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Bin ich depressiv?

EngelAUSEis

Neues Mitglied
Hi,

also ich habe jetzt viele Dinge im Internet gelesen und auch gesehen die das Thema Depression in allen Formen beinhalteten. Das war sehr interessant aber ich weiß auch nicht, obwohl ich mir im Klaren darüber bin, das etwas nicht stimmt, denke ich immer: Ich und depressiv? Nein, so was passiert mir doch nicht!
Dennoch fühle ich mich an Tagen wie diese (heute ist Sonntag) völlig am Boden zerstört. Seit gestern Nachmittag habe ich wieder einmal nur noch das brennende Verlangen nur zu weinen. Mir geht es schlecht und ich fühle mich wahnsinnig beklemmt. In meinem Kopf rotieren Gedanken die mich wahnsinnig machen. Ständig denke ich darüber nach, was wird nur aus mir? Was mache ich mit meinem Leben? Was wird aus meiner Zukunft? Wie komme ich bloß auf die Beine? Werde ich je selbstständig? Werde ich je eine funktionierende Partnerschaft haben? Werde ich jemals einen Job finden der mich wirklich ausfüllt?
Zudem ist es so, das ich in einer schweren persönlichen Lebenssituation bin. Das ist zulange um es zu erklären. Aber es geht um meine Wohnsituation (& Arbeitssituation), welche auf sehr, sehr dünnem Eis steht und wenn ich nicht innerhalb kurzer Zeit eine Wohnung finde, sitze ich auf der Straße. Ich bin ausgebildete Erzieherin (seit zweit Jahren) und habe immer noch keinen Job, teils weil die wirtschaftliche Lage extrem hart ist und auch weil ich mich nicht wirklich bemühe. Denn eigentlich will ich nicht als Erzieherin arbeiten. Ich habe keinerlei Selbstvertrauen zu mir, ich fühle mich mit den geringsten Aufgaben überfordert, alleine nur beim Gedanken daran z.B. ein Elterngespräch führen zu müssen, wird mir schlecht und ich könnte mich übergeben. Ich habe nicht das know-how zur Erzieherin obwohl ich einen guten Abschluss gemacht habe aber jede meiner Cheffinnen redete mit mir über die gleichen Defizite die ich aufweise und ich KANN ES EINFACH NICHT ÄNDERN…ich komme nicht über diesen Punkt heraus. Selbstständiges arbeiten ohne das mir jemanden sagt was genau ich zu tun habe, fällt mir unglaublich schwer, weil ich RIIIIIIIIESIGE ANGST davor habe zu versagen. An manchen Tagen konnte ich deshalb nicht schlafen, weil ich wusste morgen kommt eine Aufgabe auf mich zu, die ich nicht lösen kann. Bei jedem Schritt den ich tun soll, platz mir förmlich der Kopf vor SZENARIEN. Ich gehe jedes mögliche WENN UND ABER durch bevor ich es wage auch nur daran zu denken, einen Schritt zu tun. Aber meine Mutter (die mich als ihr einziges –lebendes- Kind in ein so unglaubliches Abhänigskeitsverhältnis gezerrt hat, weil sie möchte das ich IMMER FÜR SIE ERREICHBAR BIN UND BLOS NICHT MEHR ALS 10 KM weiter weg wohne und mich Schuldgefühle ihr gegenüber schier den Verstand kosten) hat sich sehr gewünscht das ich eine Ausbildung mache und weil ich für alles kaufmännische viel zu blöd bin, habe ich eine Berufsausbildung auf der sozialen Ebene gesucht, weil ich (OH WUNDER) super mit Menschen umgehen kann. Aber trotzdem erfüllt mich dieser Job mit einer toten Leere, dass wenn ich daran denke bis zu meinem 65 Lebensjahr Erzieherin sein zu müssen, ich einfach an Depression zu Grunde gehe. Tatsächlich habe ich während meiner Ausbildungszeit einen Kalender geführt an dem ich jeden Arbeitstag durchgestrichen habe (jeden Tag der Freiheit ein Stück näher) da ging das Arbeiten auch noch weil ich wusste es läuft auf ein absehbares Ende hinaus (zum Beispiel das 1.jährige Anerkennungsjahr) und dann ist es VORBEI!!! Ich bin total viel zu sensibel für das Arbeitsleben und ich hasse das, weil ich mir jeden Scheiß sofort zu Herzen nehme und bei der Suche auf die Störquellen immer nur Lücken und Fehler in meiner Persönlichkeit suche, nicht aber in der Art der Arbeit wie ich etwas tue und daran zu denken das man als Mensch lernfähig ist. Ich komme in meinem Leben vor wie ein kleiner Hamster in seinem Rädchen, ich laufe und laufe und keiner verrät mir, dass ich dabei eigentlich nicht vom Fleck