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Ich verstehe mich selber nicht und hab einfach keine richtigen Freunde.

Snowflakez

Neues Mitglied
Guten Abend :)

Zum besseren Verständnis: Ich bin weiblich, 15 Jahre alt, depressiv und introvertiert.
Ich habe,im Vergleich zu meinen anderen Problemen, ein mehr oder weniger 'kleines' Problem.
Das Problem ist folgendes:
Ich habe für mich die falschen Freunde, mit denen ich
nichts gemeinsam habe, eigentlich sind das keine Freunde, wenn ich recht überlege. Ich habe sie nur weil ich in der 6. , 7. Klasse komischerweise sehr sozial war und mich leider, wenn ich es mal so sagen darf, eine kleine asoziale und Jungs-Hinterher-Rennenden Tussi benommen habe. Jetzt bin ich auf einmal ganz anders geworden, ich vermeide sozialen Kontakt, bin depressiv geworden, und introvertiert geworden
(das war ich schon immer, hat mal nachgelassen). Meine einzige Freundin, die ich sehr mag, habe ich im Internet kennen gelernt, und ich sehe sie sehr selten. Ich brauche einfach Freunde mit den selben Interessen. Ich bin die einzige in meiner Klasse/Stufe die Heavy-Metal hört, Playstation 3 spielt und Animes mehr oder weniger mag. Und zudem bin ich auch sehr leise, passt leider nicht zu gegensätzlichen 'Freunden'.Ich halte mich für nichts besseres, aber ich weiß,dass ich erwachsender bin als die meisten in meinem Alter, denn ich hatte als ich klein war kein besonders glückliches leben, das hat mich schneller reifen lassen :(. Ich bin keine, die immer was zu sagen hat, am liebsten würde ich gar nichts sagen.Ich bleibe freiwillig immer gern zuhause.

Aber wenn ich auch meinen Mund auf mache heißts gleich 'halt's maul´,wenn ich etwas sage, was ihnen nicht gefällt. Und ich kann mich nicht immer verstellen,das macht mich kaputt.

Ohne Pausen wär das ja kein Thema, dann würde ich einfach mein Zeug in der Schule erledigen und schnell nachhause düsen. Schön wärs...Sind ja eigentlich eher Schulfreunde, nach der Schule treffe ich mich nicht mit denen. Ich kann diese Oberflächlichkeit und dieses asoziale Verhalten nicht mehr mit anhören. Ich habe mich geändert, ich bin eine neue Person geworden...und ich weiß nicht warum. Das passt ihnen nicht.

Klar, ich könnte mir neue Freunde suchen, aber einfach ist das nicht.
In der Pause alleine rumstehen würde ich ja gern, unsichtbar sein, aber irgendetwas sagt mir, dass ich das nicht soll...vielleicht ist es der Scham oder mein Ego, ich weiß es nicht. Ich sehe eigentlich Vorteile für mich darin, 'Freunde' zu haben. Aber welchen? Ich fühle mich deswegen egoistisch oder verräterisch. Aber das bin ich nicht...ich bin kein lästernder Mensch oder sowas in der Richtung.So gern würde ich denen die Meinung sagen, aber nein,geht nicht. :wein:

Ich weiß echt nicht weiter. Danke fürs durchlesen :blume:
Liebe Grüße.
 

Stormshadow

Mitglied
Hallo Snowflakez :)

Ich wurde in der Schule (Ist jetzt schon ein paar Jahre her :rolleyes:) auch extrem gemobbt und ausgenutzt. In der eigenen Klasse / Stufe gab es niemanden, der meine Interessen teilte und du hast Recht, wenn man sich ewig seiner Umwelt anzupassen versucht, geht man daran kaputt oder verliert sich selber dabei.
Ich hatte mehr oder weniger den Nachteil, dass man bei mir eine Hochbegabung festgestellt hatte, aber meine Eltern nicht bereit waren, dass auch anzuerkennen und die Extrakosten für eine Spezialförderung zu übernehmen. Also kam ich auf eine Normale Schule, auf welcher allerdings die Lehrer von nichts anderem sprachen und mich total bevorteilten den anderen gegenüber. Zuerst hatte ich ein schlechtes Gewissen deshalb, bis die Anderen anfingen, mich zu mobben, da habe ich versucht, mich anzupassen, funktionierte aber auf Dauer nicht.
Danach bekam ich immer wieder Ultimaten gestellt "Lass mich bei dir abschreiben oder du kriegst auf die Fresse!", da hab ich mich anfangs drauf eingelassen, später fiel das natürlich auf und ich geriet regelmäßig in unverschuldete Schlägereien.
Nach etwa einem Jahr auf dem Gymnasium haben sie mich dann in Ruhe gelassen und sich jemand anderen zum Frust auslassen gesucht, aber es machte meine Zeit nicht unbedingt besser, denn nach so etwas 12 Schuljahre lang komplett ignoriert zu werden, ist ebenfalls ein ziemliches Stück Arbeit, das konfliktfrei durchzustehen.

