Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Suche Ratschläge und Orientierung

Werner

Sehr aktives Mitglied
Wie gesagt, ich habe ja noch nie jemanden das erzählt, was ich hier schreibe. Liegt vielleicht auch daran, dass mir das alles erst vor kurzem so richtig bewusst geworden ist. Aber auch sonst, wenn man mit Leuten während einer Unterhaltung mal in eine persönlichere Ebene gerutscht ist, habe ich das bisher so wahrgenommen, dass dann eine seltsam unangenehme Atmosphäre entsteht.
Genau das hatte ich in deinem langen Bericht wahrgenommen
und dir deshalb auch einen persönlichen Kontakt angeboten.
Als Berater und Coach erlebe ich immer wieder Menschen in
solchen besonderen Phasen ihrer Entwicklung und weiß daher,
wie wichtig es ist, dann jemanden zu haben, mit dem man die
Einsichten teilen kann - ohne dass der andere davon überfordert
oder "peinlich berührt" ist.

Ein Teil meiner Ausbildung war ja, selbst solche Prozesse an sich
bewusst zu erleben, sprich: zu versprachlichen - und dadurch
auch fähig zu werden, empathisch mit denen zu werden, die so
eine Zeit erleben. Ich hatte als Jugendlicher das Glück, immer
wieder Gesprächspartner (damals im kirchlichen Bereich) zu
finden, die mich ernst nahmen, auch wenn ich viel jünger war
als sie, die meine Zweifel und Erkenntnisse nachvollziehen und
mir dadurch vermitteln konnten, dass ich eben nicht völlig für
mich alleine war mit dem, was ich dachte oder fühlte.

Wenn du schreibst, dass du bisher noch nie diese Art von Aus-
tausch oder Verbindung hattest, die du suchst, frage ich mich
oder dich, ob du nicht nach einer Illussion suchst - es könnte
ja durchaus sein, dass du (auch hier wieder) eine Art "Ideal"
suchst, dass es in dieser Reinheit zwischen realen Menschen
gar nicht gibt, zumindest nicht von Anfang an. Stell' dir doch
mal vor, dein "Liebesantrag" an diese Frau wäre auf Gegenliebe
(was für ein passendes Wort in diesem Zusammenhang!) ge-
stoßen, ihr wärt ein Paar geworden, hättet euch immer besser
kennengelernt und tiefer verstanden ... trotzdem, da bin ich
sicher, hätte es irgendwann einen "Bruch", eine Grenze, eine
Enttäuschung gegeben, weil es eben nicht der perfekte Symbi-
ose gewesen wäre, sondern "nur" die Begegnung zweier Men-
schen mit teilweise kompatiblen, aber auch gegensätzlichen
Bedürfnissen. Und auch du hättest an irgendwelchen Punkten
enttäuscht und ein Rest von Unzufriedenheit wäre geblieben.

So ist aber nunmal das Leben. Wir sind nicht perfekt, andere
sind es nicht und deshalb sind auch Beziehungen nicht perfekt.
Deshalb mein Rat, dass du nochmal nachdenkst, was denn dann
die bisher "zufriedenstellendste" Freundschaft war oder die bis-
her tiefgehendste - und wie du das angestellt hast (immerhin
warst du ja beteiligt). Ich frage deshalb nach diesen vorhande-
nen "Erfolgen", weil darin vielleicht ein Rezept für dich liegt,
wie du neue Kontakte knüpfen (aktiv) kannst, die dein Bedürf-
nis nach Freundschaft und Austausch wenigstens so weit be-
dienen, dass du sagst: Ich bin zwar nicht für immer gesättigt,
aber für heute ist es genug :) - eine Art temporäre Perfektheit
wenn du so willst, keine für alle Ewigkeit.