komme. Ich fühle mich gefangen. Gefangen von mir selbst. Ich bin gerade Mitte- Endezwanzig und fühle mich doch als wäre ich steinalt. Ich hatte so viele Träume. Ich wollte ein Au Pair machen (aber meine Mutter hat sich so QUER gestellt und mich mit solchem WIE KANNST DU NUR SOLANGE VON DEINER MAMA WEG GEHEN WOLLEN, WIE KANNST DU MIR DAS NUR ANTUN NACH ALL DEM WAS ICH FÜR DICH GEOPFERT HABE gequatschte beeinflusst, das ich vor Schuldgefühlen alles abgesagt habe.) Sie und ihr Mann (ICH HASSE IHN, WEIL ER EIN SELBSTGEFÄLLIGES A******* IST) haben mir das ganze total versaut. Er meinte sogar, wenn du da rüber gehst und es gefällt dir nicht und du kommst nach 3 Monaten wieder aus der USA zurück gekrochen, kannst du sehen wo du bleibst, von deiner Mutter oder mir hast DU DANN GAR NICHTS ZU ERWARTEN!!! Und ich bin ein kleiner Feigling, der ohne dieser Sicherheit irgendwo hin zurück zu können wenn es in den Staaten schlecht gelaufen wäre, nicht wegfliegt. Und das ist mein Dilemma so sehr wie ich mich nach Sicherheit sehne, so sehr verachte ich jede Form der Festlegung. Keine Verträge, KEIN HANDYVERTRAG, KEIN INTERNET, KEINE WOHNUNG KEINE VERTRÄGE IN IRGENDEINER FORM!!! Bis jetzt habe ich mich auch gut durchmogelt doch nun geht das nicht mehr und ich MUSS Verantwortung übernehmen und das macht mich richtig fertig, weil ich nicht im Stande dazu bin. Weil ich Angstzustände bekomme. Ich habe Angst vor allem, vorm Versagen, vor der Arbeit, vor schwierigen Aufgaben, vor Entscheidungen, vor Stress, vor der Zukunft, vor der Gegenwart, vor dem Morgen, vor der Einsamkeit…vor dem Leben. ICH HABE ANGST VOR DEM LEBEN!!!
Ich bekomme richtiggehend tiefe Depressionen und dann weine ich nur und in meinem Kopf dreht sich alles immer und immer wieder um dieselben Dinge. Ich fühle mich so klein und unbedeutend, es gibt so wenige Dinge die ich kann. Dazu gehören nur Zeichnen und Schreiben. Ich schreibe Geschichten seit meinem 8. Lebensjahr und habe viele gute und positive Rückmeldungen von Leuten im Internet, das ist das einzige was mich aufbaut. Aber mit Zeichnen und Schreiben kann man nicht überleben. Das sagt mir meine Mutter auch immer.
Meine Mutter selbst stammt aus Ex Jugoslawien und hat auch ihre Mutter (welche 4 Kinder hat die heute alle auf der Welt verstreut leben und dazu jetzt noch krank ist) quasi verlassen um nach Deutschland zu gehen und ich glaube ihre eigenen Schuldgefühle projiziert sie nun auf mich und versucht mit ALLER KRAFT mich an sich zu binden. Das macht mich verrückt. Sie will mich immer ändern, ich soll abnehmen (ich war noch nie total schlank, außer als Teenager) weil ich seit ein paar Jahren stärker übergewichtig bin (aus FRUST) und ihr Mann sich deshalb immer das Maul über mich zerreist und sich total für mich schämt. Meine Mutter streitet dann immer mit ihm und es gibt IMMER UND IMMER MEINETWEGEN ÄRGER und das lässt ER mich dann auch immer spüren. Dabei will ich doch nur in ruhe gelassen werden. Meine Mutter braucht mich nicht zu verteidigen und immer zu heulen anfangen. Ich bin alt genug und redegewandt ich kann das selbst.
Sie will dass ich alles so und so mache, auf IHRE Weise. Dabei ist ihre Weise, ihr Weltanschauungsbild ganze Galaxien entfernt von meinem. Für sie zählen Dinge wie soziale, gesellschaftliche und materielle Absicherung, ein Job, ein Mann, ein Haus, ein Hund, paar Kinder und das – komme was wolle- >>MUSS<< EINE FRAU glücklich machen. Die Welt sehen wollen, per Rucksack durch den Regenwald, Asien erobern, verrückte Dinge ausprobieren, tolle Geschäftsideen, Träume übers Auswandern, einen alternativen Lebensweg, eine Partnerschaft die nicht der Norm entspricht, danach zu streben größere Dinge zu erreichen als 40 Jahre lang treue Angestellte in einem und dem selben Rattenloch zu sein…davon zu träumen sein eigener Herr zu werden, Frei zu sein….das alles ist für sie ein SCHWARZES TUCH!!!!!!!!!!!!!!! Sinnlose Zeitvergeudung, Träumereien die zu nichts führen. Ich weiß, ihr könntet jetzt sagen, was interessiert es dich als Erwachsene