Du musst dich nicht für deine Interessen schämen, nur weil sie der breiten Masse nicht gefallen. Hast du schon einmal versucht, außerhalb deiner Klasse Freunde zu finden, die deine Interessen teilen? Ich habe mir damals geholfen, indem ich AG's aufgemacht und übernommen habe, ich spiele zB gerne Schach, in meiner Stufe wurde ich dafür ausgelacht. Ich habe dann einfach einen Zettel an die Pinnwand gehängt, "Suche Leute für eine Schach AG!" und hatte innerhalb von zwei Monaten 10 Schüler und sogar 2 Lehrer dafür begeistert, zwei davon sind sogar ein die Regionalmeisterschaften eingeladen worden.

An einem Ort, wo nichts zu einem gehören scheint und man sich extrem verstellen muss, um nicht das Leben zur Hölle gemacht zu bekommen, hält man sich nur sehr sehr ungern auf. Das ist verständlich und keinesfalls etwas, was dir unangenehm oder peinlich sein muss. Ich war damals auch nur sehr ungern in der Schule.

Menschen, die schwächere Menschen mobben, haben gerne die Gewissheit, dass sie mit ihrem Verhalten endlos weitermachen können, bis sie sich ausgetobt haben und das Interesse verlieren, aber das kann mitunter jahrelang dauern. Natürlich passt es ihnen nicht, dass du aus dem einstudierten Verhalten ausbrechen möchtest, denn dann haben sie niemanden mehr, auf den sie ungestraft einschlagen und ihren Frust ablassen können.

Es ist schwierig, wenn man sich einmal in so einer Situation befindet, neue Freunde und ein neues Umfeld zu suchen. Ich habe auch schon genug meiner sogenannten Freunde erlebt, zu denen ich mit persönlichen Problemen gegangen bin, um mir "Geh doch zum Psychologen!" anhören zu dürfen. Menschen sollten so nicht miteinander umgehen.

"In der Pause alleine rumstehen!" Es wäre eventuell nicht gut, wenn du dich in den Pausen alleine auf den Schulhof stellst, denn so machst du dich selbst zu einer Zielscheibe, die alle gut sehen können und so vielleicht auch noch andere auf die Idee kommen, bei der miesen Mobbing-Tour deiner Mitschüler mitzumachen. Ich habe damals meine Pausenzeit für AGs genutzt, beispielsweise die Schülerzeitung, da konnte ich in den Pausen im Gebäude bleiben und für meine Interessen arbeiten, nach einiger Zeit sogar mit Leuten, die meine Interessen geteilt haben.

Wahre Freunde sind heutzutage sehr sehr selten geworden und kann man meistens an einer Hand abzählen. Aber es lohnt sich schon, welche zu haben. Ganz ohne wirst du dich selbst verlieren und unglücklich werden. Du brauchst Menschen, die hinter dir stehen und dich in deinen Interessen und deinem Handeln unterstützen, daraus entsteht die Kraft, deinen Mitschülern richtig die Meinung zu sagen, sodass sie aufhören gegen dich sondern endlich mit dir zu arbeiten.

Ich würde dich gerne unterstützen, soweit es mir möglich ist (auch wenn ich mit 26 schon lange aus der Schulzeit raus bin) sei es auch nur Zuhören und Reden. Wenn du reden möchstest, schreib mir doch eine PN, ich würde mich sehr freuen.

Liebe Grüße

Stormshadow
 

lichti

Mitglied
Meine einzige Freundin, die ich sehr mag, habe ich im Internet kennen gelernt, und ich sehe sie sehr selten. Ich brauche einfach Freunde mit den selben Interessen. Ich bin die einzige in meiner Klasse/Stufe die Heavy-Metal hört, Playstation 3 spielt und Animes mehr oder weniger mag.
Kommst du aus einer kleineren Stadt? Falls ja, gibts was größeres in der Nähe?

