gflash
Aktives Mitglied
Das könnte schon sein, Menschen sind sehr empfänglich für Mimiken. Aber wieso versuchen Menschen automatisch, die Mimik von Tieren zu interpretieren? Man kann sich ja nicht dagegen wehren, es passiert ganz unwillkürlich.Ich könnte mir vorstellen, dass das mit der großen Ähnlichkeit zwischen den Spezies zusammenhängt: Die Tiere, mit denen wir am meisten Mitleid empfinden, äußern sich, wie Menschen, in Gestik, Mimik und mit Lauten, wenn sie Schmerz empfinden. Wenn wir also ein leidendes Tier sehen, reagiert unser Gehirn dann auch auf ähnliche Weise wie auf einen leidenden Menschen.
Deshalb empfinden wir auch für Fische weniger Mitleid (Bsp. "Vegetarier" die Fische essen): weil sie weniger fähig sind, Schmerz zu äußern - keine Gesichtszüge, keine Laute, höchstens Aufsperren des Mauls bei Atemnot.
Und für Insekten empfinden wir noch weniger Mitleid, weil sie überhaupt keine Möglichkeit haben, Schmerz zu äußern (bin mir jetzt auch nicht sicher, ob sie überhaupt Schmerz empfinden können).
Bei Mitleid mit Tieren stelle ich mir die Frage, wo man die Grenze zieht. Sind Insekten und Fische (Um dein Beispiel aufzugreifen) weniger lebenswert, weil sie in Menschen kein Mitleid auslösen? Wäre dann nicht das Mitleid mit Hunden und anderen Tieren ein ziemlich unreflektiertes Gefühl und wäre es nicht sinnvoller, die Grenze zwischen Tier und Mensch zu ziehen statt zwischen bestimmten Tieren?
Ich gebe ja zu dass ich in diesem Thread etwas provokant argumentiere, das liegt daran dass ich diese Frage für mich noch nicht ausreichend beantwortet habe und mir neue Impulse erhoffe.