Hallo,
ich war zwar nie in einer Alkoholenzugstherapie, kenne aber Leute von da und war während eines längeren Krankenhausaufenthaltes in der direkten Nachbarschaft einer solchen Abteilung.
Solche Kliniken sind oft nur über einen Flur oder ein Stockwerk mit aderen psychiatrishcen oder nicht psychiatrishcen Abteilungen getrennt. Das ind also eher keine abgeschotteten Entzugscamps
Ab wann einer gezwungen werden kann in einer Psychiatrie zu sein, ist von Bundesland zu Bundesland berschieden. Eine Sucht, wird aber nur sehr selten zwangsgeheilt. Es sind meist nur vorübergehende Entgiftungen. Ein etwas längerer Aufenthalt Bedarf eines Richterentschlußes.
Alkoholentzüge geschehen sehr oft in offenen Kliniken oder sogar nur Tagsüber, es wird Morgens dann einfach nach Alk getestest. Im schlimmsten Falle gibt es nur kontrollierten Aufenthalt, mit gelegentlichen halbherzigen Gesprächen.
Oft werden aber auch therapeutische Angebote (von mehr oder weniger guten qualität) sowie leicht dosierte Medikamente gegen den Suchtdruck verschrieben.
Alternative Entzugsmittel für Alk für den Übergang als Ersatz sind mir als medizinisches Mittel nicht bekannt. Ein alltägliches Phänomen in Alkoholkliniken ist aber Kettenrauchen und exzessives Kaffetrinken oder viel Essen. Eben als Ersatzdroge. Die Ärzte machen dagegen in der Regel nichts.
Als ulitmatives schwerstes Geschütz gegen die Sucht ist die umstrittene Aversiontherapie: Es wird versucht das Trinken mit dermaßen schlechten Erfahrungen in Verbindung zu bringen, dass der Betroffene schon fast traumautisch darauf reagiert. Meistens macht man das heutzutage mit Medikamenten die in Verbindung mit Alk Übelkeit und Erbrechen verursachen. Viele Patienten brechen ab.
Ich hab mal im DRadio gehört, dass man im Schnitte 6 Anläufe braucht um sich von Alkoholsucht zu befreien.