normale teenagerprobleme???

[petite.fairy]

es is ein auf und ab...
ich war eine woche im urlaub und dort war es schrecklich... gannz viele glückliche menschen meistens mit freunden und pärchen(ich habe mich so alleine und einfach nicht akzeptiert gefühlt)
ich melde mich heute mal wieder weil ich gestern nacht ALLES aufgeschrieben habe... alles was mich je beschäftigt hat ich war ne ganze zeit lang da gehockt aber es hat gut getan ich habe gelacht und geweint, was mir allerdings aufgefallen ist, dass ich bei problemen geweint habe die ich längst nicht so schlimm empfunden habe wie die probleme über die ich schon hunderte gedichte/texte geschrieben habe... ich weis jetzt das mein problem von meinen "frundinnen" kommt denen ich einfach nciht vertrauen kann! als ich anfing zu schreiben ist mir erst wieder eingefallen das ich im kindergarten und 2 jahre in der grundschule gemobbt wurde!!!! wie kann man soetwas vergessen???? naja dann wurde ich noch von verschiedenen BESTEN freundinnen einfach ohne grund immer wieder sitzen gelassen... also eigentlich kein wunder warum ich mich mit dem vertrauen schwer tue...
leider hat mich heut mein kumpel versetzt =/ ich frage mich nur wie ich ihm je vertrauen konnte... aber dann habeich angefangen nachzudenken und mir ist aufgefallen, dass ich vertraute freunde brauche (mit meinen eltern oder therapeuten will ich eher nicht reden) um mit ihnen über meine probleme mit meinen freunden zu reden hätte ich vertrauensvolle freunde müsste ich nicht mit ihnen drüber reden... (kann man das so verstehen? ist etwas kompliziert) was ist so schwer daran freunde zu finden die einen in den arm nehmen und trösten? sowas gibts anscheinend nicht hier in der nähe...

also du sagst: wenn man einen rückfall hatte, hat man vorher was falsch gemacht... hmm nur was??? ich habe eigentlich keine regeln aufgestelt wie ich mich jetzt verhalten muss, sollte ich das??

cool das das mit deinem job geklappt hat, zumindestens so halb und gefällt dir die arbeit?? ich hoff mal es bleibt auch dein traumjob... oft is das schlimmste was einem passieren kann das träume wahr werden aber ich denke nicht das das bei traumjobs so is (ohjee hört sich ja voll pessimistisch an... aber wie gesagt traumjobs bilden da die ausnahme )
danke für dein daumendrücken so rieeesen fortschritte mach ich denk ich mal noch nicht.. aber kleine genügen schon

achso ich hab noch ne frage
heute hab ich mit einem jungen aus meiner paralellklasse geschrieben, wir sind nur freunde und das is auch gut, aber er stellt immer wieder fragen (was macht die liebe, wie gehts, was machen deine eltern beruflich, wie heißt deine schwester usw) es schein ihn wirklich zu interessieren wie es mir geht und was ich tue, aber ich habe angst mit ihm zu reden (ihm meine probleme zu verraten), weil er ist ja auf meiner schule und falls er etwas weiter erzählt wäre das echt schlimm... aber langsam ist er enttäuscht das ich ihm nicht vertraue... ich weis echt nicht was ich tun soll, kann ich iwie testen ob ich ihm vertrauen kann oder soll ich auf meinen bauch hören?
lg
petite.fairy

 

[Werner]

Hallo petite.fairy,

wie kann man soetwas vergessen????

Das Vergessen funktioniert von selbst (oder auch nicht). An dieser
Stelle können wir unser Gehirn nicht absichtlich manipulieren. Aber
es steht uns frei, wie wir Erinnerungen bewerten. Du kannst also
entscheiden, ob du an einer Erinnerung leiden willst oder sie einfach
als Erfahrung etikettierst. Manchmal fällt das Vergessen leichter,
wenn man eine Erfahrung als solche akzeptiert und es sich verkneift,
eine negative Bewertung dazu mit abzuspeichern. Andererseits ist
es ja so, dass wir auch schlechte Erfahrungen brauchen, um die
ganze Bandbreite eines Phänomens (z.B. Vertrauen oder Freund-
schaft) zu erfassen und zu verstehen. Wenn du immer nur im Hellen
leben würdest und es gäbe keine Nacht, würdest du das Helle gar
nicht als solches wahrnehmen.

was ist so schwer daran freunde zu finden die einen in den arm nehmen und trösten? sowas gibts anscheinend nicht hier in der nähe...

