G
Gelöscht 76507
Gast
Hallo zusammen,
aufgrund eines gestrigen Ereignisses, möchte ich euch zunächst einmal den Sachverhalt mit einigen Hintergrundinformationen schildern und dann um Eure Meinungen bitten.
Hintergrundinformationen:
Ich wohne in einem kleinen Dorf. Es wird gerne viel und oft getratscht, gemutmaßt und spekuliert. Man spricht mehr übereinander, als vernünftig miteinander. Ich bin eine introvertierte Person. Meine beiden Großeltern werden immer älter und sind gesundheitlich angeschlagen. Gegenwärtig ist mein Großvater im Krankenhaus. Der Anfangsverdacht des Schlaganfalles hat sich nicht bestätigt.
Zu meinen beiden Großeltern hatte ich schon immer ein enges Verhältnis und helfen ihnen wo ich kann. Ich bin Berufstätig (Teilzeit) und helfe ihnen vor- und nach der Arbeit. Die Familie ist groß, aber sehr unterschiedlich.
In der Vergangenheit (bis vor ca. 10 Jahren) wurde ich von einigen Menschen im Dorf (meistens in meiner Altersklasse) gemobbt, aufgezogen und provoziert. Es gab viele Gründe deswegen: Ich war dick, trug eine Brille, hat einen krummen Rücken und hatte allgemein keine gute Außendarstellung. Freunde hatte ich auch nicht und hier in der Region bis heute nicht.
In den letzten ca. 6-7 Jahren fing ich kontinuierlich an mir zu arbeiten. So nahm ich viel ab, treibe bis heute regelmäßig Sport, trage keine Brille mehr (weil meine Sehfähigkeit wieder besser geworden ist) und gehe mit einem aufrechten Gang (meistens jedenfalls) durch das Dorf. Außerdem ernähe ich mich gesund und habe jetzt meinen eigenen Gemüsegarten und zwei Katzen. Auch kann ich meine Großeltern nicht sich selbst überlassen und helfe da wo ich helfen kann.
Das alles hat mir auch bei einigen Dorfmenschen und sogar Familienmtigliedern (unerwartet) Symphatiepunkte gebracht.
Sachverhalt von gestern:
Gestern Nachmittag sah ich in der Nähe des Hauses meiner Großeltern wieder einen Krankenwagen. Ich dachte sofort an Oma und ging dort hin.
Dort auf der Terrasse, sah ich dann meine Oma glücklich sitzen, sowie meine Mutter, Tante, Onkel und ihre Frau sowie Nachbarin. Ich ging sofort zu Oma und sie war etwas verwirrt. Das liegt an ihrer Demenz. Darauf gab es ein kleines Gelächter von meinen Onkel und der Nachbarin. Zu erst ging dann die angeheiratete Frau wortlos ins Haus, dann die Nachbarin (= eine Freundin) von ihr und dann mein Onkel
Schon letzte Woche als die Nachbarin mit ihrer Schwester meine Tante auf der Straße gratulierte und ich etwas zu meiner Tante sagte, lachte sie wieder und ihre Schwester auch.
Beide Mal sagte ich nichts, weil ich mich nicht provozieren lassen wollte (wie früher manchesmal) und ich sie und die anderen Leute eh kaum sehe. Normalerweise weis ich ganz genau, wann sie zu meinen Großeltern kommen und mache daher einen großen Bogen um sie.
Wie geht es nun weiter?
Tja, wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten? Was würdet ihr tun?
Also zu meinen Onkel und seiner angeheirateten Frau, hatte ich schon seit eh und je ein distanziertes Verhältnis. Gerade mein Onkel ist auch ein wenig... naja wie soll ich es formulieren? ... wenn ich ihn mal alleine auf der Straße sehe bzw. an dem Haus seiner Eltern vorbeigehend (alleine) sehe läuft er mit gesenkten Kopf und wortlos vorbei. In Gegenwart von anderen Leuten ist er immer anders.
Mein Fokus wäre deshalb eher auf diese eine Nachbarin gelegt. Sie ist halt, wie ihre ganze Familie, schon ihr lebenlang in dem örtlichen Rasensportverein involviert, was ihr auf dem Dorf natürlich viele Pluspunkte bringt. Jahrelang ging man von ihr aus, sie führe eine Vorzeigeehe mit dem dazugehörigen Leben (Ihr Mann war damals in einer höheren Position bei der Verbandsgemeinde tätig, sie war Postausträgerin und sie haben bis heute ein großes Haus).
Doch dann kamen in der regionalen Presse Meldungen, dass ihr Mann seinen Posten als Kassenwart bei der Verbandsgemeindeverwaltung missbraucht hat. Er hatte für den Rasensportverein in unserem Dorf, in welchem er zweiter Vorsitzender ist, einige Rechnungen manipuliert. Dazu hat er noch für sich und "nahe Familienangehörigen" Knöllchen reguliert und private Brennholz-Einkäufe auf Kosten der Staatskasse getätigt.
Am Ende wurde er von seinem Amt suspendiert, bekam eine Freiheitsstrafe und musste ca. 10.000 Euro zurückzahlen. Jetzt arbeitet er als Produktionshelfer. Seine Frau verlor auch den Job bei der Post und durch die regionale Presse und die üblichen Klatschmäuler ist er jetzt ein gebranntmarktes Kind. Das war jetzt vier Jahre her und er ist in der Tat anders geworden. Seine Frau (die beschriebene Nachbarin meiner Großeltern) jedoch nicht.
Generell hat sie auch immer ein solches Grinsen auf dem Gesicht. Das ist definitiv nicht ernst gemeint. Ich bin teilweise wirklich verwirtt so etwas zu sehen. Ob das vielleicht daran liegt, weil sie sehr gestresst ist?
