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Ich bin ein Versager

likeme

Mitglied
Zum einen besitzt deine Familie nicht das Recht zu entscheiden wer / was "normal" ist und wer / was nicht, und zum anderen geht es in erster Linie darum, sich selbst zu akzeptieren.

Was nützt es dir dich zu verbiegen und dich zu verstellen weil du den Rückhalt (?) deiner Familie nicht verlieren willst, es dir deswegen aber beschissen geht und du dich schneidest, verletzt, etc.?
Das stimmt schon, aber ich würde trotzdem nicht wollen, dass die das mitbekommen...
Aber eigentlich bekommen die das ja nicht mit oder? Bin im Prinzip ja mein eigener Mensch, da ich volljährig bin.!?
 
D

Dr. Rock

Gast
Das stimmt schon, aber ich würde trotzdem nicht wollen, dass die das mitbekommen...
Aber eigentlich bekommen die das ja nicht mit oder? Bin im Prinzip ja mein eigener Mensch, da ich volljährig bin.!?
Wie sollen die es mitbekommen wenn du dich abends mal, wenn du es brauchst und alleine im Zimmer bist, dich endlich mal öffnest und ausheulst? Und auch wenn deine Familie sich später evtl. über deine geweiteten Augen wundert (wenn überhaupt), ja, du bist volljährig und niemandem eine Rechenschaft schuldig. Zumal nicht, wenn du deinen Gefühlen freien Lauf lässt.

Mach dich nicht von anderen abhängig und zensier´ dich nicht selbst.
 

kaela

Aktives Mitglied
Hallo likeme,

ich finde es total wichtig, dass man weinen kann.

Es kann sein, dass du eine Art "Körperpanzer" hast, also dass verschiedene Muskeln bei dir ständig so kontrahiert sind, dass sie sich allein durch Bilder im Kopf (z. B. zum Thema "ich werde verlassen", "es interessiert niemanden, wie es mir geht") nicht mehr lockern lassen. Ich meine u. a. Bauchmuskeln, die beim Weinen aktiv sind, aber es sind ja noch viele andere dran beteiligt. Es gibt Therapien, in denen man über Körperarbeit (Massagen oder Druck auf einzelne Punkte) an die Gefühle herankommt, da der Muskelpanzer geöffnet wird. Auch eine normale Masseuse hat mir mal erzählt, dass ihren Kunden manchmal die Tränen runterlaufen, wenn sie sie massiert.

Wenn ich früher Sport gemacht hab, z. B. eine halbe Stunde joggen war, dann hab ich mich hinterher manchmal sowohl körperlich als auch seelisch mehr geöffnet gefühlt u. mir kamen die Tränen.

Es gibt auch Leute, die nach dem Sex zu weinen anfangen, ähnlich wie nach sportlicher Betätigung.

Viele Leute, die depressiv sind, glauben, es geht ihnen noch nicht schlecht genug, um professionelle Hilfe erbitten "zu dürfen". Wenn du dich so sehr selbst verletzt, dann gehts dir ganz sicher "schlecht genug"!

Ich wünsch dir, dass du irgendwo einen Ansatzpunkt findest, etwas Gutes für dich zu tun. Glaub mir, ich hab mich auch mal als Versagerin betrachtet - aber in Wirklichkeit war ich "nur" krank und von meinen Eltern seit Jahrzehnten im Stich gelassen worden. Ich hatte keine Schuld an meinem Zustand, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du schuld an deinem bist. Wenn es in einer Familie "normal" ist, keine Gefühle zu zeigen, dann ist es eine kranke Familie!
Und es liegt dann an dir, dich selbst besser zu behandeln.
 

likeme

Mitglied
Wie sollen die es mitbekommen wenn du dich abends mal, wenn du es brauchst und alleine im Zimmer bist, dich endlich mal öffnest und ausheulst? Und auch wenn deine Familie sich später evtl. über deine geweiteten Augen wundert (wenn überhaupt), ja, du bist volljährig und niemandem eine Rechenschaft schuldig. Zumal nicht, wenn du deinen Gefühlen freien Lauf lässt.

Mach dich nicht von anderen abhängig und zensier´ dich nicht selbst.
das heulen mein ich nicht,.. ich mein Hilfe in Anspruch nehmen
 

likeme

Mitglied
Hallo likeme,

ich finde es total wichtig, dass man weinen kann.

Es kann sein, dass du eine Art "Körperpanzer" hast, also dass verschiedene Muskeln bei dir ständig so kontrahiert sind, dass sie sich allein durch Bilder im Kopf (z. B. zum Thema "ich werde verlassen", "es interessiert niemanden, wie es mir geht") nicht mehr lockern lassen. Ich meine u. a. Bauchmuskeln, die beim Weinen aktiv sind, aber es sind ja noch viele andere dran beteiligt. Es gibt Therapien, in denen man über Körperarbeit (Massagen oder Druck auf einzelne Punkte) an die Gefühle herankommt, da der Muskelpanzer geöffnet wird. Auch eine normale Masseuse hat mir mal erzählt, dass ihren Kunden manchmal die Tränen runterlaufen, wenn sie sie massiert.