Klar ist es nicht leicht, so etwas (jemand) Wertvolles zu finden.
Aber das Suchen selbst kann ja durchaus reizvoll sein, nicht nur
das Finden ... und manchmal findet man etwas, indem man
selbst genau das tut, was man von anderen erwartet. Wen nimmst
du denn in den Arm und tröstest ihn?

also du sagst: wenn man einen rückfall hatte, hat man vorher was falsch gemacht... hmm nur was??? ich habe eigentlich keine regeln aufgestelt wie ich mich jetzt verhalten muss, sollte ich das??

Ah - da hast du eine Kleinigkeit falsch verstanden. Der Rückfall-
Tipp (nicht von mir, der stammt vom berühmten Therapeuten und
Autor Steve de Shazer) lautet: "Was hast du vergessen?" - und zwar
im Sinne von "vergessen, was schon einmal funktioniert hat, was
du richtig gemacht hast, was du schon herausgefunden hast" etc.

Es geht darum, in den "guten Zeiten" aufzuschreiben oder sich zu
merken, was man da konkret tut, damit es die guten Zeiten ergibt.
Und das dann schlicht und praktisch zu wiederholen, wenn die Zeiten
mal nicht so gut sind. Das können Regeln sein oder Rituale, Gewohn-
heiten, Übungen usw.

Nach meiner Erfahrung ist es wichtiger zu wissen, wie man wieder
auf seine Spur kommt als wie es geht, auf ihr zu bleiben. Denn Rück-
fälle, Reinfälle, Abstürze usw. passieren einfach und gehören zum
Leben ("shit happens"). Sie zu verhindern kostet unendlich viel Kraft.
Aber die Rückkehr in den "guten Zustand" lässt sich üben - und dann
reduziert sich auch die Angst davor, aus der Spur zu geraten. Ein
schlauer Mensch hat mal gesagt, die Kunst im Leben bestehe darin,
einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird.

achso ich hab noch ne frage
... ich weis echt nicht was ich tun soll, kann ich iwie testen ob ich ihm vertrauen kann oder soll ich auf meinen bauch hören?

Wenn deine Erfahrung mit dem "Auf den Bauch hören" bisher gut
war, dann höre auf ihn. Das ist nicht bei jedem Menschen gleich.
Ich kann z.B. nicht auf meinen Bauch vertrauen, sondern muss
Sachen in echt ausprobieren und dann erst (hinterher oder während-
dessen) kann ich auf mein Bauchgefühl achten. Prospektiv geht es
nicht (was mich betrifft; für andere funktioniert es komischerweise
sehr häufig).

Mein Tipp wäre, dass du ihm genau so viel Interesse und Vertrauen
entgegenbringst, wie er dir schon zeigt. Und ansonsten nach dem
Motto: Mit dem Besten rechnen und auf das Schlimmste vorbereitet
sein

Alles Gute!
Werner

P.S. Traumjob-Arbeitsbeginn ist 1.8. - aber gestern kam schon mal
der Arbeitsvertrag.

 

[petite.fairy]

hallo
unsere erinnerungen werden alle etikettiert... lustige vorstellung aber ich denke des mobbing in der schule ist abgeschlossen und vorbei keine schöne erfahrung aber ich kanns jetzt ja nicht mehr ändern, ich habe nur angst das es wieder passiert wenn ich wieder in eine neue klasse komme...
es wäre interesannt zu erfahren was mit leuten passiert die nur im "hellen" leben... aber ich denke mal das is unmöglich^^

ich finde das suchen von freunden gerade eher nicht reizvoll... und du hast wie so oft recht ich tue das was meine "freunde" auch tun, ich stoße sie mehr oder weniger von mir weg, und solange ich niemandem die seite von mir zeige die verletzlich ist wird es niemand anderes tun... sieht schlecht aus für mich gibts tipps wie ich das einfach besser hinbekomme?

