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Ich bin sterbenskrank und will doch leben

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

mich rühren deine Worte und gehen mir zu
Herzen.

Ich hatte diesen Keim auch schon, durch
keine ausreichende Hygiene durch den Arzt.
Bekam den Keim durch eine Spritze.
Einfach war es nicht ihn loszuwerden.
Doch das soll dich jetzt nicht ängstigen.

Könntest du nicht einmal zur Probe in das
Heim gehen??
Wäre doch ein Möglichkeit es zu testen
bevor du endgültig diesen Schritt gehst.
Ein Beistellbett ist doch schnell organisiert.
Denke mit der Heimleitung kann man
sprechen. Schildere einfach mal deine
verzweifelte Situation.

Wenn es dann so gar nicht geht und du dich
nicht wohlfühlen solltest, hast du es
zumindest probiert.
Denke so ein Probewohnen wäre ideal.
Denn wenn du erst alle Brücken
abbrichst und sich dann erst herausstellt,
du kannst in dem Heim nicht wohnen oder
es ist nichts für dich, musst du von
vorne anfangen. Ein neuer Anfang könnte
in deiner Verfassung dann eine kräftezehrende
Anstrengung sein.

Die Sehnsucht nach deinem Mann könntest
du vielleicht auch so stillen in dem du ihn
so oft und solange besuchst wie es irgendwie
geht.

Also bitte lange darüber nachdenken bevor
du einen Schritt machst. Der will gut überlegt
sein.

Schön wäre es wenn du jemanden hättest
mit dem du darüber sprechen könntest.
Außenstehende können die Angelegenheit
viel besser beurteilen und dir raten.

Wenn man so verzweifelt ist wie du,
verliert man schnell mal den Durchblick.

Ich wünschte, ich könnte dir besser helfen.
Doch mehr, als das was ich geschrieben habe,
fällt mir nicht ein.

Nochmal viele Grüße und alles Gute.
Muir
 

Molina

Mitglied
Hallo liebe Muir,
Ich würde sooo gerne mein Mann, am liebsten täglich besuchen, aber ich schaffe es durch schwere gesundheitliche Einschränkungen kaum noch aus dem Bett.
Mich versorgt ein Pflegedienst. Übrigens hat mein Mann nun noch einen anderen Keim -
Pseudomonas aeruginosa. Ungefährlich für Gesunde, aber gefährlich für Immungeschwächte. Mein Immunsystem ist völlig platt. Ja, ich bekomme Schmerzmittel.
Starke Opiate, Canabis wurde auch schon eingesetzt- leider nie schmerzfrei. Wie soll ich dieses Dasein noch ertragen.
Deine Nachrichten Muir zeigen wirklich Interesse- danke dafür.
L.G.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

kommen den ausser dem Pflegedienst noch
andere Menschen?
Stelle mir das so vor, dass der Pflegedienst
zeitlich nur sehr kurz da ist.
Wenn es anders ist, bitte mitteilen.

Also denke mir, der Pflegedienst kümmert
sich hauptsächlich um das physische Befinden.
Doch was ist mit der Psyche?
Ist da jemand für dich da?
Ich denke, mit jemanden reden zu können,
was das Seelenheil angeht, wäre wichtig für dich.
Der Sozialpsychiatrische Dienst könnte
so etwas leisten.
So weit ich weiß, machen sie auch
Hausbesuche.
Vielleicht erkundigt du dich da mal, gibt es
in jeder größeren Stadt.
Sie haben Erfahrungen was die Psyche
und die damit verbundenen Probleme
angeht. Sich mal etwas von der Seele
reden zu können, kann sehr erleichtern.

Kannst du denn wenigstens oft und lange mit
deinem Mann telefonieren?
Ihr euch so über den Tagesablauf des jeweils
Anderen austauschen könnt?
So könntet ihr am Leben und dem
Alltag aneinander teilhaben.

