Philosopher
Neues Mitglied
Liebe Community,
manchmal geschehen einem sehr seltsame Dinge und man weiß nicht, wie man mit diesen umgehen soll. Dazu gehört auch die von mir thematisierte Angelegenheit. Ich bin mir nicht sicher, ob ich im Forum "Liebe" besser aufgehoben wäre, aber da es sich hier beinahe mehr um ein schulisches Problem handelt, bin ich hier gelandet.
Es besteht der Verdacht, ein Lehrer meiner Schule sei in mich verliebt. Man hört oft genug, von Schülern, die für ihre Lehrer schwärmen. Wenn es umgekehrt der Fall ist, ist es meiner Meinung nach etwas komplizierter und schwieriger noch, als in der genannten, normalerweise beschriebenen Situation.
Meine persönliche Situation beschreibt sich folgendermaßen: Ich bin volljährig (19), besuche ein sprachliches Gymnasium und bin bereits sehr selbstständig. Ich lebe komplett unabhängig von meinen Eltern und verdiene mir mein Geld, das ich zusätzlich zum Unterhalt meiner Eltern benötige, größtenteils selbst. Ebenfalls ist meine Vergangenheit durchzogen von mehreren schlechten bis traumaischen Erfahrungen, weswegen ich meist damit beschäftigt war, gegen diese anzukämpfen. Es ist möglich, dass ich dadurch etwas älter erscheine.
Besagter Lehrer unterrichtet mich nicht mehr und ich schätze ihn auf Mitte bis Ende 30 ein, es handelt sich jedenfalls um keinen naiven Referendaren.
Im Unterricht war jener Lehrer zu mir bisher besonders erbarmungslos und ablehnend, teilweise etwas gefühlskalt. Ich hatte immer das Gefühl, einem Eisberg gegenüber zu sitzen, auch bezüglich der Noten war er etwas problematisch. Am Ende des Jahres hatte ich einen mündlichen Notenschnitt von 6,0, wobei ich beide Stehgreifaufgaben verpasst hatte. Wenn es mir besonders schlecht ging, wurde ich von ihm besonders schlecht behandelt, wenn es mir gut ging, war er geradezu einmal nett. Seltsam.
Wegen oben genanntem Verhalten war ich auf ihn nie wirklich gut zu sprechen, als ich jünger war, habe ich ihn geradezu etwas gehasst, wenn nicht sogar auch heute noch ein wenig.
Während der Sommerferien und am Anfang dieses Schuljahres tat sich der Verdacht auf, dass jener Lehrer in mich verliebt sei, oder dass etwas ähnliches der Fall sei. Ich belauschte dazu ungewollt ein Gespräch zwischen zwei weiteren Lehrern, die sich diesbezüglich äußerten, als ich mir die Schuhe band.
Seitdem habe ich jenen Lehrer wachsam beobachtet, weil mir die Sache unheimlich war.
Sicher etwas sagen kann ich nicht, nur, dass sich dieser Lehrer schon sehr widersprüchlich verhält. Geradezu ambivalent. Diese Beobachtung mache nicht nur ich. Mir gegenüber verhält er sich einfach nur äußerst seltsam.
Zum einen werde ich, wenn ich zum Beispiel im Vorbeigehen einen guten Morgen wünsche, ignoriert, genau wie in sämtlichen ähnlichen Situationen. Seien es frohe Weihnachten, die Abgabe einer Prüfung am Lehrerzimmer oder eine andere Kleinigkeit, die man seinen Lehrern so sagt. Ich frage inzwischen einfach nicht(s) mehr und rufe einfach ins Lehrerzimmer, welchem Lehrer ich etwas zu geben habe, oder warte, ob gerade zufällig ein anderer Lehrer in der Nähe steht. Grüßen tue ich nicht mehr, was vielleicht sowieso besser ist. Ich werde so sehr ignoriert, dass er sogar so tut, wie als könnte er mich nicht sehen. Läuft auf mich zu ohne auch nur mit Wimper zu zucken, worauf ich zur Seite springen muss, um nicht umgerannt zu werden. (Was fast etwas lächerlich anmutet). Er schlägt mir Türen vor der Nase zu, etc. obwohl er keinen Grund dazu hat.
Inzwischen verhalte ich mich einfach ähnlich. Nur nicht so unhöflich.
Ich sehe es als einen Versuch seinerseits an, Distanz zu bewahren. Was ja auch funktioniert. Auch wenn es eben nun mal unhöflich erscheint/ist. Und ich mache bereitwillig mit.
Auf der anderen Seite werde ich manchmal sehr intensiv von ihm beobachtet, wenn ich es nicht erwarte. Manchmal fast etwas zu offensichtlich und intensiv. Dann fühle ich mich ziemlich berührt und suche das Weite.