Es gibt doch sicher irgendwo eine Metalszene. Eventuell Schüler in ner höheren Stufe? Metaller sind eigentlich recht nette Menschen, die oft ähnlich denken wie du. Da könntest du sicherlich Leute finden, mit denen du dich besser verstehst.
 

Snowflakez

Neues Mitglied
Vielen Dank, Stormshadow :)

Sieht wohl leider so aus, dass Menschen die sich nicht der breiten Masse anpassen können/wollen mal ordentlich diskriminiert werden.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass deine Klassenkameraden dich nur gemobbt und beleidigt haben, weil sie dich unbewusst als etwas besseren angesehen haben. Hochintelligent oder überdurchschnittlich intelligent bin ich sicherlich nicht, denn Mathematisches Verständnis besitze ich nicht. Die meinen so oder so schon, dass ich mich für was besseres halte, weil ich mich u.a. schon an C.G Jungs Bücher wage.
Es ist einfach meine Art.Ich habe in letzter Zeit gemerkt, dass ich am liebsten mit einem Pokerface rumlaufen würde, denn bis auf das Gefühl der Unverständlichkeit, spüre ich bei denen nichts mehr. Wenn ich ihre Stimmen höre bekomme ich schon ernsthaft Kopfschmerzen...Ich finde einfach keine Themen um mich mit ihnen zu Unterhalten, so sehr ich mich auch bemühe. Thema Haftbefehl- no way, Thema Jungs - nein, Interesse verloren. Beim Thema Zukunft und solche ähnlichen Themen heißts sowieso ''Alter, was ist mit dir schief gelaufen, hahahaha'

Ich habe es versucht, aber leider lebe ich in einer Stadt, in der die Jugendlichen größtenteils sich asozial verhalten.
Und ich bin sowieso nicht gut darin Kontakte zu knüpfen. Und wenn jemand Metal hört, merkt man es ihm nicht an, wie man es mir nicht anmerkt. Facebook ist schon lange gelöscht.
Und zu den AGs geht mittlerweile kein Mensch mehr hin, falls es überhaupt noch welche gibt.

Ich erzähl denen gar keine Probleme, da es sonst jeder wissen würde, weil die einfach nicht ihre Münder halten können, wenn es um andere geht.

Meine Frage an dich: Wann hat das alles denn aufgehört? :]
Ich würde mich gerne mit dir austauschen, vielen Dank! Die Frage ist eher, ob dich das nicht stören würde, wenn du mit einer 15 Jährigen schreibst.

Ich danke auch dir, lichti.
Unsere Stadt ist ziemlich groß, aber ich komme mit Kontakte knüpfen und Leute ansprechen nur schwer klar.

...
Ich hab mir einen Termin beim Psychologen gemacht, da meine Haut leider wieder unter meinen Problemen leiden muss.
 

lichti

Mitglied
Ich hab mir einen Termin beim Psychologen gemacht, da meine Haut leider wieder unter meinen Problemen leiden muss.
Termin beim Psychologen ist schon mal gut. Das solltest du übrigens auch nicht so sehen, dass um Probleme geht, für die du die Ursache bist, sondern du brauchst Methoden und Techniken, um mit deinem unerträglichen Umfeld klarzukommen.


Ich befürchte, dass du Selbstzweifel hast und dich fragst, ob du vielleicht einfach was falsch machst oder "kaputt" oder "unnormal" bist; dich vielleicht dafür hasst, wie du bist. Deine Andeutung, dass du ritzt, ist für mich ein Hinweis darauf.
Du bist halt ein völlig normaler introvertierter Mensch wie viele andere, zB ich, auch. Das ist gut so, weil Introvertierte oft nicht oberflächlich sind, viel nachdenken und als Mensch ne Menge zu bieten haben. Es ist natürlich blöd, jetzt schlecht über andere Menschen zu reden, aber Intros sind einfach die Cooleren :p

Das Problem ist einfach, dass wir gerne mal in unserer extrovertierten Gesellschaft wie z.B. in deinem Fall "plattgetrampelt" werden.
Man braucht also erstens ordentliches Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, damit man begreift, dass man gar nicht "falsch" oder "kaputt" ist, sondern dass das völlig richtig ist, so wie man ist. Wenn man die Wahl hätte, das Leben nochmal neu zu leben und so zu bleiben oder jemand "aus der Masse" zu sein, dann sollte man sich stolz wieder für sich selbst entscheiden. Für so ein Selbstbewusstsein braucht man idealerweise gute Freunde und naja - ohne jenes tut man sich schwer, welche zu finden. Also ein kleiner Teufelskreis.