"Es geht darum, in den "guten Zeiten" aufzuschreiben oder sich zu
merken, was man da konkret tut, damit es die guten Zeiten ergibt.
Und das dann schlicht und praktisch zu wiederholen, wenn die Zeiten
mal nicht so gut sind."
also müsste es helfen wenn ich mir auf schreibe was mich glücklich macht und das dann mache wenn es mir nicht so gut geht... die theorie ist mir klar aber nehmen wir als beispiel mal die musik, wenns mir gut geht hör ich fröhliche musik und wenn ich schlecht drauf bin traurige, ich muss dann also in den traurigen phasen fröhliche musik hören, aber das klapt einfach nicht (ich habs schon oft ausprobiert) ich kann einfach nicht die gute musik einschalten dann hör ich eher gar keine musik und bin noch schlechter drauf...
üben üben üben oke ich muss wohl immer wieder einfach die gute musik einzuschalten unter leute gehen, laufen usw...
was ist wenn "die dunkelheit" (so nenne ich meine schlechten tage) machmal für mich sehr anziehend ist? manchmal (in letzter zeit öfters) hab ich einfach lust traurig zu sein... iwie komisch sollte ich dem drang nachgeben? solang es nicht zu oft ist?

ganz ehrlich: aus dem stehgreif fällt mir keine wichtige entscheidung ein die ich mit aus dem bauch getroffen habe, ich bin ein kopfmensch...
sagt dein bauch also immer das falsche? warum ist das so? (wenn ich fragen darf )

ich hab heute mit ihm über seine familienprobleme geredet... er hat es auch nicht so einfach, aber ich war so einfühlsam ich konnte und trotzdem komme ich mir hilflos vor wenn ich mit jemandem über probleme reden soll der real vor mir steht... ich fange dann nämlich an zu überlegen, will er mitleid oder praktische vorschläge, soll ich ihm meine ganz persönliche meinung sagen oder ihn in seiner meinung unterstützen? und dann mach ich meistens gar nichts oder so einen mischmasch aus allem...

am 1.8. hast du dir den tag im kalender markiert?^^ da bin ich im urlaub aber ich werd mal an dich denken
liebe grüße
petite.fairy

 

[Werner]

Hallo petite.fairy,

mobbing in der schule ist abgeschlossen und vorbei keine schöne erfahrung aber ich kanns jetzt ja nicht mehr ändern, ich habe nur angst das es wieder passiert wenn ich wieder in eine neue klasse komme...

Zum "Gemobbtwerden" gehören ja mindestens zwei - ein
Täter und ein Opfer. Wenn du dich der Opferrolle verwei-
gerst und aktiv dagegen angehst, falls jemand versuchen
sollte, dich zu mobben, sinken die Chancen deutlich, dass
so eine Form der Kommunikation zur Gewohnheit wird. Es
gibt hier ja spezielle Literatur zur Vorbeugung bzw. zum
Training (z.B. in Schlagfertigkeit oder Wehrhaftigkeit).

hallo
solange ich niemandem die seite von mir zeige die verletzlich ist wird es niemand anderes tun... sieht schlecht aus für mich gibts tipps wie ich das einfach besser hinbekomme?

Ich denke, wenn du überhaupt mal anfängst, dich einem
anderen zu zeigen (ob nun mit Stärken oder Schwächen)
macht es einen Unterschied zum Zustand einfach "da zu
sein". Ob es sinnvoll ist, sehr vielen seine verletzlichen
Stellen zu zeigen, weiß ich nicht - ich wähle das sehr gut
aus, wem ich so viel Vertrauen entgegenbringe. Auf jeden
Fall setze ich es nicht als Kontaktanlass ein oder um eine
Beziehung zu vertiefen - dazu gibt es bestimmt bessere
Möglichkeiten. Meine Erfahrung ist, dass man im gemein-
samen Tun und Unternehmen (schon beim Sport oder
beim Spielen) ganz gut kennenlernt - und sich selbst da-
bei auch so zeigen kann, wie man normalerweise ist.

was ist wenn "die dunkelheit" (so nenne ich meine schlechten tage) machmal für mich sehr anziehend ist? manchmal (in letzter zeit öfters) hab ich einfach lust traurig zu sein... iwie komisch sollte ich dem drang nachgeben? solang es nicht zu oft ist?