Das du solche Schmerzen hast, tut mir leid.
Auch das so gar nichts hilft, was du
an Schmerzmitteln verschrieben bekommen
hast. Denn das ist ja schon starker Tobak.
Es muss unheimlich anstrengend sein
dem Schmerz nicht zu entkommen und muss
gleichzeitig auch sehr frustrierend sein.
Kein Wunder und es ist wohl ein ewiger
Kreislauf dem du da ausgesetzt bist.
Seelisch am Boden zu sein und auch
Körperlich macht einen mit der Zeit
kaputt. Das kann ich gut nach empfinden.

Ich weiß nicht was ich dir raten kann, um
ein wenig Energie zu tanken. Was du dir
selbst gutes tun kannst. Was dich ein
wenig aufrichtet oder auch vorübergehend
mal von deinem Leid ablenkt.
Bin da echt mit meinem Latein echt am Ende.

Ich wünsche dir das Allerbeste.

Viele Grüße und alles Gute.
Muir
 

Molina

Mitglied
Hallo liebe Muir,
ich kann mich mit meinem Mann überhaupt nicht austauschen, denn er kann nachdem die Hirnarterrie durchtrennt wurde nicht mehr sprechen. Ich habe ihn an unserem Verlobungstag angerufen - es ist unendlich traurig seine sonorisch männliche Stimme nie mehr zu hören. Er weint auch viel. Psychisch bin ich am Ende wollte mich schon selbst einweisen. Meine Aufnahme wurde überall angelehnt, wegen meiner sehr eingeschränkten Mobilität. Ich müsste ohne Hilfe zu den Therapie- Räumen kommen. Mir bleibt irgendwann nur ein Ausweg.
Meine Tochter versorgt mich abends. Außerdem behandelt mich 2x in der Woche, für 90 Minuten, eine Physiotherapeutin - wir mögen uns. Je nach Befinden habe ich eine Telefonfreundin mit der ich ab und zu Sendungen schaue. Meine beiden besten Freundinen sind leider früh gestorben. Fühle mich oft leer und einsam. Darf ich hier meine Handynummer hinterlassen, oder wird dass zu anstrengend?
Herzliche Grüße
Ich wünsche allen den es schlecht geht - bessere Zeiten.
Eure Molina
 

Thalia891

Mitglied
Liebe Molina

das ist ein furchtbares Schicksal, ich kann das selbst gar nicht nachvollziehen was du alles durchmachen musstest und musst. Ich hoffe, dass du irgendwas findest, was dir Kraft und Halt gibt, auch wenn es dein Körper nicht mehr kann.
Gibt es etwas, was dich erfüllt? Serien schauen, Hörbücher hören oder sonst sowas?
Du musst immer daran denken, dass dein Mann dich liebt, auch wenn er im Heim gepflegt werden muss. Du hast geschrieben, dass du irgendwann nur einen Ausweg siehst (also Suizid, wenn ich das richtig verstehe), aber dein Mann braucht dich, auch wenn ihr körperlich nicht zusammen sein könnt. Ich denke allein das Wissen, dass du da bist, gibt ihm Kraft. Ich hoffe, dass du für ihn und uns stark sein kannst, deine Geschichte hat mich sehr bewegt.

Alles Liebe
 

Molina

Mitglied
Danke Thalia, ich kämpfe jeden Tag um einen Moment des inneren Frieden. Mein Mann ist mein Leben, meine große Liebe, ohne ihn bin ich ein völlig gebrochener Mensch.

Liebe Grüße
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

könnt ihr wenigstens über das Internet
kommunizieren?

Ihr könntet euch eine E-Mail schreiben.
Auch könntet ihr euch einen Chat suchen.
So könntet ihr euch in Echzeit unterhalten.
Wäre zwar auch schriftlich, das wäre doch nicht
schlecht oder?
Habt ihr Beiden eigentlich Whatsapp?
Über das Handy könntet ihr ebenfalls
in Echtzeit kommunizieren.

Wie heisst es immer so schön, Not macht
erfinderisch.

