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Warum man an seinem Leben nichts verändern kann und...

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Mr. Pinguin

Gast
Warum man an seinem Leben nichts verändern kann und – die schlimmsten und verletzendsten Sprüche am Beispiel zum Thema Einsamkeit.

Ich finde Floskelsprüche einfach nur ganz schrecklich, denn sie dienen nur einer bestimmten Personengruppe mit ganz bestimmten Merkmalen und haben allesamt ein sehr eingeschränktes Sichtfeld. Ich möchte noch mal versuchen diese zu analysieren und darlegen, weswegen die Möglichkeit der Einflussnahme auf das eigene Leben dieses zufrieden und glücklich zu gestalten, äußerst gering, bzw. nicht vorhanden ist.

1: „Du bist schuld.“ Es ist ein Automatismus grundsätzlich immer demjenigen mit den Problemen die Schuld zu geben. An was es nun genau liegt, möchten Leute mit diesem Spruch gar nicht wissen. Sie sind beschäftigt Ihr eigenes Partyleben zu führen und dulden nichts, was den Funfaktor schmälern könnte. Die anderen sollen sich anpassen oder verschwinden.

2: „Entscheide dich (zu einem besseren Leben).“ Ein dümmlicher Spruch, der die mögliche Verschiedenartigkeit der Persönlichkeit nicht berücksichtigt. „Sich entscheiden“ kann so unglaublich einfach sein, wenn draußen eine Welt voller Menschen ist, die genauso ticken wie man selbst. Mit verträglichen Interessen, Kommunikationsverhalten, Ansichten. Und wenn man zu der Gattung Mensch gehört, die gerne aufgenommen wird, z.B. gutaussehende Frau oder forscher Mann (Uraufnahmeverhalten: Fortpflanzungstrieb, Sicherheitsbedürfnis, Alphamännchen, Herdentrieb).

3: „Ändere dich. Tu was. Fang an.“ Diese Arschtretersprüche sollen einen wohl dazu animieren aktiv zu werden. Anscheinend kennen sich diese Sprücheklopfer selber so, dass sie wenn sie lethargisch zu Hause sitzen, keine Kontakte knüpfen können. Und gehen sie mal raus können sie – oh Wunder wie aktiv sie sind – wieder mit Ihren Leuten interagieren. Das liegt einfach daran, dass sie artgleich sind. Leider gibt es aber Leute, die werden - aus welchem Grund auch immer - nicht geduldet, sie passen nicht dazu, man kann sie nicht leiden, man buht sie aus und möchte, dass sie wieder verschwinden. Das ganze „aktiv sein“ ist für diese Menschen für die Katze. Andersrum gesagt, warum nehmen sich die Sprücheklopfer nicht den hilfesuchenden, einsamen Seelen an? „Nein, da müssen sie schon selber durch.“ Arschtretersprüche sind deswegen Idiotensprüche.

4: „Unternimm was,“ oder „geh aus.“ Sinngemäß übersetzt: „du gehst mir am A**** vorbei“, oder „mein Gott, ich bin so klug und der(die) weiß ja gar nichts“. Zumeist werden für einen selbst passende Vorschläge präsentiert. Ein Eindenken in den anderen wird verweigert.

5: „Such dir Freunde.“
Meint die Weggehprinzessin: „wenn man jemanden kennen lernen will, dann lernt man auch jemanden kennen, man muss nur wollen“. Auf den Hinweis, dass es bei Ihr nur um die Wäsche geht, reagiert sie beleidigt. Oder, was ich noch weit schlimmer finde, sie bildet sich etwas darauf ein. Nicht für jeden aber sind oberflächliche Partykontakte das Tollste auf der Welt. So mancher sucht sein ganzes Leben lang verzweifelt. Man gibt sich Mühe, will sich einbringen, will aktiv sein, um dann doch wieder nur falsche Hoffnungen zu bekommen, ausgegrenzt zu werden, vermittelt zu bekommen, dass man anders und unerwünscht ist. Man vereinsamt, will es nicht, erntet nur Unverständnis „was für ein komischer Typ“, denn niemand ist da, der in eine ähnliche Richtung tendiert. Freunde suchen kann man nicht, sie begegnen sich – und das ist Schicksal.