junge Frau was deine Mutter will, aber ich komme einfach nicht davon los, immer noch zu tun, was sie glücklich macht. Ich bin wie an einer unsichtbaren Leine an sie gefesselt und selbst als ich schon 100erte von Malen daran dachte >Schluss zu machen< mit all dem Dreck hier in diesem Dasein, war der Gedanken daran, wie unglücklich meine Mutter sein würde, welche Schuld ich auf mich nehmen würde, 1000 mal schlimmer als der Gedanke daran: DANN BIST DU TOT UND ALLES IST VORBEI, dann gibt es kein Zurück mehr!!! Manchmal würde ich meine Mutter gerne hassen…denn manchmal wiegt ihre Liebe wie die Last der ganzen Welt auf meinen Schultern. Was soll ich bloß machen?
Ich habe schon so oft mit ihr darüber geredet, im Guten, im Streit, im Ruhigen auf jede erdenkliche Weise…aber sie fängt dann immer nur an zu weinen und versteht die Welt nicht mehr. Es ist sinnlos ihr das zu erklären, aber wie schaffe ich für mich einen Weg da raus…RAUS AUS DIESER HÖLLE!!! Wie finde ich zu mir selbst, zu dem was ich machen will? Wie werde ich meine Ängste los? Wie nur setzte ich mich endlich durch?
Warum bin ich überhaupt so? Habe ich Depressionen? Ist es weil ich einige schlimmer Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht habe? Weil mein Vater mich nicht wollte und mich völlig abgelehnt hat?
Viele Symptome treffen auf mich gar nicht zu. Ich habe kein Schlafmangel, eher im Gegenteil, das aufstehen macht mich manchmal richtig fertig. Ich könnte den ganzen Tag schlafen, ohne Unterbrechung und selbst wenn ich stundenlang gepennt habe, stehe ich auf und bin kurze Zeit danach wieder müde. Und ich habe auch keinen Appetitverlust! Ich esse viel zu viel und habe besonderes verlangen nach Süßigkeiten und Kohlenhydraten. Dadurch werde ich immer dicker und unglücklicher und mache nichts mehr. Ich gehe nicht mehr raus, nicht mehr tanzen (was ich früher so gerne getan habe) nicht mehr auf Feste, einfach nirgendwo hin, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Mein Aussehen ist mir egal. Also ich bin zwar sauber und achte sehr auf Hygiene aber ansonsten ist mir die Wahl meiner Klamotten usw. völlig egal geworden. Hauptsache was sauberes an! Ich fühle mich selbst nicht mehr…..ich habe das Gefühl keine Frau mehr zu sein, sondern eine geschlechtslose Hülle.
Die List der Dinge die mich so fertig machen, ist ewig und das schlimme ist, ich denke jeden Tag darüber nach, was ich alles verpasse in meinem Leben, wie ich die letzten 4 Jahre vollkommen vergeudet habe und das ich jetzt langsam ALT WERDE UND DIE CHANCEN DAHINSCHWINDEN ohne WIEDERKEHR…..ich kann richtig fühlen wie mein Leben den Bach runter geht….was um Himmelswillen soll ich nur tun?????????????????????????
Mit niemandem kann ich darüber reden, weil sogar meine aller verständnisvollste Freundin immer richtiggehend pampig und aggressiv wird und dann Sachen sagt wie: WAS BIST DU BESSERES ALS WIR ALLE ANDEREN, DAS DU NICHT AUF KNIE GEHEN WILLST UM DEN BODEN ZU BERÜHREN? Damit meinte sie weil ich so Angst vor dem Versagen habe und davor zu fallen. Sie meint ich würde alle Gelegenheiten umgehen, welche mit stürzen lassen könnten…aber sie sagt das so verletzend und das macht mich richtig fertig. Alle sehen mich an und sehen in mir die keine, unselbstständige, feige Tante, die nichts gebacken bekommt, dabei auch nie etwas wagt oder versucht und doch immer nur jammert über den gleichen Schrott. Und ehrlich gesagt haben sie wohl auch alle recht!!!! Wahrscheinlich bin ich der größte Loser der ihnen je den Weg gekreuzt hat…und dann denke ich auch immer was für ein schlechter Mensch ich bin und ich meinen Hintern einfach nicht hoch kriege und an allem ja doch selbst dran schuld bin….es ist ein Teufelskreis und am besten ich rede mit niemandem darüber denn es versteht keiner, dieses tiefe schwarze Loch das ich in mir habe und für alle ist es eh nur eine Last….wenn ich doch bloß einen Weg daraus finden könnte!!!!!!!!!!!! Tut mir Leid für den ewig langen Bericht…ich habe nur geschrieben was mir gerade in den Sinn kam….