Lehrer erzählen seltsame Dinge und er selbst erzählt diese anderen Lehrern auch. Genauer möchte ich nicht werden, es ist eh schon schlimm genug so für mich.
Jetzt geht das seit geraumer Zeit schon so, wie lange genau, weiß ich allerdings nicht. Und die Situation wird irgendwie meiner Meinung nach immer skurriler. Deswegen meide ich jeden Kontakt zu jenem Lehrer wie der Teufel das Weihwasser. Und wenn es unbedingt sein muss, schleppe ich meine halbe Freundesschar mit.
Irgendwie bereitet mir der Gedanke, ihm irgendwo und irgendwann einmal alleine gegenübertreten zu müssen Angst.
Jetzt muss ich nach den Ferien unvermeidlich zu ihm in sein Büro in einer abgelegenen Ecke im Schulhaus, in die sich selten einer verirrt. Ich kann das auch nicht vermeiden. Innerlich verkrampft sich seit gestern alles in mir, weil das Büro abgelegen ist, keiner sonst da sein kann und eine Tür mich von der Schulwelt abgrenzt. Ich bin also komplett mit diesem Lehrer allein in dem Raum. Und irgendwie bereitet mir das Angst. Große Angst.
Jetzt wollte ich allgemein zur Situation Fragen stellen, um mich ein bisschen von außen objektiv beraten zu lassen.
Ich kenne die Rechtslage und fühle mich durch sie geschützt. Aber nicht vollkommen, denn Gesetze können gebrochen werden.
Verhält sich der Lehrer eurer Meinung nach bereits grenzwertig?
Sollte ich noch vorsichtiger sein?
Was meint ihr, wie ich weiterhin mit der Sache umgehen soll, das Schuljahr ist immerhin ja noch ziemlich lang?
Und bezüglich des Bürogangs: Wie verhalte ich mich da am besten? Ich habe das Gefühl, dass ich am besten mit einem Regenschirm bewaffnet eintreten sollte und ihn so immer auf einem Meter Abstand halten sollte. Aber das ist ja nur ein Spaß von mir und das kann ich ja nicht ernsthaft tun - auch wenn es sicherlich eine Lösung wäre. Ich könnte auch gleich prophylaktisch eine Pfanne mitnehmen...
Was fällt euch allgemein denn überhaupt zu so einer Situation ein? Ich meine, gut, wo die Liebe hinfällt - aber bitte nicht auf mich...
Über Ratschläge würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße und vielen Dank,
Philosophy
manchmal geschehen einem sehr seltsame Dinge und man weiß nicht, wie man mit diesen umgehen soll. Dazu gehört auch die von mir thematisierte Angelegenheit. Ich bin mir nicht sicher, ob ich im Forum "Liebe" besser aufgehoben wäre, aber da es sich hier beinahe mehr um ein schulisches Problem handelt, bin ich hier gelandet.
Es besteht der Verdacht, ein Lehrer meiner Schule sei in mich verliebt. Man hört oft genug, von Schülern, die für ihre Lehrer schwärmen. Wenn es umgekehrt der Fall ist, ist es meiner Meinung nach etwas komplizierter und schwieriger noch, als in der genannten, normalerweise beschriebenen Situation.
Meine persönliche Situation beschreibt sich folgendermaßen: Ich bin volljährig (19), besuche ein sprachliches Gymnasium und bin bereits sehr selbstständig. Ich lebe komplett unabhängig von meinen Eltern und verdiene mir mein Geld, das ich zusätzlich zum Unterhalt meiner Eltern benötige, größtenteils selbst. Ebenfalls ist meine Vergangenheit durchzogen von mehreren schlechten bis traumaischen Erfahrungen, weswegen ich meist damit beschäftigt war, gegen diese anzukämpfen. Es ist möglich, dass ich dadurch etwas älter erscheine.
Besagter Lehrer unterrichtet mich nicht mehr und ich schätze ihn auf Mitte bis Ende 30 ein, es handelt sich jedenfalls um keinen naiven Referendaren.
Im Unterricht war jener Lehrer zu mir bisher besonders erbarmungslos und ablehnend, teilweise etwas gefühlskalt. Ich hatte immer das Gefühl, einem Eisberg gegenüber zu sitzen, auch bezüglich der Noten war er etwas problematisch. Am Ende des Jahres hatte ich einen mündlichen Notenschnitt von 6,0, wobei ich beide Stehgreifaufgaben verpasst hatte. Wenn es mir besonders schlecht ging, wurde ich von ihm besonders schlecht behandelt, wenn es mir gut ging, war er geradezu einmal nett. Seltsam.
Wegen oben genanntem Verhalten war ich auf ihn nie wirklich gut zu sprechen, als ich jünger war, habe ich ihn geradezu etwas gehasst, wenn nicht sogar auch heute noch ein wenig.
