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Erbarmslos, Rücksichtlos, Mitleidlos, ich hass denn Tod...

SiyahHikaye

Mitglied
ai miteinander...
ich weiß nicht wo ich fangen soll...

vielleicht zur meine Person?
Ich bin 20 und ein Einzelkind,
halbwaise bin ich am 26.01.09 geworden.

Und seit dem fühle ich mich eher wie 30 als anfang 20.

ICh glaub ich war keine gute Tochter.
keine gute Tochter in dem Sinne, wenig was mit Vater unternommen habe. ich war schlicht immer irgendwo unterwegs und war mit mein Verlobtem [damals noch Freund] beschäftigt als irgendwie mit mein Vater.

Sommer 08 hatte mein Vater plötzliche Probleme mit der Sprache und seiner Handmotorik.
Zuerst hatte er es ignoriert weil er dachte es kommt vom stress.

Am 23.09 wurden wir einem besserem belehrt.
Er hatte einen Gehirntumor...
ich erfuhr das an meinem arbeitsplatz, so schnell bin ich noch nie gerannt...

mein vater wurde durch die diagnose sooo depressiv...
ich hatte ihn zum ersten mal weinen sehen...
am 1.10.08 wurde er operiert und es schien alles böse wäre weg
ich dachte echt das schlimmste wäre vorbei.

mein papa hatte wieder hunger, aß sehr viel, lachte wieder
bis wieder nen schocknachricht kam:
es war eine metastase, nach paar untersuchungen stand es endgütltig fest
Mein geliebter Vater hat Lungenkrebs.

Damit fing unsere Kampf gegen die Krankheit an.
Viele strahlenthreapien wurden gemacht aber eines Abends hatte meinn Vater 40°Fieber.
Im Krankenhaus dauerte dieser Zustand über eine Woche.
In der zwischenzeit wurde mein Vater ganz anders...
Seine Gestik, seine Mimik, Sein Verhalten veränderten sich.
War das mein Papa?

Mitte November war ich alleine mit ihm zuhause, meine Mutter war arbeiten und ich erlebte etwas was mich wahrscheinlich für immer in Schockzustand sein werden.

Ich war in mein Zimmer und ich hörte Geräusche, Grunzen, Erstickung.

Ich riss die Tür auf und erlebte meinen Vater wie er am ganze Leibe heftig Zitterte. Einen Epilpsie -Grandmal Anfall.
Ich konnte nur zuschauen wie er zappelte und zitterte, ich rief meinen Freund aufs Handy an schrie er solle Notartz anrufen, rief zeitgleich meine Tante an und riss die Haustür auf und schrie nochmals durch die ganze Nachbarschaft.
Ich schaute meinen Vater an und werde nie nie diese flehende Augen vergessen und der Moment wo er die Augen nicht mehr aufkriegte. Endlich kamen die Notärtze und beruhigten mich das mein Vater nur vor lauter Erschöpfung eingeschlafen ist.
okay nocheinmal 1 woche Krankenhaus aufenhalt.
Am gleichen Abend bekamm er jedoch wieder einen Grand-Mal anfall und diesmal war meine Mutter dabei und auch diesmal...
hatte mein Vater "miterlebt"

Welche Angst, welche Depris mein Vater doch hatte in dem Moment... seine Finger waren gelähmt.. zu nix zu nütze...

Und die P**** von Ärtze haben erst nach WOCHEN festgestellt,
das sein Fieber und Krampfanfälle von einem Gehirnentzündung enstanden.

Wieder vergingen 2 Wochen bis der herpes im gehirn weg war.

Endlich konnte Mitte Dezember die Chemo anfangen...
Er vertrug es gut...

Er hatte haarausfall und Speiseröhrepilz und schmerzen aber Chemo ist ja nichts anderes als Gift.

Ich muss hier noch nebenbei erwähnen, mein Vater war ein kettenraucher, er rauchte einen, zündetete er sich einen neuen an, immer und immer wieder, ich hab für ihn alles getan das er damit aufhört... letzendlich waren die Kippen schuld für all sein Leiden...

soo anfang Januar papa machte die 2 Chemo.
okay wieder zuhause, hatte er am 22.01 seinen 45.geburtstag
doch er war so seltsam...
er konnte nimmer reden...
fragte dinge 1009887767mal nach.
am 24.januar brachten wir ihn ins Krankenhaus.
Dann der vernichtende Diagnose
mein Vater hat blutvergiftung und wird daran sterben.

Meine Mutter blieb denn ganzen Nacht über bei ihm, ich wurde nachhause geschickt...