6: „Ändere deine Einstellung.“ Es soll ja Leute geben, die haben keine eigenen Werte- und Moralvorstellungen, sie nehmen alles an, egal was gerade „in“ ist. Leere Hüllen, denen es völlig gleichgültig ist, um was für eine Gruppenansammlung es sich handelt (das Fähnchen im Wind). Es wird der Inhalt einfach übernommen. Hauptsache dazugehören und kein Außenseiter sein. Dieses charakterschwache Verhalten findet oftmals auch noch Anerkennung als „sich auf allen Parketts bewegen können“. Aber es ist nun mal nicht jeder gleich und jeder kann und will nicht alles (mit)machen. Wenn man sich in der Disco fremd ist und kein Tanztyp ist, wenn man für das Styling nichts übrig hat, wenn man Bsp. BWL widerlich findet, wenn man das Tussigehabe nicht mag und wenn man Fußball langweilig findet oder wenn die Gruppendynamik wie so oft durch F***** und fressen angetrieben wird, dann ist das für einen Menschen mit einigermaßen ausgeprägten individuellem Interessensystem einfach nur ein empathieloser um-jeden-Preis-dazugehören-Mistspruch.

7: „Liebe dich selbst, dann lieben dich auch andere.“ Für mich der schlimmste Spruch von allen, denn er gibt einem die Schuld für das eigene Versagen und die angebliche Unfähigkeit sich selbst anzunehmen wie man ist, weil man von anderen ausgegrenzt und verletzt wird. Menschen haben das Bedürfnis, dass bis zu einem gewissen Grad eine gewisse Harmonie besteht. Extreme Stressverursacher wollen von den Menschen deswegen beschwichtigt werden, damit ein einigermaßen Zusammenleben möglich ist. Und sie spüren wenn sie einem Gewaltpotential begegnen. Zur eigenen Erleichterung möchte man dieses Potential nicht zum Ausbruch kommen lassen, um erhöhten Stress und Strapazen zu vermeiden. Außerdem gesellt sich gerne Gleiches zu Gleichem. Deswegen ist es eine pure Illusion zu glauben, dass durch Selbstliebe wunderbare Menschen in das Leben treten. Da die meisten Menschen ein angeborenes Stress- und Aggressionsverhalten haben, ist es eigentlich zwangsläufig, dass Gewalt- und Stressverursacher sofort einen großen Gönner- und Bekanntenkreis haben, sobald sie anfangen sich wenigstens einigermaßen gesittet zu verhalten. Dieses Verhalten kann ja durch diese „Selbstliebe“ ausgelöst worden sein, grundsätzlich hat diese aber darauf, wie andere Menschen mit einem umgehen, nicht den geringsten Einfluss.

8: „Tu so als ob.“ Man eigne sich einfach die Körperhaltung und Stimmakustik eines selbstsicheren Menschen an, dieses Nachahmen überträgt sich dann auf das eigene Selbstbild und hurra – man hat den „selbstbewussten“ Menschen. Die Frage ist nur, ob man mit derartig oberflächlich gestrickten Menschen, die einzig auf die Illustration eines selbstsicheren Auftretens achten, überhaupt etwas zu tun haben möchte. Diese Frage stellt sich für diese Spruchtippgeber leider nicht. Auch nicht die Tatsache, dass gesundes Selbstbewusstsein doch eigentlich von eigenen, auch kleinen, Erfolgserlebnissen herführen sollte.


Fazit:
Einfach ist es als Fischchen mit ausgeprägtem Schwarmverhalten mit einem moderaten (nicht breitgefächerten, unkontrollierten) Aggressionsverhalten.

