Mila-75
Mitglied
Hallo, ihr Lieben.
Mir geht es nicht gut. Ich habe das Gefühl zu zerbrechen an dem Verhältnis zu meiner Mutter. Ich muss mit jemandem sprechen, nur ist zurzeit irgendwie niemand da. Es ist nicht einfach, das Ganze kurz zu fassen, aber mein Leidensdruck ist momentan so groß… ich versuche es mal möglichst kurz zu erzählen. Ich bräuchte wahrscheinlich einen anderen Blickwinkel auf meine Geschichte… oder Bestätigung? Ich weiß nicht recht.
Also… Vor etwa einem Monat habe ich den Kontakt zu meiner Mutter eingestellt. Und phasenweise ist es sehr schwer, aber es fühlt sich richtig an, ich fühle mich freier, unabhängiger und irgendwie, als ob ich endlich etwas wichtiges geschafft habe; und dann leide ich wieder so sehr, dass ich in ein tiefes schwarzes Loch falle und muss zu Medikamenten greifen, um mir nichts anzutun.
Kurz vor Weihnachten ergab sich zwischen uns wieder mal eine dieser schrecklichen Situationen, in denen sie mich erneut manipulativ unter Druck setzen wollte. Ich bin Jahrelang darauf reingefallen, fühlte mich ganz mies, entschuldigte mich immer wieder, ging auf sie ein und litt unsäglich. Nach einigen Therapieansätze wurde mir langsam klar, dass meine Mam höchst wahrscheinlich eine manipulative narzisstische Person ist, die sich auf meine Kosten aufbaut. Entsprechend gehe ich daran kaputt. Ich wehrte mich innerlich lange dagegen, weil es zu sehr weh tat, einzusehen, dass meine Mama mir so etwas antut. Es war eher einfacher für mich, mir selbst weiterhin für alles die Schuld zu geben. Ich hörte ja von ihr immer wieder, dass ich einen ganz schlechten Charakter habe und überhaupt nicht fähig zu lieben bin. Ich erlaubte mir nicht einmal, Schmerz bei diesen Beschuldigungen zu empfinden, da ich dachte, so bin ich, wenn Mama es sagt. Allerdings, als ich mit der Therapie anfing, und erste Gedanken über die Manipulationen meiner Mutter zuließ, fing ich auch an, bewusster sie zu beobachten. Und zu meiner tiefsten Traurigkeit kristallisierte sich heraus, dass sie es tatsächlich sehr sehr oft tut. Ohne Rücksicht darauf, wie es mir dabei geht. Ich versuchte, mit ihr darüber zu reden, erntete aber keinerlei auch nur Ansätze zu Einsicht, nur noch mehr Vorwürfe und Beschuldigungen. Als ich darüber in der Therapie gesprochen habe, wurde mir immer klarer, dass ich meinem eigenen Leben zuliebe den Kontakt zu ihr verringern wenn nicht komplett kappen muss. Meine Therapeutin sagte mir das öfters… und nicht nur eine Therapeutin. Es dauerte allerdings Jahre bis ich endlich anfing, dieser Empfehlung nachzugehen. Es waren Jahre der Beobachtung, der Gesprächsversuche, des seelischen Kampfes und vor allem des endlosen Schmerzes. Es gelang mir nichts. Als ich den Kontakt kürzte, wurde ich natürlich noch mehr beschuldigt und beschimpft. Ich half jedoch immer noch, wo ich konnte.
Ich muss zum besseren Verstehen erwähnen, dass ich angeborene infantile Zerebralparese habe und bin damit schwerbehindert. In den letzten zwei Jahren hat sich mein Gesundheitszustand leider noch verschlimmert, so dass ich pflegebedürftig wurde. Ich komme also mit viel Mühe mit meinem Alltag zurecht. Ansprüche meiner Mam haben sich allerdings nicht verändert. Also bemühe ich mich weiter, wie ich kann, für sie da zu sein.