Wenn dir das Ausleben deiner Hobbys zum Beispiel schon ein-
mal (etwas, teilweise) geholfen hat, dein Ziel zu erreichen oder
ihm näher zu kommen, dass wäre es tatsächlich angeraten, er-
neut in diese Richtung zu gehen. Mein Bauchgefühl sagt aber
eher, dass du genau dort nochmal nachsehen solltest, wo du
dein letztes Scheitern erlebt hast, also zu versuchen, eine Freun-
din zu finden, bei der die Zuneigung stark genug ist, sich auf
eine Beziehung einzulassen. Ich glaube auch nicht, dass es an
deinem Verhalten lag, dass nichts aus dieser Beziehung wurde,
sondern dass einfach "die Chemie" nicht stimmte, was in deinem
Alter ganz besonders wichtig ist. Deshalb wäre es ratsam, Dinge
zu unternehmen, bei denen du dich als der zeigen kannst, der
du von innen heraus bist (deine wahre Wesensart sozusagen)
etwa beim Tanzen oder beim Sport - und dadurch dem Glück und
dem Zufall die Chance bietest, jemanden zu treffen, der dich als
den erkennt, der du bist und dich ausreichend zu mögen, um sich
auf eine tiefergehende Beziehung einzulassen. Es reicht nicht,
dass DU jemand "auswählst" und toll findest, Annäherungen auf
dieser Ebene geschehen in der Regel gegenseitig und gleichzeitig
und man erkennt dann auch, dass "es" passiert.

Soviel mal.
Gruß, Werner
 
W

w4rchef

Gast
Wow, vielen Dank für den langen Beitrag!
Es stimmt schon, dass ich hohe Ansprüche habe. Ich gebe auch zu, dass ich die Frau in die ich mich verliebt habe sehr idealisiert habe. Da hatte ich schon ein Brett vorm Kopf.

Der Freund, den ich am Anfang genannt habe, war bisher mein engster Freund und es war bisher auch die längste Freundschaft, die ich hatte. Wir kennen uns seit 8 oder 9 Jahren. Wir sind zusammen aufgewachsen und wir hatten auch mal längere Zeit ein gemeinsames Hobby: Wir haben Hip-Hop getanzt. Aber wir haben inzwischen damit aufgehört, unsere Interessen haben sich geändert. Und seitdem habe wir nur noch sehr selten Kontakt miteinander. Ich bin ja dann auch weggezogen wegen dem Studium. Wir haben eine Zeit lang noch Online-Spiele gespielt, so war man noch wenigstens virtuell in Verbindung. Das hat sich aber auch irgendwann gelegt, da das Studium immer mehr Zeit beanspruchte.
Das ist vielleicht auch der eigentliche Grund, warum ich ihn und auch andere Freunde vernachlässigt habe (Ja, ich hatte auch mal Freunde in der Schule). Der Druck von zu Hause, dass ich in der Schule gut abschneide, war schon immer riesig. Das kam schon soweit, dass meine Mutter meinen besten Freund angerufen hat und ihm gesagt hat, dass er sich von mir fernhalten soll. Es ist mir schon ein bisschen peinlich. Meine Eltern sagen immer, ich sei anders als er. Ich ging auf das Gymnasium und er auf die Hauptschule. Sie glaubten, dass er ein schlechten Einfluss auf mich hätte. Dabei war das überhaupt nicht so. Ich meine, er hat ja keine Drogen genommen oder so. Und er war auch nicht einer der Typen, die übermäßig viel Party machten und Alkohol in sich reingekippt haben. Er war der einzige mit dem ich mal richtig über Mädchen und auch andere Sachen reden konnte. Wir haben uns einfach nur gut verstanden. Aber wir kommen ja aus armen Verhältnissen und meine Eltern wollten einfach unbedingt, dass ich eine Karriere mache und viel Geld verdiene. Das ist schon so seit ich zur Schule gehe. Es passte einfach nicht, dass ich so viel Zeit mit ihm verbringe. Ich sollte möglichst viel Zeit mit lernen verbringen. Und das ist heute immernoch so.
Es fällt mir bei dem Druck schwer die Balance zu finden zwischen "ich-lasse-mir-genug-Freizeit-für-Freunde" und "ich-tue-genug-für-Uni-damit-ich-meinen-Abschluss-schaffe". Ich meine, ich will es ja auch selbst, dass ich mal einen gescheiten Job finde, nicht nur meine Eltern. Aber der Druck ist schon groß. Ich bin da schon etwas hilflos. Zudem bin ich ja auch noch so unglaublich perfektionistisch. Wenn ich mich für etwas einsetze, dann kniee ich mich schon richtig rein. Und so kommt es, dass ich alles andere für die Uni vernachlässige. Wenn ich irgendetwas freizeitmäßig mache, dann habe ich immer im Hinterkopf: "Die Zeit könnte ich jetzt für die Uni verwenden".
Und noch dazu bin ich ja auch noch so introvertiert. Es fällt mir ja schon so, ohne das alles, schwer genug mit Leuten in Kontakt zu treten und es zu bleiben.

Aber ich schätze die Antwort darauf wird sein, dass ich lernen muss mit Zeit richtig umzugehen und sie richtig einzuplanen. Und dass ich aufhören muss so perfektionistisch zu sein und es auch mal gut sein zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Erstmal Danke für dein (anhaltendes) Vertrauen - und es ist okay
und normal, sich hier im Forum zu duzen. Das mit deinem besten
Freund ist schön und schade. Aber immerhin hast du ein Vorbild
für eine gute Freundschaft in deiner Erinnerung und wirst so eher
erkennen, wenn sich wieder so eine Gelegenheit eröffnet.

Hast du denn auch irgend eine gute Erinnerung an eine Begegnung
mit einem Mädchen in deiner Schulzeit? Vielleicht kannst du auch
da ein "Gegengewicht" zu deinem Misserfolg aufbauen, indem du
dich an positive Erfahrungen erinnerst. Dass einem in deinem Alter
mal die Pferde durchgehen, finde ich völlig normal. Ist mir auch
passiert, mehrmals sogar. Es gibt wohl einen Anteil im Menschen,
der nicht vom Verstand beherrscht wird und der uns zu ziemlich
sonderbaren Verhaltensweisen verleitet (wahrscheinlich muss das
so sein und die Menschheit wäre längst ausgestorben, wenn alles
nur vom Verstand her gesteuert würde ;) ...).

Aber ich schätze dir Antwort darauf wird sein, dass ich lernen muss mit Zeit richtig umzugehen und sie richtig einzuplanen. Und dass ich aufhören muss so perfektionistisch zu sein und es auch mal gut sein zu lassen.
Ja, das könntest du dir auch selbst sagen. Deshalb erzähle ich dir
lieber eine kleine Geschichte: Da war mal ein junger Baum, von
dem der Gärtner unbedingt wollte, dass er möglichst viele und auch
große Früchte tragen sollte. Aber der Gärtner hatte noch nie einen
Baum gepflegt. Deshalb achtete er sehr auf die ersten Blüten und
schnitt gleich die Blätter weg (da daraus ja keine Früchte wachsen
würden), dann baute er noch ein Gewächshaus um den Baum, um
ihn vor Unwettern und Schädlingen, von denen er gehört hatte,
zu schützen. Der Baum aber warf alle Blüten ab und sah aus, als
ob es tiefster Winter wäre. Er wusste selbst nicht weiter, da er ja
noch ein junger Baum war und noch nie Früchte getragen hatte.

Wie soll die Geschichte weitergehen?

Schönen Sonntag noch und viele Grüße,
Werner
 
W

w4rchef

Gast
(Ok, dann werde ich anfangen dich zu duzen) Danke für diese Geschichte, ich habe sie glaub ich verstanden... Ich werde versuchen, dass der Baum wieder gesund wird und in Zukunft besser mit sich umgeht. Ich weiß deine Worte sehr zu schätzen, sie helfen mir sehr...

Also meine Erfahrungen mit Mädchen sind schon etwas begrenzt. Ich hatte ja bisher eine Beziehung, aber das war eine Fernbeziehung. Wir haben uns damals in schülerVZ kennengelernt und uns dann nur alle paar Wochen gesehen.
Und sonst kommt es ab und zu auch schon vor, dass ich merke, dass ein Mädchen an mir interessiert ist. Ich kriege manchmal schon ziemlich eindeutige Blicke zugeworfen. In der Uni kam es auch schon manchmal vor, dass sich ein Mädchen neben mich gesetzt hat, was für mich immer total unerwartet ist. Ich weiß nicht wie ich mich in solchen Situationen verhalten soll. Meistens unternehme ich dann einfach nichts, weil mich das alles viel zu sehr überfordert und die anderen fassen das dann natürlich als Desinteresse auf, obwohl ich ja sehr gerne Lust gehabt hätte, dass man sich mal näher kennenlernt. Ich weiß nicht, warum ich mir da so schwer tue. Ich bin ja auch eigentlich gar nicht schüchtern. Ich würde schon behaupten, dass ich auf Leute zugehen kann. Aber beim anderen Geschlecht werde ich dann immer so verkrampft. Ich kann mir das nur damit erklären, dass meine Eltern sich seit meiner Kindheit schon immer regelmäßig und sehr heftig gestritten haben, und dass ich deswegen ein verzerrtes Bild von "Mann und Frau" habe. Natürlich will ich nicht immer nur alles auf meine Eltern schieben, natürlich liegt es auch an mir selbst... Ich weiß ja, dass man sich da nicht verstellen soll, nicht zu hohe Erwartungen haben soll, einfach nur man selbst sein muss, sich nicht verkrampfen soll, das Kennenlernen einfach genießen und es einfach mal auf sich zu kommen lassen muss (entschuldigung für diesen hässlichen langen Schachtelsatz). Aber bisher habe ich es nicht hinbekommen... was ich tun soll, außer einfach lockerer zu werden weiß ich nicht.

auch viele Grüße und schönen Sonntag abend
w4rchef
 
Zuletzt bearbeitet:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich hatte ja bisher eine Beziehung, aber das war eine Fernbeziehung. Wir haben uns damals in schülerVZ kennengelernt und uns dann nur alle paar Wochen gesehen.
Und sonst kommt es ab und zu auch schon vor, dass ich merke, dass ein Mädchen an mir interessiert ist. Ich kriege manchmal schon ziemlich eindeutige Blicke zugeworfen. In der Uni kam es auch schon manchmal vor, dass sich ein Mädchen neben mich gesetzt hat, was für mich immer total unerwartet ist. Ich weiß nicht wie ich mich in solchen Situationen verhalten soll. (...) ... was ich tun soll, außer einfach lockerer zu werden weiß ich nicht.
Guten Morgen, w4rchef,
okay, also wenn du schonmal eine Beziehung hattest, hast du
auch Erfahrung dazu, wie du sie anfängst und pflegst. Das wäre
das Erste, dich nochmal daran zu erinnern, was genau du damals
richtig gemacht hast. Dann kannst du anderen beim Kennenler-
nen zuschauen und dir da Verhaltensweisen abschauen - mög-
lichst bei Leuten, die dir von der Art her ähnlich sind. Bleibt als
dritte Quelle der Inspiration noch die Forschung - da gibt es recht
spannende Erkenntnisse, z.B. die, dass es am Anfang einer Be-
gegnung völlig ausreicht, sich mit seinem Namen vorzustellen.
In diesem kurzen Moment können Menschen schon abschätzen,
ob sich ein weiterer Kontakt als interessant erweisen könnte.
Wenn die Angesprochene dann selbst ihren Namen sagt, vielleicht
sogar noch die Hand reicht, ist das dickste Eis schon gebrochen.
Was du danach sagst, ist zweitrangig, da unbewusst schon eine
Entscheidung gefallen ist :)

Grundsätzlich habe ich aber den Eindruck, dass du zu sehr auf
das passive Element setzt - also dich anschauen lässt, aber nicht
selbst anschaust; dass sich jemand zu dir setzen darf, du dich
selbst aber nicht bewusst neben jemand setzt, der dich interes-
siert usw. - oder dass dir deine Eltern ein (schlechtes) Vorbild
sein dürfen, du dir aber nicht absichtlich und zielgerichtet andere
Paare zum Vorbild nimmst, bei denen du den Eindruck hast: So
könnte ich mir eine Partnerschaft vorstellen. Dieses aktive, mutige
Element beinhaltet natürlich ein gewisses Risiko und man kann
dabei Fehler machen, Misserfolge haben oder sogar angegriffen
und kritisiert werden (wie du ja selbst herausgefunden hast) -
aber man kann auch Erfolg haben und der Mut kann belohnt wer-
den. Und man kann das Risiko minimieren, indem man die üblichen
Stufenfolge beachtet (also nicht den Heiratsantrag an den Anfang
setzt, sondern eben zunächst seinen Namen nennt und wartet, wie
die Reaktion ist).

Oder du kannst dich in sozialen Netzwerken oder Partnerbörsen
gezielt nach potentiellen Partnerinnen umsehen, bei denen du den
Eindruck gewinnst, sie hätten eine ähnliche Tiefe, Konzentrations-
fähigkeit und Denkweise wie du selbst und dann aktiv den ersten
Kontakt suchen (auf einer unverfänglichen Ebene). Du kannst auch
in Kurse oder Veranstaltungen gehen, die dir selbst (deinem tiefsten
Inneren, nicht deinem Karriere-machen-Anteil) als wichtig und be-
deutend und interessant erscheinen und schauen, ob sich dort je-
mand einfindet, den du reizvoll findest. Also eher ein "gehender
Baum" werden als einer, der nur dasteht und wartet, ob sich mal
ein Bienchen für die eigenen Blüten interessiert :)

Auch beim Sport finden sich oft diejenigen zusammen, die ähnliche
Interessen haben und man kommt sich nahe genug, um sich mal
"beschnuppern" zu können, was gerade für Frauen in deinem Alter
sehr wichtig ist. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wenn du einen
Teil deiner Aufmerksamkeit, Kraft und Zeit dafür aufwendest, dem
Wunsch nach Partnerschaft mehr Chancen zu geben, dass sich dann
auch die Lernfreude wieder reguliert (auch weil dann das Ziel, mal
einen guten Beruf zu haben, nicht in der Luft hängt, sondern einen
konkreten Zweck hat - deine Familie gut zu versorgen und ein wirt-
schaftlich erfolgreicher Vater zu sein ... sorry für das Klischee ...).

Viele Grüße,
Werner
 
W

w4rchef

Gast
Guten Nachmittag Werner,

also das ist ja nicht so als hätten wir uns, also die Frau in die ich mich verliebt habe und ich, überhaupt nicht gekannt, sondern es ist schon ein Semester vergangen. Wir haben in der Uni oft zusammen gelernt, sind immer zusammen nach Hause gefahren... es war halt zunächst einfach nur freundschaftlich. Bei mir hat sich da dann eben mehr daraus entwickelt aus diesen freundschaftlichen Gefühlen. Aber klar, ich sehe es natürlich ein, dass es eine bestimme Reihenfolge gibt, bei der der "Antrag" vielleicht nicht an erster Stelle stehen sollte. Nur um mich ein bisschen zu rechtfertigen... :eek:

Zu meiner ersten und einzigen Beziehung kam es ja wie gesagt über das Internet. Wir haben uns da eigentlich nur zum Spaß geschrieben. Irgendwann ist da dann mehr draus geworden. Ich kann mir das nur damit erklären, dass ich mich auf dem schriftlichen Weg sehr ausschweifend und persönlich ausdrücken kann. Ich kann da ganz ich selbst sein. Im "echten" Leben tue ich mir da aber bisher sehr schwer, aber das habe ich ja schon bereits sehr ausführlich beschrieben. Aber ich habe ja auch schon gute Tipps und Einsichten von dir bekommen, die mir helfen werden, denke ich.

