, dass sie sich stärker interessiert und kümmert. Sonst hättest du ihr WhatsApp-Verhalten während der Krankschreibung nicht mitverfolgt. Eigentlich kann sie doch nichts anderes als alles falsch zu machen?! Im Moment tut sie es, indem sie dich weitgehend in Ruhe lässt -aber auch das scheint dich sauer zu machen.

Wenn sie - aus welchen Gründen auch immer - solch einen Zorn in dir auslöst, würde ich versuchen, sie aus meinem Leben zu verbannen und mir - sofern es keine Familie mehr gibt - neue Kontakte aufzubauen.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Wenn du dein eigenes Zitat erst meinst, hättest du doch den Sachgrund gefunden, aus dem deine Cousine weniger Interesse an dir zeigt. Du dürftest ihr dann eigentlich auch nicht böse sein, denn dir ginge es in derselben Situation doch ähnlich wie du selber sagst.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich meine Cousine, wenn sie ihren Partner plötzlich verloren hätte und ich wüsste, dass sie Weihnachten ganz allein verbringen muss, ausgerechnet dann mit meinem Heiratsantrag konfrontieren würde. Damit hätte ich bis nach Neujahr, sprich: bis zur Rückkehr des Alltags, gewartet und auch nicht erwähnt, dass überhaupt und wer wem wie einen Heiratsantrag gemacht hat. Ich hätte nur gesagt, mein Partner und ich hätten beschlossen, im Sommer zu heiraten. Mehr nicht. Über ihren Heiratsantrag konnte sie auch im Stillen triumphieren.

Dass jemandem in so einer Lage so eine Nachricht weh tut, die im krassen Gegensatz zu seiner traurigen eigenen Lebenssituation steht, weiß ich einfach. So etwas tue ich auch dann nicht, wenn mir der Betreffende nicht allzu viel bedeutet. Das hat etwas mit menschlichem Anstand zu tun, den man nicht von besonderen persönlichen Sympathien abhängig macht.

Wenn man in Trauer um den verstorbenen Partner ist, ihn gerade zu Weihnachten besonders vermisst und mit so einer Nachricht nicht gerechnet hat, ist man auch erst mal getroffen und nicht geistesgegenwärtig genug, um das Telefonat sofort abzubrechen. Einige Wochen später habe ich sie ja auch ausdrücklich wissen lassen, dass ich wegen der noch nicht abgeschlossenen Trauerbewältigung bis auf Weiteres nicht an Hochzeiten oder ähnlichen Feiern teilnehmen möchte. Ich habe sogar noch höflich formuliert, um ihr Verständnis dafür gebeten und hinzugefügt, ich würde an dem Tag an sie denken, der sicher auch ohne mein Beisein unvergesslich schön für sie würde. Das hat mich schon Überwindung genug gekostet.

100%ig hat sie es wohl trotzdem nicht kapieren wollen; denn sie schickte mir einige Wochen vor der Hochzeit trotzdem noch eine gedruckte Einladungskarte mit dem o.g. Text. Es kam mir so vor, als ob es ihr nur darum ging, den ihre Ehe glorifizierenden Text an die Frau zu bringen. Leuten, die schon im Vorfeld abgesagt haben, braucht man doch keine Einladungskarte mehr zu schicken! Höchstens später eine Danksagung, wenn sie eine Glückwunschkarte geschickt haben.

Vielleicht ist ihr ihre Taktlosigkeit inzwischen selbst aufgegangen und sie wird sich denken, dass ich nicht so begeistert von dieser Nachricht war. Oder sie ist beleidigt, weil ich ihre Hochzeit nicht genug bejubelt habe. Aber ich habe eine zu den beiden gut passende, geschmackvolle Glückwunschkarte ausgesucht, geschrieben und ihr und ihrem Mann ein Geldgeschenk in einer Höhe gemacht, wie man es als Verwandte auch auf Hochzeiten zu machen pflegt, zu denen man persönlich erscheint. Die beiden können absolut nicht behaupten, ich hätte ihre Hochzeit übergangen. Für den Glückwunsch und das Geschenk haben sie sich ja auch bedankt. Aber ansonsten läuft da in punkto Kontakt nicht mehr viel.

Ist vielleicht auch besser so. Wahrscheinlich brauche ich einfach nur viel Zeit und viel Abstand zu dieser Person, damit mich das Ganze nicht mehr beschäftigt.

Mir hängt dieses ganze "Du magst zwar beruflich mehr erreicht haben als ich, aber dafür habe ich einen Mann!"-Gezicke meilenweit zum Hals heraus, und das nicht erst seit dem Tod meines Partners. Ich war auch früher über lange Phasen allein, während sie sich ganz großartig vorkam mit ihrem jeweiligen Partner - sogar mit ihrem ersten Mann, der ein Spieler und Säufer war und anderen Leuten Geld aus dem Portemonnaie stahl. Ich hab's einfach satt!
 
Zuletzt bearbeitet:

cafard

Sehr aktives Mitglied
Mir hängt dieses ganze "Du magst zwar beruflich mehr erreicht haben als ich, aber dafür habe ich einen Mann!"-Gezicke meilenweit zum Hals heraus, und das nicht erst seit dem Tod meines Partners. Ich war auch früher über lange Phasen allein, während sie sich ganz großartig vorkam mit ihrem jeweiligen Partner - sogar mit ihrem ersten Mann, der ein Spieler und Säufer war und anderen Leuten Geld aus dem Portemonnaie stahl. Ich hab's einfach satt!
Der Wert eines Menschen hängt nicht davon ab, ob er einen Partner hat oder nicht, das weißt du ja selber. Führe dir diese Grundtatsache immer wieder vor Augen!

Das Denken und Fühlen anderer Menschen wirst du nicht ändern können. Das ist ein Grundkonflikt des Lebens, dass man darunter leidet, dass andere die Dinge anders sehen als wir und uns nicht verstehen können oder wollen. Das ist frustrierend und oft schmerzvoll.

Das ist aber nicht zu ändern. Keine Macht der Welt wird es für dich ändern können, so leid mir das tut.

Nicht alle Menschen denken und fühlen wie diese Cousine. Es gibt auch einige mit anderen Denkmustern, welche auf einer Wellenlänge mit dir liegen. Halte dich an sie!

Du stehst in keiner Konkurrenz zu der Cousine. Du hast dein Leben, sie hat ihres. Das Schicksal hat es so gefügt, dass sich eure Wege getrennt haben. Das passiert bei vielen Verwandten und Freunden, es ist wohl sogar eher der Normalfall.

Wenn sie sich wegen ihrer Eheschließung wirklich überlegen fühlt, dann ist das ihr Problem und nicht deines. Es wäre kein reifes und kein erwachsenes Verhalten, wenn dem wirklich so ist. Aber für die mangelnde Reife oder für die Charakterschwäche der anderen sind wir nicht verantwortlich, wir dürfen uns das nicht anlasten.

Wir müssen lernen, frei davon zu sein, wir müssen uns selber frei machen.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Nicht alle Menschen denken und fühlen wie diese Cousine. Es gibt auch einige mit anderen Denkmustern, welche auf einer Wellenlänge mit dir liegen. Halte dich an sie!
Das ist in der Tat die einzige Möglichkeit, damit fertig zu werden. Sonst schade ich mir nur selbst.

Denn ändern wird sie ihre Einstellung nicht. Und dafür, dass sie so denkt, spricht vieles, was ich hier nicht alles aufführen kann und will.

Und so hoffe ich, dass mir beim kommenden Weihnachtsfest ähnliche verletzende Erfahrungen erspart bleiben.
 
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