Und so ergab es sich Mitte Dezember, dass sie wollte, dass ich an einem bestimmten Tag zu ihr komme. Ich musste für sie irgendwelche Formulare ausfüllen. An diesem Tag hatte ich zwei Termine, was für mich schon allein an Belastung völlig an der Grenze ist, weil danach sind meine Schmerzen schon so schlimm, dass ich nur noch nach Hause schaffe. Das habe ich ihr gesagt. Sie meinte nur, ich soll mich zusammenreißen, schließlich braucht sie die Formulare dringend. Nach den Terminen hat sie mich noch angerufen, wo ich denn sei? Ich sagte, ich bin schon auf dem Weg zu ihr, wird aber nicht so schnell, weil ich starke Schmerzen habe und nur ganz langsam gehen kann. Als ich allerdings bei ihr ankam, mich erstmal auf die Couch legen musste, und nach den Formularen fragte, meinte sie plötzlich, das sei schon erledigt, ihre Pflegerin hat alles für sie ausgefüllt. Da ist mir alles irgendwie weg geblieben. Mir schmerzt alles so, dass ich nicht weiß, wie ich nach Hause schaffe, und ihr ist es wiedermal gleichgültig. Ich sagte, und wozu musste ich denn zu dir kommen? Sie: Ja, hast du mich denn gar nicht vermisst? Ich: Mam, natürlich vermisse ich dich. Aber heute ist es schon sehr schmerzhaft. Wir können ja jederzeit telefonieren, und besuchen würde ich dich dann morgen oder übermorgen. Ich versuchte mit ihr darüber zu sprechen, warum es unter uns immer wieder so läuft. Sie sagte nur, es reicht, so spricht keine andere Tochter mit ihrer Mutter! Dann kam wieder, ich habe sie nie geliebt, ich habe sie immer nur gehasst, und überhaupt nicht sie kommandiert mich ihr ganzes Lebenslang, sondern ich kommandierte sie ihr ganzes Lebenslang! Sie sei so selbstlos und aufopfernd und ich quäle sie nur. Ich sagte, dass das nicht stimmt, und ich möchte nur, dass wir einen Weg finden, auf einander besser einzugehen, damit es uns beiden dann besser geht. Sie schrie nur, dass es ihr reicht, und dann bekam sie wie immer ihren Herzanfall und fiel stöhnend ins Bett. Ich habe ihr Wasser gebracht, sie hat mich nur mit wutverzehrtem Gesicht angeknurrt, dass sie von mir nichts mehr braucht. Also… alles wie schon so oft. Das erste Mal im Leben sagte ich, dass ich dieses Theater nicht mehr ertragen kann und dass es sehr schade ist, dass wir nicht ruhig mit einander über alles sprechen können. Dann bin ich gegangen. Allerdings musste ich mir draußen ein Taxi rufen, weil ich vor Schmerz nicht mehr laufen konnte. Tja… danach, am nächsten Tag habe ich sie angerufen, um ihr zu erzählen, was ich gerade nützliches für sie erfahren habe. Sie sagte, sie will mit mir nicht sprechen, ihr geht es schlecht und ich bin an allem schuld. Also habe ich das mit schwerem Herzen sein lassen. Und so verging Weihnachten. Dann rief sie plötzlich an und fragte zuckersüß, ob ich am nächsten Tag Termine habe. Als ich fragte, warum sie das wissen will, sagte sie, ich soll bitte keinen Streit anzetteln, sie kommt zu mir morgen und ich soll ihr das Geld zurück geben, das sie mir im Sommer geschenkt hat. Ich sagte, sie bekommt das Geld. Dann habe ich meinen Lebensgefährten gebeten, dass er ihr das Geld gleich überbringt, weil ich mich ihren Vorwürfen nicht mehr aussetzen möchte. Erfahrungsgemäß würde das nicht ausbleiben, wenn ich zulasse, dass sie mich besucht, wenn ich alleine zu Hause bin.
Danach hat sie sich nicht mehr gemeldet. Nur durch meine Nichte hat sie mir ausrichten lassen, dass sie nur dann mit mir wieder sprechen wird, wenn ich mich bei ihr entschuldige. Ich verstehe nicht, wofür ich mich entschuldigen soll. Mein Lebensgefährte meint, sie sollte sich bei mir für alles, was sie mir angetan hat, entschuldigen. Und alles insgesamt ist für mich eine Qual.
Ich danke allen, die bis hier gelesen haben. Es liegt mir fern, mich nur beklagen zu wollen. Mir fehlt eher Meinungsaustausch. Hat jemand ähnliches überstanden? Wie geht es euch damit? Fühlt ihr euch im Endeffekt besser? Ich danke im voraus für alle Denkanstöße und Meinungen.