Was das Technische angeht, bin ich mir sicher,
eure Tochter steht euch da mit Rat und Tat
zur Seite.

Persönliche Briefe sind, in den Zeiten des Internets,
was wunderbares, wunderschönes.
So wie früher in den guten, alten Zeiten.

Wie meine Vorschreiberin sich schon geäußert hat,
du solltest dir etwas suchen, was dich mal für
ein Stündchen oder länger ablenken würde.
So würdest du für kurze Zeit mal nicht
an deine Schmerzen oder deinen Mann
denken. Soweit das möglich ist.

Stricken wäre so eine Idee. So könntest
du deinem Mann einen schönen Schal
oder auch Pullover stricken.
Du hättest etwas handwerkliches gemacht
und dein Mann würde sich sicher darüber
freuen. Das würde auch super vom Bett
aus zu machen sein.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 
Zuletzt bearbeitet:

Thalia891

Mitglied
Hallo,

könnt ihr wenigstens über das Internet
kommunizieren?

[...]

Stricken wäre so eine Idee.
Viele Grüße und alles Gute,
Muir
@Muir, ich verfolge den Beitrag jetzt von Anfang an und muss dich mal ein bisschen loben für deine Einfühlsamkeit und deinen Ideenreichtum. Also: Ein großes Lob an dich, vor allem deine letzte Antwort hat mir wirklich das Herz erwärmt.

@Molina An Whatsapp oder Email habe ich zum Beispiel überhaupt nicht gedacht, aber wenn dein Mann schreiben oder tippen und lesen kann ist das doch eine schöne Alternative. Oder über Whatsapp Fotos schicken, was man grade macht, Hauptsache die Kommunikation ist da.
Und Stricken ist eine schöne Idee, du bist beschäftigt und kannst gleichzeitig was für deinen Mann tun, der sich dann sicher darüber freuen wird. Falls du Spaß daran hast, wäre auch malen oder zeichnen schön. Es muss auch nicht mal besonders gut sein, aber du kannst vielleicht schöne Erinnerungen malen oder zeichnen. Die kannst du deinem Mann dann auch ganz stolz präsentieren und ihn fragen "Weißt du noch...?"
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

danke für das Lob.
Man möchte irgendwie helfen.

Genauso wie dich auch, geht mir
die Teilnehmerin und ihre Geschichte
zu Herzen.
Da macht man sich so seine Gedanken.
Allerdings gehen mit jetzt die Ideen aus.

Ich hoffe das sich vielleicht noch andere
LeserIn den Thread durchlesen.
Eventuell haben andere ja auch noch ein paar Ideen.

Viele Grüße und auch alles Gute für dich.
Muir
 

Molina

Mitglied
Hallo Muir, ich kann mich der Meinung von Thalia nur anschließen. Danke Muir, und Andere ich bedanke mich sehr herzlich für Eure Gedanken die Ihr Euch gemacht habt. Insbesondere Muir hat mich mit seinem Einfühlungsvermögen und Empathie zu Tränen gerührt. Leider sind die meisten Vorschläge nicht realisierbar. Oh, wie gerne würde ich stricken, aber oftmals sind beide Handgelenke schmerzhaft entzündet. Mein Mann kann kein Handy mehr bedienen. Hörbücher und Fernsehen ist noch möglich. Habe eine gruslige Nacht hinter mich gebracht - bin fast durchgedreht vor Schmerzen. Kortison und Oxycodon verschafften mir dann endlich am Morgen Linderung. Übrigens soll ich schon wieder ins Krankenhaus wegen einem Knochentumor am Steißbein. Tiefe Verzweiflung und der Wunsch nach Erlösung beschäftigen mein Gehirn. Das ist mehr, als man verkraften kann. Wenn doch wenigstens mein wunderbarer Mann bei mir wäre. Ich habe keine Angst vor dem Tod- möchte nur nicht qualvoll sterben.
Ich danke Euch, Eure Worte haben mich tief berührt.
Seid ganz lieb gegrüßt.
Molina
 

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