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aufgrund eines gestrigen Ereignisses, möchte ich euch zunächst einmal den Sachverhalt mit einigen Hintergrundinformationen schildern und dann um Eure Meinungen bitten.
Hintergrundinformationen:
Ich wohne in einem kleinen Dorf. Es wird gerne viel und oft getratscht, gemutmaßt und spekuliert. Man spricht mehr übereinander, als vernünftig miteinander. Ich bin eine introvertierte Person. Meine beiden Großeltern werden immer älter und sind gesundheitlich angeschlagen. Gegenwärtig ist mein Großvater im Krankenhaus. Der Anfangsverdacht des Schlaganfalles hat sich nicht bestätigt.
Zu meinen beiden Großeltern hatte ich schon immer ein enges Verhältnis und helfen ihnen wo ich kann. Ich bin Berufstätig (Teilzeit) und helfe ihnen vor- und nach der Arbeit. Die Familie ist groß, aber sehr unterschiedlich.
In der Vergangenheit (bis vor ca. 10 Jahren) wurde ich von einigen Menschen im Dorf (meistens in meiner Altersklasse) gemobbt, aufgezogen und provoziert. Es gab viele Gründe deswegen: Ich war dick, trug eine Brille, hat einen krummen Rücken und hatte allgemein keine gute Außendarstellung. Freunde hatte ich auch nicht und hier in der Region bis heute nicht.
In den letzten ca. 6-7 Jahren fing ich kontinuierlich an mir zu arbeiten. So nahm ich viel ab, treibe bis heute regelmäßig Sport, trage keine Brille mehr (weil meine Sehfähigkeit wieder besser geworden ist) und gehe mit einem aufrechten Gang (meistens jedenfalls) durch das Dorf. Außerdem ernähe ich mich gesund und habe jetzt meinen eigenen Gemüsegarten und zwei Katzen. Auch kann ich meine Großeltern nicht sich selbst überlassen und helfe da wo ich helfen kann.
Das alles hat mir auch bei einigen Dorfmenschen und sogar Familienmtigliedern (unerwartet) Symphatiepunkte gebracht.
Sachverhalt von gestern:
Gestern Nachmittag sah ich in der Nähe des Hauses meiner Großeltern wieder einen Krankenwagen. Ich dachte sofort an Oma und ging dort hin.
Dort auf der Terrasse, sah ich dann meine Oma glücklich sitzen, sowie meine Mutter, Tante, Onkel und ihre Frau sowie Nachbarin. Ich ging sofort zu Oma und sie war etwas verwirrt. Das liegt an ihrer Demenz. Darauf gab es ein kleines Gelächter von meinen Onkel und der Nachbarin. Zu erst ging dann die angeheiratete Frau wortlos ins Haus, dann die Nachbarin (= eine Freundin) von ihr und dann mein Onkel
Schon letzte Woche als die Nachbarin mit ihrer Schwester meine Tante auf der Straße gratulierte und ich etwas zu meiner Tante sagte, lachte sie wieder und ihre Schwester auch.
Beide Mal sagte ich nichts, weil ich mich nicht provozieren lassen wollte (wie früher manchesmal) und ich sie und die anderen Leute eh kaum sehe. Normalerweise weis ich ganz genau, wann sie zu meinen Großeltern kommen und mache daher einen großen Bogen um sie.
Wie geht es nun weiter?
Tja, wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten? Was würdet ihr tun?
Also zu meinen Onkel und seiner angeheirateten Frau, hatte ich schon seit eh und je ein distanziertes Verhältnis. Gerade mein Onkel ist auch ein wenig... naja wie soll ich es formulieren? ... wenn ich ihn mal alleine auf der Straße sehe bzw. an dem Haus seiner Eltern vorbeigehend (alleine) sehe läuft er mit gesenkten Kopf und wortlos vorbei. In Gegenwart von anderen Leuten ist er immer anders.
Mein Fokus wäre deshalb eher auf diese eine Nachbarin gelegt. Sie ist halt, wie ihre ganze Familie, schon ihr lebenlang in dem örtlichen Rasensportverein involviert, was ihr auf dem Dorf natürlich viele Pluspunkte bringt. Jahrelang ging man von ihr aus, sie führe eine Vorzeigeehe mit dem dazugehörigen Leben (Ihr Mann war damals in einer höheren Position bei der Verbandsgemeinde tätig, sie war Postausträgerin und sie haben bis heute ein großes Haus).
Doch dann kamen in der regionalen Presse Meldungen, dass ihr Mann seinen Posten als Kassenwart bei der Verbandsgemeindeverwaltung missbraucht hat. Er hatte für den Rasensportverein in unserem Dorf, in welchem er zweiter Vorsitzender ist, einige Rechnungen manipuliert. Dazu hat er noch für sich und "nahe Familienangehörigen" Knöllchen reguliert und private Brennholz-Einkäufe auf Kosten der Staatskasse getätigt.
Am Ende wurde er von seinem Amt suspendiert, bekam eine Freiheitsstrafe und musste ca. 10.000 Euro zurückzahlen. Jetzt arbeitet er als Produktionshelfer. Seine Frau verlor auch den Job bei der Post und durch die regionale Presse und die üblichen Klatschmäuler ist er jetzt ein gebranntmarktes Kind. Das war jetzt vier Jahre her und er ist in der Tat anders geworden. Seine Frau (die beschriebene Nachbarin meiner Großeltern) jedoch nicht.
Generell hat sie auch immer ein solches Grinsen auf dem Gesicht. Das ist definitiv nicht ernst gemeint. Ich bin teilweise wirklich verwirtt so etwas zu sehen. Ob das vielleicht daran liegt, weil sie sehr gestresst ist?
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