Danke fürs zuhören….
 
Hallo EngelAUSEis!


Erst einmal herzlich willkommen in diesem Forum!
Ich finde es gar nicht mal tragisch/schlimm das deine Geschichte so lang geworden, ganz im Gegenteil! Alles auszusprechen/zu schreiben ist schon einmal ein guter Anfang!
An deinem Selbstvertrauen zu arbeiten ist vermutlich der wichtigste Schritt, den du machen musst.

Hast du evtl irgend jmd der dich dabei unterstützen könnte? Wenn nicht wäre vielleicht ein Therapeut eine Möglichkeit. Wenn ich mir noch einmal deine Geschichte so ansehe, wäre dieser Schritt vielleicht sogar der vernünftigste.Ich kann jetzt nur von mir sagen, dass der Schritt zum Therapeuten sehr wichtig für mich gewesen ist und mich für den Anfang wieder etwas aufgefangen hat. Jetzt haben sich meine Depressionen erst einmal abgeschwächt! Ich setze jetzt sehr viel Hoffnung auf die Therapie, die hoffentlich bald beginnt (habe leider noch keinen Termin :( ). Der Therapeut könnte dir helfen mit deinen Depressionen (welche es meiner Ansicht nach sind) fertig zu werden und er könnte dir womöglich auch Wege aufzeigen, damit du es schaffst in deine eigenen 4 Wände zu ziehen.


