Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Alternative zur stationären Aufnahme?

Ava0208

Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich habe es sehr lange hinausgezögert, aber nun bin ich an einem Punkt, an dem ich unbedingt Hilfe brauche und mir mal Rat holen muss. Ich bin 24 Jahre alt und weiblich. Anfang letzten Jahres habe ich die Diagnose Dysthymie/Doubledepression bekommen. Mir ging es soweit ich mich zurück erinnern kann, seit meiner Jugendzeit sehr schlecht. Bin damals im Heim aufgewachsen, meine Eltern haben beide nie Wert auf mich gelegt (die beiden sind seit meiner Geburt getrennt). Ich war damals schon bei einer Jugendpsychologin, hab versucht das alles zu verarbeiten, was eigentlich gut geklappt hat. Nur leide ich seit dem panisch unter Verlustängsten und konnte meinen Character irgendwie nie entfalten. Ich weiß bis heute nicht wer ich wirklich bin, geschweige denn was ich überhaupt will oder was richtig und was falsch ist, werde nur kritisiert und meine Habdlungen sind überhaupt nicht nachvollziehbar. Habe mich in der Zwischenzeit in Drogen verloren (Gott sei dank nur Cannabis). Soweit so gut. Vor sechs Jahren bin ich mit meinem (Ex-)Freund zusammen gekommen. Die ganze Beziehung entwickelte sich schwierig. Er hat mich oft betrogen, belogen, mich hingehalten, mit mir gespielt etc. Letztes Jahr kurz nach meiner Diagnose habe ich das aber alles erst richtig herausgefunden, bzw hab ich es immer irgendwie gewusst, wollte es nur nicht wahr haben, dann hatte ich aber Beweise. Er hat mir versprochen das alles hinter sich zu lassen und ist dann zu mir gezogen. Er behandelte mich schlecht, aber er gab mir die Aufmerksamkeit die ich brauchte nach der Diagnose und nach all der Einsamkeit, die ich die Jahre durchleidete, weswegen ich mich vermutlich erneut darauf eingelassen habe. Das Vertrauen war aber völlig hin, die Beziheung wurde immer anstrengender, von ihm aus ging kaum Initiative, er fing an handgreiflich zu werden, weil ich ihn so aggressiv gemacht habe mit meiner Eifersucht. Später habe ich auch erfahren, dass er mich bei seinen Affären schlecht geredet hat, wie krank und psychisch ich bin, dass hat mich völlig kaputt gemacht. Vor drei Monaten ist er von einem auf den anderen tag ausgezogen (zurück zu seiner Mutter) ohne wirklich Schluss zu machen. Nach Wochen hieß es dann nur, ich würde ja sehen das es nicht klappt. Worum es nun eigentlich geht: Das alles hat mich so in die Depression gezogen, dass ich morgens nicht mehr aufstehen konnte. Ich habe meine Ausbildung verloren, bin mittlerweile verschuldet, weil ich kein Einkommen mehr habe und meine Ausgaben nicht mehr zahlen kann. Die einfachsten Dinge, wie eine gang zum Arbeitsamt oder Jobcenter bekomme ich bis heute nicht geregelt. Ich habe seit zwei einhalb Monaten nicht mehr meine Wohnung verlassen, außer zum einkaufen, aber auch das mache ich erst ab 20 Uhr wenn es dunkel ist. Jeglicher Menschenkontalt macht mich psychisch dermaßen fertig, ich verfalle zu Hause in selbstmitleid und habe mittlerweile sogar Suizidgedanken. Mich Stationär aufnehmen lassen kann ich einfach nicht, weil ich mich um so vieles kümmern müsste mit den Ämtern und so weiter. Ich habe mit der Zeit all meine Freunde verloren, keine Familienangehörigen, keiner der sich wirklich um mich sorgt. Wie kann es sein, dass man jemanden hinterher trauert, der kontinuierlich nur scheiße zu einem ist und wie kann es sein, dass ich mir selbst nicht genug wert bin einen Strich zu ziehen und Alarm zu machen. Ich schaffe es seit der Trennung nicht mehr aus meinem Loch, ich schlafe kaum, ich habe seit Wochen nicht mehr vernünftig gegessen und ich habe massive Kopfschmerzen. Ich hoffe, man kann das nachvollziehen, was ich hier schreibe, ich bin ziemlich durcheinander. Dazu geht es mir körperlich richtig mies, aufgrund der ganzen Ernscheinungen, die eine Dysthymie/Doubledepression so mit sich bringt..
Gibt es andere Alternativen zu einer statiönaren Aufbahme? Ein normaler Therapieplatz wäre erst in Wochen möglich und dafür ist das alles zu akut. Ich habe das Gefühl das ich irgendeine Persönlichkeitsstörung habe, meine Ärzte nehmen mich aber überhaupt nicht ernst. Was kann ich mir tun? Es kann doch nicht sein, dass man sich dermaßen hängen lässt und das ganze Leben den Bach runter geht wegen einer Trennung... Bitte keine fiesen Antworten, ich bin emotional ziemlich labil und weiß echt nicht mehr weiter. Ich bin dankbar für jede Antwort!! ♥
 

