Ich glaube nicht, dass ein Mensch der Drogen nimmt nicht weiß, dass Drogen ungesund und zerstörerisch sind, weshalb es ich für mich tatsächlich sinnfrei wäre, das bei einem Süchtigen, der die negativen Auswirkungen täglich erfährt, zum Thema zu machen. Süchtige Leben m.M.n auch "ihr" Leben, d.h ,dass sie auch, zwar oft eingeschränkt, verantwortlich sind für das was sie tun.
Da ich in meinem Leben schon viele wenig erfreuliche Kontakte zu Süchtigen hatte und viele von Ihnen als sehr egozentrische rücksichtslose Menschen kennengelernt habe, glaube ich schon, dass viele von Ihnen auf einem ganzheitlich falschen Weg unterwegs sind.
Da ich der Überzeugung bin, dass wirklich jeder Mensch einen Anspruch auf einen menschenwürdigen Grundrespekt hat, habe ich den auch gegenüber Menschen, die ich als
charakterlich problematisch sehe.
M.M.n haben nahezu alle Drogensüchtige Persönlichkeitsdefizite und mir stellt sich hierbei die
Frage nach "Henne und Ei" .Also greifen Charakterschwache Menschen häufiger zu Drogen oder
machen Drogen charakterschwach. M.M.n ist es letztendlich so , dass eine vorliegende Charakterschwäche/ Persönlichkeitsstörung der Ursprung für eine Abwärtsspirale von
seelischem, körperlichem und moralischen Verfall, der mit Leiden aller Art einhergeht, ist.
Auf das Leiden, das ja der Süchtige selbst durchlebt werde ich wohl kaum aufmerksam
machen müssen, weil es ja das zentrale Lebensgefühl und Lebensthema des Süchtigen ist.,
der sich selbst oft auf eine masochitische Art über sein Leid definiert, weil konstruktive
Persönlichkeitsanteile verschüttet oder zerfallen sind. Die Herausforderung für die Mitmenschen und für den süchtigen , besteht meiner Meinung nach darin dem Süchtigen dabei zu helfen
Die Kluft zur Mitwelt zu schließen indem dem (Selbst-)Mitleid ,ergo Leiden, ein "angemessener
Platz " im Gefühlserleben zugewiesen wird. M.E ist es deshalb vorteilhaft in der Kommunikation mit Süchtigen dem "Leid-Thema" nicht zuviel Raum zu geben.
M.E ist es sinnvoller diesen Menschen einen sozialen Rahmen zur Verfügung zu stellen, der es
Ihnen möglich macht vitale Verhaltensmuster zu erlernen, in der Hoffnung dass diese auch zur
Überwindung der Persönlichkeitsdefizite führen mögen.