Ich wünsche dir viel Glück und *knuddel* dich ganz lieb!


Liebe Grüße Tagträumer78
 

EngelAUSEis

Neues Mitglied
Hallo Tagträumer78,

erst mal vielen lieben Dank das du dir meinen ewig langen Text durchgelesen hast...ich weiß das es viel ist aber mir war so danach alles aufzuschreiben (auch wenn das bei weitem nicht alles ist)!

Heute hab ich nochmal mit einer Freundin darüber geredet aber sie hat auch nur wieder auf die "Arschrtitt" Variante reagiert...und mit meiner Mum habe ich auch gesprochen und ihr gesagt wie unglaublich schlecht es mir geht und das ich völlig ohne Zuversicht und Hoffnung bin und eigentlich bereit für das >Ende<

Sie war nicht mal halb so geschockt wie ich dachte, aber sie kennt mich ja nun auch am besten und weiß das meine Depressionen sich schon hinziehen seit ich ca. 12 Jahre alt bin und es immer nur schlimmer und schlimmer wird. Seit ein paar Tagen ist es so schlimm das ich eigentlich so gut wie nichts mehr mache und nur noch schlafen könnte...ich bin soooo müde, so schrecklich müde das egal wieviel ich schlafe ich trotzdem noch müde bin. Und ich habe mich entschlossen einen Psychologen aufzusuchen weil es so nicht mehr weiter geht. Und wenn es so weitergeht bin ich in 2, 3 Jahren tot!
Das halte ich nicht aus!
Ich schäme mich irgendwie zu meinem Hausarzt zu gehen und ihm mir nichts dir nicht einfach mal zu sagen, Hey lieber Doc. wussteste du eigentlich das ich nicht mehr ganz dicht bin und nun bitte gerne eine Überweisung zum Gagatherapheuten hätte. Ich meine ich habe meinem Arzt nie etwas gesagt, ich bin immer jemand der relativ normal und im entferntesten Sinne fröhlich herüber kommt, wie soll ich ihm das erklären und wie soll ich beim Psychologen anrufen...was soll ich sagen??? OMG, ich schäme mich so!!!!

Danke dir für deine Mühe und die liebe nette Antwort

Das knuddeln tat mal gut :)

Glg

EngelAUSEis
 
S

Sheela-Maus

Gast
Hi,

also ich habe jetzt viele Dinge im Internet gelesen und auch gesehen die das Thema Depression in allen Formen beinhalteten. Das war sehr interessant aber ich weiß auch nicht, obwohl ich mir im Klaren darüber bin, das etwas nicht stimmt, denke ich immer: Ich und depressiv? Nein, so was passiert mir doch nicht!
Dennoch fühle ich mich an Tagen wie diese (heute ist Sonntag) völlig am Boden zerstört. Seit gestern Nachmittag habe ich wieder einmal nur noch das brennende Verlangen nur zu weinen. Mir geht es schlecht und ich fühle mich wahnsinnig beklemmt. In meinem Kopf rotieren Gedanken die mich wahnsinnig machen. Ständig denke ich darüber nach, was wird nur aus mir? Was mache ich mit meinem Leben? Was wird aus meiner Zukunft? Wie komme ich bloß auf die Beine? Werde ich je selbstständig? Werde ich je eine funktionierende Partnerschaft haben? Werde ich jemals einen Job finden der mich wirklich ausfüllt?
Zudem ist es so, das ich in einer schweren persönlichen Lebenssituation bin. Das ist zulange um es zu erklären. Aber es geht um meine Wohnsituation (& Arbeitssituation), welche auf sehr, sehr dünnem Eis steht und wenn ich nicht innerhalb kurzer Zeit eine Wohnung finde, sitze ich auf der Straße. Ich bin ausgebildete Erzieherin (seit zweit Jahren) und habe immer noch keinen Job, teils weil die wirtschaftliche Lage extrem hart ist und auch weil ich mich nicht wirklich bemühe. Denn eigentlich will ich nicht als Erzieherin arbeiten. Ich habe keinerlei Selbstvertrauen zu mir, ich fühle mich mit den geringsten Aufgaben überfordert, alleine nur beim Gedanken daran z.B. ein Elterngespräch führen zu müssen, wird mir schlecht und ich könnte mich übergeben. Ich habe nicht das know-how zur Erzieherin obwohl ich einen guten Abschluss gemacht habe aber jede meiner Cheffinnen redete mit mir über die gleichen Defizite die ich aufweise und ich KANN ES EINFACH NICHT ÄNDERN…ich komme nicht über diesen Punkt heraus. Selbstständiges arbeiten ohne das mir jemanden sagt was genau ich zu tun habe, fällt mir unglaublich schwer, weil ich RIIIIIIIIESIGE ANGST davor habe zu versagen. An manchen Tagen konnte ich deshalb nicht schlafen, weil ich wusste morgen kommt eine Aufgabe auf mich zu, die ich nicht lösen kann. Bei jedem Schritt den ich tun soll, platz mir förmlich der Kopf vor SZENARIEN. Ich gehe jedes mögliche WENN UND ABER durch bevor ich es wage auch nur daran zu denken, einen Schritt zu tun. Aber meine Mutter (die mich als ihr einziges –lebendes- Kind in ein so unglaubliches Abhänigskeitsverhältnis gezerrt hat, weil sie möchte das ich IMMER FÜR SIE ERREICHBAR BIN UND BLOS NICHT MEHR ALS 10 KM weiter weg wohne und mich Schuldgefühle ihr gegenüber schier den Verstand kosten) hat sich sehr gewünscht das ich eine Ausbildung mache und weil ich für alles kaufmännische viel zu blöd bin, habe ich eine Berufsausbildung auf der sozialen Ebene gesucht, weil ich (OH WUNDER) super mit Menschen umgehen kann. Aber trotzdem erfüllt mich dieser Job mit einer toten Leere, dass wenn ich daran denke bis zu meinem 65 Lebensjahr Erzieherin sein zu müssen, ich einfach an Depression zu Grunde
 
S

Sheela-Maus

Gast
Hallo,
ich bin ja total schokiert über Dein Leben!
Ich dachte schon mein Leben ist scheiße - aber das ist noch nicht mal 1/9 so schlimm.
Eines möchte ich Dir nur sagen - lass Dich nicht von Deiner Mutter manipulieren und vorallem lass Dir keine Schuldgefühle einreden, dass hast Du nicht nötig. Ich habe mal einen Zitat gelesen, nur leider schaffe ich es auch nicht dieses Zitat umzuseten: "Träume nicht Dein Leben - sondern lebe es!"
Ich weiß auch aus Erfahrung, dass diese Zitat und gute Zusprüche einem eingentlich nicht viel helfen, wenn man gerade am Boden zerstört ist, aber Du musst versuchen, dass Du dich stückenweise von Deiner Mutter lösent - sonst wirst Du immer diese negativen Gefühle haben. Ich habe vorhin gerade einen Bericht darüber gelesen - über Schuldgefühle usw., den solltest Du dir mal durchlesen.
vielleicht hilft es ein wenig.

http://www.partnerschaft-beziehung.de/Emotionale-Erpressung.html

Fühl Dich gedrückt - Du bist nicht allein!!!!
 

flyaway85

Neues Mitglied
Hallo Engel,

man du sprichst mir so sehr aus der Seele. Das berührt mich grade so.:(
Mir gehts genauso wirklich, diese ANgst vorm Versagen diese Leere.
Diese eklige Gefühl des Erstickens.
Ich hätt dir jetzt gern ne Pn geschrieben aber es funktioniert nicht:-( Ich muss gleich los, deshalb ist der Text bissel kürzer. Ich wollte dir aber unbedingt schreiben weil ich echt so genau weiß wie es in dir vorgeht...
Manchmal habe ich Angst das wir ewig so bleiben:(So kann man doch kein Leben führen

Liebe Grüße
 

EngelAUSEis

Neues Mitglied
Hey meine liebe flyaway85,

lass dich erst einmal von mir drücken. Ich muss dir leider sagen, dass sich in der Zwischenzeit bei mir viel verändert hat. Aber auch nur deshalb, weil ich im Oktober 2009 einen fetten Schlag mitten in die Fresse bekommen.

