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beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Naja, die Frage ist halt, was mit denen ist, die sich dieser Definition des Volkes nicht zugehörig fühlen (und dazu gehören halt anscheinend unter anderem Deutsche, die nicht deutsch aussehen, oder Deutsche, die nicht das konventionelle bürgerliche Familienleben Mann-Frau-Kinder leben können oder wollen). Die fühlen sich möglicherweise ausgegrenzt, obwohl sie sich selbst eigentlich auch als Deutsche fühlen.

Wahrscheinlich kann man die Problematik nur dann wirklich nachvollziehen, wenn man selbst außerhalb der "Wir-sind-das-Volk"-Sichtweise von AfD/Pegida und Co. steht? Für diese Menschen ist es halt doch mehr als nur ein abstraktes Hineinkonstruieren in diesen Begriff, sondern alltägliches Erleben.
Also ich kann die Problematik zu 100% verstehen. Obwohl ich glaub ich durchschnittlich deutsch aussehe und auf den ersten Blick auch das konventionelle Familienmodell lebe...ok..ich hab nen polnisch klingenden Namen angeheiratet^^...
Ich möchte trotzdem nicht diesem AfD Volk zugerechnet werde noch möchte ich befürchten müssen, von denen "zurückgeholt" zu werden.
Zu diesem Volk möchte ich einfach nicht gehören.

Du schon, @ Arktur, wenn du ins Afd Bild vom idealen deutschen passen würdest?^^
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Du schon, @ Arktur, wenn du ins Afd Bild vom idealen deutschen passen würdest?^^
Nein, sicher nicht. Schon deswegen nicht, weil sich mein (berufliches) soziales Umfeld überwiegend aus nicht-AfD-konformen Menschen zusammensetzt, und ich mit ihnen solidarisch fühle. Die meisten von uns würden sich vermutlich unter einer straff AfD-gelenkten Regierung bedrängt fühlen, weil wir nicht zu deren Konzepten passen.
 

mikenull

Urgestein
Ich denke mal, ihr wollt das ausdrücken, was der "Tagesspiegel" hier schreibt.
Zitat:

Oberflächlich betrachtet zielen beide Parolen in die gleiche Richtung. 1989 und 2014/15 sind Bürger auf der Straße, um klarzumachen, dass sie sich von den Regierenden nicht gehört, nicht gesehen, nicht gefragt, nicht beachtet fühlen. Und dass deren Behauptung, sie machten Politik im Namen und zum Wohle des Volkes, eine dreiste Lüge sei.

Das zu glauben, ist jedem unbenommen, und in manch einem Fall ist das auch ein ganz berechtigter Glaube. Dennoch ist die Vereinnahmung der Parole vom Volk durch „Pegida“ eine historische Fälschung. Etwas, das geschichtlichen Atem hat, geschichtliche Würde und Wichtigkeit, wird nun, 25 Jahre danach, instrumentalisiert, damit die zornigen Bürger von heute am Glanz jener deutschen Revolution partizipieren können, sich darin sonnen und damit dem eigenen Widerstandswunsch Bedeutung verleihen.

Das aber beweist eine vollkommene Verwechslung der Dimensionen: Das Große wird nicht als groß begriffen und das Kleine nicht als klein. Es erinnert an die Parolen von Tierschützern, die ihr Anliegen diskreditierten, als sie die von ihnen bekämpften Legehennen-Batterien drastisch „Hühner-KZs“ nannten. Ihnen schien nicht bewusst gewesen zu sein, dass sie damit die Opfer der Nazi- Morde verhöhnten und die Verbrechen verniedlichten. So ähnlich ist es auch jetzt: Auf den Straßen regiert Geschichtsvergessenheit, Trittbrettfahrerei.
Sie sind eine Minderheit, tun aber so, als sprächen sie im Namen einer Mehrheit

Und Anmaßung. Denn jene, die meinen, das Abendland verteidigen zu sollen, sind ja gar nicht das Volk. Sie gehören lediglich zu ihm, aber sie sind es nicht. Nehmen mit ihrer geliehenen Parole etwas in Anspruch, was sie keineswegs erfüllen. Sie sind eine Minderheit, eine kleine, tun aber so, als sprächen sie im Namen einer Mehrheit. Und leihen sich für ihre Zwecke auch noch den Montag als Protesttag aus. Aber das ist bei Weitem nicht das Ärgerlichste an der Verwendung der historisch besetzten und geadelten Parole „Wir sind das Volk“. Das größere Ärgernis ist die Verdrehung von deren politischem Inhalt. Denn bei „Pegida“ bekommt sie eine völlig andere Konnotation. Sie meint nun nicht mehr bloß, dass sich die Regierenden gefälligst um die Sorgen der Regierten zu kümmern haben. Sondern es steckt etwas darin, das 1989 keinem in den Sinn gekommen wäre: Wir sind das Volk – und die anderen sind es nicht. Die nämlich, die eine andere Hautfarbe haben; die eine andere Sprache sprechen; die an einen anderen Gott glauben. Sie gehören nicht zu diesem Volkskörper, sie sind diesem Körper fremd. Das Wort „Volk“ ist auf einmal völkisch geworden. Die Wörter sind dieselben, aber die Sprache ist eine ganz andere.
 

_cloudy_

Urgestein
Letztens war ich zufällig auf dem Marienplatz am Montag Abend.

Der "Spaziergang" der Pegida schaut hier so aus: Ueberall stehen Grüppchen von Polizisten rum, aber wo spaziert die Pegida?
Garnicht. Da stehen 3 Leutchen zwischen 3 Plakaten und daneben läuft ein Fernseher mit Hassparolen gegen den Islam. Interessieren tut es keinen der vorbeilaufenden Menschen.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Wer, oder was hindert dich daran?
Niemand, noch niemand. Wie kommst du darauf, dass ich mich derzeit jemand von jemandem oder von etwas gehindert fühlen würde?

Der verwendete Konjunktiv bezog sich nicht darauf, dass ich von wem oder von etwas behindert worden wäre, sondern auf den gerade nicht eingetretenen Fall. Es hatte also gerade nicht den Bedarf gegeben, die erwähnte Formulierung zu gebrauchen. Das auszudrücken war der Sinn des verwendeten Konjunktivs.

Ich würde mir auch wünschen (schon wieder dieser Konjunktiv), dass das auch so bleiben wird, und dass ich weiterhin nicht daran gehindert werde, so zu denken und es so zu formulieren. Wenn du sagst, dass das sowieso außer Frage steht, dann passt ja alles.
 
Zuletzt bearbeitet:

Portion Control

Urgestein
Da ihr ja auf zig Seiten mehrfach betont habt, die 12 Prozent seien nicht das ganze Volk sondern ihr, kann man mit deiner eigenen Interpretation der Aussage, ja letztendlich dann doch konform gehen. :D
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
die 12 Prozent seien nicht das ganze Volk sondern ihr, kann man mit deiner eigenen Interpretation der Aussage, ja letztendlich dann doch konform gehen. :D
Wer ist mit dem "ihr" konkret gemeint?

Meine Meinung war und ist, dass "wir" (im Sinne von allen in Deutschland lebenden Menschen, ob links oder rechts, hetero oder schwul, hell- oder dunkelhäutig, jung oder alt, AfD-Wähler oder Linke-Wähler, Pegida oder Antifa-Sympathisant) miteinander gemeinsam gemeint sind, und dass nicht eine der Untergruppen behaupten sollte, sie allein würde das Volk präsentieren.
 
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