Mir geht es nicht gut. Ich habe das Gefühl zu zerbrechen an dem Verhältnis zu meiner Mutter. Ich muss mit jemandem sprechen, nur ist zurzeit irgendwie niemand da. Es ist nicht einfach, das Ganze kurz zu fassen, aber mein Leidensdruck ist momentan so groß… ich versuche es mal möglichst kurz zu erzählen. Ich bräuchte wahrscheinlich einen anderen Blickwinkel auf meine Geschichte… oder Bestätigung? Ich weiß nicht recht.
Also… Vor etwa einem Monat habe ich den Kontakt zu meiner Mutter eingestellt. Und phasenweise ist es sehr schwer, aber es fühlt sich richtig an, ich fühle mich freier, unabhängiger und irgendwie, als ob ich endlich etwas wichtiges geschafft habe; und dann leide ich wieder so sehr, dass ich in ein tiefes schwarzes Loch falle und muss zu Medikamenten greifen, um mir nichts anzutun.
Kurz vor Weihnachten ergab sich zwischen uns wieder mal eine dieser schrecklichen Situationen, in denen sie mich erneut manipulativ unter Druck setzen wollte. Ich bin Jahrelang darauf reingefallen, fühlte mich ganz mies, entschuldigte mich immer wieder, ging auf sie ein und litt unsäglich. Nach einigen Therapieansätze wurde mir langsam klar, dass meine Mam höchst wahrscheinlich eine manipulative narzisstische Person ist, die sich auf meine Kosten aufbaut. Entsprechend gehe ich daran kaputt. Ich wehrte mich innerlich lange dagegen, weil es zu sehr weh tat, einzusehen, dass meine Mama mir so etwas antut. Es war eher einfacher für mich, mir selbst weiterhin für alles die Schuld zu geben. Ich hörte ja von ihr immer wieder, dass ich einen ganz schlechten Charakter habe und überhaupt nicht fähig zu lieben bin. Ich erlaubte mir nicht einmal, Schmerz bei diesen Beschuldigungen zu empfinden, da ich dachte, so bin ich, wenn Mama es sagt. Allerdings, als ich mit der Therapie anfing, und erste Gedanken über die Manipulationen meiner Mutter zuließ, fing ich auch an, bewusster sie zu beobachten. Und zu meiner tiefsten Traurigkeit kristallisierte sich heraus, dass sie es tatsächlich sehr sehr oft tut. Ohne Rücksicht darauf, wie es mir dabei geht. Ich versuchte, mit ihr darüber zu reden, erntete aber keinerlei auch nur Ansätze zu Einsicht, nur noch mehr Vorwürfe und Beschuldigungen. Als ich darüber in der Therapie gesprochen habe, wurde mir immer klarer, dass ich meinem eigenen Leben zuliebe den Kontakt zu ihr verringern wenn nicht komplett kappen muss. Meine Therapeutin sagte mir das öfters… und nicht nur eine Therapeutin. Es dauerte allerdings Jahre bis ich endlich anfing, dieser Empfehlung nachzugehen. Es waren Jahre der Beobachtung, der Gesprächsversuche, des seelischen Kampfes und vor allem des endlosen Schmerzes. Es gelang mir nichts. Als ich den Kontakt kürzte, wurde ich natürlich noch mehr beschuldigt und beschimpft. Ich half jedoch immer noch, wo ich konnte.
Ich muss zum besseren Verstehen erwähnen, dass ich angeborene infantile Zerebralparese habe und bin damit schwerbehindert. In den letzten zwei Jahren hat sich mein Gesundheitszustand leider noch verschlimmert, so dass ich pflegebedürftig wurde. Ich komme also mit viel Mühe mit meinem Alltag zurecht. Ansprüche meiner Mam haben sich allerdings nicht verändert. Also bemühe ich mich weiter, wie ich kann, für sie da zu sein.
