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Wölfe siedeln sich wieder an..

G

Gelöscht 128708

Gast
Was sich ofenbar bewährt hat als Herdenschutz für Schafe, sind Lamas. Ich frage mich, warum das dann nicht alle Schäfer nutzen.
 

Regis

Aktives Mitglied
Früher hat man auch Ziegen unter Schafherden gemischt, um sie etwas besser gegen Wölfe zu schützen. Lamas und Alpakas sind anscheinend sogar noch besser geeignet.
 

Silan

Aktives Mitglied
Ja, hier halten auch einige Alpakas. Esel werden auch gern genommen. Mutig und wehrig...
Hier in der Umgebung gibts ein Wolfcenter. Da halten sie auch eine große Gruppe Alpakaa. Direkt neben den Wolfsgehegen. Angst haben die nicht vor den Wölfen...
 

Winnetou

Aktives Mitglied
Doch...es gibt Berichte.
Lamas rennen halt eher nicht weg, sondern gehen auf Angreifer los und versuchen, sie zu vertreiben. Natürlich kann sowas Wölfe ggf. auch mal zum Rückzug bewegen - vor allem, wenn sie ein solches Verhalten noch gar nicht kennen. Ich finde es aber ziemlich verwunderlich, dass sowas von vielen Menschen dann oftmals gleich als "ultimativer Wolfsschutz" angesehen und anscheinend überhaupt nicht weitergedacht wird.

Früher dachte man, 90 cm hohe Zäune würden als Schutz gegen Wölfe ausreichen, weil sie angeblich nicht springen. Tja... mittlerweile ist man bei 140 cm, und das reicht langsam auch schon nicht mehr.

Man nahm an, bei Pferden und Rindern müsse man sich keine Sorgen machen, die würden von Wölfen nie angegriffen, sie seien einfach zu groß - und wurde eines Besseren belehrt.

Man hielt Herdenschutzhunde für einen sicheren Schutz - und erlebte nach einer Weile erfolgreiche Wolfsangriffe trotz Herdenschutzhunden.

Wölfe sind eben einfach klug und lernen dazu. Und dabei muss man noch berücksichtigen, dass es nennenswert viele Wölfe noch gar nicht wirklich lange in Deutschland gibt:
Bis 2004 gab es überhaupt nur ein Rudel, in unmittelbarer Nähe der polnischen Grenze; erst 2005 entstand ein zweites Rudel.

2010/11 waren es sieben Rudel - sechs davon immer noch in der Lausitz, eines östlich von Magdeburg. Zusammen mit Paaren und Einzelwölfen etwa 70 Tiere. Inklusive geschätzter Dunkelziffer von etwa 20 bis 30 Prozent vielleicht 90 Individuen.

Dann nahm das Ganze langsam Fahrt auf:

2015/16:
47 Rudel, 21 Paare, 4 territoriale Einzeltiere. In 45 Rudeln wurde Reproduktion nachgewiesen, insgesamt wurden 177 Welpen bestätigt (4 Rudel überschreiten Bundeslandgrenzen).
Die territorialen Wölfe kamen in 7 Bundesländern vor:
Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
Grob geschätzt, macht das 380 Tiere - plus Dunkelziffer ca. 470 Individuen.

2020/21:
159 Rudel, 38 Paare, 22 territoriale Einzeltiere. In 153 Rudeln wurde Reproduktion nachgewiesen, insgesamt wurden 575 Welpen bestätigt (18 Rudel überschreiten Bundeslandgrenzen).
Die territorialen Wölfe kamen in 10 Bundesländern vor:
Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
In etwa also 1200 Tiere - plus Dunkelziffer ungefähr 1500 Individuen.

2022/23 (vorläufige Zahlen):
184 Rudel, 48 Paare, 22 territoriale Einzeltiere. In 169 Rudeln wurde Reproduktion nachgewiesen, insgesamt wurden 636 Welpen bestätigt (17 Rudel überschreiten Bundeslandgrenzen).
Die territorialen Wölfe kamen in 12 Bundesländern vor:
Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen.
Macht ca. 1400 Tiere - inklusive Dunkelziffer ist man bei etwa 1750 Individuen.

Wobei ich für diese Berechnung angenommen habe, dass ein Rudel im Durchschnitt aus 7 Tieren besteht... was nach dem, was ich dazu gelesen habe, eher noch niedrig geschätzt ist. Es ist also überhaupt nicht übertrieben, von einer derzeitigen Gesamtzahl von rund 2000 Wölfen in Deutschland auszugehen. Und es ist auch nicht übertrieben, in absehbarer Zeit eine flächendeckende Verbreitung und einen fünfstelligen Bestand des Wolfes in Deutschland zu erwarten.
Wir stehen hier erst ganz am Anfang der Entwicklung - sowohl, was die Anzahl der Wölfe (und damit auch der Angriffe auf Nutz- und Haustiere) und ihre voraussichtlich abnehmende Scheu vor Menschen betrifft, als auch hinsichtlich ihrer Lernkurve und Anpassung an die Gegebenheiten ihrer neuen Habitate.

Wenn Lamas häufiger als Schutz eingesetzt würden, wäre aus meiner Sicht mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, dass Wölfe sich nach einer relativ kurzen Phase der Gewöhnung an das für sie erstmal unbekannte und irritierende Verhalten dieser Tiere auf dieses einstellen und dann kurzerhand ihren eigenen Nutzen daraus ziehen würden. Denn wann haben Raubtiere ansonsten schon mal das Glück, dass Beutetiere noch nicht mal versuchen, vor ihnen davonzulaufen, sondern ihnen geradezu freiwillig in den Rachen hüpfen?
 

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