Johannaes

Mitglied
Hi erstmal dir geht es ja anscheinend ziemlich schlecht aber das leben ist nun einmal hart ich weiß nicht ob du einen partner unbedingt brauchst aber rede mit deiner besten Freundin oder deiner Familie darüber. Du musst das leben nehmen wie es kommt. Mein rat rede dir alles von der seele dann bist du schon erleichtert. Ich hab auch ne gute freundin die seit 2,5 monaten ihrem ex nachhängt . Die hat auch grad ne schwierige zeit. Vllt solltest du mal in nen club gehen oder speeddating vllt lernst du dann einen netten Mann kennen dem du dein leid erklären kannst. Aber raus aus deinem loch und rein ins leben.;);)




Das gute wenn man ganz unten angekommen ist, dann gibt es nur noch einen weg und der führt nach oben.
 

Silan

Aktives Mitglied
hallo,
für mich ist es verständlich, dass du deiner Beziehung nachtrauerst, denn es war zumindest eine Beziehung, auch wenn sie schlecht war. Bei deiner Vorgeschichte für mich nachvollziehbar.
Jetzt ist es an dir, dir eine Beziehung anzubieten. Ich weiß, das ist sehr schwer. Der erste Schritt dahin kann sein, eine stationäre Therapie zu machen, oder besser noch dich erst einmal akut stationär aufnehmen zu lassen, um überhaupt erst einmal etwas abstand zu bekommen. Wo du wirklich erst einmal ein paar Wochen einfach sein darfst, Abstand herstellen kannst und vielleicht sogar schon einen kleinen Zugang zu dir findest.
Auch wenn es schwer ist, sich auf eine stationäre Therapie einzulassen, sie kann dir helfen.
 

Sisandra

Aktiver Nutzer
Zunächst einmal solltest du dich an den Sozialpsychiatrischen Dienst bei dir vor Ort wenden und dort um Beratung und Hilfe bitten. Du hast ja so einige Baustellen bei denen du Unterstützung gebrauchen könntest.
 

vienna

Mitglied
Hallo Ava,

ich kann Dir eine Tagesklinik empfehlen, die sehr gut bei Depressionen wirkt.
Du gehst da morgens hin und um 16 Uhr wieder zurück nach Hause. Tageskliniken sind immer sehr gemütlich und schön eingerichtet, und man fühlt sich sofort wohl.

In der Tagesklinik bist Du mit anderen Patienten zusammen, man frühstückt und isst zusammen, es gibt Kreativtherapie, in der man basteln, malen oder auch zb Spiele spielen kann. Manchmal geht man zusammen ins Kino. Daneben gibt es oft Meditations -, Achtsamkeits oder Sportangebote. Ausserdem gibt es Gesprächstherapie, einzeln oder als Gruppe. Der Kontakt zu anderen Patienten und die Aktivitäten tun total gut, und man kommt wieder auf die Beine.

Tageskliniken sind optimal bei Depressionen, weil man wieder Kraft und Zuversicht und Lebenslust gewinnt. Stationäre Aufnahme ist eigentlich nur dann angesagt, wenn man ausser Schlafen nichts mehr hinbekommt - auf Station bekommt man dann Tabletten, sonst ist da aber nicht viel.
 