Wenn ich früher Sport gemacht hab, z. B. eine halbe Stunde joggen war, dann hab ich mich hinterher manchmal sowohl körperlich als auch seelisch mehr geöffnet gefühlt u. mir kamen die Tränen.

Es gibt auch Leute, die nach dem Sex zu weinen anfangen, ähnlich wie nach sportlicher Betätigung.

Viele Leute, die depressiv sind, glauben, es geht ihnen noch nicht schlecht genug, um professionelle Hilfe erbitten "zu dürfen". Wenn du dich so sehr selbst verletzt, dann gehts dir ganz sicher "schlecht genug"!

Ich wünsch dir, dass du irgendwo einen Ansatzpunkt findest, etwas Gutes für dich zu tun. Glaub mir, ich hab mich auch mal als Versagerin betrachtet - aber in Wirklichkeit war ich "nur" krank und von meinen Eltern seit Jahrzehnten im Stich gelassen worden. Ich hatte keine Schuld an meinem Zustand, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du schuld an deinem bist. Wenn es in einer Familie "normal" ist, keine Gefühle zu zeigen, dann ist es eine kranke Familie!
Und es liegt dann an dir, dich selbst besser zu behandeln.
Ja ich habe auch schonmal davon gehört...

Ich möchte mir ja auch irgendwie helfen lassen,... nur fehlt mir eben noch der Mut dazu
 

kaela

Aktives Mitglied
Ich versteh schon, dass es am Anfang sehr schwer sein kann, sich einzugestehen, dass man professionelle Hilfe braucht.
Vielleicht brauchst du eine schrittweise Annäherung an ein Thema? Jetzt schreibst du hier ... vielleicht findest du irgendwann den Mut, bei der Telefonseelsorge anzurufen, und dann später, zu einer Therapeutin zu gehen?
 

Brauni

Mitglied
Das hab ich gemacht & genau das macht mir Angst,.. man wird da so schnell ebgestempelt. Ich möchte nicht abgestempelt werden... Es trifft schon viel zu was Borderline betrifft

Ich möchte mir ja auch irgendwie helfen lassen,... nur fehlt mir eben noch der Mut dazu
Borderline ist für mich keine "Krankheit" und schon gar nicht eine, für die man sich schämen müsste. Denn die Ursache dessen ist fremdverschuldet. Auch wenn es nicht unbedingt Sinn macht, überhaupt von "Schuld" zu sprechen. Ein Borderliner ist schon so früh in seiner Kindheit dafür niedergetrampelt worden, eigentlich vollkommen berechtigte Bedürfnisse zu haben, dass er sich später nicht mehr erinnert, wie es geht, Bedürfnisbefriedigung zu fordern. Dazu gehört leider auch, sich Hilfe zu holen. Ich weiß, wie es ist, sich gerade dann besonders klein zu fühlen, wenn man Hilfe bekommt. Das ist enorm schwer auszuhalten. Aber es lässt sich immerhin ein wenig besser aushalten, wenn man selber darum gebeten hat und nicht wartet, bis man halb tot ist und andere damit zwingt zu helfen.

Ich weiß nicht, ob ich das kann, aber auch ich würde dir gerne Mut zusprechen, dir Hilfe zu holen. Also als erstes musst du keine Angst haben, abgestempelt zu werden. Niemand ist gezwungen, seine Diagnose auszuplaudern. Gerade der Familie gegenüber macht es oft Sinn, da eher weniger zu erzählen. Und für die Helfer ist eine Diagnose nur eine Arbeitshypothese. Außerdem ändert die Möglichkeit, dass das gesamte Gesundheitswesen Deutschlands davon überzeugt ist, dass eine bestimmte Diagnose zutrifft, kein bisschen dich oder deinen Charakter. Es kann auch niemand dich ohne dein Einverständnis und mitwirken therapieren. Du kannst in Wirklichkeit nichts verlieren, wenn du Hilfe bekommst, aber sehr viel gewinnen.

Vielleicht kennst du ja jemanden, der dich ein bisschen an die Hand nehmen kann?
 

likeme

Mitglied
Ich versteh schon, dass es am Anfang sehr schwer sein kann, sich einzugestehen, dass man professionelle Hilfe braucht.
Vielleicht brauchst du eine schrittweise Annäherung an ein Thema? Jetzt schreibst du hier ... vielleicht findest du irgendwann den Mut, bei der Telefonseelsorge anzurufen, und dann später, zu einer Therapeutin zu gehen?
Ja vielleicht, irgendwann. Ich hoffe es.
 

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