D
Delirius
Gast
Dort hinten, am Ende der Nordlandstraße, in dem blaß-weinroten Backsteinreihenhaus, Nummer 8/b, befindet sich das Domizil von Delirius. Werfen wir doch einfach mal einen Blick hinein. Man kann sich schon noch vorstellen, daß der Kellerraum, in dem wir uns nun befinden, vor einigen Jahren einmal ein durchaus brauchbares, steuermäßig absetzbares, Arbeitszimmer abgegeben haben muß. Nun allerdings erscheinen die ehemals in einem freundlich-sauberen Mattweiß gekalkten Wände in einem, beträchtliche Übelkeit hervorrufenden, miefenden Ockerbraun, da sie von einem schmierigen Nikotinfilm überzogen sind. Eigentlich ist alles in diesem Keller, ganz und gar, vollständig nikotinisiert; und man wundert sich wirklich darüber, wie außergewöhnlich resistent die Zitterspinnen, die sich in jedem Winkel und Spalt des Kellers angesiedelt haben, gegen das Passivrauchen sein müssen. Wie sonst hätte sich hier eine derartig ansehnliche Populationsdichte dieser hochstelzig-achtbeinigen Körperschwingungsmonster entwickeln können. Der an vielen Stellen durchgewetzte, mit Brandlöchern und Kaffeeflecken verzierte, altrosafarbene Teppichboden verleiht dem subterranen Domizil des Delirius noch eine zusätzliche Note der absoluten Unbewohnbarkeit.
Es fällt einem Besucher schon ziemlich schwer, die im Keller ohne erkennbare funktionale Anordnung herumstehenden Tische, Stühle, Regale und Stellcontainer als Mobiliar zu bezeichnen, da man viel eher den Eindruck gewinnt, vor einem Haufen zusammengewürfelten Plunders und Gerümpel zu stehen, der vollkommen wahllos von diversen Sperrmüllabfuhren zusammengetragen worden ist.
Delirius' offensichtliche Fähigkeit, sämtliche, in seinem Kelleranthropotop verfügbaren Ablage-, Stell- und Stauraumressourcen extrem-optimal auszunutzen, ist geradezu einzigartig und verdient durchaus Bewunderung. Vielleicht wäre auch alles ganz anders und vor allem besser für ihn gekommen, wenn sich Delirius bei Zeiten dazu hätte durchringen können, seinen Keller vollständig zu renovieren und neu, beruflich-adäquat einzurichten, statt langsam aber sicher im Chaos der Strukturlosigkeit und seiner vielen unvollendeten Projekte zu versinken. Die finanziellen Mittel wären durchaus verfügbar gewesen. Doch das Geld wurde dann irgendwie immer wieder in die oberen Etagen des Hauses, wo Frau und Tochter wohnten, investiert. Zur großen Freude der Delirius'schen Kellerbegleitfauna, die bei der Durchführung besagter Renovierungsmaßnahmen in ihrer Artenvielfalt und Bestandsdichte mit Sicherheit arg dezimiert worden wäre.
Volume 2: Ende
Es fällt einem Besucher schon ziemlich schwer, die im Keller ohne erkennbare funktionale Anordnung herumstehenden Tische, Stühle, Regale und Stellcontainer als Mobiliar zu bezeichnen, da man viel eher den Eindruck gewinnt, vor einem Haufen zusammengewürfelten Plunders und Gerümpel zu stehen, der vollkommen wahllos von diversen Sperrmüllabfuhren zusammengetragen worden ist.
Delirius' offensichtliche Fähigkeit, sämtliche, in seinem Kelleranthropotop verfügbaren Ablage-, Stell- und Stauraumressourcen extrem-optimal auszunutzen, ist geradezu einzigartig und verdient durchaus Bewunderung. Vielleicht wäre auch alles ganz anders und vor allem besser für ihn gekommen, wenn sich Delirius bei Zeiten dazu hätte durchringen können, seinen Keller vollständig zu renovieren und neu, beruflich-adäquat einzurichten, statt langsam aber sicher im Chaos der Strukturlosigkeit und seiner vielen unvollendeten Projekte zu versinken. Die finanziellen Mittel wären durchaus verfügbar gewesen. Doch das Geld wurde dann irgendwie immer wieder in die oberen Etagen des Hauses, wo Frau und Tochter wohnten, investiert. Zur großen Freude der Delirius'schen Kellerbegleitfauna, die bei der Durchführung besagter Renovierungsmaßnahmen in ihrer Artenvielfalt und Bestandsdichte mit Sicherheit arg dezimiert worden wäre.
Volume 2: Ende