Zweitens braucht man neben dem Selbstwertgefühl dann noch Methoden, wie man sich in der Masse der "gewöhnlichen" am Besten verhält und wie man es am besten anstellt, sich trotzdem wohl zu fühlen - auch wenn man sich unter Menschen befindet, die anders ticken als man selber. Aber im Grunde kommt das mit steigendem Selbstwertgefühl dann auch von alleine.



Wie siehst du dich denn selber? Hast du Zweifel an dir? Was findest du gut an dir, was hättest du gerne anders?

Was denkst du über die anderen, zB in der Pause? Was machen die anderen, die auch introvertiert sind? Bist du eine gute Beobachterin? Gibt es in den Pausen auch Bänke oder sowas, wo man sich rein theoretisch hinsetzen könnte, Musik hören, etwas lesen oder die anderen beobachten?
 

Stormshadow

Mitglied
Es macht mir überhaupt nichts aus mit dir zu schreiben, andernfalls würde ich dir das nicht anbieten. ;)

Ich möchte dir helfen, da ich weiß wie unangenehm und belastend so etwas ist. Als ich in der ähnlichen Situation war, hatte ich niemanden und musste schmerzlich lernen, über diesen Sachen zu stehen. Die breite Masse der Gesellschaft mobbt zuerst und anschließend wird man ignoriert, sollte man das Leben auch nur einen Funken anders sehen; Das ist eindeutig der falsche Weg.

Ich kann nicht sicher sagen, wann es aufgehört hat. Die Probleme nahmen zur Oberstufe hin ab; Es wurde sich ein "neues" Opfer gesucht und ich dafür in Ruhe gelassen, denn es ist weniger anstrengend, jemanden zu mobben, der sich nicht wehrt. Ich fing irgendwann an, meinen unliebsamen Mitschülern auf Mobbingangriffe lateinische und französische Zitate von bekannten Schriftstellern um die Ohren zu werfen, es hat die Situation zuerst schlimmer gemacht, aber gegen Ende wurde das Interesse deutlich weniger. :)

Psychologen sind nicht immer der rettende Anker in solchen Situationen, ich habe mit jenen extrem schlechte Erfahrungen gemacht. Man wird gerne in Schubladen gesteckt, es werden falsche Progosen gestellt, Krankheiten und Symptome unterstellt, die man gar nicht hat, von der eigentlichen Problematik abgelenkt und unbekannte Medikamente verschrieben, die man "guten Gewissens" nehmen kann, ohne das es auch nur eine vernünftige Rezension in der Fachpresse gibt.
Mein erstes Gespräch mit einem Psychologen: Ich werde hinein gebeten, ich bekomme einen Zettel und einen Stift, Aufgabe: Ich soll schreiben, was mir durch den Kopf geht. Ich überlege kurz und zeichne den Golden Retriever des Nachbarn, welcher der Nachbarskatze hinterherrennt. Anschließend ein Blatt Papier mit Logik- und Wissenfragen aka Intelligenztest. Eine Woche später dann "Diagnose: Asperger-Syndrom" im Briefkasten. Ja ne is klar... -.-

Es gibt natürlich solche und solche, ich dürfte vermutlich an die Falschen geraten sein.:rolleyes: Trotzdem gebe ich dir den Rat, sehr vorsichtig bei den sogenannten "Experten für die Seele" zu sein. Hattest du bereits eine Sitzung oder liegt die noch vor dir?

Gibt es an eurer Schule einen "Vertrauenslehrer" oder jemanden, der einen ähnlichen Job hat? Ich könnte mir womöglich vorstellen, dass er oder sie dir helfen könnte. Über die Lehrer kannst du Kontakte zu anderen Stufen bekommen (Ich weiß, dass dir das schwer fällt und das eine Menge Überwindung kostet. Es ist die Mühe wert :) ) So kommst du eventuell in ein anderes Umfeld, was nicht die ganze Zeit gegen dich arbeitet und in dem du dich so unwohl fühlst.

Spielst du auch online über die PS3? Auf diesem Weg wären womöglich auch neue Bekanntschaften drin :)

Liebe Grüße

Stormshadow
 
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