Die Tatsache, dass ich mich in einer passiven Haltung verkrampfe gegenüber anderen Menschen, stimmt wahrscheinlich tatsächlich. Ich glaube, dass hängt damit zusammen, dass ich nie gelernt habe für etwas "aktiv" zu werden, das ich liebte. Ich habe von meinen Eltern immer gelernt "gehorsam" zu sein (ich will es eigentlich nicht so extrem ausdrücken) und die Dinge so hinzunehmen, wie sie mir vorgeschrieben wurden. Meine eigenen tiefsten Bedürfnisse standen schon immer im Hintergrund. Ich bin es anders einfach nicht gewohnt, ich lebe ja seit meiner Kindheit so. Dass sich das ändern wird (muss ich ehrlich sagen) ist komplettes Neuland für mich. Aber ich werde versuchen daran zu arbeiten, besser auf mich zu achten und auch mal aktiv zu werden.

Ich habe bisher so viel Tipps und tröstende Worte bekommen, ich möchte mich wirklich aufrichtig dafür bedanken. Ich weiß noch nicht, wie schnell und wie erfolgreich ich die ganzen Ratschläge umsetzen werden kann. Ich werde wahrscheinlich mit ein paar Aktivitäten rumexperimentieren und schauen, was sich ergibt. Im Moment fehlt mir der Mut und die Zuversicht dazu, aber daran werde wohl nur ich ganz allein arbeiten können und müssen. Es geht ja um mein eigenes Leben.
Ich habe auf jeden Fall neue Einsichten bekommen und habe angefangen anders über meine Situation zu denken. Dafür bin ich wirklich dankbar! Den kleinen Funken Hoffnung hast du mir auf jeden Fall gegeben. Wirklich einen aufrichtigen Dank (ich muss ein bisschen weinen dabei).

in großer Dankbarkeit verbleibend
w4rchef
 
Zuletzt bearbeitet:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Die Tatsache, dass ich mich in einer passiven Haltung verkrampfe gegenüber anderen Menschen, stimmt wahrscheinlich tatsächlich. Ich glaube, dass hängt damit zusammen, dass ich nie gelernt habe für etwas "aktiv" zu werden, das ich liebte.
Guten Abend, w4rchef,
ich glaube (auf Grund meiner Beobachtung und Forschung),
dass solche Grundtendenzen (also ob man eher passiv, aktiv
oder reaktiv veranlagt ist), schon angeboren sind und durch
das Leben noch etwas verstärkt oder abgeschwächt werden
können, aber nicht völlig ausgehebelt. Was man aber durch-
aus tun kann ist, sein Verhalten bewusster zu steuern und so
die "Muskeln" zu trainieren, die eher schwach entwickelt sind.
Wenn du magst, lies mal hier nach: http://www.123modell.de/2000.htm
ob dieses Muster und die dazu gehörenden "Rezepte" auf dich
zutreffen.

Für die nächste Zeit und deine Anstrengungen wünsche ich
dir reichlich Power, Mut und natürlich Erfolge! Wenn du wieder
was zu schreiben oder zu berichten hast, melde dich hier - die
Benachrichtigungsfunktion bleibt erhalten.

Viele Grüße und Danke für deine Zeilen!
Werner
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
B Ich w 36 suche jemanden zum Austausch Ich 13
D Auf der Suche nach mir selbst Ich 13
G Suche neue Sportart Ich 22

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben