Hallo ich würde gerne meine Geschichte mit euch teilen. Ich hoffe es liest jemand und kann vllt. Tipps geben. Vielen Dank:
Ich wuchs in einem kleineren Dorf in der Nähe einer etwas größeren Stadt auf. Als ich 3 oder 4 war bauten meine Eltern gerade ihr Haus. In der Bauphase kam es immer mal wieder zu Streitigkeiten mit dem Nachbarn. Die Streitigkeiten spitzten sich irgendwann zu und es kam zu handfesten Auseinandersetzungen, Anfeindungen und Pöbeleien. Die Stimmung übertrug sich dann auch auf den Sohn des Nachbarn – ungefähr mein Alter. Der Sohn und dessen Freunde bzw. die Kinder aus der Straße waren natürlich als Kind meine erste Anlaufstelle zum Spielen und herumhängen, da sich durch den Sohn des Nachbarn aber alle gegen mich wanden, war ich irgendwann der Außenseiter. Hier einige Beispiele was passierte:
Ich versuchte ja auch mit anderen Leuten aus dem Dorf etwas zu unternehmen. Ich war mal mit ein paar anderen im Kino und dann passierte folgendes:
Im Fußballverein traute ich mir nichts mehr zu und stand in Spielen nur blöd rum, auch in der Schule lief es nicht gut. Ich war so fixiert auf die anderen: Was sie machen, ob sie wieder über mich lachen oder Sonstiges, so dass die Noten immer schlechter wurden. Zu diesem Zeitpunkt war ich dann schon so sensibel, dass alles was andere sagten irgendwie negativ bei mir ankam. Meine Eltern bekamen das alles natürlich mit. Irgendwann dachten sie darüber nach, dass ich doch die Schule wechseln könnte. Aber zu diesem Zeitpunkt war ich schon so verunsichert, dass ich das nicht machte. Also wechselte ich innerhalb der Realschule den Schulzweig, um den Idioten aus dem Weg zu gehen – prompt blieb ich sitzen. Nicht weil es zu schwer war, sondern weil ich einfach kein Selbstbewusstsein und Gefühl für mich selbst entwickelt hatte was ich überhaupt will und was ich da überhaupt mache. Ich war ja damit beschäftigt auf andere zu sehen bzw. über andere nachzudenken.
Da ich sitzen blieb, kam ich dann logischerweise in eine Klasse mit jüngeren Schülern. Ich hatte keine Angst mehr, war aber total verunsichert. Auch in dieser Klasse waren Leute aus dem Dorf und es sprach sich natürlich herum, dass ich der „gemobbte“ war. Ich fand wieder keinen Anschluss, wollte aber zwanghaft dazugehören. Ich frage ständig: Was macht ihr, kann ich mit, kann ich mal mitmachen usw. Ich fokussierte mich total auf alles andere, nur nicht auf mich. Ich blieb alleine und zog mich mehr und mehr zurück.
Kleinste Kleinigkeiten führten zur Verunsicherung bei mir – Beispiel:
So ging das dann bis zur Ausbildung weiter. Mein Ausbildungsplatz war ca. 15 km von meinem ehemaligen Dorf entfernt und befand sich in einer kleineren Stadt. Die ersten Jahre waren schlimm, allerdings hatte ich das Glück einen wahnsinnig tollen Ausbilder zu haben – mein Ersatzpapa! Durch ihn bin ich selbstbewusster, offener und fröhlicher geworden, ein ganz anderer Mensch. Ich fing an unter Leute zu gehen und mich in dieser kleinen Stadt zu integrieren. Ich lernte meine Partnerin kennen, fand Bekanntschaften und holte einen Teil meiner verpassten Jugendzeit nach.
Jetzt bin ich 30 und irgendwie kommt jetzt meine gesamte verkorkste Kindheit immer wieder hoch. Ich fühle mich trotz Partnerschaft einsam. Es gibt und gab nie eine Person die mal angerufen hat und fragte wie es mir geht oder ob ich mal Lust hätte etwas zu unternehmen.
Warum habe ich es all die Jahre nicht geschafft einfach das zu machen was ich will, vllt. wäre das mit den Freundschaften dann automatisch irgendwie entstanden? Heute will ich alles anders machen und stürze mich in „soziale Kontakte“: Sport, Vereine, Arbeit, Ehrenamt usw. Ich versuche alles irgendwie nachzuholen, aber ich fühle mich nicht gut dabei, da ich mit mir selbst irgendwie nicht im Reinen bin. Ich vergleiche mich immer mit anderen die das schon alles haben, aber die haben doch auch irgendwann mal damit angefangen....dann denke ich wieder, dass sie ja auch Freunde hatten die mit ihnen Dinge unternahmen oder sie nicht ablehnten, so dass sie in einem Verein Fuß fassen konnten...........
Die verkorkste Kindheit lässt mich nicht los, noch heute ist alles von damals und alle aus dem Dorf schlecht. Alle Leute die irgendwie mit Leuten von früher in Kontakt stehen oder über Facebook mit Leuten von früher befreundet sind, sind für mich schlecht oder verursachen in mir irgendwie eine innere Ablehnung oder teilweise ein ungutes Gefühl -auch Leute die eigentlich nett zu mir war.
Manchmal denke ich einfach ich muss alles hinter mir lassen und in eine neue Stadt in eine komplett neue Umgebung ziehen. Aber ich habe meinen Job und meine wunderbare Partnerin.
Was mich vor allem beschäftigt sind folgende Fragen:
Ich wuchs in einem kleineren Dorf in der Nähe einer etwas größeren Stadt auf. Als ich 3 oder 4 war bauten meine Eltern gerade ihr Haus. In der Bauphase kam es immer mal wieder zu Streitigkeiten mit dem Nachbarn. Die Streitigkeiten spitzten sich irgendwann zu und es kam zu handfesten Auseinandersetzungen, Anfeindungen und Pöbeleien. Die Stimmung übertrug sich dann auch auf den Sohn des Nachbarn – ungefähr mein Alter. Der Sohn und dessen Freunde bzw. die Kinder aus der Straße waren natürlich als Kind meine erste Anlaufstelle zum Spielen und herumhängen, da sich durch den Sohn des Nachbarn aber alle gegen mich wanden, war ich irgendwann der Außenseiter. Hier einige Beispiele was passierte:
- Schlägereien mit dem Sohn des Nachbarn
- Beschimpfungen ich sei behindert
- Prügeleien mit anderen Kindern aus der Straße. Sie verfolgten mich sogar bis zur Haustüre
- Fahrrad geklaut oder versteckt
- Schneebälle an das Fenster geworfen
- eingeladen zum Mitspielen und dann hintergangen usw.
Ich versuchte ja auch mit anderen Leuten aus dem Dorf etwas zu unternehmen. Ich war mal mit ein paar anderen im Kino und dann passierte folgendes:
- wir redeten miteinander und alles war okay, der Film war auch super lustig. Als wir dann aus dem Kino gingen lachten wir viel. Ich lachte so sehr, so dass die beiden anderen sagten: „Was lachst den du so laut…..“. Ich hatte wieder Angst und stellte sofort das Lachen ein -> SOLCHE SITUATIONEN ERLEBE ICH HEUTE AUCH NOCH!!!
Im Fußballverein traute ich mir nichts mehr zu und stand in Spielen nur blöd rum, auch in der Schule lief es nicht gut. Ich war so fixiert auf die anderen: Was sie machen, ob sie wieder über mich lachen oder Sonstiges, so dass die Noten immer schlechter wurden. Zu diesem Zeitpunkt war ich dann schon so sensibel, dass alles was andere sagten irgendwie negativ bei mir ankam. Meine Eltern bekamen das alles natürlich mit. Irgendwann dachten sie darüber nach, dass ich doch die Schule wechseln könnte. Aber zu diesem Zeitpunkt war ich schon so verunsichert, dass ich das nicht machte. Also wechselte ich innerhalb der Realschule den Schulzweig, um den Idioten aus dem Weg zu gehen – prompt blieb ich sitzen. Nicht weil es zu schwer war, sondern weil ich einfach kein Selbstbewusstsein und Gefühl für mich selbst entwickelt hatte was ich überhaupt will und was ich da überhaupt mache. Ich war ja damit beschäftigt auf andere zu sehen bzw. über andere nachzudenken.
Da ich sitzen blieb, kam ich dann logischerweise in eine Klasse mit jüngeren Schülern. Ich hatte keine Angst mehr, war aber total verunsichert. Auch in dieser Klasse waren Leute aus dem Dorf und es sprach sich natürlich herum, dass ich der „gemobbte“ war. Ich fand wieder keinen Anschluss, wollte aber zwanghaft dazugehören. Ich frage ständig: Was macht ihr, kann ich mit, kann ich mal mitmachen usw. Ich fokussierte mich total auf alles andere, nur nicht auf mich. Ich blieb alleine und zog mich mehr und mehr zurück.
Kleinste Kleinigkeiten führten zur Verunsicherung bei mir – Beispiel:
- Ein Klassenkamerad erzählte einen Witz und alle lachten. Ich erzählte einen Witz und die anderen sagten nur: naja, der war nicht so gut. Ich fühlte mich schlecht, wollte so sein wie der Klassenkamerad und unbedingt akzeptiert werden bzw. zur Gemeinschaft dazugehören.
- Im Schulschwimmen sprangen alle von den Türmen nur ich traute mich nicht. Vor der Höhe hatte ich keine Angst, ich hatte nur Angst irgendwie aufzufallen und wieder blöd angemacht zu werden. Aus diesem Grund hatte ich es dann nicht gemacht
So ging das dann bis zur Ausbildung weiter. Mein Ausbildungsplatz war ca. 15 km von meinem ehemaligen Dorf entfernt und befand sich in einer kleineren Stadt. Die ersten Jahre waren schlimm, allerdings hatte ich das Glück einen wahnsinnig tollen Ausbilder zu haben – mein Ersatzpapa! Durch ihn bin ich selbstbewusster, offener und fröhlicher geworden, ein ganz anderer Mensch. Ich fing an unter Leute zu gehen und mich in dieser kleinen Stadt zu integrieren. Ich lernte meine Partnerin kennen, fand Bekanntschaften und holte einen Teil meiner verpassten Jugendzeit nach.
Jetzt bin ich 30 und irgendwie kommt jetzt meine gesamte verkorkste Kindheit immer wieder hoch. Ich fühle mich trotz Partnerschaft einsam. Es gibt und gab nie eine Person die mal angerufen hat und fragte wie es mir geht oder ob ich mal Lust hätte etwas zu unternehmen.
Warum habe ich es all die Jahre nicht geschafft einfach das zu machen was ich will, vllt. wäre das mit den Freundschaften dann automatisch irgendwie entstanden? Heute will ich alles anders machen und stürze mich in „soziale Kontakte“: Sport, Vereine, Arbeit, Ehrenamt usw. Ich versuche alles irgendwie nachzuholen, aber ich fühle mich nicht gut dabei, da ich mit mir selbst irgendwie nicht im Reinen bin. Ich vergleiche mich immer mit anderen die das schon alles haben, aber die haben doch auch irgendwann mal damit angefangen....dann denke ich wieder, dass sie ja auch Freunde hatten die mit ihnen Dinge unternahmen oder sie nicht ablehnten, so dass sie in einem Verein Fuß fassen konnten...........
Die verkorkste Kindheit lässt mich nicht los, noch heute ist alles von damals und alle aus dem Dorf schlecht. Alle Leute die irgendwie mit Leuten von früher in Kontakt stehen oder über Facebook mit Leuten von früher befreundet sind, sind für mich schlecht oder verursachen in mir irgendwie eine innere Ablehnung oder teilweise ein ungutes Gefühl -auch Leute die eigentlich nett zu mir war.
Manchmal denke ich einfach ich muss alles hinter mir lassen und in eine neue Stadt in eine komplett neue Umgebung ziehen. Aber ich habe meinen Job und meine wunderbare Partnerin.
Was mich vor allem beschäftigt sind folgende Fragen:
- Warum konnte ich nicht früher schon selbstbewusster sein bzw. warum habe ich nicht früher das gemacht was ich wollte
- Warum fällt es mir heute immer noch so schwer so zu sein wie ich sein will?
- Warum gab es in meinem Leben niemanden mit dem ich mein Leben als Kind/Jugendlicher teilen konnte wie andere, so dass ich eine selbstbewusste Entwicklung hätte einnehmen können?
- Wie soll ich jetzt sein und was soll ich tun – Beispiel Schulschwimmen:
- bin ich heute im Schwimmbad und sehe die Jungs springen, will ich auch, aber ich traue mich wieder nicht, weil es sich komisch anfühlt
- Wo bekomme ich mein Selbstbewusstsein wieder her?
- Denke ich nur zu viel nach???
- Warum habe ich das, meine Partnerin hat einen normalen Mann verdient