10uhr in der Früh war jedoch wieder da.
und sah wie er stürtze, meine Mutter und paar Krankenpfleger brachten ihn sofort ins Intensivstation.

nach quälender Wartezeit sahen wir ihn an maschinen dran, Serums und seinen lieblingspullover aufgeschlitz weil sie ihn nicht anders ausziehen konnten...

Wir gingen nachhause.
weder meine mutter noch ich wussten nicht was wir davon halten sollten.

nächster und letzter tag
meine ruft mich in meiner Schulzeit an und ruft nurnoch hysterisch "dein papa papa dein papa"

ich ging zu meinen klassenfreund der mich sofort in die Klinik fuhr.
und da sah ich meinen Vater.. dort liegend am schlauch.. atmend....

Er soll etz sterben...?
je mehr stunden vergingen, desto mehr Leuten kamen um sich von meinen Vater zu verabschieden... dann tat er seinen letzten Atemzug... und ich seh ihn nie wieder...


er is etz weg, weg von mir .. weg von meinem Leben.

Er wird nicht erleben wie ich meine Prüfung mache...
er wird nie meine Kinder kennenlernen..

An meiner Hochzeit wird ein leerer Stuhl sein.

Ohne ihn ist mein Leben so hässlich..
so langweilig
grau.
Tristlos.
Anstrengend.

Mein Leben ist etz ohne ihn soo anders...
unglaublich...

ich bin so verdammt aggressiv geworden.

mein körpergewicht wird mal aufeinmal zu viel, dann wieder sehr wenig...

ich versuche die starke zu sein für meine mutter für sie is es noch schlimmer...

aber ich pack das nicht,
vorallem nicht wenn ich an seine Grabe stehe und seinen name lesen.

ich hasse denn Tod dafür was er mir und meine Eltern angetan hat...
 
Zuletzt bearbeitet:

Werner

Sehr aktives Mitglied
ich hasse denn Tod dafür was er mir und meine Eltern angetan hat...
Hallo SiyahHikaye,
zunächst vielleicht zwei Fakten zu mir: Ich bin fast 45 und mein Vater ist im Alter von 45 Jahren gestorben, als ich 13 war. Deine Geschichte habe ich deshalb mit ziemlicher Anteilnahme gelesen, wie du dir denken kannst. Deine Gefühle kann ich nachvollziehen, auch deinen Ärger auf bestimmte Ärzte. Mein Vater ist mit hoher Sicherheit auch an etwas gestorben was man hätte merken können - und mein jüngerer Bruder einige Jahre später auch noch ... da finde ich es bei dir bemerkenswert, dass du "nur" auf den Tod Hass entwickelt hast, nicht gleich auf das Leben. Ich kann dir auch leider keinen Tipp geben, wie du den natürlichen Prozess des Ärgerns und Trauerns beschleunigen kannst - das braucht einfach seine Zeit; wobei du den Verlust natürlich nie richtig wirst verwinden können. Aber vielleicht kannst du irgendwann akzeptieren, dass zum Leben der Tod dazugehört wie die Nacht zum Tag und auch nur durch diese "andere Seite" seinen Wert erhält. Alles Gute wünscht dir
Werner
 

SiyahHikaye

Mitglied
doch ich hab viel hass auf die ärtze, ihren umgangston, alles.

das leben selbst will ich hassen.
doch ich kann das nicht.

ich hab so einen superfreund und so ne liebe mutter..
eine so tolle familie und freundeskreis.

es läuft gewiss grad alles so, wie es in nem albtraum und horrorstreifen zugeht.

doch iwie kann ich nur denn Tod für alles verantwortlich machen.

ich muss noch zugeben, ich versuche nicht allzu viel über meine gefühle nachzudenken weil ich genau weiß wenn ich das tue in einer depri-phase verfallen werde.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ist es nicht sonderbar, dass gerade durch den Tod das Leben wertvoller erscheint?

Und einem die Menschen, die man liebt, auch?

Das Leben ist schon verrückt - aber sicher nicht nur ein Alptraum ...
 

SiyahHikaye

Mitglied
wem sagst du das.
ich merke erst etz, wie viel zeit ich vergeudet habe mit meinen vater nur zu streiten...

überhaupt Sachen zu unternehmen die einfach auch nur alltäglich sein können.


ich will grad weinen, so viel weinen...
aber nix geht, ich fühle nur eine leere die größer wird

ich hätt ich nie gedacht das mir so etwas wichtiges fehlt..
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Klingt vielleicht für Menschen, die das nicht erlebt haben, komisch - aber ich würde heute im Rückblick sagen, dass mich diese Erfahrungen reicher gemacht haben - auch reifer, ähnlich wie du es am Anfang geschrieben hast. Ich glaube, ich empfinde wesentlich tiefer als die meisten meiner Bekannten.

Zum Weinen hätte ich dir einen Tipp: Schau dir allein einen sentimentalen Film an, das lenkt dich ab und du kannst dir deine Trauer aus der Seele weinen. Oder einfach über einen Friedhof schlendern.

Und dann natürlich praktische Konsequenzen für dein Verhalten gegenüber dir selbst und gegenüber deinen Lieben ziehen.
 

SiyahHikaye

Mitglied
tage vergehen und die probleme klatschen sich wie ne mücke an mir.
ich will mein leben nicht mehr.
nicht ohne meinen vater.


in diesem moment während ich diese zeilen schreibe
wünsch ich mir einfach zu sterben mehr net.

ich hab iwie keinen kraft mehr für alles.
 

SiyahHikaye

Mitglied
leider nicht , dass is ja das problem.
ich und meine mutter sind zu meine familie in nem kaff umgezogen.
meine familie die munter mich auf und gib mir halt ja.
das alles natürlich. so gesehen bin ich nicht alleine.

doch ich will nicht im gegenwart meiner mutter weinen oder mein herz ausschütten.

und mein freundeskreis kapiert mich auch nicht.

erst hieß es, ja du kanns immer bei uns übernachten und bla.
und wenn ich fragte ob ich jeden sonntag auf montag bleiben kann damit ich zur schule gehen kann, hieß es "neee, geht nicht"

ich will einfach zu jemanden hin,
der mich bisschen auffängt, mich aufbaut,
wenn ich was erzähle nicht sofort in tränen ausbricht [meine familie]
oder einfach nur umarmt.:(

es ist ohne meinen vater so schwer mometan, ich bin so aggressiv geworden, so innerlich verändert.

ich hab 15kilo zugenommen und die weiber alle haben nix anderes im kopf als das ich schnell abnehmen soll usw.
und wenn ich sage ich esse soviel weil ich es des mit mein vater net verkrafte, heiß es ich solle net alles auf denn tod meines vater herschieben und ein grund für alles nutzen auf dem eh kein mensch ne antwort geben kann.

niemand außer meine mutter versteht diese innerliche leere nicht.
aber ich kann doch nicht meine mutter belästigen mit sowas die selber kraft braucht und sorgen hat.


ich fühl mich echt leer.
ich hatte meine verlobung letztens,
ich meine es warrrrrrr sooooooooooooooooo schööööööön und ich war glücklich, aber ich hatte diesen bitterm nachgeschmack was zur leere wurde in der verlobung.

ich kann mich nicht auf meine prüfungen wegen dieser scheiß leere konzentrieren.
ich will nur essen, essen, essen und essen.
doch ich versuch grad selbstdizplin zu haben, weil ich immer mehr in depri verfalle warum ich so "fett" werde und iss dann viel mehr.
dieser kreislauf eben.

selbstverletzten tu ich mich nicht, ich mach garnix außer jeden anzuschreihen und anzumaulen, iwie fühlt mich wut und essen diesen verfluchte leere.

was mich total erschrickt ist, das wenn ich jemanden anschreihe sogar ein genuss für mich ist.
ich fühle mich "stolz" jemanden fertig zu machen.


das ist doch nicht normal, das ist garnet normal.

ich war scho ein mensch der sofort 180° wurde, doch meine wut verflog in 5min und ich konnt mich entschuldigen...
 
E

ein Mensch

Gast
Ich hab zwar noch keine geliebte Menschen durch den Tod verloren, aber ich kenne das Gefühl Menschen zu "verlieren" die einem sehr viel bedeutet haben, diese Leere und Einsamkeit? teilweise, sicher der Tod hat eine gewisse Endgültigkeit, aber auch eine zerbrochene tiefe Freundschaft kann hoffnungslos sein.

Ich glaube (mehr oder weniger) an die Bibel, ich muss zugeben mein Glaube ist recht schwach, aber ich glaube irgendwie schon an eine kommende Welt, an der letzten Endes ALLE Menschen Anteil haben werden, vll. ist das ein Trost für dich:

1. Korinther 15,20-26

Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden, als Erstling derer, die entschlafen sind. Da nämlich durch einen Menschen der Tod kam, kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus auch alle zum Leben erweckt werden. Jeder aber an dem ihm gebührenden Platz: als Erstling Christus, dann die, die zu Christus gehören, wenn er kommt. Dann ist das Ende da, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergibt, wenn er alle Herrschaft, alle Gewalt und Macht zunichte gemacht hat. Denn er soll herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter die Füsse gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod vernichtet.
 

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