Indem ich "glücklich sein" nicht als Fixpunkt sehe. Für mich sind gute Zeiten genauso relevant wie schlechte Zeiten. Beides gehört dazu. Wenn ich mein Leben danach ausrichten würde mich immer motiviert, gut und erfolgreich zu fühlen wäre ich ziemlich im Eimer in den schlechten Zeiten, weil das entgegen meinem Fixpunkt laufen würde.
Schlechte Zeiten gehen vorbei, gute Zeiten gehen vorbei. Dass gute Zeiten vorbei gehen gibt mir den Anreiz sie wirklich zu genießen. Dass schlechte Zeiten vorbei gehen gibt mir den Anreiz durchzuhalten. Und dann gibt es Zeiten in denen es "mittelmäßig" ist. Und die sind genauso okay.
One day at a time.
Und auch nicht alles ganz so ernst zu nehmen. Ich nehme zum Beispiel Arbeitsprobleme immer mit einer Gelassenheit an. Das geht vielen zwar auf den Keks, weil wir gelernt haben das Arbeitsprobleme immer sehr ernst sein müssen, weil Arbeit=Ernst, aber mir geht es damit einfach besser. Ich kann damit die Arbeit sehr viel besser in mein Leben intergrieren. Meist macht mir dann Arbeit auch sogar großen Spaß, die Zeit geht schnell rum (was ich sogar manchmal etwas Schade finde), ich bin entspannter. Genauso geh ich mit Verantwortungsbereichen um. Ich erde mich währenddessen. Hole tief Luft, schaue kurz in mich hinein "Wieso empfinde ich das gerade als Belastung? Ist es das wirklich? Oder ist das nur meine subjektive Wahrnehmung?" und dann ist es auch garnicht mehr so schlimm, so ernst, so dramatisch.
Das kann man sogar sehr gut bei Managmenttrainern lernen. Wir haben gelernt "Sind wir überlastet müssen wir gestresst sein." was der total falsche Ansatz ist. Zum Beispiel macht einer einen Fehler. Er wird von seinem Chef kritisiert und das in lauterem Ton. Der Mitarbeiter lernt, dass auf Fehler negative Resonanz folgt. Das heißt, wird ihm sowas wieder passieren, verfällt er in eine ziemliche Stresssituation, die Arbeit wird ihm schwerer fallen, er ist ständig bedacht nicht negativ aufzufallen. Kurzum - es führt dazu, dass er sogar mehr Fehler macht. Weil er sich nicht darauf konzentrieren kann mit gutem Gefühl an die Sache ranzugehen. Wird er aber von seinem Chef zur Seite genommen und es wird ihm gesagt "Es ist nicht so schlimm, gut dass es uns aufgefallen ist. Wir arbeiten gemeinsam an der Lösung." wird er den Fehler nicht nochmal begehen. Weil er positive Resonanz zu einem Lernprozess erhält. Der Lernprozess wird begünstigt.
Das ist zwar ein bisschen ausschweifend, aber nur um zu verdeutlichen, dass man sich vieles immer sehr viel leichter machen kann mit einer Einstellung die wir untereinander haben. Dann lässt sich vieles um einiges leichter unter einen Hut packen, wir sind nicht so gestresst, es fühlt sich nicht alles so schlimm an.
Das gelingt mir nicht immer und jeden Tag. Aber so kann ich viele Dinge gleichzeitig machen. Und wird es dann doch nochmal zuviel steck ich an anderen Punkten etwas zurück.