Ich habe die Diagnose B-Zell Non Hodgkin Lymphom im 4. Stadium bekommen. Sprich Lymphdrüsenkrebs mit 27 in höchst Stadium.

Ich hatte einen laaaaangen, harten Kampf bis hier hin. Ich bin seit einem Jahr und 5 Monaten in vollere Remission (sprich Krebsfrei - als geheilt gilt man ja erst nach 5 Jahren) na ja... und in der Zeit hatte ich natürlich (bis auf den Überlebenskampf) keinen Druck mehr von Außen. Sprich mit Arbeit, von Familie etc. alle haben mich in Watte gepackt und es hat mir richtig gut getan, einfach mal nur das arme Krebskranke Mädchen zu sein. Davon bin ich aber Gott sei Dank wieder gut los gekommen.

Ich darf auch nicht mehr in meinen alten Job aus gesundheitlichen Gründen (GOTT SEI DANK) und hatte im Allgemeinen die seltenste Form dieser Krebsart die es überhaupt gibt. Existiert so um die 28x Weltweit. Dann noch einen großen Nierenschaden davon getragen (Gott sei Dank bin ich noch um die Dialyse herum gekommen, sprich ich kann normal Leben nur mit gewissen Einschränkungen) und im Allgemeinen bräuchte ich nicht mehr arbeiten zu gehen, wenn ich nicht wollte. Das heißt für mich, mir ist ein RIESIGER DRUCK genommen worden. ABER natürlich habe ich eine krasse Wandlung in den 2 Jahren durchgemacht. Ich bin absolut nicht mehr der Mensch, den ich hier einmal beschrieben habe. Ich musste kämpfen, lernen mit mir selbst auszukommen, mit mir zusammen zu arbeiten und so kam nach und nach auch ein großes Selbstvertrauen, ein Selbstbewusstsein und daraus resultiere dann am Ende eine richtig, richtig gute Beziehung und ein fetter Batzen an Liebe zu meiner Person. Unter anderem weil ich die Arbeit von Dr. Carl Simonton entdeckt habe und auf seinem Seminar für Krebspatienten war und... keine Ahnung, in der Zeit in der du ums Überleben kämpfst hast du wenig Zeit dazu depressiv zu sein, so blöd wie sich das anhört... na ja zumindest bei mir war es so. Ich hatte eine Überlebenswahrscheinlichkeit von ca. 30% und... da konnte ich mich nicht auf das gute Glück und den Onkel Doktor verlassen. Mir bliebt nichts anderes übrig als mich ALLEM SCHONUNGLOS zu stellen...

Das dumme war, ich hatte nicht mehr all zu viel Zeit und so, na ja... musste ich meinen Cocon schnellstmöglich abstreifen um zum Schmetterling zu werden ;-) da gab’s nix mehr mit verstecken. Plötzlich bin ich morgens aufgewacht und war zu Tränen gerührt, wenn die Sonne in mein Fenster rein geschienen hat und der Himmel sich in Pastelltöne färbte. Und wenn ich durchs Feld spaziert bin und Schmetterlinge gesehen habe oder irgendwelche schönen Blumen. Wenn ich auf der Straße eine Mutter mit Baby gesehen habe so... total alltägliches, unbedeutendes wurde für mich plötzlich zum reinsten Wundern. Besonders alte Menschen, die noch gemütlich draußen spazieren gehen oder am Rhein sitzen. Da wurde mir klar... Mensch, genau das will ich auch!!!!