Während der Sommerferien und am Anfang dieses Schuljahres tat sich der Verdacht auf, dass jener Lehrer in mich verliebt sei, oder dass etwas ähnliches der Fall sei. Ich belauschte dazu ungewollt ein Gespräch zwischen zwei weiteren Lehrern, die sich diesbezüglich äußerten, als ich mir die Schuhe band.
Seitdem habe ich jenen Lehrer wachsam beobachtet, weil mir die Sache unheimlich war.
Sicher etwas sagen kann ich nicht, nur, dass sich dieser Lehrer schon sehr widersprüchlich verhält. Geradezu ambivalent. Diese Beobachtung mache nicht nur ich. Mir gegenüber verhält er sich einfach nur äußerst seltsam.
Zum einen werde ich, wenn ich zum Beispiel im Vorbeigehen einen guten Morgen wünsche, ignoriert, genau wie in sämtlichen ähnlichen Situationen. Seien es frohe Weihnachten, die Abgabe einer Prüfung am Lehrerzimmer oder eine andere Kleinigkeit, die man seinen Lehrern so sagt. Ich frage inzwischen einfach nicht(s) mehr und rufe einfach ins Lehrerzimmer, welchem Lehrer ich etwas zu geben habe, oder warte, ob gerade zufällig ein anderer Lehrer in der Nähe steht. Grüßen tue ich nicht mehr, was vielleicht sowieso besser ist. Ich werde so sehr ignoriert, dass er sogar so tut, wie als könnte er mich nicht sehen. Läuft auf mich zu ohne auch nur mit Wimper zu zucken, worauf ich zur Seite springen muss, um nicht umgerannt zu werden. (Was fast etwas lächerlich anmutet). Er schlägt mir Türen vor der Nase zu, etc. obwohl er keinen Grund dazu hat.
Inzwischen verhalte ich mich einfach ähnlich. Nur nicht so unhöflich.
Ich sehe es als einen Versuch seinerseits an, Distanz zu bewahren. Was ja auch funktioniert. Auch wenn es eben nun mal unhöflich erscheint/ist. Und ich mache bereitwillig mit.
Auf der anderen Seite werde ich manchmal sehr intensiv von ihm beobachtet, wenn ich es nicht erwarte. Manchmal fast etwas zu offensichtlich und intensiv. Dann fühle ich mich ziemlich berührt und suche das Weite.
Lehrer erzählen seltsame Dinge und er selbst erzählt diese anderen Lehrern auch. Genauer möchte ich nicht werden, es ist eh schon schlimm genug so für mich.
Jetzt geht das seit geraumer Zeit schon so, wie lange genau, weiß ich allerdings nicht. Und die Situation wird irgendwie meiner Meinung nach immer skurriler. Deswegen meide ich jeden Kontakt zu jenem Lehrer wie der Teufel das Weihwasser. Und wenn es unbedingt sein muss, schleppe ich meine halbe Freundesschar mit.
Irgendwie bereitet mir der Gedanke, ihm irgendwo und irgendwann einmal alleine gegenübertreten zu müssen Angst.
Jetzt muss ich nach den Ferien unvermeidlich zu ihm in sein Büro in einer abgelegenen Ecke im Schulhaus, in die sich selten einer verirrt. Ich kann das auch nicht vermeiden. Innerlich verkrampft sich seit gestern alles in mir, weil das Büro abgelegen ist, keiner sonst da sein kann und eine Tür mich von der Schulwelt abgrenzt. Ich bin also komplett mit diesem Lehrer allein in dem Raum. Und irgendwie bereitet mir das Angst. Große Angst.
Jetzt wollte ich allgemein zur Situation Fragen stellen, um mich ein bisschen von außen objektiv beraten zu lassen.
Ich kenne die Rechtslage und fühle mich durch sie geschützt. Aber nicht vollkommen, denn Gesetze können gebrochen werden.
Verhält sich der Lehrer eurer Meinung nach bereits grenzwertig?
Sollte ich noch vorsichtiger sein?
Was meint ihr, wie ich weiterhin mit der Sache umgehen soll, das Schuljahr ist immerhin ja noch ziemlich lang?
Und bezüglich des Bürogangs: Wie verhalte ich mich da am besten? Ich habe das Gefühl, dass ich am besten mit einem Regenschirm bewaffnet eintreten sollte und ihn so immer auf einem Meter Abstand halten sollte. Aber das ist ja nur ein Spaß von mir und das kann ich ja nicht ernsthaft tun - auch wenn es sicherlich eine Lösung wäre. Ich könnte auch gleich prophylaktisch eine Pfanne mitnehmen...
Was fällt euch allgemein denn überhaupt zu so einer Situation ein? Ich meine, gut, wo die Liebe hinfällt - aber bitte nicht auf mich...
Über Ratschläge würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße und vielen Dank,
Philosophy