Letztendlich liegt es einfach daran, wie gut man harmoniert, wie gut man zusammenpasst, wie gut man jemanden leiden kann, wie sehr man jemandem etwas gönnt und wie sehr die Notwendigkeit besteht, sich mit demjenigen zu arrangieren, ob man will oder nicht. Mitunter schwelt und gärt es eine Zeitlang, bis es irgendwann zum Ausbruch kommt, bei irgendeinem nichtigen Anlass. Da kann man sich bemühen, kämpfen, probieren, wollen, doch hat man selbst keinen Einfluss. Es ist einfach nur pures Glück, wie man selbst und die Umgebung beschaffen ist.

Alles was im Leben passiert, ist deswegen das Resultat des puren Zufalls.


Ach ja,

- bitte keine Projektionen an die eigenen Flegeljahre als Teenager, an die sich wahrscheinlich wieder einige aufgrund mangelnder Gegenargumente erinnert fühlen.

- persönliche Erfolgsstorys sind keine Argumentation, da sie auf einer subjektiven, „verblümelten“ Wahrnehmung beruhen und nur auf Einzelpersonen bezogen sind.

- und bitte auch nicht mehr den üblichen Blabla von wegen Konfrontation wegen Frust und Enttäuschung.

Danke.
 
B

BigRedOne

Gast
nachdem du offenbart hast dass man dein verhalten und deine einstellung sowie deine vergangenheit nicht hinterfragen darf und endeffekt jede andere einstellung als floskel abgetan wird frage ich mich was du nun hören möchtest?

ist es mitleid? möchtest du dich einfach nur "auskotzen"? was erwartest du speziell von den usern hier durch deinen thread?
 
M

Mangnolia

Gast
nachdem du offenbart hast dass man dein verhalten und deine einstellung sowie deine vergangenheit nicht hinterfragen darf und endeffekt jede andere einstellung als floskel abgetan wird frage ich mich was du nun hören möchtest?

ist es mitleid? möchtest du dich einfach nur "auskotzen"? was erwartest du speziell von den usern hier durch deinen thread?

Genau das habe ich mich auch gefragt!
Und das würde mich jetzt auch ganz speziell interessieren!


Und noch eine Frage drängt sich mir grad auf!

Warum können Andere ihr Leben ändern?
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
1. "Du bist schuld" Schuld ist hier falsch. Man sollte bei sowas nicht von Schuld sprechen. Verantwortung wäre besser. "Du bist für dein Leben verantwortlich". Der Spruch stimmt dann.

2. "Entscheide dich zu einem besseren Leben" Sollten wir das nicht sowieso machen, wenn wir es entscheiden könnten? Wer würde sich für ein schlechteres Leben entscheiden?

3. "Ändere dich, tu was, fang an" Der Spruch stimmt, die Umsetzung ist schwierig. Sollte aut jeden Fall auch konkrete personenbezogene Vorschläge beinhalten. So ganz alleine ist er etwas blöd.

4. "Unternimm was" ist gar nicht so verkehrt und eine bessere Alternative zu "unternimm nichts". "Geh raus" ist auch nicht verkehrt, die Garantie für Kontakte hast du da aber nicht. Auch hier wären konkretere Vorschläge angebrachter.

5. "Such dir Freunde" Der ist völliger Quatsch. Du kannst Pilze suchen oder Ostereier. Freunde suchen ist Unsinn. Was du tun kannst, ist Bekanntschaften pflegen, wenn sich welche ergeben.

6. "Ändere deine Einstellung" Das ist gar nicht mal so dumm. Das heisst nicht, trotte dem Leithammel nach, sondern überlege, ob der Weg, den du gewählt hast, wirklich so der richtige ist.

7. "Liebe dich selbst, dann lieben dich auch andere" Dazu sage ich jetzt mal nichts.

8. "Tu so als ob" Eher schwierig, ausser man ist ein guter Schauspieler. Man muss ja authentisch bleiben. In Ansätzen kann das jedoch erfolgreich sein, habe ich selbst schon erlebt.