So lange du es von dir aus aktiv machst, könnte das ja
vielleicht fruchtbar sein. Den eigenen dunklen Seiten
nachzuspüren ist vermutlich ebenso wichtig wie dass
man die guten Seiten der eigenen Persönlichkeit kennt.
Womöglich spürst du dich (emotional) besser, wenn du
der Traurigkeit nachgibst als im Normalzustand. Indem
du z.B. traurige Filme anschaust oder traurige Gedichte
liest ist es ja zeitlich begrenzt und du kannst es dosieren.
Paracelsus hat es ja so schön formuliert - dass die Dosis
das Gift ausmacht, nicht das Mittel selbst.

ganz ehrlich: aus dem stehgreif fällt mir keine wichtige entscheidung ein die ich mit aus dem bauch getroffen habe, ich bin ein kopfmensch...
sagt dein bauch also immer das falsche? warum ist das so? (wenn ich fragen darf )

Wichtig ist, dass du nicht mir oder irgendjemand "nach-
machst", sondern beobachtest, wie du deine guten Ent-
scheidungen triffst (und das dann als Rezept wiederho-
len kannst). Wenn du dich als "Kopfmensch" bezeichnest,
müsste es wohl so sein, dass du deine großen Fortschritte
nicht auch noch im Kopf erzeugst, sondern eher im "Machen",
also beim Schreiben, Sprechen, praktischen Umsetzen von
Dingen. Schau mal hier, ob das passt: http://www.123modell.de/0002.htm

Die Frage nach dem "Warum" wird dort übrigens auch er-
klärt - Menschen sind einfach verschieden, aber es gibt
Gruppen, die ähnliche Muster und Veranlagungen haben.
Die einen können ihrem Bauchgefühl trauen, andere - wie
ich z.B. - sind zu sehr von ihren Emotionen gesteuert, so
dass diese leicht in die falsche Richtung schicken. Mir helfen
klare, sachliche und vernünftige Vorgehensweisen dabei,
nicht zu emotional zu reagieren. Das muss aber bei dir
nicht so sein, wie gesagt.

Ich habe über eine Forschung gelesen, dass bei Fragen,
bei denen es nur wenige Optionen gibt, eher das klare
Nachdenken weiterhilft - bei Fragen, bei denen es sehr
komplex zugeht und die Optionen sehr zahlreich sind,
man dann eher der eigenen Intuition trauen solle - die
zeigt sich aber nicht immer im "Bauchgefühl", sondern
schon auch mal (wie bei mir) dadurch, dass es im Kopf
sehr ruhig und klar ist.

ich hab heute mit ihm über seine familienprobleme geredet... er hat es auch nicht so einfach, aber ich war so einfühlsam ich konnte und trotzdem komme ich mir hilflos vor wenn ich mit jemandem über probleme reden soll der real vor mir steht... ich fange dann nämlich an zu überlegen, will er mitleid oder praktische vorschläge, soll ich ihm meine ganz persönliche meinung sagen oder ihn in seiner meinung unterstützen?

Toll! Das ist mutig von dir gewesen. Beim Problemlösen
und wenn man anderen dabei helfen will, Probleme zu
lösen ist es sinnvoll, sich hier gezielt weiter zu bilden und
von denjenigen zu lernen, die das beruflich machen. Eine
kleine Sammlung von Problemlösungswerkzeugen findest
du auf www.loesungssammlung.de

Zu deiner konkreten Frage: die Meinung eines anderen
sollte man nur dann unterstützen, wenn man sie auch
teilt. Ansonsten lieber mal schweigen oder "aha" sagen
anstatt sich zu verbiegen. Die eigene Meinung zu sagen
kann man sich z.B. "genehmigen lassen" - also einfach
fragen, ob der andere diese Meinung hören möchte. Er
muss sich ja nicht danach richten und ist frei, seine
eigene Meinung zu behalten, wenn es ihm nicht weiter
hilft.

am 1.8. hast du dir den tag im kalender markiert?^^ da bin ich im urlaub aber ich werd mal an dich denken

Da ich grade schon immer wieder in den neuen Arbeits-
räumen bin, um die neuen Möbel, das Telefon etc. auf-
zustellen ist es eher ein fließender Einstieg, aber klar,
der 1.8. ist (im Kopf ...) deutlich markiert.

Einen schönen Urlaub dann und viele Teenagerlösungen

lieben Gruß, Werner