Und so ergab es sich Mitte Dezember, dass sie wollte, dass ich an einem bestimmten Tag zu ihr komme. Ich musste für sie irgendwelche Formulare ausfüllen. An diesem Tag hatte ich zwei Termine, was für mich schon allein an Belastung völlig an der Grenze ist, weil danach sind meine Schmerzen schon so schlimm, dass ich nur noch nach Hause schaffe. Das habe ich ihr gesagt. Sie meinte nur, ich soll mich zusammenreißen, schließlich braucht sie die Formulare dringend. Nach den Terminen hat sie mich noch angerufen, wo ich denn sei? Ich sagte, ich bin schon auf dem Weg zu ihr, wird aber nicht so schnell, weil ich starke Schmerzen habe und nur ganz langsam gehen kann. Als ich allerdings bei ihr ankam, mich erstmal auf die Couch legen musste, und nach den Formularen fragte, meinte sie plötzlich, das sei schon erledigt, ihre Pflegerin hat alles für sie ausgefüllt. Da ist mir alles irgendwie weg geblieben. Mir schmerzt alles so, dass ich nicht weiß, wie ich nach Hause schaffe, und ihr ist es wiedermal gleichgültig. Ich sagte, und wozu musste ich denn zu dir kommen? Sie: Ja, hast du mich denn gar nicht vermisst? Ich: Mam, natürlich vermisse ich dich. Aber heute ist es schon sehr schmerzhaft. Wir können ja jederzeit telefonieren, und besuchen würde ich dich dann morgen oder übermorgen. Ich versuchte mit ihr darüber zu sprechen, warum es unter uns immer wieder so läuft. Sie sagte nur, es reicht, so spricht keine andere Tochter mit ihrer Mutter! Dann kam wieder, ich habe sie nie geliebt, ich habe sie immer nur gehasst, und überhaupt nicht sie kommandiert mich ihr ganzes Lebenslang, sondern ich kommandierte sie ihr ganzes Lebenslang! Sie sei so selbstlos und aufopfernd und ich quäle sie nur. Ich sagte, dass das nicht stimmt, und ich möchte nur, dass wir einen Weg finden, auf einander besser einzugehen, damit es uns beiden dann besser geht. Sie schrie nur, dass es ihr reicht, und dann bekam sie wie immer ihren Herzanfall und fiel stöhnend ins Bett. Ich habe ihr Wasser gebracht, sie hat mich nur mit wutverzehrtem Gesicht angeknurrt, dass sie von mir nichts mehr braucht. Also… alles wie schon so oft. Das erste Mal im Leben sagte ich, dass ich dieses Theater nicht mehr ertragen kann und dass es sehr schade ist, dass wir nicht ruhig mit einander über alles sprechen können. Dann bin ich gegangen. Allerdings musste ich mir draußen ein Taxi rufen, weil ich vor Schmerz nicht mehr laufen konnte. Tja… danach, am nächsten Tag habe ich sie angerufen, um ihr zu erzählen, was ich gerade nützliches für sie erfahren habe. Sie sagte, sie will mit mir nicht sprechen, ihr geht es schlecht und ich bin an allem schuld. Also habe ich das mit schwerem Herzen sein lassen. Und so verging Weihnachten. Dann rief sie plötzlich an und fragte zuckersüß, ob ich am nächsten Tag Termine habe. Als ich fragte, warum sie das wissen will, sagte sie, ich soll bitte keinen Streit anzetteln, sie kommt zu mir morgen und ich soll ihr das Geld zurück geben, das sie mir im Sommer geschenkt hat. Ich sagte, sie bekommt das Geld. Dann habe ich meinen Lebensgefährten gebeten, dass er ihr das Geld gleich überbringt, weil ich mich ihren Vorwürfen nicht mehr aussetzen möchte. Erfahrungsgemäß würde das nicht ausbleiben, wenn ich zulasse, dass sie mich besucht, wenn ich alleine zu Hause bin.
Danach hat sie sich nicht mehr gemeldet. Nur durch meine Nichte hat sie mir ausrichten lassen, dass sie nur dann mit mir wieder sprechen wird, wenn ich mich bei ihr entschuldige. Ich verstehe nicht, wofür ich mich entschuldigen soll. Mein Lebensgefährte meint, sie sollte sich bei mir für alles, was sie mir angetan hat, entschuldigen. Und alles insgesamt ist für mich eine Qual.
Ich danke allen, die bis hier gelesen haben. Es liegt mir fern, mich nur beklagen zu wollen. Mir fehlt eher Meinungsaustausch. Hat jemand ähnliches überstanden? Wie geht es euch damit? Fühlt ihr euch im Endeffekt besser? Ich danke im voraus für alle Denkanstöße und Meinungen.
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