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Und jetzt kommt einer von mir "Denk nicht an die Konsequenzen". Mach einfach, was du lustig bist (ohne gegen ein Gesetz zu verstoßen). Wenn du etwas sagen willst, sag es. Denke nicht darüber nach, ob du damit gut ankommst oder nicht. Ich mache das in zunehmendem Maße selber so und fahre besser als vorher. Mich hat es nämlich gehemmt, mit dem was ich sage immer gut ankommen zu wollen. Bloß keinen Ärger machen. Aber das blockt dich ungemein. So sagst du nämlich nie was, weil es für alles einen Grund gibt, es nicht zu sagen.
 
K

Kena

Gast
wenn du dein leben sowieso nicht ändern kannst, muß du dir auch nicht mehr den kopf darüber zerbrechen;)
 
D

Dr. Rock

Gast
Warum man an seinem Leben immer etwas verändern kann!

Klasse Beitrag. ;)

Ganz kurz nur von mir:

8. "Tu so als ob" Eher schwierig, ausser man ist ein guter Schauspieler. Man muss ja authentisch bleiben. In Ansätzen kann das jedoch erfolgreich sein, habe ich selbst schon erlebt.
"Fake it until you make it" ist sehr sinnvoll und bewährt, wenn man sich eine neue Verhaltensweise angewöhnen will bzw. verinnerlicht hat, dass es sinnvoll ist, sich anders zu geben.

Die neue Authentizität stellt sich dann aber automatisch ein, wenn man seine neue "Art" verinnerlicht hat und sie in Fleisch und Blut übergegangen ist. Die Übergangsphase ist dann halt etwas "wackelig", man fühlt sich unsicher, aber das geht ja vorbei.

"Schauspieler", finde ich, kling hier irgendwie zu hart, denn ich will den Leuten um mich herum ja nix vormachen und kein Bild von mir verkaufen, wie ich gar nicht bin - sondern ich bemühe mich, mich in meinem ureigenem Interesse anders, d. h. positiver zu geben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Seth

Aktives Mitglied
Mach einfach, was du lustig bist (ohne gegen ein Gesetz zu verstoßen). Wenn du etwas sagen willst, sag es. Denke nicht darüber nach, ob du damit gut ankommst oder nicht.
Mein Lebensmotto früher war ähnlich.
Bis zu dem Zeitpunkt als ich dann auf der Straße hockte. Inzwischen bin ich erwachsen genug zu wissen, ob man nun wirklich lustig sein darf, oder es nicht besser ist, seine Klappe zu halten.
 
M

Mangnolia

Gast
1: „Du bist schuld.“
2: „Entscheide dich (zu einem besseren Leben).“
3: „Ändere dich. Tu was. Fang an.“
4: „Unternimm was,“ oder „geh aus.“
5: „Such dir Freunde.“
6: „Ändere deine Einstellung.“
7: „Liebe dich selbst, dann lieben dich auch andere.“
8: „Tu so als ob.“ .

Die meisten Punkte, die du so vehement ablehnst und nicht als Lösung siehst, führen dich aber auf den Weg, dessen Ergebniss du dir so wünscht.
Manche davon mehr, andere weniger!
Du willst so sehr "dazugehören" (ein passenderes Wort fällt mir grad nicht ein), aber nichts dafür tun.
Und so bleibt dir nur eine Wahl:

Nehm es an, so wie es grade ist, oder beweg deinen A****! :cool:
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
Mein Lebensmotto früher war ähnlich.
Bis zu dem Zeitpunkt als ich dann auf der Straße hockte. Inzwischen bin ich erwachsen genug zu wissen, ob man nun wirklich lustig sein darf, oder es nicht besser ist, seine Klappe zu halten.
Und ich habe nie meine Meinung gesagt, mich immer versteckt, mich von Angst dominieren lassen. Rate mal, wo ich landete.

Ich habe ja mit den Gesetzen schon eingeschränkt. Ich gebe auch zu, dass es nicht in allen Situationen ratsam ist. Aber so generell und insbesondere unter Deinesgleichen ist es besser als den Mund halten.
 
Status
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