Ein Spruch hat mich immer begleitet. Es war die Erkenntnis, dass man froh sein kann, wenn man im Leben ein oder zwei wirkliche Freunde kennen lernt. Ich glaube in diesem Fall ist man bereits reich beschenkt. Natürlich ist das dann auch ein Freund, der zu einem in wirklich allen Lebenslagen steht.
Ansonsten muss man eben auch sehen, dass es Bekanntschaften und Freundschaften gibt - sollten sie nicht so sein, wie im ersten Absatz -, die eine bestimmte Laufzeit haben. Menschen verändern sich, das Umfeld verändert sich.
Deine Frage kann ich dir ehrlich gesagt nicht absolut beantworten. Von meinem Gefühl her würde ich sagen, ja ich will leben. Ich möchte ich sein und eins mit meinen Gefühlen. Und falls das nur alleine möglich ist, ja dann ist das eben so. Der Tod kommt noch früh genug. Und vielleicht sollte man dann auch über die Frage nachdenken, ob man auch für sich ein guter Freund sein kann.
Die Gesetzmäßigkeiten ergeben sich aus dem jeweiligen Individium.
Es soll ja sogar Menschen geben, die regelrecht die Einsamkeit suchen oder vor ihr nicht zurückschrecken.
Mir fällt da eine Geschichte ein, wie ich vor einigen Jahren irgendwo an einem verschneiten Ort in einer Raucherecke stand. Es war so etwas wie ein Zauberberg, Krankenhaus, Klinik. Ich unterhielt mich mit einer Frau und mit einem anderen Mann. Wir haben uns damals köstlich darüber ämüsiert, weil wir die Einzigsten waren, die es in einem Zimmer für längere Zeit ohne Kontakt zu anderen ausgehalten hätten.
Für andere Gäste dieses merkwürdigen Ortes wäre dies eine schlimme Vorstellung gewesen.
Ein gutes Buch oder ein paar songs können auch gute Freunde sein...... Allerdings, ich will ja ehrlich sein
, erinnere ich mich auch an einen Zeitpunkt, wo ich ohne das Auftauchen einer guten Freundin deine obrige Frage negativ beantwortet hätte. Das Leben kann eben so sein, dass plötzlich ohne Vorwarnung ein Mensch in dein Leben tritt. Die Hoffnung daran sollte man nicht aufgeben, denn dann gibt man sich selber auf.