Tja... und ich hab mich jetzt auch befreien können von dem ganzen gesellschaftlichen Druck und auch der Druck meiner Familie. Alle haben wirklich großen Respekt vor dem, was ich durchgemacht habe und lassen mich stillschweigend GENAU DAS TUN, was ich möchte... keiner nervt mich mehr oder versucht mir zu erzählen die der Hase läuft... weil keiner von ihnen nur halb so viel Plan davon hat, was Leben WIRKLICH bedeutet, wie ich!!!

Ich genieße mein Leben heute in VOLLEN ZÜGEN... ich schreibe ein Buch über meine Geschichte die gesäumt ist von Wundern (medizinisch gesehen) und versuche mit Dr. Simontons Therapie zu arbeiten, vielleicht in die Richtung Heilpraktik zu gehen. Ich bin heute auch Mitglied des Tintenzirkels und gehe meiner schriftstellerischen Passion nach. Mache Weiterbildung in der Richtung usw. usw. sprich, ich mache nur noch das, was mir gefällt... ich bin durch eine göttliche Fügung in diese Position gekommen und genieße sie.

Meine Krankheit hat das Beste in mir zu Tage gefördert und es war die logischste Schlussfolgerung überhaupt so krank zu werden, dass wurde mir auch klar, nach dem ich Dr. Simontons Buch gelesen hatte. Aber mir wurde auch klar, dass ich, wenn ich mir darüber bewusst werde, ich wieder gesund werden kann. Tja... so ist es auch heute :)

Meine Krebs hat mir das Leben geretten und war mir mehr Freund und hilfreich gewesen, als die meisten Menschen die ich kenne. Jetzt hat er mich verlassen und es ist auch gut so, denn... den Rest schaffe ich auch allein ;-) ich habe den BESTEN ARZT der Welt und mit ihm, schaffe ich einfach alles ;-)

Ich wünschte viele Menschen würden diese Wandlung, die ich so hart erfahren musste, auch ohne Krankheit schaffen, aber viele schaffen es leider nicht. Denn obwohl ich schlichtweg nur Gutes aus meiner Krankheit gezogen habe, war es ein leidvoller Weg mit vielen physischen Qualen und ich wünsche es niemandem. Denn leider Gottes habe ich auch viele auf meinem Weg gesehen die an der "Bürde" zerbrochen sind. Ich weiß nicht woher (und meine Mama fragt sich das heute auch immer noch) woher ich plötzlich diese Eingebung bekommen... woher plötzlich diese Kraft und dieser Mut her rührte, aber er war auf einmal da und ist mit der Zeit stetig gewachsen. Ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen Weg findest. Ich kann dir nur sagen, ich kenne diese Finsternis in die du da hinein läufst, habe ich doch über ein Jahrzehnt darin verbracht, aber sie scheint verlockend und ruft dich, aber glaub mir eines, am Ende lohnt sie sich kein Stück.

Versuch alles was du kannst um dich davon abzuwenden. Such dir Hilfe, lass dich Betreuen... such die Liebe, Halt und Zuflucht bei deinen Mitmenschen... vertrau dich an und... na ja, mir hat es zum Beispiel geholfen als ich ein Visionsbrett gebastelt habe, auf einer großen Leinwand mit all den Dingen die mir im Leben für wichtig scheinen. Mit Dingen die du (ganz egal ob du glaubst, dass du sie erreichen kannst) gerne erleben und sehen würdest... ich kann dir viiiiiiiiiiel von meinen Erfahrungen mitgeben, wenn du sie möchtest. Aber dann eher per PN :) sonst wird mir das zu persönlich fürs Forum, ich hoffe du verstehst das!!!

Ich wünsche dir einen guten Rutsch ins Neue Jahr und viel Glück und alles, alles erdenklich Liebe für dich!!

Fühl dich geknuddelt...


der heute aufgetaute, sonnigere Engel ;-)
 

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