Ava0208

Mitglied
Zunächst einmal solltest du dich an den Sozialpsychiatrischen Dienst bei dir vor Ort wenden und dort um Beratung und Hilfe bitten. Du hast ja so einige Baustellen bei denen du Unterstützung gebrauchen könntest.
Vielen Dank für deine Antwort! Ich bin momentan mit allem überfordert und weiß gar nicht wie ich so ein Gespräch beginnen soll, geschweigedenn was ich von diesen Leuten erwarten soll. Hast du vielleicht ein, zwei Tipps für mich? Ich hab echt Angst dort anzurufen.
 

Ava0208

Mitglied
Hallo Vienna, auch dir vielen Dank für deine lieben Worte. Kannst du mir vielleicht sagen, wie ich an so eine Tagesklinik gelange? Muss ich zum Hausarzt und dieser kann mich dort sofort einweisen oder muss ich da auch ein paar Wochen auf einen Platz warten? Ich habe das Gefühl, dass mein HA das alles mehr belächelt und mir nicht die Beratung gib, die ich eigentlich benötige. Vielen Dank.
 
G

Gelöscht 50913

Gast
Ich weiß nicht, wo du wohnst aber ich kann das Alexianer Krankenhaus in Münster (NRW) empfehlen. Ich befand mich dort 6 Wochen in freiwilliger stationäre Behandlung und bereue es in keinsterweise!
Dort hast du Zeit auf dich selbst konzentrieren.
Und nein dort laufen keine Psychopathen rum. Es sind ganz normale Leute (Hausfrauen/ Hausmänner, Lehrer, Anwälte...)
Ich war mit 21 Jahren dort in Behandlung und bin jetzt 26 und mir geht es bis heute gut.
 

Ava0208

Mitglied
Ich weiß nicht, wo du wohnst aber ich kann das Alexianer Krankenhaus in Münster (NRW) empfehlen. Ich befand mich dort 6 Wochen in freiwilliger stationäre Behandlung und bereue es in keinsterweise!
Dort hast du Zeit auf dich selbst konzentrieren.
Und nein dort laufen keine Psychopathen rum. Es sind ganz normale Leute (Hausfrauen/ Hausmänner, Lehrer, Anwälte...)
Ich war mit 21 Jahren dort in Behandlung und bin jetzt 26 und mir geht es bis heute gut.
Hallo, ich wohne in Krefeld, ein Alexianer Krankenhaus haben wir hier auch. Mein Problem ist der erste Anlauf. Bist du einfach dorthin und man hat dich sofort aufgenommen oder wurdest du von deinem HA dorthin überwiesen und man kommt auf die Warteliste?
 

vienna

Mitglied
Hallo Ava,

schau mal hier:

psychische Erkrankungen, Belastungen - Alexianer Krefeld

oder hier:

Aufnahme - Klinik Königshof Krefeld

Ruf einfach mal beide an und frage danach, was Du für eine Aufnahme in die Tagesklinik brauchst, und Frage auch danach, ob sie gesetzlich versicherte Patienten aufnehmen (manche nehmen nur privat Versicherte oder Selbstzahler auf). In der Regel sagt Dir das Sekretariat dass Du ein Erstgespräch mit einem Arzt der Tagesklinik führen musst, und dafür brauchst Du eine Überweisung von Deinem Hausarzt (was da genau draufstehen muss sagt Dir die Dame im Sekretariat dann)

Wenn Dein Hausarzt Dich "belächelt" solltest Du langfristig darüber nachdenken woanders hinzugehen, das geht gar nicht! Jetzt aber würde ich einfach sagen: "Ich habe ein Erstgespräch für die Aufnahme in die Tagesklinik und brauche dafür (...) ." Dann stellt der Dir das schon aus.

Einweisen tut er Dich nicht. Das machst Du sozusagen selbst ;) Du gehst ja freiwillig. Er ÜBERweist Dich. Der Unterschied: wenn Du Dich selbst einweist, kannst Du es auch jederzeit wieder abbrechen.

(Anders ist es bei Menschen die so psychisch krank sind, dass sie nicht mehr selbst entscheiden können (Schizophrenie, Psychose etc) oder eine Gefahr darstellen für sich oder andere. - diese werden von anderen eingewiesen. Die kommen dann aber auch nicht in die Tagesklinik, sondern auf Station.) Tagesklinik ist wirklich für ganz "normale" Leute, die eine Depression oder Burnout durchmachen. Also keine "Verrückten" oder so ;)

Wartezeit: ja kann es geben, es kann aber auch recht schnell gehen. :)
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben